Leopoldstraße 13 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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1832 erbaut von Zimmermeister Jasper, ehem. Quartier-Nr. B 113, Abbruch 1967. | {{Hausstätte info | ||
|Straße=Leopoldstraße (Detmold) | |||
|Hausnummer=13 | |||
|Ortsteil={{AutoOrtsteil}} | |||
|Koordinaten=51.9329, 8.8815 | |||
|Ortsteil1901=Detmold | |||
|Hausnummer1901=B 113 | |||
}}1832 erbaut von Zimmermeister Jasper, ehem. Quartier-Nr. B 113, Abbruch 1967. | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
1832 erfolgte die Ausweisung des Bauplatzes, "welcher auf Spies' Bleiche folgt", an den Holzhauser Zimmermeister Jasper.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Tit. 181 Nr. 19 I, Stücke 110, 143 und 144.</ref> Jasper erbaute das Haus als Spekulant und verkaufte es schon vor Fertigstellung 1833 an den Mundkoch Cornelius, denn als es am 4. Juni 1833 "dicht an der Kaserne" gerichtet wurde, war es bereits dessen Haus.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch Emmighausen.</ref> | 1832 erfolgte die Ausweisung des Bauplatzes, "welcher auf Spies' Bleiche folgt", an den Holzhauser Zimmermeister Jasper.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A Tit. 181 Nr. 19 I, Stücke 110, 143 und 144.</ref> Jasper erbaute das Haus als Spekulant und verkaufte es schon vor Fertigstellung 1833 an den Mundkoch Cornelius, denn als es am 4. Juni 1833 "dicht an der Kaserne" gerichtet wurde, war es bereits dessen Haus.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch Emmighausen.</ref> Cornelius hatte anscheinend nicht alle Forderungen Jaspers erfüllt, denn 1840 klagte dessen Witwe gegen ihn.<ref>LAV NRW OWL, L 83 B / Lippische Justizkanzlei, Jüngere Prozessakten (1801–1879), J 402: Jasper, Witwe in Holzhausen gegen Mundkoch Cornelius in Detmold - Forderung, 1840 ff.</ref> | ||
1844 hatte der südliche Nachbar, Hofchirurg, Mosel einen Anbau zwischen seinem Haus und dem des Registrators Ulrich, [[Leopoldstraße 9 (Detmold)|Leopoldstraße 9]] beantragt, was ihm aber untersagt worden war. Gleiches sollte gegen den Mundkoch Cornelius gelten, der den Raum zwischen seinem Haus und Mosel, [[Leopoldstraße 11 (Detmold)|Leopoldstraße 11]], zubauen wollte. Die Zwischenräume betrugen auf dieser Seite der Leopoldstraße nur 13 Fuß und waren als Einfahrt in den Hof gedacht. Mosel war einverstanden und, wie eine eigens angefertigte Zeichnung zeigte, ließ sich der Ausbau der Zwischenräume zwischen Cornelius und Mosel, Mosel und Ulrich sowie Ulrich und der Lehrerwohnung, [[Leopoldstraße 7 (Detmold)|Leopoldstraße 7]], auch gestalterisch befriedigend (darunter verstand man symmetrisch) durchführen. Doch da nicht alle Hausbesitzer zustimmten, konnte keine symmetrische Lösung zustande kommen und also keine Genehmigung erteilt werden.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 250–257.</ref> | 1844 hatte der südliche Nachbar, Hofchirurg, Mosel einen Anbau zwischen seinem Haus und dem des Registrators Ulrich, [[Leopoldstraße 9 (Detmold)|Leopoldstraße 9]] beantragt, was ihm aber untersagt worden war. Gleiches sollte gegen den Mundkoch Cornelius gelten, der den Raum zwischen seinem Haus und Mosel, [[Leopoldstraße 11 (Detmold)|Leopoldstraße 11]], zubauen wollte. Die Zwischenräume betrugen auf dieser Seite der Leopoldstraße nur 13 Fuß und waren als Einfahrt in den Hof gedacht. Mosel war einverstanden und, wie eine eigens angefertigte Zeichnung zeigte, ließ sich der Ausbau der Zwischenräume zwischen Cornelius und Mosel, Mosel und Ulrich sowie Ulrich und der Lehrerwohnung, [[Leopoldstraße 7 (Detmold)|Leopoldstraße 7]], auch gestalterisch befriedigend (darunter verstand man symmetrisch) durchführen. Doch da nicht alle Hausbesitzer zustimmten, konnte keine symmetrische Lösung zustande kommen und also keine Genehmigung erteilt werden.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 250–257.</ref> | ||
1851 wurde Cornelius von seiner Frau, geb. Wül(c)ker, geschieden.<ref>LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. Nr. 2824: Cornelius Mundkoch F. Cornelius in Detmold gegen seine Ehefrau geb. Wülcker in Detmold - Ehescheidung, 1851.</ref> Nachfolgend führten beide mehrere Prozesse. | |||
