Heidebachstraße 16 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen
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Erstmals um 1700 erwähnt (Salbuch) Johann Henrich Diekmann, Kleinkötter, Hoppenplöcker, Straßenkötter. 1776 Christoph Diekmann mit Frau und 2 Söhnen, 1 Kuh, spinnt. 1781 an Johann Töns Diekmann, noch keine Leibzucht erwähnt. 7 Scheffelsaat und 3 3/4 Metzen (rd. 1,28 ha) Grundbesitz. 1787 wegen Diebstahls zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt, daher 1788 Abmeierung. Meistbietend verkauft für 130 Taler an Conrad Hildebrand aus [[Heidenoldendorf]]. Nach "merklicher Verbesserung" direkter Weiterverkauf für 195 Taler an den Leibzüchter Heinrich Christoph Hambusch "auf der Lageschen Pivitsheide", Nr. 42. Dieser kaufte die Stätte für seine Tochter Anne Cathrine und deren Bräutigam Henrich Christoph Wiemann. Wiemann nahm den Stättenamen Diekmann an und musste der noch lebenden Leibzüchterin Diekmann das Leibzuchtrecht gewähren (lebenslanges Wohnrecht und Versorgung).<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Rentkammer-Kolonate, Nr. 95: Dieckmann, Straßenkötterstätte Hiddesen Nr. 9, 1787–1789.</ref> Wiemann gen. Diekmann baute dann um 1800 (wohl 1789) das kleine Leibzuchthaus. 1821 übernahmen seine Tochter Anna Maria Florentine Elisabeth Diekmann und ihr Bräutigam Töns Heinrich Gausmann von der [[Birkenallee 51b (Hiddesen)|Hoppenplöckerstätte Nr. 6]] in Hiddesen die Stätte.<ref>LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 141: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 9], S. 526 f.</ref> Dann übernahm 1849 der Sohn Jobst Heinrich Konrad Adolf Diekmann das Kolonat, war aber dermaßen überschuldet, dass er 1852 das Leibzuchtgebäude verkaufen musste. Der bisherige Einlieger im Haus, Ludwig Grüttemeier, erwarb es zusammen mit einem Teil des Hofraums, 2 Scheffelsaat Ackerland und dem Gemeinheitsnutzen (Weiderecht) für eine Kuh für 700 Taler. Dadurch wurde das Leibzuchthaus von der Stätte Nr. 9 abgetrennt und als selbständige Neuwohnerstätte mit der [[Heidebachstraße 16a (Hiddesen)|Kolonatsnummer 83]] ins Salbuch eingetragen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> Die nächste Generation Diekmann, Ludwig Diekmann, konnte 1878 das Haus zurückkaufen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.</ref> | Erstmals um 1700 erwähnt (Salbuch) Johann Henrich Diekmann, Kleinkötter, Hoppenplöcker, Straßenkötter. 1776 Christoph Diekmann mit Frau und 2 Söhnen, 1 Kuh, spinnt. 1781 an Johann Töns Diekmann, noch keine Leibzucht erwähnt. 7 Scheffelsaat und 3 3/4 Metzen (rd. 1,28 ha) Grundbesitz. 1787 wegen Diebstahls zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt, daher 1788 Abmeierung. Meistbietend verkauft für 130 Taler an Conrad Hildebrand aus [[Heidenoldendorf]]. Nach "merklicher Verbesserung" direkter Weiterverkauf für 195 Taler an den Leibzüchter Heinrich Christoph Hambusch "auf der Lageschen Pivitsheide", Nr. 42. Dieser kaufte die Stätte für seine Tochter Anne Cathrine und deren Bräutigam Henrich Christoph Wiemann. Wiemann nahm den Stättenamen Diekmann an und musste der noch lebenden Leibzüchterin Diekmann das Leibzuchtrecht gewähren (lebenslanges Wohnrecht und Versorgung).<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Rentkammer-Kolonate, Nr. 95: Dieckmann, Straßenkötterstätte Hiddesen Nr. 9, 1787–1789.</ref> Wiemann gen. Diekmann baute dann um 1800 (wohl 1789) das kleine Leibzuchthaus. 1821 übernahmen seine Tochter Anna Maria Florentine Elisabeth Diekmann und ihr Bräutigam Töns Heinrich Gausmann von der [[Birkenallee 51b (Hiddesen)|Hoppenplöckerstätte Nr. 6]] in Hiddesen die Stätte.<ref>LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 141: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 9], S. 526 f.</ref> Dann übernahm 1849 der Sohn Jobst Heinrich Konrad Adolf Diekmann das Kolonat, war aber dermaßen überschuldet, dass er 1852 das Leibzuchtgebäude verkaufen musste. Der bisherige Einlieger im Haus, Ludwig Grüttemeier, erwarb es zusammen mit einem Teil des Hofraums, 2 Scheffelsaat Ackerland und dem Gemeinheitsnutzen (Weiderecht) für eine Kuh für 700 Taler. Verkauft wurden 1 Metze vom Hofraum, das Leibzuchthaus, 2 Sch. Ackerland, Gemeinheitsnutzen für 1 Kuh.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 113.</ref> Dadurch wurde das Leibzuchthaus von der Stätte Nr. 9 abgetrennt und als selbständige Neuwohnerstätte mit der [[Heidebachstraße 16a (Hiddesen)|Kolonatsnummer 83]] ins Salbuch eingetragen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> Die nächste Generation Diekmann, Ludwig Diekmann, konnte 1878 das Haus zurückkaufen.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.</ref> | ||
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