Denkmalstraße 41 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
K
Textersetzung - „Kategorie:Hausstätte“ durch „{{Hausstättenkategorien}} “
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Textersetzung - „Kategorie:Hausstätte“ durch „{{Hausstättenkategorien}} “) |
||
| (11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Hausstätte info | |||
|Straße=Denkmalstraße (Heiligenkirchen) | |||
|Hausnummer=41 | |||
|Ortsteil=Heiligenkirchen | |||
|Koordinaten=51.90806, 8.869 | |||
|Ortsteil1901=Heiligenkirchen | |||
|Hausnummer1901=011 | |||
}} | |||
Vor 1410 gegründete Stätte, ehemals Heiligenkirchen Nr. 11. | Vor 1410 gegründete Stätte, ehemals Heiligenkirchen Nr. 11. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Das Kolonat Peter (auch Peiter) Nr. 11 wurde erstmals 1410 genannt.<ref> Lippische Regesten Nr. 1724. </ref> Möglicherweise ist er unter anderem Namen schon um 1390 im Landschatz registriert.<ref> | Das Kolonat Peter (auch Peiter) Nr. 11 wurde erstmals 1410 genannt.<ref> Lippische Regesten Nr. 1724. </ref> Möglicherweise ist er unter anderem Namen schon um 1390 im Landschatz registriert.<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}.</ref> In Frage kommen folgende ungeklärte Bezeichnungen: "In deme dorpe de Soneke, [...], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke." | ||
Aus dem Salbuch von 1721 besitzen wir die erste genauere Beschreibung des Kolonats, das damals Jürgen Peter gehört, der als Kleinkötter klassifiziert ist.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß sein Gut von dieser meierstättisch, gab [ | Aus dem Salbuch von 1721 besitzen wir die erste genauere Beschreibung des Kolonats, das damals Jürgen Peter gehört, der als Kleinkötter klassifiziert ist.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Er war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß sein Gut von dieser meierstättisch, gab [[Weinkauf]] und [[Sterbfall]]. Das Kolonat bestand aus einem Wohnhaus und einem Leibzuchthaus, einem Hofraum mit einigen Obstbäumen, zwei Gärten am Hof von 1 Scheffelsaat Größe, an Länderei 56 Scheffelsaat, einem Busch von 3 Scheffelsaat mit jungen Buchen, worin noch keine Mast ohne Schaden gehalten werden konnte, sowie 3 Scheffelsaat Hudekämpe. Auf dem Kolonat lasteten ein Handdienst für die Herrschaft alle 14 Tage, dazu 3 Burgfesttage mit der Hand, 9 gr Burgfestgeld, an Michaeli und Pfingsten Kuhgeld nach Anzahl seines Viehs. Den rauhen Zehnten an den Präsidenten Piderit von allen Ländereien diesseits des Wassers. Dem Pastor 5 Scheffel Hafer, dem Küster 1 Metze Roggen und 3 Eier. | ||
1782 wurde Peter weiterhin als Kleinkötter klassifiziert. Er besaß weiterhin ein Wohnhaus und ein Leibzuchthaus, jedoch nur noch einen Garten vor dem Hof.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.</ref> | 1782 wurde Peter weiterhin als Kleinkötter klassifiziert. Er besaß weiterhin ein Wohnhaus und ein Leibzuchthaus, jedoch nur noch einen Garten vor dem Hof.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.</ref> | ||
| Zeile 24: | Zeile 32: | ||
Der Hof ist über eine Brücke über den Silberbach zugänglich. Diese wurde mit dem Ausbau der Denkmalstraße um 1990 erneuert. Die alte Brücke hatte nach einem Foto von Clemens Heuger (1988) einen Segmentbogen aus Bruchstein und war ohne Brustwehr, etwa 16 m (!) breit. Im nordöstlichen Scheitel war an der Unterstromseite im Schlussstein die Datierung 1847 zu lesen.<ref>Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082.</ref> | Der Hof ist über eine Brücke über den Silberbach zugänglich. Diese wurde mit dem Ausbau der Denkmalstraße um 1990 erneuert. Die alte Brücke hatte nach einem Foto von Clemens Heuger (1988) einen Segmentbogen aus Bruchstein und war ohne Brustwehr, etwa 16 m (!) breit. Im nordöstlichen Scheitel war an der Unterstromseite im Schlussstein die Datierung 1847 zu lesen.<ref>Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082.</ref> | ||
==Inschriften== | |||
Im Torbogen: "ANNO CHRISTI 1668". | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
