Istruper Straße 73 (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Der nicht mehr vorhandene Halbspännerhof Hagedorn Nr. 7 darf nicht mit dem späteren Hof Hagedorn Nr. 1 (ehem. Ottomeyer Nr. 4) verwechselt werden, der erst 1903 von Henriette Hagedorn aus Großenmarpe erworben worden ist. Der alte Hof Hagedorn lag südlich der Istruper Straße im Bereich der heutigen Einmündung der Straße [[Am Mühlenfeld (Wellentrup)|Am Mühlenfeld]]; 1884 wurde er nach Zwangsversteigerung an Ottomeyer (Nr. 1) verkauft. Die Hofgebäude wurden später abgerissen; lediglich das Leibzuchtshaus wurde von Ottomeyer als Landarbeiterhaus weitergenutzt und 1922 | }} | ||
[[Datei:Wellentrup Nr. 7, Gemarkungskarte 1885.jpg|mini|Wellentrup Nr. 7. Der alte Hof Hagedorn lag im Bereich der heutigen Einmündung der Straße Am Mühlenfeld. Gemarkungskarte von 1885, Ausschnitt]] | Der nicht mehr vorhandene Halbspännerhof Hagedorn Nr. 7 darf nicht mit dem späteren Hof Hagedorn Nr. 1 (ehem. [[Istruper Straße 74-76 (Wellentrup)|Ottomeyer Nr. 4]]) verwechselt werden, der erst 1903 von Henriette Hagedorn aus Großenmarpe erworben worden ist. Der alte Hof Hagedorn lag südlich der Istruper Straße im Bereich der heutigen Einmündung der Straße [[Am Mühlenfeld (Wellentrup)|Am Mühlenfeld]]; 1884 wurde er nach Zwangsversteigerung an Ottomeyer (Nr. 1) verkauft. Die Hofgebäude wurden später abgerissen; lediglich das 1860 erbaute Leibzuchtshaus blieb erhalten. Es wurde von Ottomeyer als Landarbeiterhaus weitergenutzt und 1922 um- und teilweise neu gebaut (heute Istruper Str. 73). | ||
[[Datei:Wellentrup Nr. 7, Gemarkungskarte 1885.jpg|mini|Wellentrup Nr. 7. Der alte Hof Hagedorn lag im Bereich der heutigen Einmündung der Straße Am Mühlenfeld. Das rechte Gebäude der Hofanlage ist das erhaltene Leibzuchtshaus von 1860 (heute Istruper Str. 73). Weiter rechts ist die heutige Alte Ortsstraße mit den Häusern Nr. 10, 22 und 16 zu sehen. Gemarkungskarte von 1885, Ausschnitt]] | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Halbspänner, 1829 Großkötter (bückeburgische Nr. 9) | Halbspänner, 1829 Großkötter (bückeburgische Nr. 9) | ||
Der Halbspännerhof Hagedorn entstand vermutlich ebenso wie die Vollspänner Ottomeyer und Henkord durch hoch- bis spätmittelalterliche Abtrennung vom älteren Meierhof. | Der Halbspännerhof Hagedorn entstand vermutlich ebenso wie die Vollspänner Ottomeyer und Henkord durch hoch- bis spätmittelalterliche Abtrennung vom älteren Meierhof. | ||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
Das frühere Leibzuchtshaus blieb als einziges Gebäude des alten Hofes Hagedorn Nr. 7 erhalten. Urkataster 1880: Länge ca. 18 m, Breite ca. 10 m. 1922 Umbau | Das frühere Leibzuchtshaus blieb als einziges Gebäude des alten Hofes Hagedorn Nr. 7 erhalten. Urkataster 1880: Länge ca. 18 m, Breite ca. 10 m. Laut Brandversicherungsakte wurde das Haus 1860 erbaut (freundl. Hinweis der heutigen Eigentümerin). 