Kirchweg 24–26 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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Erstmals erwähnt wird die Stätte Klöpping im Jahr 1410.<ref> Lippische Regesten, Nr. 1724. </ref> Möglicherweise bestand der Hof bereits unter anderem Namen bei Aufstellung des Landschatzregisters um 1390: "In deme dorpe de Soneke, [...], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke."<ref> Landschatzregister 1390 </ref>
Erstmals erwähnt wird die Stätte Klöpping im Jahr 1410.<ref> Lippische Regesten, Nr. 1724. </ref> Möglicherweise bestand der Hof bereits unter anderem Namen bei Aufstellung des Landschatzregisters um 1390: "In deme dorpe de Soneke, [...], Cord de Herde, Bolte, de Lange, Henne Hopen, Wemere, Hermann Stryke."<ref> Landschatzregister 1390 </ref>


Für das Jahr 1721 erfahren wir Näheres über dieses Kolonat im Salbuch.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Johann Berendt Klöpping war ein Kleinkötter, der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch und gab [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen bepflanzt sowie einem Garten beim Haus, 1 Scheffel 1 Metze groß. Von seinen Ländereien hatte er 1 Scheffelsaat "versetzt" (verpachtet) an [[Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen)|Berendt Brink Nr. 14]]), 1 ½ Scheffelsaat an [den Detmolder] Bürgermeister [Johann] Färber, 1 Scheffelsaat an Küster Schmidt und ... Scheffel an [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)|Johan Bastian Nr. 24,]]. An Wiesen gab es nur eine Wiese im Garten, welche pro Mahd 1/4 Fuder ergab. An Holzung waren 3 Büsche vorhanden. Klöpping zahlte Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltgeld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Mitte-Sommer- und Winterschatz 4 gr 5 d. An die gräfliche Herrschaft gab er den rauhen Zehnten von allen Ländereien "diesseits des Wassers" [links der Berlebecke], 3 Burgfesttage mit der Hand, seine Quote Kuhgeld, 1 fettes Schwein, 3 Hühner und 3 Scheffel Hafer. An die Pastorei in der Osterzeit und um Michaelis ½ Tag eggen, Kirchengeld 19 gr ½ d; Dirnen[?]geld 1 rt 27 gr. Dem Küster standen jährlich 2 Metzen Roggen und 6 Eier zu sowie jedes vierte Jahr einspännig ½ Tag düngen und jedes zweite Jahr ½ Tag Holz fahren. Der Präsident Piderit erhielt den Zehnten von den Ländereien jenseits des Wassers [rechts der Berlebecke] und 1 Huhn.
Für das Jahr 1721 erfahren wir Näheres über dieses Kolonat im Salbuch.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Johann Berendt Klöpping war ein Kleinkötter, der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch und gab [[Weinkauf]] und [[Sterbfall]]. Die Stätte bestand aus einem Wohnhaus, einem Leibzuchthaus, Hofraum mit einigen Obstbäumen bepflanzt sowie einem Garten beim Haus, 1 Scheffel 1 Metze groß. Von seinen Ländereien hatte er 1 Scheffelsaat "versetzt" (verpachtet) an [[Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen)|Berendt Brink Nr. 14]]), 1 ½ Scheffelsaat an [den Detmolder] Bürgermeister [Johann] Färber, 1 Scheffelsaat an Küster Schmidt und ... Scheffel an [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)|Johan Bastian Nr. 24,]]. An Wiesen gab es nur eine Wiese im Garten, welche pro Mahd 1/4 Fuder ergab. An Holzung waren 3 Büsche vorhanden. Klöpping zahlte Burgfestgeld 1 rt 9 gr, Maltgeld 9 gr, Hofgerichtsschatz 1 gr 3 d, Mitte-Sommer- und Winterschatz 4 gr 5 d. An die gräfliche Herrschaft gab er den rauhen Zehnten von allen Ländereien "diesseits des Wassers" [links der Berlebecke], 3 Burgfesttage mit der Hand, seine Quote Kuhgeld, 1 fettes Schwein, 3 Hühner und 3 Scheffel Hafer. An die Pastorei in der Osterzeit und um Michaelis ½ Tag eggen, Kirchengeld 19 gr ½ d; Dirnen[?]geld 1 rt 27 gr. Dem Küster standen jährlich 2 Metzen Roggen und 6 Eier zu sowie jedes vierte Jahr einspännig ½ Tag düngen und jedes zweite Jahr ½ Tag Holz fahren. Der Präsident Piderit erhielt den Zehnten von den Ländereien jenseits des Wassers [rechts der Berlebecke] und 1 Huhn.