Nachdem das Haus bereits 1894 von der Militärverwaltung gemietet worden war, ging es vor 1897 in deren Eigentum über und wurde als Bezirkskommandantur, Hauptmeldeamt, genutzt. | Nachdem das Haus bereits 1894 von der Militärverwaltung gemietet worden war, ging es vor 1897 in deren Eigentum über und wurde als Bezirkskommandantur, Hauptmeldeamt, genutzt. | ||
1967 Abbruch für den Erweiterungsbau der Bezirksregierung. | 1967 Abbruch für den Erweiterungsbau der Bezirksregierung. | ||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1832 Zimmermeister Jasper, Holzhausen. | 1832 Zimmermeister Jasper, Holzhausen.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1833 Mundkoch F. Cornelius. | 1833 Mundkoch F. Cornelius.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> Er vermietete Teile des Hauses, u. a. an die Dienstmagd Elise Vialon,<ref>LAV NRW OWL, L 84 / Lippisches Hofgericht, Nr. II V Nr. 36: Violon (Vialon), Elise, Dienstmagd in Detmold gegen Mundkoch Cornelius in Detmold - Mietkontrakt, 1840.</ref> den Schauspieler Viktor Merbitz<ref>LAV NRW OWL, L 83 B / Lippische Justizkanzlei, Jüngere Prozessakten (1801–1879), Nr. M 480: Merbitz, Victor, Schauspieler zur Zeit in Osnabrück gegen Mundkoch Cornelius in Detmold - Forderung, 1863.</ref> und die Schauspielerin Ferstl.<ref>LAV NRW OWL, L 88 Detmold / Stadtgericht Detmold, Fach 1, C 8: Mundkoch Cornelius, Detmold ./. die Schauspielerin Fräulein Ferstl, z. Zt. des Prozesses in Detmold, wegen Forderung, 1866.</ref> | ||
1871 (Adressbuch) Witwe des Mundkochs Cornelius; Kluck I., Sek.-Lieutenant; Kluck II., Sek.-Lieutenant; Seyer, Sek.-Lieutenant. | 1871 (Adressbuch) Witwe des Mundkochs Cornelius; Kluck I., Sek.-Lieutenant; Kluck II., Sek.-Lieutenant; Seyer, Sek.-Lieutenant. | ||
1876 Eigentümer: Fr. W. Rossmann, Bäcker. | 1876 Eigentümer: Fr. W. Rossmann, Bäcker.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1884 (Adressbuch) Wilhelm Roßmann, Bäcker (Eigentümer); Ludwig Bexten, Sattler; Wilhelm Bexten, Gendarm [in Blomberg] a. D.; Caesar, Lieutenant; von Viebahn, Hauptmann. | 1884 (Adressbuch) Wilhelm Roßmann, Bäcker (Eigentümer); Ludwig Bexten, Sattler; Wilhelm Bexten, Gendarm [in Blomberg] a. D.; Caesar, Lieutenant; von Viebahn, Hauptmann. | ||
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1887 (Adressbuch) Wilhelm Roßmann, Bäcker (Eigentümer); Ludwig Bexten, Sattler; Wilhelm Bexten, Gendarm [in Blomberg] a. D.; von L'Estoq, Sek.-Lieutenant. | 1887 (Adressbuch) Wilhelm Roßmann, Bäcker (Eigentümer); Ludwig Bexten, Sattler; Wilhelm Bexten, Gendarm [in Blomberg] a. D.; von L'Estoq, Sek.-Lieutenant. | ||
1888 Eigentümer: F. Schwabedissen, Gutsbesitzer in [[Wüsten]]. | 1888 Eigentümer: F. Schwabedissen, Gutsbesitzer in [[Wüsten]].<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1891 (Adressbuch) Eigentümer: Schwabedissen, Gutsbesitzer, wohnt in Wüsten; Bewohner*innen: Eggert, Gerichtspedell; Ottomeier, Rentiere; Walter, Briefträger; Walter, Speisewirtschaft. | 1891 (Adressbuch) Eigentümer: Schwabedissen, Gutsbesitzer, wohnt in Wüsten; Bewohner*innen: Eggert, Gerichtspedell; Ottomeier, Rentiere; Walter, Briefträger; Walter, Speisewirtschaft. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{HeinemannLeopoldstraße1980}}. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
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LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 250–257 | LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 250–257 | ||
LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch Emmighausen. | LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen: Tagebuch Emmighausen. | ||
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LAV NRW OWL, L 88 Detmold / Stadtgericht Detmold, Fach 1, C 8: Mundkoch Cornelius, Detmold ./. die Schauspielerin Fräulein Ferstl, z. Zt. des Prozesses in Detmold, wegen Forderung, 1866. | LAV NRW OWL, L 88 Detmold / Stadtgericht Detmold, Fach 1, C 8: Mundkoch Cornelius, Detmold ./. die Schauspielerin Fräulein Ferstl, z. Zt. des Prozesses in Detmold, wegen Forderung, 1866. | ||
StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch. | |||
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