1922 Umbau zum Landarbeiterhaus des Hofes Hagedorn (Nr. 1). Von dem Bau von 1860 blieb nur das Kammerfach (rückwärtiger Wohnteil) über einem hohen Bruchsteinkeller erhalten. Der zugehörige Dielenteil des Hauses wurde abgebrochen und ca. 7 m kürzer mit bruchsteinernem Untergeschoss und Fachwerk-Oberstock wiederaufgebaut (Bauakte); das Gebäude erhielt ein Krüppelwalmdach. Das Fachwerk wurde um 1975 mit Bitumenplatten mit Klinkerimitation verkleidet. Vor dem Haus steht ein kleines Stallgebäude mit zwei Schweineställen. | ||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1467 ''Hans Hagedorn'', 1488 ''Hanß Hagedorne'' (L) | 1467 ''Hans Hagedorn'', 1488 ''Hanß Hagedorne'' (Landschatzregister, L) | ||
1497 ''De olde Haghendorne, Hans Haghedorn de junge'' (L) | 1497 ''De olde Haghendorne, Hans Haghedorn de junge'' (L) | ||
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1590 ''Henrich Hagedorn'' (L) | 1590 ''Henrich Hagedorn'' (L) | ||
1614/15 der Hagedornsche Sohn beziehet seines Vaters Gut (GoG) | 1614/15 ''der Hagedornsche Sohn beziehet seines Vaters Gut'' (Gogerichtsregister, GoG) | ||
1618 ''Heinrich Hagedorn'' (L) | 1618 ''Heinrich Hagedorn'' (L) | ||
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1668 Johan Hagedorn (Salbuch) | 1668 Johan Hagedorn (Salbuch) | ||
1689 Frantz Henrich Hagedorn (Bruder des Vorigen) tritt sein elterliches Gut an, oo Anna Cathrina Lohmans, eines Vollspänners Tochter daselbst (Nr. 3, GoG); 1705/06 sie oo II. Johan Ernst Meier aus Wellentrup (Nr. 1, GoG); 1707/08 sie oo III. Franz Vehmeyer (GoG) | 1685 ''Johan Hagedorn überläßt sein Gut seinem Sohn Cord'', oo ''Ilsabein Kuhlemans eines Großkötters Tochter aus Großenmarpe'' (GoG); 1689 sie oo II. Hermann Ernst Laumann (siehe Nr. 3) | ||
1689 ''Frantz Henrich Hagedorn'' (Bruder des Vorigen) ''tritt sein elterliches Gut an'', oo ''Anna Cathrina Lohmans, eines Vollspänners Tochter daselbst'' (Nr. 3, GoG); 1705/06 sie oo II. Johan Ernst Meier aus Wellentrup (Nr. 1, GoG); 1707/08 sie oo III. Franz Vehmeyer (GoG) | |||
1717 Hans Herman Hagedorn (Sohn aus 1. Ehe) oo Anna Elisabeth Mollens (Möllings, Mollmann, = Mühlenmeier Nr. 8) | 1717 Hans Herman Hagedorn (Sohn aus 1. Ehe) oo Anna Elisabeth Mollens (Möllings, Mollmann, = Mühlenmeier Nr. 8) | ||
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1821 Johann Friedrich Hagedorn (Sohn aus 1. Ehe, 1790-1865) oo Ernestine Flaken aus Höntrup | 1821 Johann Friedrich Hagedorn (Sohn aus 1. Ehe, 1790-1865) oo Ernestine Flaken aus Höntrup | ||
1884 Tod des letzten unverheirateten Hofinhabers Friedrich Heinrich Carl Hagedorn (* 1822); anschließend Zwangsversteigerung des Hofes am 26.6., Verkauf an Maschinenfabrikant Friedrich Ottomeyer (Nr. 1; | 1884 Tod des letzten unverheirateten Hofinhabers Friedrich Heinrich Carl Hagedorn (* 1822); anschließend Zwangsversteigerung des Hofes am 26.6., Verkauf an Maschinenfabrikant Friedrich Ottomeyer (Nr. 1; Salbuch, Grundbuch). Der alte Hof Nr. 7 wurde noch bis 1949 auf einem eigenen Grundbuchblatt geführt. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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