Bergstraße 13 (Lage): Unterschied zwischen den Versionen

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Über Jahrhunderte waren Haus und Hof im Besitz der Familie Bröffel (vormals Brachvogel) gewesen: eine lokalprominente Familie, die vom 17. bis 19. Jahrhundert auf mehrere Lagenser Hausstellen verteilt war und u.a. mehrere Lagenser Bürgermeister gestellt hatte. 1726 wird Jobst Herman Bröffel als Eigentümer Stätte Nr. 32 genannt. Laut Volkszählung von 1776 war sein Nachkomme Johann Ludwig Bröffel Ackersmann sowie Holl- und Frieslandgänger, gehörte also nicht mehr zu den wohlhabenden Bürgern. 1782 gehörten zur Stätte ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus; die genauen Standorte dieser Nebenhäuser sind nicht mehr nachvollziehbar, eines von beiden wurde 1780 verkauft und abgerissen.   
Über Jahrhunderte waren Haus und Hof im Besitz der Familie Bröffel (vormals Brachvogel) gewesen: eine lokalprominente Familie, die vom 17. bis 19. Jahrhundert auf mehrere Lagenser Hausstellen verteilt war und u.a. mehrere Lagenser Bürgermeister gestellt hatte. 1726 wird Jobst Herman Bröffel als Eigentümer Stätte Nr. 32 genannt. Laut Volkszählung von 1776 war sein Nachkomme Johann Ludwig Bröffel Ackersmann sowie Holl- und Frieslandgänger, gehörte also nicht mehr zu den wohlhabenden Bürgern. 1782 gehörten zur Stätte ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus; die genauen Standorte dieser Nebenhäuser sind nicht mehr nachvollziehbar, eines von beiden wurde 1780 verkauft und abgerissen.   


Im Jahr 1795 heiratete Johan Henrich Ehlentrup – er wird rückblickend als »Kuhhirte« bezeichnet – in den Familienzweig an der Bergstraße ein. Zusammen mit seiner Frau Katrina Bröffel ließ er 1803 ein Fachwerk-Doppelhaus als Nebengebäude (heute Bergstr. 15) errichten und blieb bis 1843 Eigentümer der Häuser auf No. 32. Ein bis heute vorhandener Brunnen im Garten hinter den Häusern war – auch nach der Aufspaltung der ehm. Bröffelschen Besitzung – für drei Häuser zugänglich.  
Im Jahr 1795 heiratete Johan Henrich Ehlentrup – er wird rückblickend als »Kuhhirte« bezeichnet – in den Familienzweig an der Bergstraße ein. Zusammen mit seiner Frau Katrina Bröffel ließ er 1803 ein Fachwerk-Doppelhaus als Nebengebäude (heute Bergstr. 15) errichten und blieb bis 1843 Eigentümer der Häuser auf No. 32. Ein bis heute vorhandener Brunnen im Garten hinter den Häusern war – auch noch nach der Aufteilung der ehm. Bröffelschen Besitzung im 19. Jhd. – für drei Häuser zugänglich. Über einen Kauf- und Tauschvertrag trennte sich Ehlentrup im Jahr der Erhebung Lages zur Stadt (1843) vom mittlerweile »Ehlentrup‘scher Hof« genannten Besitz.
 
Über einen Kauf- und Tauschvertrag trennte er sich Ehlentrup im Jahr der Erhebung Lages zur Stadt (1843) vom mittlerweile Ehlentrup‘scher Hof genannten Besitz.


1843 bis 1864 war die Hausstelle im Besitz des Maurermeisters August Tempel (zuvor Lage Nr. 29). Dieser verkaufte 1864 an den Destillateur und Spirituosenhändler F.W. Schäffer, dem rasch sein Sohn Ernst Schäffer sen. folgte. Schäffer nutzte Haupthaus und (etwas später auch das) Nebenhaus für sein Gewerbe. Wann das vormalige Hauptgebäude an der Bergstraße abgerissen und durch den bis heute stehenden Neubau ersetzt wurde, ist nicht bekannt, vermutlich um 1880. Ernst Schäffer jun. besaß, bewohnte und bewirtschaftete die Hausstelle(n) noch bis 1928, bevor der Betrieb »F.W. Schäffer« in die Schillerstraße verlagert wurde.
1843 bis 1864 war die Hausstelle im Besitz des Maurermeisters August Tempel (zuvor Lage Nr. 29). Dieser verkaufte 1864 an den Destillateur und Spirituosenhändler F.W. Schäffer, dem rasch sein Sohn Ernst Schäffer sen. folgte. Schäffer nutzte Haupthaus und (etwas später auch das) Nebenhaus für sein Gewerbe. Wann das vormalige Hauptgebäude an der Bergstraße abgerissen und durch den bis heute stehenden Neubau ersetzt wurde, ist nicht bekannt, vermutlich um 1880. Ernst Schäffer jun. besaß, bewohnte und bewirtschaftete die Hausstelle(n) noch bis 1928, bevor der Betrieb »F.W. Schäffer« in die Schillerstraße verlagert wurde.
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