Klingenberg 10 (Schwalenberg): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Hausstätte info
|Straße=Klingenberg (Schwalenberg)
|Hausnummer=10
|Ortsteil=Schwalenberg
|Koordinaten=51.87785, 9.19817
|Ortsteil1901=Schwalenberg
|Hausnummer1901=087
}}
Die Hausstätte dürfte zu der ältesten Siedlungsschicht Schwalenbergs gehören. Das bestehende Haus ist wohl im 18. Jh. erbaut, ehem. Haus-Nr. 87.
Die Hausstätte dürfte zu der ältesten Siedlungsschicht Schwalenbergs gehören. Das bestehende Haus ist wohl im 18. Jh. erbaut, ehem. Haus-Nr. 87.


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Spätestens 1761 wurde der [[Jüdischer Friedhof (Schwalenberg)|jüdische Friedhof]] am Südhang des Burgbergs angelegt, auf dem nicht nur Verstorbene der jüdischen Gemeinde Schwalenberg sondern auch aus Nachbardörfern beerdigt wurden.
Spätestens 1761 wurde der [[Jüdischer Friedhof (Schwalenberg)|jüdische Friedhof]] am Südhang des Burgbergs angelegt, auf dem nicht nur Verstorbene der jüdischen Gemeinde Schwalenberg sondern auch aus Nachbardörfern beerdigt wurden.


1913 bestand die jüdische Gemeinde nur noch aus 10, 1933 aus 11 Personen.<ref>{{LiedtkeGeschichte1993}}, S. 10.</ref> 1937 wurde die jüdische Gemeinde unter dem Druck des Nationalsozialistischen Regimes aufgelöst. Das Gebäude wurde verkauft und seitdem stark umgebaut. Eine der verfolgten Familien war die von Gustav Bachrach und seiner Frau Fränzchen geb. Wolfstein, die im Haus [[Marktstraße 5 (Schwalenberg)|Marktstraße 5]] wohnten.
Um 1850 umfasste die Synagogengemeinde Schwalenberg auch die Ortschaften Elbrinxen und Rischenau.
 
1913 bestand die jüdische Gemeinde nur noch aus 10, 1933 aus 11 Personen.<ref>{{LiedtkeGeschichte1993}}, S. 10.</ref> 1937 wurde die jüdische Gemeinde unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes aufgelöst. Das Gebäude wurde verkauft und seitdem stark umgebaut. Eine der verfolgten Familien war die von Gustav Bachrach und seiner Frau Fränzchen geb. Wolfstein, die im Haus [[Marktstraße 5 (Schwalenberg)|Marktstraße 5]] wohnten.
 
Bereits 1844 hatte die Gemeinde den Entschluss gefasst, ein eigenes Synagogengebäude zu bauen. Dazu ist es jedoch nicht gekommen; sie konnte 1853 für 500 Tlr. das Haus Nr. 87 (Klingenberg 10) kaufen und ließ dieses 1855 zur Synagoge mit Lehrerwohnung umbauen.
 
1925 gab es Überlegungen, das Synagogengebäude (ausgenommen die Einrichtung), das mit einer Vorkriegshypothek von 980 M. belastet war, zu veräußern. Die darin liegende Wohnung stand leer. Ein Teil des Verkaufserlöses sollte zur Erhaltung des jüd. Friedhofes verwandt und die Ritualgegenstände der Synagogengemeinde Blomberg überlassen werden. Danach war die Wohnung im 1. Stock des Gebäudes an Nichtjuden vermietet. Im Rahmen der Zusammenlegung kleinerer Gemeinden plante 1937 der "Verbandsausschuss der Lippischen Synagogengemeinden" erneut, das ehemalige Bethaus zu verkaufen. In der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge in Schwalenberg nicht beschädigt, aber „die laufenden Geschäftsbücher und Kladden“ wurden beschlagnahmt.<ref>{{HengstHandbuch2013}}, S. 697–699.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==
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Giebelständiges Fachwerkhaus, Außenmauern, vor allem der Westgiebel, massiv erneuert. Viertelwalmdach. Hoher Sockel.
Giebelständiges Fachwerkhaus, Außenmauern, vor allem der Westgiebel, massiv erneuert. Viertelwalmdach. Hoher Sockel.
Im hinteren Teil des Hauses erstreckte sich der Betraum über zwei Stockwerke und es war eine Frauenempore vorhanden. Später wurde in den Betraum eine Zwischendecke eingezogen, der Eingang verlegt und die Zimmeraufteilung verändert. Das Gebäude wurde zu einem späteren Zeitpunkt zum Wohnhaus umgebaut.


==Inschriften==
==Inschriften==
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1808 Friedrich Carl Waltenstein.<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 499.</ref>
1808 Friedrich Carl Waltenstein.<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 499.</ref>


1835 Tagelöhnerin Kaul.<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 502.</ref>
1828 (Volkszählung) Paul; Einlieger Freimuth.
 
1835 Tagelöhnerin Kaul [richtig: Paul].<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 502.</ref>
 
1850–1856 ist Aaron M. Schönhoff in Schwalenberg als Lehrer tätig und hat die Wohnung inne.
 
1858–1862 ist M. Emanuel, der zuvor das Seminar in Detmold besucht hatte, der Religionslehrer. Die Lehrerstelle war 1861 einschließlich Kost, freier Wohnung und sog. Akzidentien mit 90 Tlr. dotiert. Wegen der geringen Bezahlung wechselte Emanuel 1862 nach Holzminden.<ref>{{HengstHandbuch2013}}, S. 698.</ref>


1864 "Die Synagoge wird nicht benutzt".<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 507.</ref>
1864 "Die Synagoge wird nicht benutzt".<ref>{{EckartSchwalenberg2008}}, S. 507.</ref>
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{{PAGEAUTHORS}}
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[[Kategorie:Hausstätte]]
{{AutorKategorie}}
[[Kategorie:Klingenberg (Schwalenberg)]]
 
[[Kategorie:Hausstätte in Schwalenberg]].
{{Koordinaten}}
 
{{Hausstättenkategorien}}.
[[Kategorie:Bürgerliche Hausstätte]]
[[Kategorie:Bürgerliche Hausstätte]]
[[Kategorie:Synagoge]]
[[Kategorie:Synagoge]]