Kirchweg 24–26 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Erstmals erwähnt wird die Stätte Klöpping im Jahr 1410. <ref> Lippische Regesten, Nr. 1724. </ref> Möglicherweise bestand der Hof bereits unter anderem Namen bei Aufstellung des Landschatzregisters um 1390: "In deme dorpe de Soneke, [], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke." <ref> Landschatzregister 1390 </ref>
Erstmals erwähnt wird die Stätte Klöpping im Jahr 1410.<ref> Lippische Regesten, Nr. 1724. </ref> Möglicherweise bestand der Hof bereits unter anderem Namen bei Aufstellung des Landschatzregisters um 1390: "In deme dorpe de Soneke, [...], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke."<ref> Landschatzregister 1390 </ref>


Für das Jahr 1721 (Salbuch) erfahren wir Näheres über dieses Kolonat. Johann Berendt Klöpping war ein Kleinkötter, der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch und gab Weinkauf und Sterbfall. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen bepflanzt sowie einem Garten beim Haus, 1 Scheffel 1 Metze groß. Von seinen Ländereien hatte er 1 Scheffelsaat "versetzt" (verpachtet) an Berendt Brink (Nr. 14, [[Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen)]]), 1 ½ Scheffelsaat an [den Detmolder] Bürgermeister [Johann] Färber, 1 Scheffelsaat an Küster Schmidt und Scheffel an Johan Bastian (Nr. 24, [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)]]). An Wiesen gab es nur eine Wiese im Garten, welche pro Mahd 1/4 Fuder ergab. An Holzung waren 3 Büsche vorhanden. Klöpping zahlte Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltgeld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Mitte-Sommer- und Winterschatz 4 gr 5 d. An die gräfliche Herrschaft gab er den rauhen Zehnten von allen Ländereien "diesseits des Wassers" [links der Berlebecke], 3 Burgfesttage mit der Hand, seine Quote Kuhgeld, 1 fettes Schwein, 3 Hühner und 3 Scheffel Hafer. An die Pastorei in der Osterzeit und um Michaelis ½ Tag eggen, Kirchengeld 19 gr ½ d; Dirnen[?]geld 1 rt 27 gr. Dem Küster standen jährlich 2 Metzen Roggen und 6 Eier zu sowie jedes vierte Jahr einspännig ½ Tag düngen und jedes zweite Jahr ½ Tag Holz fahren. Der Präsident Piderit erhielt den Zehnten von den Ländereien jenseits des Wassers [rechts der Berlebecke] und 1 Huhn.
Für das Jahr 1721 erfahren wir Näheres über dieses Kolonat im Salbuch.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Johann Berendt Klöpping war ein Kleinkötter, der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch und gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen bepflanzt sowie einem Garten beim Haus, 1 Scheffel 1 Metze groß. Von seinen Ländereien hatte er 1 Scheffelsaat "versetzt" (verpachtet) an [[Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen)|Berendt Brink Nr. 14]]), 1 ½ Scheffelsaat an [den Detmolder] Bürgermeister [Johann] Färber, 1 Scheffelsaat an Küster Schmidt und ... Scheffel an [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)|Johan Bastian Nr. 24,]]. An Wiesen gab es nur eine Wiese im Garten, welche pro Mahd 1/4 Fuder ergab. An Holzung waren 3 Büsche vorhanden. Klöpping zahlte Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltgeld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Mitte-Sommer- und Winterschatz 4 gr 5 d. An die gräfliche Herrschaft gab er den rauhen Zehnten von allen Ländereien "diesseits des Wassers" [links der Berlebecke], 3 Burgfesttage mit der Hand, seine Quote Kuhgeld, 1 fettes Schwein, 3 Hühner und 3 Scheffel Hafer. An die Pastorei in der Osterzeit und um Michaelis ½ Tag eggen, Kirchengeld 19 gr ½ d; Dirnen[?]geld 1 rt 27 gr. Dem Küster standen jährlich 2 Metzen Roggen und 6 Eier zu sowie jedes vierte Jahr einspännig ½ Tag düngen und jedes zweite Jahr ½ Tag Holz fahren. Der Präsident Piderit erhielt den Zehnten von den Ländereien jenseits des Wassers [rechts der Berlebecke] und 1 Huhn.


