Katerallee 15 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Im 18. Jahrhundert der größte Hof in Hiddesen, ein "großer Halbmeier". Alte Kolonatsnummer 1. | }}Vor 1390 gegründete Hausstätte. Im 18. Jahrhundert der größte Hof in Hiddesen, ein "großer Halbmeier". Alte Kolonatsnummer 1. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Der Hof Meyer zu Hiddesen ist bereits im ersten Landschatzregister um 1390 verzeichnet als "de Meyger Cord".<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}, S. 147. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10105660 Digitalisat].</ref> | |||
1614 lautet der Eintrag im Salbuch: "Meyer zue Hyttisenn. Pferde 7, 3 Stoten; das Land zu 2 F. 3 Mt.; Hawwachs zu 4 F.; zu vollr Mastung 6 Schweine, Kühe 9, Rinder 6, Kälbr 3, helt auch ein Scheferei 42 Schafe, Schweine 22. Der Aigentumb M. G. H. Meister Hanß Sybillen die Schulde 5 Sack Korn" S. Viett 2 Schfl. Den Zehenden Symon Schwartzen. M. G. H. jahrlichs 1 feist Schwein; gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2½ Gfl.; <dient M. G. H. als Volspenner.><ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 43 ff. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085263 Digitalisat].</ref> | |||
1827 ist der Meier zu Hiddesen ein großer Halbmeyer. Der Hof besteht aus Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, alter Burg und Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> | |||
Das Haupthaus des Hofes brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1764 ab und wurde 1765 wieder aufgebaut. Um 1960 abgebrochen. | Das Haupthaus des Hofes brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1764 ab und wurde 1765 wieder aufgebaut. Um 1960 abgebrochen. | ||
Um 1900 war der | 1775 nahm Graf Simon August persönlich wahr, dass ein Schuppen auf dem Meierhof einsturzgefährdet war. Es wurde verfügt, den Schuppen entweder zu reparieren oder, falls nicht möglich, sollte er abgenommen und das Holz conferiert sowie die Wirtschaft des Meiers untersucht werden.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16.</ref> Daraufhin veranschlagte Zimmermeister Eberhardt auf Veranlassung des Bauerrichters Jäger das Abbrechen und neu aufrichten mit 55 Reichstalern. Der Meier gab an, wegen notorischen Pferdeverlustes zu einer Reparatur nicht in der Lage zu sein. Er wurde jedoch am 8.5.1775 verpflichtet, den Schuppen nach der Ernte zu reparieren. | ||
1781 war der Meier zu Hiddesen rückständigen mit der Lieferung der Mallämmer.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 35.</ref> | |||
1766 wurde Land an das [[Heidenoldendorfer Straße 51 (Detmold)|Gut Braunenbruch]] übertragen.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 3.</ref> 1862 kam es zu einem Ländereitausch zwischen Rittergutsbesitzer Merckel vom Rittergut Braunenbruch und dem Meier zu Hiddesen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.</ref> Es ging um Länderein, die das Rittergut aus der Hudeablösung erhalten hatte. Vom Hiddeser Meier Nr. 1 kam Nr. IV. 7 des Katasters (2 Scheffel 7 Metzen) "auf der Gleppen [Klippen] oben der Buddelhowe", dafür erhielt Meier eine "in den Hiddeser Pflanzhölzern und im Zedlinge" zugefallene Fläche von 3 Scheffel 16 Quadratruten. | |||
1872 wurde der "Schuldenzustand des Kolons Meier Nr. 1, Hiddesen" amtlich behandelt.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872.</ref> Von Rechtsanwalt G. Hausmann waren 200 Taler geliehen, von dem "Israeliten Jacob Burghard zu Detmold" bereits am 18.1.1831 der Betrag von 360 Talern. | |||
