Hiddentruper Straße 85 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
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Hiddentruper Straße 85 (Hörste) (Quelltext anzeigen)
Version vom 4. Dezember 2025, 18:12 Uhr
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}}Hier befindet sich der Hiddentruper Hof Brinkmann, 1781 als ''großer Halbmeyer'' bezeichnet, ehemals Hörste Nr. 3. | }}Hier befindet sich der Hiddentruper Hof Brinkmann, 1781 als ''großer Halbmeyer'' bezeichnet, ehemals Hörste Nr. 3. | ||
[[Datei:1456 Marienfeld Heberolle darin Brinkmann.jpg|mini|Heberegister des Klosters Marienfeld von 1456 (Ausschnitt): Auf den Meier zu Stapelage folgen Obermeier und Niedermeier zu Billinghausen, dann Brinkmann zu Hiddentrup; danach beginnt Kirchspiel Lage; LAV NRW W, W 005 / Msc. VII, Nr. 1308, S. 7]] | [[Datei:1456 Marienfeld Heberolle darin Brinkmann.jpg|mini|Heberegister des Klosters Marienfeld von 1456 (Ausschnitt): Auf den Meier zu Stapelage folgen Obermeier und Niedermeier zu Billinghausen, dann Brinkmann zu Hiddentrup; danach beginnt Kirchspiel Lage; LAV NRW W, W 005 / Msc. VII, Nr. 1308, S. 7]] | ||
[[Datei:Karte Frankfurter Weg.jpg|mini|Karte Hörste (oben rechts) u. Hiddentrup (unten links) v. J. C. Friemel, 1730, LAV NRW OWL, D 73 Nr. 7/13, darin an Hiddentrup vorbei von unten/Norden nach oben/Süden der Frankfurter Weg mit Flurnummer N 546; Legende zu N 546: der Weg von Hüttentrup über die Dörn nach Paderborn (LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 102, S. 182)]] | [[Datei:Karte Frankfurter Weg.jpg|mini|Karte Hörste (oben rechts) u. Hiddentrup (unten links) v. J. C. Friemel, 1730, LAV NRW OWL, D 73 Nr. 7/13, darin an Hiddentrup vorbei von unten/Norden nach oben/Süden der Frankfurter Weg mit Flurnummer N 546; Legende zu N 546: "der Weg von Hüttentrup über die Dörn nach Paderborn" (LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 102, S. 182)]] | ||
[[Datei:Contract-Verlängerung für Hörster Krüger 1777 - 1780.jpg|mini|Konzession für die Hörster Krüger Ostmann, Brinkmann u. Mellies - Ostern 1777 bis Ostern 1780, LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 367]] | [[Datei:Contract-Verlängerung für Hörster Krüger 1777 - 1780.jpg|mini|Konzession für die Hörster Krüger Ostmann, Brinkmann u. Mellies - Ostern 1777 bis Ostern 1780, LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 367]] | ||
[[Datei:Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899.jpg|mini|Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899, LAV NRW OWL, L 109 Nr. 227]] | [[Datei:Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899.jpg|mini|Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899, LAV NRW OWL, L 109 Nr. 227]] | ||
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[[Datei:Brinkmanns Kotten.jpg|mini|Brinkmanns Kotten, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | [[Datei:Brinkmanns Kotten.jpg|mini|Brinkmanns Kotten, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | ||
[[Datei:1781 Inschrift Kotten Brinckmann hell.jpg|mini|Inschrift an Brinkmanns Kotten, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | [[Datei:1781 Inschrift Kotten Brinckmann hell.jpg|mini|Inschrift an Brinkmanns Kotten, 2025, Foto: Dr. Horst Wissbrock]] | ||