Nach dem Tod des Kolons Klöpping 1826 wurde ein Teil der Ländereien des Hofs bis zur Großjährigkeit des Anerben verpachtet. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 29. </ref> Der andere Teil diente der Witwe mit ihren Kindern und der alten Leibzüchterin zum Unterhalt. Von den Pachtgeldern wurden die Kolonatsabgaben und Zinsen bezahlt sowie ein großer Teil der Schulden getilgt. Die Rechnungsführung oblag dem Amtmann Pustkuchen. 100 rt waren 1811/15 zur Instanderhaltung vom verstorbenen Klöpping aufgenommenen worden sowie weitere 200 rt. Die Schulden bei Unterstützungs- und Leihekasse konnten von 265 rt bis auf 5 rt getilgt, alte Kolonatsschulden von 197 rt und Brautschatzforderungen von 40 rt abgetragen werden. Pustkuchens Vorschuss betrug 1838 noch 411 rt, die auf das Kolonat ingrossiert werden sollten. Die Kolona Klöpping wollte dies jedoch nicht bewilligen und der Anerbe, ihr Sohn Karl, erklärte, Pustkuchen solle in drei Wochen zufrieden gestellt werden, was auch Einlieger Schneider Wien(e)ke als Vormund des Klöppingschen Kolonats bestätigte. Oberförster Limberg hatte 70 rt für den Hudekamp in der Nähe des Albertskampes geboten, der zum Lopshorner Forst geschlagen werden sollte. <ref> LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 31 Nr. 31. </ref>
Nach dem Tod des Kolons Klöpping 1826 wurde ein Teil der Ländereien des Hofs bis zur Großjährigkeit des Anerben verpachtet.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 29. </ref> Der andere Teil diente der Witwe mit ihren Kindern und der alten Leibzüchterin zum Unterhalt. Von den Pachtgeldern wurden die Kolonatsabgaben und Zinsen bezahlt sowie ein großer Teil der Schulden getilgt. Die Rechnungsführung oblag dem Amtmann Pustkuchen. 100 rt waren 1811/15 zur Instanderhaltung vom verstorbenen Klöpping aufgenommenen worden sowie weitere 200 rt. Die Schulden bei Unterstützungs- und Leihekasse konnten von 265 rt bis auf 5 rt getilgt, alte Kolonatsschulden von 197 rt und Brautschatzforderungen von 40 rt abgetragen werden. Pustkuchens Vorschuss betrug 1838 noch 411 rt, die auf das Kolonat ingrossiert werden sollten. Die Kolona Klöpping wollte dies jedoch nicht bewilligen und der Anerbe, ihr Sohn Karl, erklärte, Pustkuchen solle in drei Wochen zufrieden gestellt werden, was auch Einlieger Schneider Wien(e)ke als Vormund des Klöppingschen Kolonats bestätigte. Oberförster Limberg hatte 70 rt für den Hudekamp in der Nähe des Albertskampes geboten, der zum Lopshorner Forst geschlagen werden sollte.<ref> LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 31 Nr. 31. </ref>


Martini 1838 endete der Pachtvertrag und der Anerbe Karl Klöpping trat das Kolonat an. 1839 verkaufte er, um die restlichen Schulden zu tilgen, das Leibzuchthaus nebst einer Ecke vom Garten bis an den Birnbaum an Friedrich Hilker aus Heiligenkirchen für 498 rt. 1839 wurde das Leibzuchthaus unter der Kolonatsnummer 12 folgerichtig aus dem Salbuch gestrichen, was die Abgabe von 5 rt 6 gr auf 4 rt 18 gr reduzierte. <ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782 1829, 149–154.</ref> Außerdem veräußerte Klöpping einige Ländereien.
Martini 1838 endete der Pachtvertrag und der Anerbe Karl Klöpping trat das Kolonat an. 1839 verkaufte er, um die restlichen Schulden zu tilgen, das Leibzuchthaus nebst einer Ecke vom Garten bis an den Birnbaum an Friedrich Hilker aus Heiligenkirchen für 498 rt, der hiermit die [[Kirchweg 20 (Heiligenkirchen)|Stätte Nr. 32]] gründete. 1839 wurde das Leibzuchthaus unter der Kolonatsnummer 12 folgerichtig aus dem Salbuch gestrichen, was die Abgabe von 5 rt 6 gr auf 4 rt 18 gr reduzierte.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782 1829, 149–154.</ref> Außerdem veräußerte Klöpping einige Ländereien.


