Hörster Bruch 55 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
1876 kommt es in Hörste zum (aufgeteilten) Verkauf des alten Hofes Hanning Nr. 6: ''Zerschlagung der Stätte des Kolons August Hanning Nr. 6 in Hörste, Verkauf von Grundstücken des vorstehenden Kolonats an . . . und einer Kolonatsparzelle an den Einlieger August Wendt in Hörste und Anlegung einer Neuwohnerstätte'' <ref>LAV NRW OWL, L 108 Lage, Fach 2 Nr. 26 - Band: XXV</ref> | 1876 kommt es in Hörste zum (aufgeteilten) Verkauf des alten Hofes Hanning Nr. 6: ''Zerschlagung der Stätte des Kolons August Hanning Nr. 6 in Hörste, Verkauf von Grundstücken des vorstehenden Kolonats an . . . und einer Kolonatsparzelle an den Einlieger August Wendt in Hörste und Anlegung einer Neuwohnerstätte'' <ref>LAV NRW OWL, L 108 Lage, Fach 2 Nr. 26 - Band: XXV</ref> | ||
[[Datei:Foto-altesHaus.jpg|mini|Hörsterbruch 55 (ehemals Hörste Nr. 71), vor (grundlegender Erneuerung) 1951, Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom gegenwärtigen Besitzer des Hauses, H. Bollermann]] | |||
Die auf dem Hörsterbruch gelegenen und jetzt an A. Wendt verkauften Parzellen waren dem Hof Hanning bei der Teilung des Hörsterbruches 1840 zugeschlagen worden. Verkauft wird ''a) der Rest von IV 18, 4 Sch''(effel)''s''(aat) ''1 M''(etze) ''mit dem darauf als Kotten errichteten vormaligen Leibzuchtshause'' und b) ''2 Schs vom hintern Querkampe''. Der Verkäufer/Vorbesitzer August Hanning hatte hier 1872 einen Kotten bauen lassen aus dem Bauholz, das beim Abbruch des alten, 1780 errichteten Leibzuchtshauses auf dem Hof Hanning Nr. 6 angefallen war. | Die auf dem Hörsterbruch gelegenen und jetzt an A. Wendt verkauften Parzellen waren dem Hof Hanning bei der Teilung des Hörsterbruches 1840 zugeschlagen worden. Verkauft wird ''a) der Rest von IV 18, 4 Sch''(effel)''s''(aat) ''1 M''(etze) ''mit dem darauf als Kotten errichteten vormaligen Leibzuchtshause'' und b) ''2 Schs vom hintern Querkampe''. Der Verkäufer/Vorbesitzer August Hanning hatte hier 1872 einen Kotten bauen lassen aus dem Bauholz, das beim Abbruch des alten, 1780 errichteten Leibzuchtshauses auf dem Hof Hanning Nr. 6 angefallen war. | ||
Zu dem anfänglichen Grundstück von etwa 1 ha Größe kauft A. Wendt Anfang 1878 weiteres angrenzendes Land (ca. 1 ha) von Hanning. | Zu dem anfänglichen Grundstück von etwa 1 ha Größe kauft A. Wendt Anfang 1878 weiteres angrenzendes Land (ca. 1 ha) von Hanning. | ||
Sechs Jahre später verkauft August Wendt seine Stätte Nr. 71 für 8400 (Gold)Mark an den Einlieger Heinrich Linnebrügge(r) <ref>In frühen Quellen kommen die Namensvarianten "Linnebrügge" und "Linnebrügger" vor, spätere standesamtliche Urkunden sind auf "Linnebrügge" ausgestellt.</ref> in Billinghausen (Kaufvertrag 23. Febr. 1884; Übergabe 15. Okt. 1884).<ref>LAV NRW OWL, D 23 Detmold Nr. 8247</ref> Die Stätte ist bis heute im Besitz von Nachfahren des Käufers. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
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- 1876 (Einlieger und Ziegler) August Wendt (* 21.06.1839 in Hörste, † 20.10.1900 in Lage) | - 1876 (Einlieger und Ziegler) August Wendt (* 21.06.1839 in Hörste, † 20.10.1900 in Lage) | ||
- 24. 3. 1884 umgeschrieben auf Heinrich | A. Wendt vollzieht nach dem Stättenverkauf offenbar eine eher ungewöhnliche Lebenswendung: Mit ''"jetzt Kaufmann in Lage" '' wird er Ende 1884 in einem Zusatzvermerk im Kaufvertrag bezeichnet. Er ist dorthin verzogen und hat noch 1884 eine Lizenz für den Kleinhandel mit Branntwein beantragt.<ref>Stadtarchiv Lage A I / Altbestand Flecken und Stadt Lage, Nr. 3257 | ||
Akten des Magistrats zu Lage betreffend Antrag auf Ertheilung der Wirtschafts-Concession seitens des Bürgers August Wendt in Lage, [für das Haus Langestraße 70] [94] auch Kleinhandel mit Branntwein, 1884 - 1897 | |||
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- 24. 3. 1884 umgeschrieben auf Heinrich Linnebrügge(r), Einlieger (und Ziegler) zu Billinghausen (Salbuch) | |||
Ernst Simon <u>Heinrich</u> Linnebrügge (* 17.03.1853 in Billinghausen, † 21.11.1922 in Hörste Nr. 71) hat im Jahr vor dem Stättenkauf (am 12.01.1883 in Billinghausen) Karoline Luise Seelenjobst oder Sielemann (* 29.05.1851 in Pivitsheide Nr. 20, † 01.11.1917 in Hörste Nr. 71) geheiratet. Mit dem Kauf ziehen auch seine Eltern auf die Stätte Nr. 71. Die Mutter Wilhelmine Florentine Amalia Linnebrügge, geb. Sielemann, stirbt dort nach wenigen Wochen am 02.12.1884; der Vater Friedrich Adolf Linnebrügge folgt am 27.10.1888. | |||
Ein Ende 1888 geborener Sohn des jungen Ehepaares Linnebrügge verstirbt nach 5 Monaten. Die danach geborene Tochter Auguste L. (* 08.08.1891 in Hörste; † 26.01.1977 in Lage) erbt die Stätte Nr. 71 und bewirtschaftet sie mit ihrem am 10.03.1914 eingeheirateten Ehemann Gustav Quentmeier (* 07.10.1886 in Hörste Nr. 42) in nächster Generation. Deren Tochter Paula Quentmeier (* 15.10.1919, † 09.08.2005) wiederum stellt mit ihrem Ehemann August Bollermann (* 06.05.1915, † 24.04.1976) das letzte Besitzerpaar dar, das die Stätte traditionell als Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben hat. Den früher weithin bekannten Einachsschlepper Marke "Holder" gab es auch bei Familie Bollermann. | |||
Heute besitzt ein Enkel von August und Paula Bollermann das Haus und lebt dort mit seiner Familie. | |||
- Adressbuch 1901: Linnebrügge, Heinrich, Landwirth. | - Adressbuch 1901: Linnebrügge, Heinrich, Landwirth. | ||
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<references /> | <references /> | ||
==Autor*innen== | |||
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[[Kategorie:Hausstätte in Hörste]] | |||
[[Kategorie:Hörsterbruch (Hörste)]] [[Kategorie:Neuwohner]] | [[Kategorie:Hörsterbruch (Hörste)]] [[Kategorie:Neuwohner]] | ||