1875 ist ein Kaufkontrakt zwischen Kolon Meier Nr. 1 und Heinrich Schöttler in [[Klüt]] dokumentiert.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VIII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 8, 1873-1880.</ref> Es ging um 3 Metzen 3 Quadratruten, die von einer 5 Scheffelsaat 5,16 Quadratruten großen Wiese oberhalb vom Friedenstal abgetrennt und für 990 Mark an Heinrich Schöttler aus Horn bzw. Klüt verkauft wurden. Das Grundstück lag an der Chaussee nach Hiddesen in der Meierschen Wiese am Schanzenberg. Hier wurde eine Neuwohnerstätte errichtet. Am 29.4.1875 beantragte die Forstdirektion die Einstellung der Arbeiten, da der Bau noch nicht genehmigt war. Sie forderte 12 m Abstand zur Forstgrenze, gab sich dann aber mit 5,5 m zufrieden. Auch die Grenznachbarn waren mit dem Bau einverstanden. Die [[Friedenstal 1 (Hiddesen)|Neuwohnerstätte Schöttler]] wurde mit der Nr. 87 im Kataster mit einem Wohnhaus mit Hofraum eingetragen. | |||
Um 1900 war der Meierhof verpachtet. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
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1721 und 1782: Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, alte Burg, Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827</ref> | 1721 und 1782: Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, alte Burg, Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827</ref> | ||
Die alte Leibzucht von 1557 wurde im 19. Jahrhundert abgebaut und auf der Jerxer Heide als Kötterhaus wieder aufgerichtet. Der Torbogen wurde dabei gewendet. Die ursprüngliche Inschrift ist daher nur von Innen zu sehen. | |||
1775 ist von einem verfallenen Schuppen auf dem Meierhof die Rede.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16.</ref> | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
Am Haupthaus, im Torbogen: MIT GOT IN EINER IEDEN SACH, DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH. MIT GOT GERAHT DER ANFANG WOL, FORS ENDE MAN GOT DANCKEN SOL. DIE FURCHT DES HERNN IST DER WEISHEIT ANFANG. / ALLES WAS UNSER TUHNEN UND ANFANG IST DAS GESCHEHE IN DEN NAHMEN UNSERN HERN JESUCHRIST, SER STEHE UNS BEI FRÜH UND SPÄTH BIS DAS ALLE UNSER TUHN EIN ENDE HATT JOHAN TÖNIES MEIER ZU HITZEN, ANGENETA SOPFIA CATTRINA BENCKELBERGS AUS DEN SCHONHAGEN. ANNO 1765 DEN 18. JUNI MEBH HERSE. | Am Haupthaus, im Torbogen: MIT GOT IN EINER IEDEN SACH, DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH. MIT GOT GERAHT DER ANFANG WOL, FORS / ENDE MAN GOT DANCKEN SOL. DIE FURCHT DES HERNN IST DER WEISHEIT ANFANG. / ALLES WAS UNSER TUHNEN UND ANFANG IST DAS GESCHEHE IN DEN NAHMEN UNSERN HERN JESUCHRIST, SER / STEHE UNS BEI FRÜH UND SPÄTH BIS DAS ALLE UNSER TUHN EIN ENDE HATT / JOHAN TÖNIES MEIER ZU HITZEN, ANGENETA SOPFIA CATTRINA BENCKELBERGS AUS DEN SCHONHAGEN. / ANNO 1765 DEN 18. JUNI MEBH HERSE. | ||
Am westlichen Seiteneingang des Haupthauses: AN GOTTES SEGEN IST ALLES GELEGEN – WER ES GLAUBE TUT. | Am westlichen Seiteneingang des Haupthauses: AN GOTTES SEGEN IST ALLES GELEGEN – WER ES GLAUBE TUT. | ||
An der Leibzucht: FRIDRICH BETGEN AUS REMMIGHAUSEN SOPHIE MEIERN AUS HIDDESEN ZIMMERMEISTER GEHRING (um 1960 bei einem Umbau entfernt). | An der Leibzucht: FRIDRICH BETGEN AUS REMMIGHAUSEN SOPHIE MEIERN AUS HIDDESEN ZIMMERMEISTER GEHRING (um 1960 bei einem Umbau entfernt). | ||
An der ersten Leibzucht: H T * A W E ANNO 1557. | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1390 "de Meyger Cord".<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}, S. 147. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10105660 Digitalisat].</ref> | |||
1535 "de Meiger to Hyddessenn".<ref>{{VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 36 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083537 Digitalisat].</ref> | |||
1545 "de Meiger to Hiddessen".<ref>{{ VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 36 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083537 Digitalisat].</ref> | |||