Am 4. September 1871 spielten Kinder mit Streichölzern in der Scheune des Hofs Klöpping. Es brannte dadurch nicht nur die Scheune ab, sondern es entstand ein größerer Dorfbrand, dem weitere Wohnhäuser und das Pfarrhaus [[Kirchweg 16 (Heiligenkirchen)]] zum Opfer fielen. <ref> Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14 </ref> In der Folge wurde der Hof 1873 versteigert. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Band VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873 </ref> Im 2. Termin, am 8.11.1873, erhielt Watermeier, der schon 1839 Land von Klöpping erworben hatte, bei einem Gebot von 5.630 rt den Zuschlag. Die Leibzüchterin war Bestandteil des Vertrags und musste unterhalten werden. Ausgenommen vom Verkauf war ihr Inventar.
Am 4. September 1871 spielten Kinder mit Streichölzern in der Scheune des Hofs Klöpping. Es brannte dadurch nicht nur die Scheune ab, sondern es entstand ein größerer Dorfbrand, dem weitere Wohnhäuser und das [[Kirchweg 16 (Heiligenkirchen)| Pfarrhaus]] zum Opfer fielen.<ref> Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14 </ref> In der Folge wurde der Hof 1873 versteigert.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Bd. VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873 </ref> Im 2. Termin, am 8.11.1873, erhielt Watermeier, der schon 1839 Land von Klöpping erworben hatte, bei einem Gebot von 5.630 rt den Zuschlag. Die Leibzüchterin war Bestandteil des Vertrags und musste unterhalten werden. Ausgenommen vom Verkauf war ihr Inventar.


==Baubeschreibung==
==Baubeschreibung==
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Längsdeelenhaus, Bruchstein-Torgiebel (eventuell gesamter Bau massiv). Abbruch in den 1960er Jahren (auf dem Katasterblatt 1954 ist es noch vorhanden), mit zwei Mehrfamilienhäusern überbaut.  
Längsdeelenhaus, Bruchstein-Torgiebel (eventuell gesamter Bau massiv). Abbruch in den 1960er Jahren (auf dem Katasterblatt 1954 ist es noch vorhanden), mit zwei Mehrfamilienhäusern überbaut.  


Zum Leibzuchtgebäude siehe [[Kirchweg 20 (Heiligenkirchen)]].
Zum Leibzuchtgebäude siehe [[Kirchweg 20 (Heiligenkirchen)|Kirchweg 20]].


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==


1410 (Lipp. Regesten) Klöpping Nr. 12.
1410 Klöpping Nr. 12.<ref>Lipp. Regesten Nr. 1724.</ref>


1497 (Landschatzregister) Hinrik Cloppink (1 m.), Ilse Kloppink (3 s.), Cort Cloppink (½ m.).
1497 (Landschatzregister) Hinrik Cloppink (1 m.), Ilse Kloppink (3 s.), Cort Cloppink (½ m.).<ref>Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten Lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001.</ref>
1599 Bernd Klopping. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 290 </ref>


1601 Bartold Klopping. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 520 und 555 </ref>
1599 Bernd Klopping.<ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 290 </ref>


1606 Bartold Kloppingk zu Heiligenkirchen. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 131, Amtsprotokolle Detmold 1606–1613, S. 899 </ref>
1601 Bartold Klopping.<ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 520 und 555 </ref>
 
1606 Bartold Kloppingk zu Heiligenkirchen.<ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 131, Amtsprotokolle Detmold 1606–1613, S. 899 </ref>


1609 (Volkszählung) Kloppink, ziemlich vermögend, 2 Schwestern, 1 Junge 10 Jahre; in der Leibzucht 2 Personen, ihres Vermögens ziemlich; 1 Einlieger mit 1 kleinen Kind.
1609 (Volkszählung) Kloppink, ziemlich vermögend, 2 Schwestern, 1 Junge 10 Jahre; in der Leibzucht 2 Personen, ihres Vermögens ziemlich; 1 Einlieger mit 1 kleinen Kind.


