Exterstraße 7 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte, bei der es sich um eine freie Hausstätte handelte. Bildete mit [[Exterstraße 9 (Detmold)|Exterstraße 9]] den Adelshof von Exter(auch: Exterde). Alte Quartiersnummer B 80. Die ehemalige Hausnummer war 116.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | }}Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte, bei der es sich um eine freie Hausstätte handelte. Bildete mit [[Exterstraße 9 (Detmold)|Exterstraße 9]] den Adelshof von Exter (auch: Exterde). Alte Quartiersnummer B 80. Die ehemalige Hausnummer war 116.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Der Adelshof von Exter wird erstmal 1504 erwähnt und blieb bis 1673 im Besitz der Familie.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 392.</ref> Die Familie von Exter, benannt nach ihrem Herkunftsort Exter bei Vlotho, ist urkundlich seit 1336 belegt, Albert von Exter seit 1529 mit dem Gut Iggenhausen bei [[Lage]] belehnt, Friedrich von Exter seit 1529 mit dem Amt Sternberg. In Detmold erbte Heydenreich von Exter 1512 von seinem Schwiegervater Alhard von dem Bussche dessen [[Gut Herberhausen 3 (Detmold)|Gut Herberhausen]]. Den Burgmannensitz in der Exterstraße bewohnte Heydenreich von Exter jedoch nicht, sondern bezog das Gut Herberhausen.<ref>{{GerkingRitterschaft2021}}, S. 236 f.</ref> | Der Adelshof von Exter wird erstmal 1504 erwähnt und blieb bis 1673 im Besitz der Familie.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 392.</ref> Die Familie von Exter, benannt nach ihrem Herkunftsort Exter bei Vlotho, ist urkundlich seit 1336 belegt, Albert von Exter seit 1529 mit dem Gut Iggenhausen bei [[Lage]] belehnt, Friedrich von Exter seit 1529 mit dem Amt Sternberg. In Detmold erbte Heydenreich von Exter 1512 von seinem Schwiegervater Alhard von dem Bussche dessen [[Gut Herberhausen 3 (Detmold)|Gut Herberhausen]]. Den zugehörigen Burgmannensitz in der Exterstraße bewohnte Heydenreich von Exter jedoch nicht, sondern bezog das Gut Herberhausen.<ref>{{GerkingRitterschaft2021}}, S. 236 f.</ref> | ||
Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 21.5.1985, Nr. 116. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
Auf der Hausstätte | [[File:Detmold - 116 - Exterstraße 7.jpg|thumb|Exterstraße 7, 2012, Foto: Tsungam]] | ||
Auf der Hausstätte befanden sich vorn ein Wohnhaus und dahinter ein Saalbau mit Keller.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> Vorderhaus mit gemauertem Erdgeschoss und Obergeschoss aus Fachwerk um 1850 neu erbaut. Vermutlich war auch der frühere Bau ein langgestrecktes traufständiges Haus.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 392 f.</ref> | |||
Freistehender Saalbau im Hof, erbaut um 1575, Keller aus Bruchstein, hohes Fachwerkgeschoss, an der Traufseite 8, an der Giebelseite 4 Fache breit. Von den beschnitzten Brüstungsbrettern an der Ostseite 5 erhalten, davon eines mit dem Wappen von Exter und einer verwitterten Inschrift, die übrigen 4 mit Fächerrosetten auf den Brüstungsbrettern zwischen den Ständern (wie auf die 3 nicht erhaltenen). Die Riegel unter den Fenstern der Ostseite zeigen ein durchgehendes Bandornament. Unter dem Dach und Giebel an der Ost-, Süd- und Westseite Füllhölzer mit geometrischem Dekor (Schnürrollen, Zahnschnitt- und Zickzack-Muster). Kellerfenster teilweise mit gekehltem Werksteingewände (2 Steinmetzzeichen), in der Mitte der Westseite Kellertür mit Segmentbogen. Satteldach.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 392 f.</ref> Innen im Fachwerkgeschoss ehem. Saal, Gewölbekeller mit segmentbogiger Längstonne mit Stichkappen für die Fenster. Eine Pfeiler mit profiliertem Kämpfer.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 392 f.</ref> | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
Verwittert. | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
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1856, Johann Wilhelm Ebert, Partikulier.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | 1856, Johann Wilhelm Ebert, Partikulier.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1871 (Adressbuch) Fr. Köller, Wirt und Steinkohlenhändler; W. Schulz, Sattler; J. Stahl, Hautboist; Louis Vollmar, Kaufmann. | |||
1884 (Adressbuch) Conrad Gehring, Metzger und Gastwirt (Hotel zum Teutoburger Hof); August Strohmeyer, Tischler. | |||
1887 (Adressbuch) Conrad Gehring, Metzger und Gastwirt (Hotel zum Teutoburger Hof). | |||
1891 (Adressbuch) Conrad Gehring, Hotelier und Hofmetzger; Knorr, Hofmusikus. | |||
1894 (Adressbuch) Konrad Gehring, Hofmetzger und Gastwirt, Hotel Teutoburger Hof; Paul Krüger, Compt.; August Winkelmann, Compt. | |||
1897 (Adressbuch) Conrad Gehring, Hofmetzgermeister; Ludwig Haberich, Zigarrenhandlung; E. Meierhenrich, Pensionär; Eduard Kohlheier, Buchhändler; Albert Luwe, Buchhändler; H. Jürgens, Postgehilfe; L. Henrichsen, SchneiderMax Kattner, Kontorist. | |||
1901 (Adressbuch) Conrad Gehring, Hofmetzgermeister; Otto Gehring, Schlachter; Wilhelm Kelle, Gastwirt, Hotel Teutoburger Hof. | |||
1904 (Adressbuch) Conrad Gehring, Hotelbesitzer, Hotel Teutoburger Hof; Gustav Bockmann, Schlachtermeister; Otto Beckmann, Schuhmacher. | |||
1909 (Adressbuch) Gehring, Gastwirt; Sindermann, Schornsteinfegergehilfe; Willer, Witwe; Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1912 (Adressbuch) Gehring, Gastwirt; Laue, Goldarbeiter; Deltow, Kaufmann; Brettmeyer, Musikdirektor; Hannemann, Tischler; Willer, Witwe; Willer, Fabrik-Arbeiterin; Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1914 (Adressbuch) Emil Wiegand, Wirt; Gottlieb Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1916 (Adressbuch) Emil Wiegand, Wirt; Gottlieb Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1918 (Adressbuch) E. Wiegand, Wirt; Gottlieb Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1920 (Adressbuch) Heinrich Dörrie, Gastwirt; Gottlieb Büschemann, Schlachtermeister. | |||
1923 (Adressbuch) Heinrich Dörrie, Gastwirt; Minna Büschemann, Witwe, Schlachterei. | |||
1925 (Adressbuch) Heinrich Dörrie, Gastwirt; Minna Büschemann, Witwe, Schlachterei; Gustav Büschemann, Schlachter. | |||
1926 (Adressbuch) Heinrich Dörrie, Gastwirt; Minna Büschemann, Witwe, Schlachterei; Gustav Büschemann, Schlachter. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{GaulStadt1968}}. | |||
{{GerkingRitterschaft2021}}. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||