Lange Straße 7 (Bad Salzuflen): Unterschied zwischen den Versionen
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Bei der Hausstätte Salzuflen Nr. 15 handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus von Johann Loofherr, eines der ersten evangelisch-reformierten Pfarrer in Salzuflen.<ref>Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 12-13.</ref> Damit ist das Gebäude Zeuge einer der turbulentesten Phasen der regionalen Geschichte: des innerprotestantischen Streites zwischen „orthodoxen“ Lutheranern und den maßgeblich durch die Schweizer Reformatoren Jean Calvin und Ulrich Zwingli geprägten Reformierten. Zum einen entzündete sich dieser Konflikt an theologischen Differenzen, etwa um die Frage nach der Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie (Abendmahl). | Bei der Hausstätte Salzuflen Nr. 15 handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus von Johann Loofherr, eines der ersten evangelisch-reformierten Pfarrer in Salzuflen.<ref>Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 12-13.</ref> Damit ist das Gebäude Zeuge einer der turbulentesten Phasen der regionalen Geschichte: des innerprotestantischen Streites zwischen „orthodoxen“ Lutheranern und den maßgeblich durch die Schweizer Reformatoren Jean Calvin und Ulrich Zwingli geprägten Reformierten. Zum einen entzündete sich dieser Konflikt an theologischen Differenzen, etwa um die Frage nach der Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie (Abendmahl). | ||
Zum anderen hatte der Streit in Lippe auch eine politische Dimension: | Zum anderen hatte der Streit in Lippe auch eine politische Dimension: In ihm spiegelte sich der auch für andere Gebiete des Reiches prägende Konflikt zwischen den um Autonomie bemühten Städten sowie den jeweiligen Landesherren wider. Während etwa der Rat und die städtische Bevölkerung in Salzuflen überwiegend dem lutherischen Bekenntnis zuneigten, empfingen Graf Simon IV. und seine Familie am 02. Juni 1605 erstmals öffentlich das Abendmahl nach evangelisch-reformiertem Ritus. In den folgenden Jahren konnte sich unter tatkräftiger Patronage des Herrscherhauses überall in Lippe die reformierte Spielart des Protestantismus durchsetzen. Nur die Stadt Lemgo hielt weiterhin am „orthodoxen“ lutherischen Bekenntnis fest.<ref>Vgl. Roland Linde, zwischen Renaissance und Reformation. Salzuflen vom späten 15. Jahrhundert bis zum frühen 17. Jahrhundert, in: Franz Meyer (Hrsg.), Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte, Bielefeld 2007, S. 77-114.</ref> | ||
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