Hiddentruper Straße 72 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Beining, Wirtschaftsgebäude in Umbau.jpg|mini|Beining, Wirtschaftsgebäude in Umbau, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]]
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==Geschichte==
==Geschichte==
Obwohl nicht im Salbuch von 1533 aufgeführt, gehört der kleine Halbspänner Beining zu den alten Hörster bzw. Hiddentruper Höfen. Er wird ab 1467 in den Landschatzregistern genannt: 1467 ''Herman Beynekingk  2 g.''; 1488 - ; 1487 ''Herman Beynekingck 6 m.''; 1507 ''Herman Beynekingk 3 g.''; 1535 ''Hermenn Benekenn  3 ½ G.''; 1545 dto.; 1562 ''Hannß Beninck  7 Fl.''; 1572 ''Hannß Beninck  1 ½  Fl.  1 Ort'' ; 1590 ''Hans Bening  3  Fl''..
Der kleine Halbspänner Beining gehört zu den alten Hörster bzw. Hiddentruper Höfen; er wird ab 1467 in den Landschatzregistern genannt: 1467 ''Herman Beynekingk  2 g.''; 1488 - ; 1487 ''Herman Beynekingck 6 m.''; 1507 ''Herman Beynekingk 3 g.''; 1535 ''Hermenn Benekenn  3 ½ G.''; 1545 dto.; 1562 ''Hannß Beninck  7 Fl.''; 1572 ''Hannß Beninck  1 ½  Fl.  1 Ort'' ; 1590 ''Hans Bening  3  Fl''..
   
   
Im Salbuch von 1617 wird zu dem Hof vermerkt: ''Beningk zu Hiddentorff beruft sich vf Freÿheit, gibt dem Kloster Marienveldt'' (wie alle Hörster Höfe) ''den Zehenden'' .  .  .  Grundherr des Hofes ist der Landesherr, einen Leibherrn haben die Beinings nicht.
Die Grundherrschaft über den Hof verändert sich offenbar im Laufe der Zeit: Im Salbuch von 1533 heißt es: ''das Guth'' (ge)''hört dem Dhomküster zu Paderborn'', im Salbuch 1617 wird zu dem Hof vermerkt: ''Beningk zu Hiddentorff beruft sich vf Freÿheit'', im Salbuch von 1683 wird eindeutig festgestellt: (Beining) ''hatt keinen Guhtsherrn.'' Gleichwohl wird die Abmeierung 1772 von der gräflichen Kammer betrieben, zur Neubemeierung wird ''jener freie, aber erbpacht- und dienstpflichtige'' Hof Beining öffentlich angeboten.


In der Mitte des 18. Jahrhunderts schwächeln Besitzerfamilie und Hof: Nachdem Johann Töns Beining nach zwanzig Ehejahren 1741 im Alter von 43 Jahren verstorben ist, geht die hinterbliebene Witwe Anna Cath. Beining (1695 – 1759), eine geborene Möller aus Hillegossen, entgegen landläufiger Sitte keine zweite Ehe ein, sondern bewirtschaftet den Hof 18 Jahre lang bis zu ihrem Tod allein mit ihren fünf Kindern. In diese Zeit fallen heftige, vor div. Gerichten ausgetragene Streitigkeiten mit dem Nachbarn Wiemann (vgl. Hörste Nr. 5), die hohe Kosten verursachen.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts schwächeln Besitzerfamilie und Hof merklich: Nachdem Johann Töns Beining nach zwanzig Ehejahren 1741 im Alter von nur 43 Jahren verstorben ist, geht die hinterbliebene Witwe Anna Cath. Beining (1695 – 1759), eine geborene Möller aus Hillegossen, entgegen landläufiger Sitte keine zweite Ehe ein, sondern bewirtschaftet den Hof 18 Jahre lang bis zu ihrem Tod allein mit ihren fünf Kindern. In diese Zeit fallen heftige, vor div. Gerichten ausgetragene Streitigkeiten mit dem Nachbarn Wiemann (vgl. Hörste Nr. 5), die hohe Kosten verursachen.
   
   
Der Hof, schon zu Johann Töns´ Lebzeiten gepfändet, gerät nach seinem Tode tiefer in Schulden.<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 1224</ref> Als der Anerbe, der bereits 40-jährige Sohn Friedrich Moritz Beining 1762 eine junge Witwe aus der nahen Rethlager Mühle heiratet, erweisen sich diese jungen Leute als den harten Zeiten in und nach dem Siebenjährigen Kriege nicht gewachsen, wie zehn Jahre später sehr offen in einer amtlichen Bekanntmachung zu ihrer Abmeierung ''wegen deren fauler und liederlicher Wirtschaft'' zum Ausdruck kommt. Als einziger Interessent meldet sich auf die Anzeige ein gewisser Johann Kord Sander ''von der Sohrenheide'', ein geb. Kesting, Schäfer zu Iggenhausen.<ref>LAV NRW OWL, L 84 I B Nr. 131, S. 119</ref>  Ihm wird der Hof zugesprochen, er tritt noch 1772 den ''freien, jedoch Erbpacht- und dienstpflichtigen, auch sonstigen gemeinen Lasten unterworfenen'' Hof Beining ''mit allen Gerechtsamen und denen darauf haftenden Lasten'' an  -  kurz: er wird Beining.
Der Hof, schon zu Johann Töns´ Lebzeiten gepfändet, gerät nach seinem Tode tiefer in Schulden.<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 1224</ref> Als der Anerbe, der bereits 40-jährige Sohn Friedrich Moritz Beining erst 1762 eine junge Witwe aus der nahen Rethlager Mühle heiratet, erweisen sich diese jungen Leute als den harten Zeiten in und nach dem Siebenjährigen Kriege nicht gewachsen, wie zehn Jahre später sehr offen in einer amtlichen Bekanntmachung zu ihrer Abmeierung ''wegen deren fauler und liederlicher Wirtschaft'' zum Ausdruck kommt. Als einziger Interessent meldet sich auf die Anzeige ein gewisser Johann Kord Sander ''von der Sohrenheide'', ein geb. Kesting, Schäfer zu Iggenhausen.<ref>LAV NRW OWL, L 84 I B Nr. 131, S. 119</ref>  Ihm wird der Hof zugesprochen, er tritt noch 1772 den ''freien, jedoch Erbpacht- und dienstpflichtigen, auch sonstigen gemeinen Lasten unterworfenen'' Hof Beining ''mit allen Gerechtsamen und denen darauf haftenden Lasten'' an  -  kurz: er wird Beining.
   
   
Das abgemeierte Vorgängerpaar bleibt auf dem Hof und erhält hier die halbe Leibzucht zugesprochen. Die andere halbe Leibzucht nimmt Sander selbst in Anspruch, als seine Tochter neun Jahre später heiratet und mit ihrem Mann den Hof übernimmt. Von 1781 bis 1801 gibt es auf dem Hof Beining auf diese Weise zwei Leibzüchter.
Das abgemeierte Vorgängerpaar bleibt auf dem Hof und erhält hier die halbe Leibzucht zugesprochen. Die andere halbe Leibzucht nimmt Sander selbst in Anspruch, als seine Tochter neun Jahre später heiratet und mit ihrem Mann den Hof übernimmt. Von 1781 bis 1801 gibt es auf dem Hof Beining auf diese Weise zwei Leibzüchter.
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