1644, Ehevertrag vom 25.10.1644: "Gerdt Klöppingk, sehl. Hanß Klöppingk zu Heiligenkirchen nachgelassener Sohn verheiratet sich an Margreten, sehl. Joergen Niewalt gewesenen Bürgers in Horn nachgelassene Dochter, haben sonderlich nichts zu verschreiben, dienen so beiderseits bey andern. Er ist noch geneicht bey andern leuten noch eine zeitlang zu dienen, biß das er genug erworben, " <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 133, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1642–1661, fol. 111</ref>
1644, Ehevertrag vom 25.10.1644: "Gerdt Klöppingk, sehl. Hanß Klöppingk zu Heiligenkirchen nachgelassener Sohn verheiratet sich an Margreten, sehl. Joergen Niewalt gewesenen Bürgers in Horn nachgelassene Dochter, haben sonderlich nichts zu verschreiben, dienen so beiderseits bey andern. Er ist noch geneicht bey andern leuten noch eine zeitlang zu dienen, biß das er genug erworben, ..."<ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 133, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1642–1661, fol. 111.</ref>
 
1687 heirateten Henrich Witthager und Ilsche Wittwe Hegers modo Klöppingk. Nach dem Ehevertrag vom 3. März behielt die Klöppingsche die Leibzucht. Der junge Meyer hatte aus erster Ehe drei Kinder und war "freier Geburt", also nicht leibeigen. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135 = 1686–1693, S. 17 </ref>  


1687 heirateten Henrich Witthager und Ilsche Wittwe Hegers modo Klöppingk. Nach dem Ehevertrag vom 3. März behielt die Klöppingsche die Leibzucht . Der junge Meyer hatte aus erster Ehe drei Kinder und war "freier Geburt", also nicht leibeigen.  <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135 = 1686–1693, S. 17 </ref>
Am 26.7.1689 (Kirchenbuch) heirateten Johan Berend Rennen und Anna Elisabeth Klöpping.
Am 26.7.1689 (Kirchenbuch) heirateten Johan Berend Rennen und Anna Elisabeth Klöpping.


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Am 4.10.1715 (Kirchenbuch) heirateten Johann Bernhard Klöpping und "seine Frau" [Catherine Elisabeth].
Am 4.10.1715 (Kirchenbuch) heirateten Johann Bernhard Klöpping und "seine Frau" [Catherine Elisabeth].


1721/1723 (Salbuch) Johann Berendt Klöpping, ein Kleinkötter.
1721/1723 Johann Berendt Klöpping, ein Kleinkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref>


1735 heiratete Jobst Berend Hollmann aus [[Wellentrup]] Johann Berendt Klöppings Witwe Trine (Catherine) Elisabeth. Nach dem Ehevertrag vom 22.10.1735 waren beide gräflicher Herrschaft leibeigen. Der Bräutigam kam zur Braut und brachte laut seines Schwagers Johann Tönß Hollmanns Aussage zum Brautschatz mit 80 Taler, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 große und 2 kleine Schweine sowie 3 Sack Korn partim und Knechts Brautwagen, wobei nebst einem Pferd, 1 Kuh, 1 Rind, und 2 kleine Schweine sowie 25 Taler sofort, der Rest jährlich mit 3 Talern, Vieh und Korn aber gelegentlich entrichtet werden sollten. Die Braut hatte aus erster Ehe 3 Kinder, worüber jedoch weiter ist nichts notiert ist. <ref> L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 137, S. 319. </ref>
1735 heiratete Jobst Berend Hollmann aus [[Wellentrup]] Johann Berendt Klöppings Witwe Trine (Catherine) Elisabeth. Nach dem Ehevertrag vom 22.10.1735 waren beide gräflicher Herrschaft leibeigen. Der Bräutigam kam zur Braut und brachte laut seines Schwagers Johann Tönß Hollmanns Aussage zum Brautschatz mit 80 Taler, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 große und 2 kleine Schweine sowie 3 Sack Korn partim und Knechts Brautwagen, wobei nebst einem Pferd, 1 Kuh, 1 Rind, und 2 kleine Schweine sowie 25 Taler sofort, der Rest jährlich mit 3 Talern, Vieh und Korn aber gelegentlich entrichtet werden sollten. Die Braut hatte aus erster Ehe 3 Kinder, worüber jedoch weiter ist nichts notiert ist.<ref> L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 137, S. 319. </ref>
Die Witwe Anne Margreth Agnes von Johann Berendt Klöppings Bruder Hans Hermann Klöpping heiratete 1743 Johann Hermann Cruse aus [[Hornoldendorf]]. Beide waren der Landesherrschaft leibeigen, hatten aber nichts Eigenes und ließen daher auch nichts verschreiben. <ref> L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 345. </ref>