1562 "Meiger to Hiddessen".<ref>{{VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 37 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083539 Digitalisat].</ref> | |||
1572 "de Meiger".<ref>{{VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 37 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083539 Digitalisat].</ref> | |||
1590 "Meiger".<ref>{{StöwerLandschatzregister1964}}, S. 7. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083277 Digitalisat].</ref> | |||
1614 "Meier zu Hiddeßen".<ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 4 f. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085222 Digitalisat].</ref> | |||
1618 Meyer.<ref>{{StöwerLandschatzregister1964}}, S. 7. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083277 Digitalisat].</ref> | |||
1721 Meyer zu Hiddesen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> | 1721 Meyer zu Hiddesen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> | ||
1765 Johann Töns Meyer zu Hiddesen, ev., * 20.3.1722 in Hiddesen, ~ 20.03.1722 in Detmold, † 6.8.1801 in Hiddesen, ‡ 10.8.1801 in Detmold, Heirat 13.6.1755 in Detmold mit Agnetha Sofia Catharina Benkelberg, ev., * 30.7.1732 in [[Oberschönhagen]], ~ 30.07.1732 in [[Cappel]] (Kirchenbücher). | 1765 Johann Töns Meyer zu Hiddesen, ev., * 20.3.1722 in Hiddesen, ~ 20.03.1722 in Detmold, † 6.8.1801 in Hiddesen, ‡ 10.8.1801 in Detmold, Heirat 13.6.1755 in Detmold mit Agnetha Sofia Catharina Benkelberg, ev., * 30.7.1732 in [[Oberschönhagen]], ~ 30.07.1732 in [[Cappel]] (Kirchenbücher). | ||
1827 Meier zu Hiddesen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> | |||
1834 heiratet Johan Friedrich Christoph Heinrich Betke [i] auf den Hof ein und wird Meyer zu Hiddesen, * 20.5.1801 in [[Remmighausen]], † 31.12.1853 in Hiddesen, ‡ 1.1.1854 in Detmold. Heirat 5.9.1834 in Detmold mit Henriette Sophie Catharina Meyer zu Hiddesen, ev., * 30.12.1798 in Hiddesen, † 9.5.1858 in Hiddesen, ‡ 13.5.1858 in Detmold. | 1834 heiratet Johan Friedrich Christoph Heinrich Betke [i] auf den Hof ein und wird Meyer zu Hiddesen, * 20.5.1801 in [[Remmighausen]], † 31.12.1853 in Hiddesen, ‡ 1.1.1854 in Detmold. Heirat 5.9.1834 in Detmold mit Henriette Sophie Catharina Meyer zu Hiddesen, ev., * 30.12.1798 in Hiddesen, † 9.5.1858 in Hiddesen, ‡ 13.5.1858 in Detmold. | ||
1854 Meier.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.</ref> | |||
1901 (Adressbuch) Eigentümer: Landwirt Hermann Kater/Niedermeien; Bewohner*innen: August Branding, Pächter; Fritz Aule, Maurer; Ernst Kligge, Ziegler; Fritz Klöpping, Maurer; Auguste Meier, Witwe, Leibzüchterin; Heinrich Winter, Knecht. | 1901 (Adressbuch) Eigentümer: Landwirt Hermann Kater/Niedermeien; Bewohner*innen: August Branding, Pächter; Fritz Aule, Maurer; Ernst Kligge, Ziegler; Fritz Klöpping, Maurer; Auguste Meier, Witwe, Leibzüchterin; Heinrich Winter, Knecht. | ||
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LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827. | LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 35. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 3. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VIII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 8, 1873-1880. | |||
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2025, 18:39 Uhr
| Katerallee 15 (Hiddesen) | |
|---|---|
| Ortsteil | Hiddesen |
| Straße | Katerallee (Hiddesen) |
| Hausnummer | 15 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Hiddesen |
| Hausnummer | 001 |
Vor 1390 gegründete Hausstätte. Im 18. Jahrhundert der größte Hof in Hiddesen, ein "großer Halbmeier". Alte Kolonatsnummer 1.