[[Datei:Grabstein 1727.jpg|mini|Grabstein der Eheleute Strunk/Brinkmann an der Kirche in Stapelage (ihr Geburtsjahr - eher als 1727 lesbar - ist 1747), 2025, Fotos: Dr. Horst Wissbrock]] | |||
[[Datei:Sterbeeintrag 1825 ex KB Stapelage.jpg|mini|Sterbe- u. Begräbniseintrag der Anna Margaretha Elis. Haberjoh, verehelichte Brinkmann, 1825, Kirchenbuch Stapelage]] | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Der Ministeriale (etwa: hochgestellte Verwaltungsbeamte) ''Herboldus de Dedingtorp'' überließ 1259 dem Kloster Marienfeld eine Kornrente ''in domo ipsorum Hiddingtorphe'' (aus seinem Hause Hiddentrup).<ref>Westfälisches Urkunden-Buch, Bd IV, Nr. 810 </ref> Da die beiden anderen Hiddentruper Höfe in frühen Zeiten paderbornischer Grundherrschaft unterstanden, der Hof Brinkmann aber von der ersten namentlichen Nennung 1456 bis zum Ende des Klosters 1803 marienfeldisch war, stellt die obige Transaktion die früheste - allerdings namenlose - Erwähnung des Hofes Brinkmann dar. | Der Ministeriale (etwa: hochgestellte Verwaltungsbeamte) ''Herboldus de Dedingtorp'' überließ 1259 dem Kloster Marienfeld eine Kornrente ''in domo ipsorum Hiddingtorphe'' (aus seinem Hause Hiddentrup).<ref>Westfälisches Urkunden-Buch, Bd IV, Nr. 810 </ref> Da die beiden anderen Hiddentruper Höfe in frühen Zeiten paderbornischer Grundherrschaft unterstanden, der Hof Brinkmann aber von der ersten namentlichen Nennung 1456 bis zum Ende des Klosters 1803 marienfeldisch war, stellt die obige Transaktion die früheste - allerdings namenlose - Erwähnung des Hofes Brinkmann dar. | ||
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Schulden der Vorkriegszeit wurden nach der großen Inflation zwar ab 1925 aufgewertet, waren aber nur mit 25 % des Standes von 1914 zu verzinsen und abzutragen. Alsbald ergab sich eine Gelegenheit, ein großes Stück Land an der Grenze zu Pivitsheide, das dem Hof bei der Teilung des Hörster Bruches um 1840 zugefallen war, parzelliert an Neuwohner zu verkaufen. Die dortige alte Flurbezeichnung Hammerheide (Schreibweise in Karte 1838, in Grundkarte 1880 ''Hammerhaide'') lebt im Namen des dabei entstandenen Erschließungsweges/der heutigen Straße „Hamerheide“ fort. So konnte das Ehepaar Homeier/Brinkmann das Darlehn nach ersten Verkäufen 1929 tilgen.<ref>LAV NRW OWL, D 23 B Lage, Blatt 0613 I</ref> | Schulden der Vorkriegszeit wurden nach der großen Inflation zwar ab 1925 aufgewertet, waren aber nur mit 25 % des Standes von 1914 zu verzinsen und abzutragen. Alsbald ergab sich eine Gelegenheit, ein großes Stück Land an der Grenze zu Pivitsheide, das dem Hof bei der Teilung des Hörster Bruches um 1840 zugefallen war, parzelliert an Neuwohner zu verkaufen. Die dortige alte Flurbezeichnung Hammerheide (Schreibweise in Karte 1838, in Grundkarte 1880 ''Hammerhaide'') lebt im Namen des dabei entstandenen Erschließungsweges/der heutigen Straße „Hamerheide“ fort. So konnte das Ehepaar Homeier/Brinkmann das Darlehn nach ersten Verkäufen 1929 tilgen.<ref>LAV NRW OWL, D 23 B Lage, Blatt 0613 I</ref> | ||
Vor einigen Jahrzehnten hat der Hof Brinkmann/Homeier bzw. die Familie Wehmeier wieder an die lange vergangene Tradition im Beherbergungsgewerbe angeknüpft und einige Ferienhäuser oberhalb des Hofes errichtet. Deren Name | Vor einigen Jahrzehnten hat der Hof Brinkmann/Homeier bzw. die Familie Wehmeier wieder an die lange vergangene Tradition im Beherbergungsgewerbe angeknüpft und einige Ferienhäuser oberhalb des Hofes errichtet. Deren Name [http://www.hiddentrup.de iutspann Hiddentrup] stellt dabei den direkten Bezug zum einstigen Geschäft mit den reisenden Kaufleuten her. | ||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