1745 heiratete Jürgen Henrich Gahren aus [[Wilberg]] auf den Hof durch die Ehe mit der Witwe Jobst (auch: Johann) Berend Klöppings, Catherine Elisabeth Klöpping. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 408. </ref> Jürgen Henrich, weiland Adam Gahren in Wilberg Amt Horn ehelich nachgelassener Sohn tritt in die Ehe mit Catherinen Elisabeth, weiland Jobst Berend Klöppings zu Heiligenkirchen nachgebliebene Witwe. Sind beide eigen, der Bräutigam kommt zur Braut auf ihren Hof und bekommt von seinem Bruder Johann Berend Gahren zum Brautschatz 5 rt, über das gibt er vor, 80 rt von eigenem Gelde zu haben. Die Braut hat aus erster Ehe drei Kinder worüber Simon Plaß zu Heiligenkirchen und Johann Henrich Boeks als Vormünder bestellt mit dem gewöhnlichen Vormundseid belegt sind. Mit deren Bewilligung erhält der Bräutigam die Administration des Hofs auf 10 Jahre und anschließend die gewöhnliche halbe Leibzucht.  
Die Witwe Anne Margreth Agnes von Johann Berendt Klöppings Bruder Hans Hermann Klöpping heiratete 1743 Johann Hermann Cruse aus [[Hornoldendorf]]. Beide waren der Landesherrschaft leibeigen, hatten aber nichts Eigenes und ließen daher auch nichts verschreiben.<ref> L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 345. </ref>
 
1745 heiratete Jürgen Henrich Gahren aus [[Wilberg]] auf den Hof durch die Ehe mit der Witwe Jobst (auch: Johann) Berend Klöppings, Catherine Elisabeth Klöpping:<ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 408. </ref> Jürgen Henrich, weiland Adam Gahren in Wilberg Amt Horn ehelich nachgelassener Sohn tritt in die Ehe mit Catherinen Elisabeth, weiland Jobst Berend Klöppings zu Heiligenkirchen nachgebliebene Witwe. Sind beide eigen, der Bräutigam kommt zur Braut auf ihren Hof und bekommt von seinem Bruder Johann Berend Gahren zum Brautschatz 5 rt, über das gibt er vor, 80 rt von eigenem Gelde zu haben. Die Braut hat aus erster Ehe drei Kinder worüber Simon Plaß zu Heiligenkirchen und Johann Henrich Boeks als Vormünder bestellt mit dem gewöhnlichen Vormundseid belegt sind. Mit deren Bewilligung erhält der Bräutigam die Administration des Hofs auf 10 Jahre und anschließend die gewöhnliche halbe Leibzucht.  


1769 (Volks- und Viehzählung) [Johann Bernd] Klöpping (ein Sohn aus erster Ehe der Catherine Elisabeth Klöpping) mit Frau, 1 Sohn über 10, 1 Tochter über 10, 1 unter 10 Jahren, 3 Pferde, 5 Kühe, 1 Schwein; Leibzüchter [Jürgen Henrich] Klöpping mit 1 Magd, 1 Kuh.  
1769 (Volks- und Viehzählung) [Johann Bernd] Klöpping (ein Sohn aus erster Ehe der Catherine Elisabeth Klöpping) mit Frau, 1 Sohn über 10, 1 Tochter über 10, 1 unter 10 Jahren, 3 Pferde, 5 Kühe, 1 Schwein; Leibzüchter [Jürgen Henrich] Klöpping mit 1 Magd, 1 Kuh.  
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1805 (Kirchenbuch) heiratete eine Tochter des verstorbenen Kleinkötters Adolph Klöpping.
1805 (Kirchenbuch) heiratete eine Tochter des verstorbenen Kleinkötters Adolph Klöpping.