Geschichte
Der Hof Meyer zu Hiddesen ist bereits im ersten Landschatzregister um 1390 verzeichnet als "de Meyger Cord".[1]
1614 lautet der Eintrag im Salbuch: "Meyer zue Hyttisenn. Pferde 7, 3 Stoten; das Land zu 2 F. 3 Mt.; Hawwachs zu 4 F.; zu vollr Mastung 6 Schweine, Kühe 9, Rinder 6, Kälbr 3, helt auch ein Scheferei 42 Schafe, Schweine 22. Der Aigentumb M. G. H. Meister Hanß Sybillen die Schulde 5 Sack Korn" S. Viett 2 Schfl. Den Zehenden Symon Schwartzen. M. G. H. jahrlichs 1 feist Schwein; gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2½ Gfl.; <dient M. G. H. als Volspenner.>[2]
1827 ist der Meier zu Hiddesen ein großer Halbmeyer. Der Hof besteht aus Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, alter Burg und Backhaus.[3]
Das Haupthaus des Hofes brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1764 ab und wurde 1765 wieder aufgebaut. Um 1960 abgebrochen.
1775 nahm Graf Simon August persönlich wahr, dass ein Schuppen auf dem Meierhof einsturzgefährdet war. Es wurde verfügt, den Schuppen entweder zu reparieren oder, falls nicht möglich, sollte er abgenommen und das Holz conferiert sowie die Wirtschaft des Meiers untersucht werden.[4] Daraufhin veranschlagte Zimmermeister Eberhardt auf Veranlassung des Bauerrichters Jäger das Abbrechen und neu aufrichten mit 55 Reichstalern. Der Meier gab an, wegen notorischen Pferdeverlustes zu einer Reparatur nicht in der Lage zu sein. Er wurde jedoch am 8.5.1775 verpflichtet, den Schuppen nach der Ernte zu reparieren.
1781 war der Meier zu Hiddesen rückständigen mit der Lieferung der Mallämmer.[5]
1766 wurde Land an das Gut Braunenbruch übertragen.[6] 1862 kam es zu einem Ländereitausch zwischen Rittergutsbesitzer Merckel vom Rittergut Braunenbruch und dem Meier zu Hiddesen.[7] Es ging um Länderein, die das Rittergut aus der Hudeablösung erhalten hatte. Vom Hiddeser Meier Nr. 1 kam Nr. IV. 7 des Katasters (2 Scheffel 7 Metzen) "auf der Gleppen [Klippen] oben der Buddelhowe", dafür erhielt Meier eine "in den Hiddeser Pflanzhölzern und im Zedlinge" zugefallene Fläche von 3 Scheffel 16 Quadratruten.
1872 wurde der "Schuldenzustand des Kolons Meier Nr. 1, Hiddesen" amtlich behandelt.[8] Von Rechtsanwalt G. Hausmann waren 200 Taler geliehen, von dem "Israeliten Jacob Burghard zu Detmold" bereits am 18.1.1831 der Betrag von 360 Talern.
1875 ist ein Kaufkontrakt zwischen Kolon Meier Nr. 1 und Heinrich Schöttler in Klüt dokumentiert.[9] Es ging um 3 Metzen 3 Quadratruten, die von einer 5 Scheffelsaat 5,16 Quadratruten großen Wiese oberhalb vom Friedenstal abgetrennt und für 990 Mark an Heinrich Schöttler aus Horn bzw. Klüt verkauft wurden. Das Grundstück lag an der Chaussee nach Hiddesen in der Meierschen Wiese am Schanzenberg. Hier wurde eine Neuwohnerstätte errichtet. Am 29.4.1875 beantragte die Forstdirektion die Einstellung der Arbeiten, da der Bau noch nicht genehmigt war. Sie forderte 12 m Abstand zur Forstgrenze, gab sich dann aber mit 5,5 m zufrieden. Auch die Grenznachbarn waren mit dem Bau einverstanden. Die Neuwohnerstätte Schöttler wurde mit der Nr. 87 im Kataster mit einem Wohnhaus mit Hofraum eingetragen.
Um 1900 war der Meierhof verpachtet.
Gebäude



1721 und 1782: Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, alte Burg, Backhaus.[10]
Die alte Leibzucht von 1557 wurde im 19. Jahrhundert abgebaut und auf der Jerxer Heide als Kötterhaus wieder aufgerichtet. Der Torbogen wurde dabei gewendet. Die ursprüngliche Inschrift ist daher nur von Innen zu sehen.
