Paderborner Straße 65 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


1874 erwarb der Schmied Dietrich Wendiggensen aus [[Bentrup]] den Grund und Boden dieser Stätte von Timmermeier Nr. 5. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 89. </ref> und heiratete in Heiligenkirchen Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (geb. 5.11.1847, † 18.3.1933), die Tochter des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping von Nr. 12, [[Kirchweg 24-26 (Heiligenkirchen)]]. Dann errichtete er hier, auf dem Timmermeierschen Ellerkamp, eine Neuwohnerstätte, die die Kolonatsnummer 52 erhielt. Die Nachbarn Watermeier Nr. 2, Fritz Grote Nr. 38 und Dammeier Nr. 6 hatten keine Einwände.
1874 erwarb der Schmied Dietrich Wendiggensen aus [[Bentrup]] den Grund und Boden dieser Stätte von Timmermeier Nr. 5.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 89. </ref> und heiratete in Heiligenkirchen Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (geb. 5.11.1847, † 18.3.1933), die Tochter des Kolons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping von Nr. 12, [[Kirchweg 24-26 (Heiligenkirchen), Kirchweg 24–26]]. Dann errichtete er hier, auf dem Timmermeierschen Ellerkamp, eine Neuwohnerstätte, die die Kolonatsnummer 52 erhielt. Die Nachbarn Watermeier Nr. 2, Fritz Grote Nr. 38 und Dammeier Nr. 6 hatten keine Einwände.


Wendiggensen besaß außer seinem Wohnhaus im Ellernkamp noch 3 Scheffelsaat und 4 Metzen Land (Salbuch 1854). Er gründete eine Schmiede, die spätere Maschinenfabrik.  
Wendiggensen besaß außer seinem Wohnhaus im Ellernkamp noch 3 Scheffelsaat und 4 Metzen Land (Salbuch 1854).<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55.</ref> Er gründete eine Schmiede, die spätere Maschinenfabrik.  


1881 erhielt der Maschinenbauer Dietrich Wendiggensen auf der Lippischen Gewerbeausstellung die Silberne Staatsmedaille <ref> LLB: L 5846: Bericht über die Lippische Gewerbe-Ausstellung in Detmold 1881, unveröff. Ms., S. 85: Anlage 27. </ref>
1881 erhielt der Maschinenbauer Dietrich Wendiggensen auf der Lippischen Gewerbeausstellung die Silberne Staatsmedaille<ref> LLB: L 5846: Bericht über die Lippische Gewerbe-Ausstellung in Detmold 1881, unveröff. Ms., S. 85: Anlage 27. </ref>


1902 wurde die Telefonleitung entlang des Kirchwegs für Wendiggensen genehmigt.
1902 wurde die Telefonleitung entlang des Kirchwegs für Wendiggensen genehmigt.<ref>Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, Ratsprotokolle.</ref>


Spätestens 1914 hatte Gustav Wendiggensen das erste Auto in Heiligenkirchen (das 99. in Lippe), <ref> Verzeichnis des Fürstl. Lipp. Automobil-Clubs über Kraftwagenbesitzer in Lippe 1914, in: LAV NRW OWL, D 106 Detmold Nr. 956. </ref>
Spätestens 1914 hatte Gustav Wendiggensen das erste Auto in Heiligenkirchen (das 99. in Lippe).<ref> Verzeichnis des Fürstl. Lipp. Automobil-Clubs über Kraftwagenbesitzer in Lippe 1914, in: LAV NRW OWL, D 106 Detmold Nr. 956. </ref>


1940 erfolgte die Übernahme des Unternehmens durch Heinrich Arndt und Wilhelm Brinkmann. Seit 1955 Produktion von Schleiftechnik für die Möbelindustrie. 1960 Umfirmierung von Arndt & Brinkmann in Arminius Tooling.
1940 erfolgte die Übernahme des Unternehmens durch Heinrich Arndt und Wilhelm Brinkmann. Seit 1955 Produktion von Schleiftechnik für die Möbelindustrie. 1960 Umfirmierung von Arndt & Brinkmann in Arminius Tooling.
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[[Datei:DT-Hk_Paderbornerstr63_ME-PK-24-27.jpg|thumb|Maschinenfabrik Wendiggensen, um 1920, LLB: ME-PK-24-27]]
[[Datei:DT-Hk_Paderbornerstr63_ME-PK-24-27.jpg|thumb|Maschinenfabrik Wendiggensen, um 1920, LLB: ME-PK-24-27]]


Laut Brandkataster von 1894 gab es ein Wohnhaus, angebaut ein Fabrikgebäude und eine Stallung. Am Fabrikgebäude angebaut waren 1931 Trocknerei/Lokomobilraum/Schmiede/Pferdestall und ein Lagerhaus. An das Lagerhaus angebaut waren Büro- und Wohngebäude. Ein Lagerschuppen und ein angebauter Holzlagerschuppen ergänzten den Fabrikkomplex.
Laut Brandkataster von 1894 gab es ein Wohnhaus, angebaut ein Fabrikgebäude und eine Stallung. Am Fabrikgebäude angebaut waren 1931 Trocknerei/Lokomobilraum/Schmiede/Pferdestall und ein Lagerhaus. An das Lagerhaus angebaut waren Büro- und Wohngebäude. Ein Lagerschuppen und ein angebauter Holzlagerschuppen ergänzten den Fabrikkomplex.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


Das erste Gebäude war ein langer rechteckiger Bau, mit den Stirnseiten zur Paderborner Straße und zur Berlebecke orientiert. Am Kirchweg stand ein weiteres, kleineres Gebäude mit rechteckigem Grundriss, das noch im Bestand steckt.
Das erste Gebäude war ein langer rechteckiger Bau, mit den Stirnseiten zur Paderborner Straße und zur Berlebecke orientiert. Am Kirchweg stand ein weiteres, kleineres Gebäude mit rechteckigem Grundriss, das noch im Bestand steckt.
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==