1814 ist Henrich Klöpping Eigentümer des Kolonats. In diesem Jahr heiratete seine Tochter Amalie Klöpping: <ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 140, S. 692. </ref> Johann Friedrich, des Johann Heinrich Schäfer vom Langenberge nachgelassener Sohn, jetzt Hofmeister zu [[Hornoldendorf]], begibt sich, da er nicht mehr militärpflichtig ist, in die Ehe mit Amalie, des Henrich Klöpping Kleinkötters Nr. 12 zu Heiligenkirchen eheliche Tochter. Beide wollen sich als Einlieger in Heiligenkirchen aufhalten. Sie bekommt von dem jetzt in der Elokation (Abmeierung) stehenden Hof 25 rt und einen mäßigen Brautwagen, welcher Brautschatz aber erst nach Endigung der Elokation oder wenn in der Masse Überschuß ist, bezahlt werden kann.
1814 ist Henrich Klöpping Eigentümer des Kolonats. In diesem Jahr heiratete seine Tochter Amalie Klöpping:<ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 140, S. 692. </ref> Johann Friedrich, des Johann Heinrich Schäfer vom Langenberge nachgelassener Sohn, jetzt Hofmeister zu [[Hornoldendorf]], begibt sich, da er nicht mehr militärpflichtig ist, in die Ehe mit Amalie, des Henrich Klöpping Kleinkötters Nr. 12 zu Heiligenkirchen eheliche Tochter. Beide wollen sich als Einlieger in Heiligenkirchen aufhalten. Sie bekommt von dem jetzt in der Elokation [Abmeierung] stehenden Hof 25 rt und einen mäßigen Brautwagen, welcher Brautschatz aber erst nach Endigung der Elokation oder wenn in der Masse Überschuß ist, bezahlt werden kann.


1824 (Kirchenbuch) heiratete Henrich Klöppings Sohn Johann Henrich (19.3.1796–28.12.1859) am 15.8.1824 Sophie Friedrike Amalie Windmeyer († 7.7.1869), eine natürliche (außereheliche) Tochter des Johann Friedrich Windmeyer aus Lage.
1824 (Kirchenbuch) heiratete Henrich Klöppings Sohn Johann Henrich (19.3.1796–28.12.1859) am 15.8.1824 Sophie Friedrike Amalie Windmeyer († 7.7.1869), eine natürliche [außereheliche] Tochter des Johann Friedrich Windmeyer aus Lage.


19.1.1825 (Kirchenbuch) Geburt der Friederike Wilhelmine Caroline Klöpping, unehelich, wanderte in die USA aus.
19.1.1825 (Kirchenbuch) uneheliche Geburt der Friederike Wilhelmine Caroline Klöpping, wanderte in die USA aus.


1828 (Volkszählung) 2 Wohnhäuser, 4 Haushalte: Colonin [Witwe] Klöpping mit Sohn [Karl] und 2 Töchtern, alle 3 unter 14 Jahre; Leibzüchterin Klöpping mit 1 Sohn, 1 Tochter, 1 weiblichen Hausgenossen, 1 Kind unter 14; Einlieger Tölle mit Frau, Sohn und Tochter, 1 unter 14; Einlieger Lippmeier.
1828 (Volkszählung) 2 Wohnhäuser, 4 Haushalte: Kolonin [Witwe] Klöpping mit Sohn [Karl] und 2 Töchtern, alle 3 unter 14 Jahre; Leibzüchterin Klöpping mit 1 Sohn, 1 Tochter, 1 weiblichen Hausgenossen, 1 Kind unter 14; Einlieger Tölle mit Frau, Sohn und Tochter, 1 unter 14; Einlieger Lippmeier.


1840 [Anerbe] Johann Cord Henrich Karl Klöpping (4.10.1811–23.9.1869), ehelicher Sohn des weiland Kleinkötters Johann Heinrich Christoph Klöpping, Kolon Nr. 12 zu Heiligenkirchen, heiratete 11.10.1840 (2. Ehe 11.4.1858) Friederike Fiener, eheliche Tochter des Bauerrichters und Straßenkötters Johann Friedrich Fiener Nr. 6 zu [[Schmedissen]] (6.8.1811–9.9.1837).
1840 (Kirchenbuch) [Anerbe] Johann Cord Henrich Karl Klöpping (4.10.1811–23.9.1869), ehelicher Sohn des weiland Kleinkötters Johann Heinrich Christoph Klöpping, Kolon Nr. 12 zu Heiligenkirchen, heiratete 11.10.1840 (2. Ehe 11.4.1858) Friederike Fiener, eheliche Tochter des Bauerrichters und Straßenkötters Johann Friedrich Fiener Nr. 6 zu [[Schmedissen]] (6.8.1811–9.9.1837).