| Zeile 59: | Zeile 71: | ||
1866 (Kirchenbuch) Einlieger bei Nr. 11: Ziegeler und Einlieger Hermann Friedrich Adolph Strohmeyer (19.1.1830–2.7.1884), ehel. Sohn des verstorb. Einliegers Simon Heinrich Strohmeyer, heiratete am 23.9.1866 Anna Katharina vulgo Christine Bertram geb. Pinthe aus Harsewinkel (20.5.1836–5.1.1883), Witwe des 4.12.1862 verst. Einliegers und Maurers Oskar Wilhelm Constantin Heinrich Bertram. | 1866 (Kirchenbuch) Einlieger bei Nr. 11: Ziegeler und Einlieger Hermann Friedrich Adolph Strohmeyer (19.1.1830–2.7.1884), ehel. Sohn des verstorb. Einliegers Simon Heinrich Strohmeyer, heiratete am 23.9.1866 Anna Katharina vulgo Christine Bertram geb. Pinthe aus Harsewinkel (20.5.1836–5.1.1883), Witwe des 4.12.1862 verst. Einliegers und Maurers Oskar Wilhelm Constantin Heinrich Bertram. | ||
1870 (Kirchenbuch) Maurer und Colon Simon Friedrich August Dannhäuser (16.10.1838–15.8.1907), ehel. Sohn des verst. Colons Simon Heinrich Danhäuser Nr. 13 zu Heiligenkirchen, heiratete 27.11.1870 Karoline Henriette Auguste Möller (26.8.1849–10.5.1922), ehel. Tochter des Colons Johann Jobst Friedrich Konrad Möller zu [[Berlebeck]]. | 1870 (Kirchenbuch) Maurer und Colon Simon Friedrich August Dannhäuser (16.10.1838–15.8.1907), ehel. Sohn des verst. Colons Simon Heinrich Danhäuser Nr. 13 zu Heiligenkirchen, heiratete 27.11.1870 Karoline Henriette Auguste Möller (26.8.1849–10.5.1922), ehel. Tochter des Colons Johann Jobst Friedrich Konrad Möller zu [[Berlebeck]]. Umschreibung des Kolonats auf August Dannhäuser.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 31.</ref> | ||
1894 A[ugust]. Dannhäuser.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref> | 1894 A[ugust]. Dannhäuser.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref> | ||
| Zeile 70: | Zeile 82: | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{StöwerLandschatzregister2001}}. | |||
==Quellen== | |||
Lippische Regesten Nr. 1724. | Lippische Regesten Nr. 1724. | ||
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24, Salbuch 1721. | |||
LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 39, Salbuch 1782. | |||
LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 325 und 348; S. 339. | LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 325 und 348; S. 339. | ||
LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 6], Laufzeit 1737–1746 | LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia. | ||
LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 6], Laufzeit 1737–1746. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 6 | LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 6. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, ohne Nr.: Dismembration der Stätte Peter Nr. 11 in Heiligenkirchen durch die Vormünder [Watermeier Nr. 2 und Rosemeier Nr. 11 Berlebeck] der Peterschen Minorennen 1852. | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Landverkauf von der Pfarre an Meier zu Wantrup Nr. 1 und Köllermeier Nr. 3, Dannhäuser Nr. 11, Hilker Nr. 33 und Rosemeier Nr. 11, 1873. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 83: Landverkauf von der Pfarre an Meier zu Wantrup Nr. 1 und Köllermeier Nr. 3, Dannhäuser Nr. 11, Hilker Nr. 33 und Rosemeier Nr. 11, 1873. | ||
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. | |||
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 33: Volkszählung Vogtei Falkenberg 1769. | |||
LAV NRW OWL, L 92 Z IV Nr. 34: Volkszählung Amt Detmold 1828. | |||
LAV NRW OWL, L 79 (Lippische Regierung (Jüngere Registratur)), Nr. 5257: Volkszählung 1919. | |||
Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082 (Fotos: Clemens Heuger, 1988). | Stadtarchiv Detmold, Bildsammlung Nr. 2079 bis 2082 (Fotos: Clemens Heuger, 1988). | ||
| Zeile 99: | Zeile 125: | ||
{{PAGEAUTHORS}} | {{PAGEAUTHORS}} | ||
[[ | {{AutorKategorie}} | ||
{{Koordinaten}} | |||
{{Hausstättenkategorien}} | |||
[[Kategorie:Hausstätte in Heiligenkirchen]] [[Kategorie:Denkmalstraße (Heiligenkirchen)]] [[Kategorie:Kleinkötter]] [[Kategorie:Inschrift in Heiligenkirchen]] | |||