1775 ist von einem verfallenen Schuppen auf dem Meierhof die Rede.[11]
Inschriften
Am Haupthaus, im Torbogen: MIT GOT IN EINER IEDEN SACH, DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH. MIT GOT GERAHT DER ANFANG WOL, FORS / ENDE MAN GOT DANCKEN SOL. DIE FURCHT DES HERNN IST DER WEISHEIT ANFANG. / ALLES WAS UNSER TUHNEN UND ANFANG IST DAS GESCHEHE IN DEN NAHMEN UNSERN HERN JESUCHRIST, SER / STEHE UNS BEI FRÜH UND SPÄTH BIS DAS ALLE UNSER TUHN EIN ENDE HATT / JOHAN TÖNIES MEIER ZU HITZEN, ANGENETA SOPFIA CATTRINA BENCKELBERGS AUS DEN SCHONHAGEN. / ANNO 1765 DEN 18. JUNI MEBH HERSE.
Am westlichen Seiteneingang des Haupthauses: AN GOTTES SEGEN IST ALLES GELEGEN – WER ES GLAUBE TUT.
An der Leibzucht: FRIDRICH BETGEN AUS REMMIGHAUSEN SOPHIE MEIERN AUS HIDDESEN ZIMMERMEISTER GEHRING (um 1960 bei einem Umbau entfernt).
An der ersten Leibzucht: H T * A W E ANNO 1557.
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1390 "de Meyger Cord".[12]
1535 "de Meiger to Hyddessenn".[13]
1545 "de Meiger to Hiddessen".[14]
1562 "Meiger to Hiddessen".[15]
1572 "de Meiger".[16]
1590 "Meiger".[17]
1614 "Meier zu Hiddeßen".[18]
1618 Meyer.[19]
1721 Meyer zu Hiddesen.[20]
1765 Johann Töns Meyer zu Hiddesen, ev., * 20.3.1722 in Hiddesen, ~ 20.03.1722 in Detmold, † 6.8.1801 in Hiddesen, ‡ 10.8.1801 in Detmold, Heirat 13.6.1755 in Detmold mit Agnetha Sofia Catharina Benkelberg, ev., * 30.7.1732 in Oberschönhagen, ~ 30.07.1732 in Cappel (Kirchenbücher).
1827 Meier zu Hiddesen.[21]
1834 heiratet Johan Friedrich Christoph Heinrich Betke [i] auf den Hof ein und wird Meyer zu Hiddesen, * 20.5.1801 in Remmighausen, † 31.12.1853 in Hiddesen, ‡ 1.1.1854 in Detmold. Heirat 5.9.1834 in Detmold mit Henriette Sophie Catharina Meyer zu Hiddesen, ev., * 30.12.1798 in Hiddesen, † 9.5.1858 in Hiddesen, ‡ 13.5.1858 in Detmold.
1854 Meier.[22]
1901 (Adressbuch) Eigentümer: Landwirt Hermann Kater/Niedermeien; Bewohner*innen: August Branding, Pächter; Fritz Aule, Maurer; Ernst Kligge, Ziegler; Fritz Klöpping, Maurer; Auguste Meier, Witwe, Leibzüchterin; Heinrich Winter, Knecht.
1926 (Adressbuch) H. Meier, Landwirt, Meierhof; Edwin Tannert, Prokurist; Fritz Wehrmann, Lehrer; Wilhelm Möller, Maurer; August Möller, Maurer; Heinrich Brinkmann, Maurer; Sander, Witwe; Karl Holzkämper, Arbeiter.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 35.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 3.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VIII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 8, 1873-1880.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 147. Digitalisat.
- ↑ Herbert Stöwer und Fritz Verdenhalven, Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620, Münster/Westf. 1969, S. 18 u. 39, S. 43 ff. Digitalisat.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 35.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 3.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VIII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 8, 1873-1880.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 16.
- ↑ Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 147. Digitalisat.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 36 Digitalisat.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 36 Digitalisat.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 37 Digitalisat.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 37 Digitalisat.
- ↑ Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964, S. 7. Digitalisat.
- ↑ Herbert Stöwer und Fritz Verdenhalven, Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620, Münster/Westf. 1969, S. 18 u. 39, S. 4 f. Digitalisat.
- ↑ Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964, S. 7. Digitalisat.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.
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Seite erstellt am 22.10.2025 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 02.12.2025 von Joachim Kleinmanns