Krumme Straße 32 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Grundriss: Ehemals linksseitige Diele, rechts Seitenschiff mit straßenseitiger Stube und anschließender Kammer, dahinter vermutlich ursprünglich offene Küchenlucht von zwei Fachen (später durch verlängerte Seitenschiffwand geschlossen). Wohl im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert erfolgte ein Umbau zum Mittelflurhaus mit einer zweiten, schmaleren Stube links und einer zweiflügeligen Haustür mit Oberlicht anstelle des Dielentores. Die barocke Stuckdecke der rechten, älteren Stube mit umlaufendem Stuckrahmen und ovalem Stuckprofil in der Mitte ist unter der heutigen, modernen Verkleidung erhalten. Der frühere Ofenstandort an der Wand zum Flur mit Fliesenspiegel (holländische Fliesen? - vgl. Foto von F. Düstersiek) wurde wohl schon früher beseitigt. Der größere Stubenschornstein der späteren linken Stube mit einer Heizöffnung ("Vorgelege") für einen Hinterladerofen ist noch vorhanden. Beide Schornsteine waren ursprünglich im Dachraum zu einem Schornstein zusammegeführt, der knapp links vom First austrat. Die Wände zum früheren Flur wurden bei der Sanierung 1978 weitgehend aufgebrochen und durch historisierende Unterzüge mit Kopfbändern erseetzt, um einen großen Ladenraum zu schaffen. Die verglasten Trennwände mit Türen und Wandschränken zwischen den beiden Stuben und den anschließenden Kammern (vgl. die Fotos von F. Düstersiek) waren wohl schon vorher beseitigt worden. | Grundriss: Ehemals linksseitige Diele, rechts Seitenschiff mit straßenseitiger Stube und anschließender Kammer, dahinter vermutlich ursprünglich offene Küchenlucht von zwei Fachen (später durch verlängerte Seitenschiffwand geschlossen). Wohl im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert erfolgte ein Umbau zum Mittelflurhaus mit einer zweiten, schmaleren Stube links und einer zweiflügeligen Haustür mit Oberlicht anstelle des Dielentores. Die barocke Stuckdecke der rechten, älteren Stube mit umlaufendem Stuckrahmen und ovalem Stuckprofil in der Mitte ist unter der heutigen, modernen Verkleidung erhalten. Der frühere Ofenstandort an der Wand zum Flur mit Fliesenspiegel (holländische Fliesen? - vgl. Foto von F. Düstersiek) wurde wohl schon früher beseitigt. Der größere Stubenschornstein der späteren linken Stube mit einer Heizöffnung ("Vorgelege") für einen Hinterladerofen ist noch vorhanden. Beide Schornsteine waren ursprünglich im Dachraum zu einem Schornstein zusammegeführt, der knapp links vom First austrat. Die Wände zum früheren Flur wurden bei der Sanierung 1978 weitgehend aufgebrochen und durch historisierende Unterzüge mit Kopfbändern erseetzt, um einen großen Ladenraum zu schaffen. Die verglasten Trennwände mit Türen und Wandschränken zwischen den beiden Stuben und den anschließenden Kammern (vgl. die Fotos von F. Düstersiek) waren wohl schon vorher beseitigt worden. | ||
Das deutlich höhere, zweistöckige Hinterhaus von acht schmalen Fachen Länge ist in die erste Hälfte bis Mitte des 18. Jahrhunderts zu datieren, der südliche Giebel wurde möglicherweise später abgewalmt. Auffällig ist die über vier Kopfbändern zur Freiligrathstraße weit vorkragende Dachtraufe im Bereich des schmaleren rückwärtigen Saalbaus, die einen Wetterschutz für den früheren hofseitigen Hinterausgang der Küche bildet. Das Hinterhaus enthält eine aufwendige Treppenanlage an der linken Seite der früheren Kaminküche. Die frühere Küche ist durch spätere Kammereinbauten verbaut | Das deutlich höhere, zweistöckige Hinterhaus von acht schmalen Fachen Länge ist in die erste Hälfte bis Mitte des 18. Jahrhunderts zu datieren, der südliche Giebel wurde möglicherweise später abgewalmt. Auffällig ist die über vier Kopfbändern zur Freiligrathstraße weit vorkragende Dachtraufe im Bereich des schmaleren rückwärtigen Saalbaus, die einen Wetterschutz für den früheren hofseitigen Hinterausgang der Küche bildet. Das Hinterhaus enthält eine aufwendige Treppenanlage an der linken Seite der früheren Kaminküche. Die frühere Küche ist durch spätere Kammereinbauten verbaut, der Doppelkamin von Küche und Saal ist erhalten (vgl. Grundriss). Dahinter liegen zwei rückwärtige Säle übereinander mit je einer westlichen Nebenkammer im ersten und zweiten Obergeschoss, die bis heute über die barocke Treppe mit Brettbalustergeländer erschlossen werden. | ||
Das Haus Krumme Straße 32 ist ein besonders gut erhaltenes Beispiel eines Bürgerhauses aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Stadtbrand von 1547, das im 18. Jahrhundert um ein aufwendiges Hinterhaus mit zwei Sälen übereinander (!) und seitlicher Dachvorkragung erweitert worden ist. Diese für viele Detmolder Bürgerhäuser charakteristische Struktur (in der Regel aber mit nur einem Saal) ist aufgrund des späteren Durchbruchs der Freiligrathstraße heute besonders gut sichtbar und ablesbar. | Das Haus Krumme Straße 32 ist ein besonders gut erhaltenes Beispiel eines Bürgerhauses aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Stadtbrand von 1547, das im 18. Jahrhundert um ein aufwendiges Hinterhaus mit zwei Sälen übereinander (!) und seitlicher Dachvorkragung erweitert worden ist. Diese für viele Detmolder Bürgerhäuser charakteristische Struktur (in der Regel aber mit nur einem Saal) ist aufgrund des späteren Durchbruchs der Freiligrathstraße heute besonders gut sichtbar und ablesbar. | ||