Nach dem Tod des Kolons Klöpping 1826 wurde ein Teil der Ländereien des Hofs bis zur Großjährigkeit des Anerben verpachtet.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 29. </ref> Der andere Teil diente der Witwe mit ihren Kindern und der alten Leibzüchterin zum Unterhalt. Von den Pachtgeldern wurden die Kolonatsabgaben und Zinsen bezahlt sowie ein großer Teil der Schulden getilgt. Die Rechnungsführung oblag dem Amtmann Pustkuchen. 100 rt waren 1811/15 zur Instanderhaltung vom verstorbenen Klöpping aufgenommenen worden sowie weitere 200 rt. Die Schulden bei Unterstützungs- und Leihekasse konnten von 265 rt bis auf 5 rt getilgt, alte Kolonatsschulden von 197 rt und Brautschatzforderungen von 40 rt abgetragen werden. Pustkuchens Vorschuss betrug 1838 noch 411 rt, die auf das Kolonat ingrossiert werden sollten. Die Kolona Klöpping wollte dies jedoch nicht bewilligen und der Anerbe, ihr Sohn Karl, erklärte, Pustkuchen solle in drei Wochen zufrieden gestellt werden, was auch Einlieger Schneider Wien(e)ke als Vormund des Klöppingschen Kolonats bestätigte. Oberförster Limberg hatte 70 rt für den Hudekamp in der Nähe des Albertskampes geboten, der zum Lopshorner Forst geschlagen werden sollte.<ref> LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 31 Nr. 31. </ref>
Nach dem Tod des Kolons Klöpping 1826 wurde ein Teil der Ländereien des Hofs bis zur Großjährigkeit des Anerben verpachtet.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 29. </ref> Der andere Teil diente der Witwe mit ihren Kindern und der alten Leibzüchterin zum Unterhalt. Von den Pachtgeldern wurden die Kolonatsabgaben und Zinsen bezahlt sowie ein großer Teil der Schulden getilgt. Die Rechnungsführung oblag dem Amtmann Pustkuchen. 100 rt waren 1811/15 zur Instanderhaltung vom verstorbenen Klöpping aufgenommenen worden sowie weitere 200 rt. Die Schulden bei Unterstützungs- und Leihekasse konnten von 265 rt bis auf 5 rt getilgt, alte Kolonatsschulden von 197 rt und Brautschatzforderungen von 40 rt abgetragen werden. Pustkuchens Vorschuss betrug 1838 noch 411 rt, die auf das Kolonat ingrossiert werden sollten. Die Kolona Klöpping wollte dies jedoch nicht bewilligen und der Anerbe, ihr Sohn Karl, erklärte, Pustkuchen solle in drei Wochen zufrieden gestellt werden, was auch Einlieger Schneider Wien(e)ke als Vormund des Klöppingschen Kolonats bestätigte. Oberförster Limberg hatte 70 rt für den Hudekamp in der Nähe des Albertskampes geboten, der zum Lopshorner Forst geschlagen werden sollte.<ref> LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 31 Nr. 31. </ref>
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Am 4. September 1871 spielten Kinder mit Streichölzern in der Scheune des Hofs Klöpping. Es brannte dadurch nicht nur die Scheune ab, sondern es entstand ein größerer Dorfbrand, dem weitere Wohnhäuser und das [[Kirchweg 16 (Heiligenkirchen)| Pfarrhaus]] zum Opfer fielen.<ref> Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14 </ref> In der Folge wurde der Hof 1873 versteigert.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Bd. VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873 </ref> Im 2. Termin, am 8.11.1873, erhielt Watermeier, der schon 1839 Land von Klöpping erworben hatte, bei einem Gebot von 5.630 rt den Zuschlag. Die Leibzüchterin war Bestandteil des Vertrags und musste unterhalten werden. Ausgenommen vom Verkauf war ihr Inventar.
Am 4. September 1871 spielten Kinder mit Streichölzern in der Scheune des Hofs Klöpping. Es brannte dadurch nicht nur die Scheune ab, sondern es entstand ein größerer Dorfbrand, dem weitere Wohnhäuser und das [[Kirchweg 16 (Heiligenkirchen)| Pfarrhaus]] zum Opfer fielen.<ref> Heinrich Hegerfeld, 1973–1998. Gemeindezentrum und Pfarrhaus seit 25 Jahren in Benutzung, o. O. o. J. (Detmold 1998), S. 14 </ref> In der Folge wurde der Hof 1873 versteigert.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Fach 30 Nr. 8, Bd. VI, 87c: Verkauf Kolonat Klöpping Nr. 12 zu Heiligenkirchen, 1873 </ref> Im 2. Termin, am 8.11.1873, erhielt Watermeier, der schon 1839 Land von Klöpping erworben hatte, bei einem Gebot von 5.630 rt den Zuschlag. Die Leibzüchterin war Bestandteil des Vertrags und musste unterhalten werden. Ausgenommen vom Verkauf war ihr Inventar.


==Baubeschreibung==
==Gebäude==


[[Datei:DT-Hk_Denkmalstr21a.jpg|thumb|Links der Hof Klöpping, Blick von der Denkmalstraße, zw. 1956 und 1964, aus: 975 Jahre Heiligenkirchen)]]
[[Datei:DT-Hk_Denkmalstr21a.jpg|thumb|Links der Hof Klöpping, Blick von der Denkmalstraße, zw. 1956 und 1964, aus: 975 Jahre Heiligenkirchen)]]
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[[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]]
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