Im Salbuch von etwa 1640 werden ''3 gebuwete'' bei Hof Brinkmann genannt - ebenso im Messbuch 1730: ''Brinckmanns hoff mit 3 gebäu.'' Eines dieser Häuser wird 1710 erneuert worden sein, als Daniel Brinkmann eine große Hausböhrung mit zehn Tischen gefeiert hat.<ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 182, S. 4</ref> 1752/53, 1781 und 1829 wurde man genauer: ''1. ein Wohnhaus, 2. die Leibzucht, 3. ein Schoppe, 4. ein Backhaus, 5. ein Schaafstall, 6. ein Kotten.'' Im letzten Salbuch von 1855 dann wieder die Beschränkung auf das Wesentliche: ''1. ein Wohnhaus, 2. eine Leibzucht, 3. einen Kotten beim Heißenberge'' (benachbarte Stätte in Pivitsheide) ''am Rethlager Bache.'' | Im Salbuch von etwa 1640 werden ''3 gebuwete'' bei Hof Brinkmann genannt - ebenso im Messbuch 1730: ''Brinckmanns hoff mit 3 gebäu.'' Eines dieser Häuser wird 1710 erneuert worden sein, als Daniel Brinkmann eine große Hausböhrung mit zehn Tischen gefeiert hat.<ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 182, S. 4</ref> 1752/53, 1781 und 1829 wurde man genauer: ''1. ein Wohnhaus, 2. die Leibzucht, 3. ein Schoppe, 4. ein Backhaus, 5. ein Schaafstall, 6. ein Kotten.'' Im letzten Salbuch von 1855 dann wieder die Beschränkung auf das Wesentliche: ''1. ein Wohnhaus, 2. eine Leibzucht, 3. einen Kotten beim Heißenberge'' (benachbarte Stätte in Pivitsheide) ''am Rethlager Bache.'' | ||
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n) Wagenschuppen 1917 | n) Wagenschuppen 1917 | ||
Die Gebäudegrundrisse 1899 und 1913 zeigen im Vergleich, wie der Verlauf der Straße und des Hörster Baches geändert wurde, und, dass die neue Hofanlage leicht nördlich des alten Hofes errichtet wurde. | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
Am hofseitigen Giebel des Haupthauses ist eine große Uhr angebracht; eine Inschrift ist auf dem Hof selbst nicht erkennbar. | Am hofseitigen Giebel des Haupthauses ist eine große Uhr angebracht; eine Inschrift ist auf dem Hof selbst nicht erkennbar. | ||
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Zu dem am 10. 4. 1781 verstorbenen Ehemann ist im Kirchenbuch vermerkt: ''starb plötzlich (Schlagfluss)'' | Zu dem am 10. 4. 1781 verstorbenen Ehemann ist im Kirchenbuch vermerkt: ''starb plötzlich (Schlagfluss)'' | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
Frühe Nachrichten über die Bewohner des Hofes Brinkmann: | Frühe Nachrichten über die Bewohner des Hofes Brinkmann: | ||
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• Anna Amalie, * ca. 1712, ∞ 1735 Johann Hermann Rethmeier, Hsp in Billinghausen, wird Rethmeiersche | • Anna Amalie, * ca. 1712, ∞ 1735 Johann Hermann Rethmeier, Hsp in Billinghausen, wird Rethmeiersche | ||
• Johann Hermann, * | • Johann Hermann, * 1714 (konf. 1727), ∞ 1742 Witwe Trin Lisabet Dreckmeier "bei der Werre" (Schötmar)(1713 - 1799), er wird Interimswirt Dreckmeier, † 1774 | ||
• Amalie Elisabeth, * ca. 1716, konf. 1730 | • Amalie Elisabeth, * ca. 1716, konf. 1730 | ||