1863 kaufte (sein Bruder?) der Einlieger Conrad Klöpping aus Heiligenkirchen die Stätte Ebert, Berlebeck Nr. 43. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Bd. VIII, 165. </ref>  
1863 kaufte (sein Bruder?) der Einlieger Conrad Klöpping aus Heiligenkirchen die Stätte Ebert, Berlebeck Nr. 43.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Bd. VIII, 165. </ref>  


1873 Übergabe des Kolonats an den Anerben Heinrich Klöpping.
1873 Übergabe des Kolonats an den Anerben Heinrich Klöpping.
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1873 (Kirchenbuch) Heinrichs Bruder, der Einlieger und Maurer Ludwig August Conrad Klöpping (17.2.1845–?), ehel. Sohn des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, heiratete am 14.12.1873 Sophie Wilhelmine Henriette Möller (21.1.1845–?), ehel. Tochter des Einliegers Johann Friedrich Simon Karl Möller zu Heiligenkirchen.
1873 (Kirchenbuch) Heinrichs Bruder, der Einlieger und Maurer Ludwig August Conrad Klöpping (17.2.1845–?), ehel. Sohn des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, heiratete am 14.12.1873 Sophie Wilhelmine Henriette Möller (21.1.1845–?), ehel. Tochter des Einliegers Johann Friedrich Simon Karl Möller zu Heiligenkirchen.


1873 Verkauf an Watermeier Nr. 2 (Versteigerung). <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Band VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873. </ref>
1873 Verkauf an [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen)|Watermeier Nr. 2]] (Versteigerung).<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Band VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873. </ref>


1874 (Kirchenbuch) heiratete der Einlieger und Schmied Simon Friedrich Diedrich Wendiggensen, geb. in [[Heiden]] (5.6.1845–10.5.1922), ehelicher Sohn des Kolons Konrad Wendiggensen Nr. 12 zu [[Bentrup]] und der Wilhelmine Wendiggensen, am 23.12.1874 Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (5.11.1847–18.3.1933), eheliche Tochter des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen.
1874 (Kirchenbuch) heiratete der Einlieger und Schmied Simon Friedrich Diedrich Wendiggensen, geb. in [[Heiden]] (5.6.1845–10.5.1922), ehelicher Sohn des Kolons Konrad Wendiggensen Nr. 12 zu [[Bentrup]] und der Wilhelmine Wendiggensen, am 23.12.1874 Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (5.11.1847–18.3.1933), eheliche Tochter des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen.
1885 (Salbuch 1854) Friedrich Watermeier.


1894 (Brandkataster) F[riedrich]. Watermeier.
1885 Friedrich Watermeier.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55.</ref>
 
1894 F[riedrich]. Watermeier.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


1901 (Adressbuch) Eigentümer Landwirt Friedrich Watermeier; Bewohner:innen: Maurer Hermann Büker; Ziegelmeister Adolf Rabe; Schlosser Christian Rosenstock; Ziegler Fritz Tintelnot; Witwe Karoline Tintelnot.  
1901 (Adressbuch) Eigentümer Landwirt Friedrich Watermeier; Bewohner:innen: Maurer Hermann Büker; Ziegelmeister Adolf Rabe; Schlosser Christian Rosenstock; Ziegler Fritz Tintelnot; Witwe Karoline Tintelnot.  
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==Literatur==
==Literatur==


Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507, bearbeitet von Herbert Stöwer nach Vorarbeiten von Erich Sandow (†) (Lippische Geschichtsquellen, 25), Münster 2001, S. 141–150.
Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507, bearbeitet von Herbert Stöwer nach Vorarbeiten von Erich Sandow (†) (Lippische Geschichtsquellen; 25), Münster 2001, S. 141–150.


Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14.
Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14.
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<references />
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[[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]]
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