Schülerstraße 35 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schulhaus war eine gemeinsame Einrichtung des Konsistoriums und der Bürgerschaft und enthielt sowohl zwei Stuben für den Katechismusunterricht als auch zwei Stuben für die Bürgertöchterschule sowie eine Stube für die Zeichenschule. Hinzu kam die Wohnung des Lehrers Nieländer. Das Konsistorium war jedoch alleiniger Bauherr, der Magistrat zahlte 800 Taler für die beiden Schulstuben der Bürgertöchterschule, die Landrentei übernahm die Kosten für die Zeichenschule.  
Das Schulhaus war eine gemeinsame Einrichtung des Konsistoriums und der Bürgerschaft und enthielt sowohl zwei Stuben für den Katechismusunterricht als auch zwei Stuben für die Bürgertöchterschule sowie eine Stube für die Zeichenschule. Hinzu kam die Wohnung des Lehrers Nieländer. Das Konsistorium war jedoch alleiniger Bauherr, der Magistrat zahlte 800 Taler für die beiden Schulstuben der Bürgertöchterschule, die Landrentei übernahm die Kosten für die Zeichenschule.  


Landbaumeister Ferdinand Brune erhielt das Projekt als Privatauftrag. Er reichte nach vorherigen Gutachten am 3. August 1830 Riss und Kostenanschlag ein und übernahm auch die Bauleitung. Für seine Arbeit stellte er 43 Taler und 6 Groschen in Rechnung. Der Bau wurde für die Akkordsumme von 3.750 Talern an den Zimmermeister Jasper als Generalunternehmer (Entrepreneur) vergeben und diese Summe in drei Raten ausgezahlt (je ein Drittel bei Baubeginn, nach Aufrichtung und nach Bauabnahme).
Landbaumeister [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brune] erhielt das Projekt als Privatauftrag. Er reichte nach vorherigen Gutachten am 3. August 1830 Riss und Kostenanschlag ein und übernahm auch die Bauleitung. Für seine Arbeit stellte er 43 Taler und 6 Groschen in Rechnung. Der Bau wurde für die Akkordsumme von 3.750 Talern an den Zimmermeister Jasper als Generalunternehmer (Entrepreneur) vergeben und diese Summe in drei Raten ausgezahlt (je ein Drittel bei Baubeginn, nach Aufrichtung und nach Bauabnahme).
Baubeginn war im August 1831. Nachdem bereits die Fundamentierung fertig war, musste das Gebäude verkürzt werden. Der Magistrat hatte bei der Genehmigung des Baurisses übersehen, dass der Bau im Osten auf die Grabenstraße ragte, die aber nicht überbaut werden sollte. Obwohl das Konsistorium eine Entschädigung für das überbaute Grundstück anbot und der Fehler beim Magistrat lag, bestand dieser auf einem Rückbau.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 122, fol. 1.</ref> Hintergrund waren aber weniger die 3 Fuß, die vom Weg abgingen, sondern nach Meinung der Regierung "in der Unpopularität des ganzen Schulhaus-Baues, welcher für unnöthig, zu kostbar und nur als Vorwand angesehen wird, einem Schullehrer über das Bedürfniß hinausgehende Wohnung zu verschaffen."<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 122, fol. 9</ref> Der Magistrat zog für den Fall eines unveränderten Weiterbaus seine Zusage von 800 Talern zu den Baukosten zurück, worauf sich das Konsistorium nicht einlassen wollte.
Baubeginn war im August 1831. Nachdem bereits die Fundamentierung fertig war, musste das Gebäude verkürzt werden. Der Magistrat hatte bei der Genehmigung des Baurisses übersehen, dass der Bau im Osten auf die Grabenstraße ragte, die aber nicht überbaut werden sollte. Obwohl das Konsistorium eine Entschädigung für das überbaute Grundstück anbot und der Fehler beim Magistrat lag, bestand dieser auf einem Rückbau.<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 122, fol. 1.</ref> Hintergrund waren aber weniger die 3 Fuß, die vom Weg abgingen, sondern nach Meinung der Regierung "in der Unpopularität des ganzen Schulhaus-Baues, welcher für unnöthig, zu kostbar und nur als Vorwand angesehen wird, einem Schullehrer über das Bedürfniß hinausgehende Wohnung zu verschaffen."<ref>LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 122, fol. 9</ref> Der Magistrat zog für den Fall eines unveränderten Weiterbaus seine Zusage von 800 Talern zu den Baukosten zurück, worauf sich das Konsistorium nicht einlassen wollte.


Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
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