Simon Friedrich Dietrich Wendiggensen (geb. 5.6.1843 in Heiden, † 10.5.1922), ehelicher Sohn des Colons Konrad Wendiggensen Nr. 12 zu [[Bentrup]] und der Wilhelmine Wendiggensen, Schmied und Einlieger, Heirat am 23. Dezember 1874 mit Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (geb. 5.11.1847, † 18.3.1933), eheliche Tochter des Colons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen.  
1874 (Kirchenbuch) Simon Friedrich Dietrich Wendiggensen (geb. 5.6.1843 in Heiden, † 10.5.1922), ehelicher Sohn des Colons Konrad Wendiggensen Nr. 12 zu [[Bentrup]] und der Wilhelmine Wendiggensen, Schmied und Einlieger, heiratete am 23. Dezember Sophie Wilhelmine Konradine Klöpping (geb. 5.11.1847, † 18.3.1933), eheliche Tochter des Colons Johann Kord Heinrich Karl Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen.  


1880 (Urkataster) D. Wendiggensen.
1880 (Urkataster) D. Wendiggensen.


1894 (Brandkataster) D[ietrich]. Wendiggensen.
1894 D[ietrich]. Wendiggensen.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


1901 (Adressbuch): Maschinenfabrikant Dietrich Wendiggensen.
1901 (Adressbuch) Maschinenfabrikant Dietrich Wendiggensen.


1919 (Volkszählung) Fabrikant Gustav Wendiggensen und Frau Henriette, Sohn Walter, Dienstbotinnen Auguste Hack und Auguste Ellerbrock, 6 Lehrlinge: Hermann Friedrichsmeier, Karl Meierhenrich, Wilhelm Potthast, Friedrich Schellmeier, Fritz Klinkriek, Gustav Böke.
1919 (Volkszählung) Fabrikant Gustav Wendiggensen und Frau Henriette, Sohn Walter, Dienstbotinnen Auguste Hack und Auguste Ellerbrock, 6 Lehrlinge: Hermann Friedrichsmeier, Karl Meierhenrich, Wilhelm Potthast, Friedrich Schellmeier, Fritz Klinkriek, Gustav Böke.


1922 (Brandkataster) Eigentümerin: Witwe Wilhelmine Wendiggensen.
1922 Eigentümerin: Witwe Wilhelmine Wendiggensen.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


1926 (Adressbuch) Gustav Wendiggensen, Fabrikant, Tel. 251.
1926 (Adressbuch) Gustav Wendiggensen, Fabrikant, Tel. 251.
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LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 89: Verkauf versch. Parzellen von Adolf Timmermeier Nr. 5 an den Schmied Dietrich Wendiggensen und den Kolon August Watermeier Nr. 2.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 89: Verkauf versch. Parzellen von Adolf Timmermeier Nr. 5 an den Schmied Dietrich Wendiggensen und den Kolon August Watermeier Nr. 2.
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.


LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 3573: Stauwehr im Amt Detmold, Band 16, 1875–1876, enthält: Wasserbetriebswerk des Maschinenbauers D[ietrich]. Wendiggensen, Heiligenkirchen.
LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 3573: Stauwehr im Amt Detmold, Band 16, 1875–1876, enthält: Wasserbetriebswerk des Maschinenbauers D[ietrich]. Wendiggensen, Heiligenkirchen.
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LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 6341: Karte zu einem in der Berlebecke angelegten Stauwerk des Fabrikanten D. Wendiggensen in Heiligenkirchen, Situationsplan, Querschnitte, farbige Handzeichnung, 26 x 33 Zentimeter, ca. 1:588, ca. 1: 50, 1875.  
LAV NRW OWL, D 73, Tit. 4, Nr. 6341: Karte zu einem in der Berlebecke angelegten Stauwerk des Fabrikanten D. Wendiggensen in Heiligenkirchen, Situationsplan, Querschnitte, farbige Handzeichnung, 26 x 33 Zentimeter, ca. 1:588, ca. 1: 50, 1875.  


==Bildquellen==
LLB, ME-PK-24-27, Übertriebene Darstellung der Fabrik auf einer Geschäftspostkarte, geschrieben 1927, von „D. Wendiggensen/Inh. G[ustav]. Wendiggensen Ingenieur/Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen u. Mühlenbau-Anstalt“, hier der Zusatz „Gegründet 1874“. Eingebettet die Abbildung eines Dampfsägewerks.
 
LLB: ME-PK-24-27, Übertriebene Darstellung der Fabrik auf einer Geschäftspostkarte, geschrieben 1927, von „D. Wendiggensen/Inh. G[ustav]. Wendiggensen Ingenieur/Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen u. Mühlenbau-Anstalt“, hier der Zusatz „Gegründet 1874“. Eingebettet die Abbildung eines Dampfsägewerks.


LLB: ME-PK-24-29, Postkarte 1942 "Gustav Wendiggensen Nachf. Arndt & Brinkmann/Landw. Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt/Gegründet 1873", darunter Abbildung der „Arminius Stein- Schrot- und Backmehlmühle“.  
LLB, ME-PK-24-29, Postkarte 1942 "Gustav Wendiggensen Nachf. Arndt & Brinkmann/Landw. Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt/Gegründet 1873", darunter Abbildung der „Arminius Stein- Schrot- und Backmehlmühle“.  


==Weblinks==
==Weblinks==
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[[Category:Neuwohner]]
[[Category:Neuwohnerstätte in Heiligenkirchen]]
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