Georg-Weerth-Straße 15 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

K
Textersetzung - „Kategorie:Hausstätte“ durch „{{Hausstättenkategorien}} “
K (Textersetzung - „{{AutorKategorie}}“ durch „{{AutorKategorie}} {{#coordinates:primary|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lat)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lon)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}}}“)
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
K (Textersetzung - „Kategorie:Hausstätte“ durch „{{Hausstättenkategorien}} “)
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
|Straße=Georg-Weerth-Straße (Detmold)
|Straße=Georg-Weerth-Straße (Detmold)
|Hausnummer=15
|Hausnummer=15
|Ortsteil=Detmold
|Ortsteil={{AutoOrtsteil}}
|Koordinaten=51.93267, 8.88398
|Koordinaten=51.93267, 8.88398
|Ortsteil1901=Demold
|Ortsteil1901=Demold
Zeile 12: Zeile 12:
Nachdem noch 1826 ein Badeverbot im Kuhkamp ausgesprochen worden war, wurde dem Lackierer Spies 1829 dort ein Platz an der Werre zur Errichtung einer Bleich- und Badeanstalt zugewiesen, die offenbar nicht lange bestand.
Nachdem noch 1826 ein Badeverbot im Kuhkamp ausgesprochen worden war, wurde dem Lackierer Spies 1829 dort ein Platz an der Werre zur Errichtung einer Bleich- und Badeanstalt zugewiesen, die offenbar nicht lange bestand.


1835 errichtete eine Kommission aus Regierung (Regierungsrat von Meien) und Magistrat (Hofrat Piderit) erneut eine Badeanstalt. Der Bauplatz wurde im April 1835 unter [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brunes] Zutun oberhalb von Spies’ Bleiche abgesteckt. Brune erstellte im Mai gegen Honorar einen Riss für das Stauwehr und für die gesamte Anlage einen Kostenanschlag über 440 bis 460 Taler, welche die Kommission am 3. Juni genehmigte und deren Eröffnung für Mitte Juli geplant war. Die Finanzierung erfolgte durch eine Anleihe aus der Fürstlichen Leihekasse, die aus den Nutzungsentgelten abgetragen werden sollte (Sommerabonnement pro Person 1 Taler, Einzelkarte 3 Groschen). In einer auf zehn Wochen berechneten Badesaison hoffte man 100 Taler einzunehmen. Die Aufsicht wurde zunächst den Unteroffizieren Schulz, Bange und Schütz, der Schwimmunterricht dem Bückeburger Tanz- und Turnlehrer Steineke übertragen, der am 12. April 1836 zum Fürstlich-Lippischen Turn- und Tanzlehrer ernannt wurde.  Die Badeanstalt wurde zwar als Öffentliche Badeanstalt bezeichnet, stand aber nur den Familien der Honoratioren und deren Söhnen offen (ein Damenbad wurde 1849 hinter dem Lustgarten von Zimmermeister Kuhlemann eröffnet). Schüler ab 9 Jahren durften nachmittags von 4 bis 7 Uhr baden, Erwachsene morgens von 6 bis 10 und nachmittags von 3 bis 9 Uhr, Badekleidung war Pflicht. Ab dem 18. Juli 1835 stand das Bad zur Benutzung offen, 72 Abonnements wurden abgeschlossen.  
1835 errichtete eine Kommission aus Regierung (Regierungsrat von Meien) und Magistrat (Hofrat Piderit) erneut eine Badeanstalt. Der Bauplatz wurde im April 1835 unter [https://lippelex.de/index.php?title=Brune,_Ferdinand_(1803-1857) Ferdinand Brunes] Zutun oberhalb von Spies’ Bleiche abgesteckt. Brune erstellte im Mai gegen Honorar einen Riss für das Stauwehr und für die gesamte Anlage einen Kostenanschlag über 440 bis 460 Taler, welche die Kommission am 3. Juni genehmigte und deren Eröffnung für Mitte Juli geplant war.  
 
Am 6.7.1835 notierte Emmighausen, seit mehreren Tagen seien viele Arbeiter damit beschäftig, im Kuhkamp eine große Fläche an der Werre behuf der Anlage einer Schwimm- und Badeanstalt auszugraben. Die Kommission habe erneut Steinke kommen lassen, um das Schwimmen zu lehren und zugleich Turnunterricht zu erteilen.<ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Tagebuch.</ref>
 
Die Finanzierung erfolgte durch eine Anleihe aus der Fürstlichen Leihekasse, die aus den Nutzungsentgelten abgetragen werden sollte (Sommerabonnement pro Person 1 Taler, Einzelkarte 3 Groschen). In einer auf zehn Wochen berechneten Badesaison hoffte man 100 Taler einzunehmen. Die Aufsicht wurde zunächst den Unteroffizieren Schulz, Bange und Schütz, der Schwimmunterricht dem Bückeburger Tanz- und Turnlehrer Steineke übertragen, der am 12. April 1836 zum Fürstlich-Lippischen Turn- und Tanzlehrer ernannt wurde.  Die Badeanstalt wurde zwar als Öffentliche Badeanstalt bezeichnet, stand aber nur den Familien der Honoratioren und deren Söhnen offen (ein Damenbad wurde 1849 hinter dem Lustgarten von Zimmermeister Kuhlemann eröffnet). Schüler ab 9 Jahren durften nachmittags von 4 bis 7 Uhr baden, Erwachsene morgens von 6 bis 10 und nachmittags von 3 bis 9 Uhr, Badekleidung war Pflicht. Ab dem 18. Juli 1835 stand das Bad zur Benutzung offen, 72 Abonnements wurden abgeschlossen.  


Das Stauwerk wurde mit einem Steg über das Wasser angelegt. Es wurde ein Bassin ausgehoben und mit dem Aushub ein Damm aufgeschüttet sowie der Uferweg instandgesetzt. Vorn am Damm entstand ein Bretterhäuschen von 12 mal 9 Fuß Fläche und 8 Fuß Höhe. Nach Westen, zu Spies’ Bleiche hin wurde auf dem Damm eine 5 ¼ Fuß hohe und 270 Fuß lange Bretterwand errichtet, deren Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern auf der Innenseite Brune empfahl, um den Badenden Schatten zu bieten. Nach Norden, am Weg zum Baumhof des Seminars, entstand ein 320 Fuß langer Flechtzaun. Reparaturen am Bretterhäuschen und am Stauwerk waren schon im Folgejahr notwendig.
Das Stauwerk wurde mit einem Steg über das Wasser angelegt. Es wurde ein Bassin ausgehoben und mit dem Aushub ein Damm aufgeschüttet sowie der Uferweg instandgesetzt. Vorn am Damm entstand ein Bretterhäuschen von 12 mal 9 Fuß Fläche und 8 Fuß Höhe. Nach Westen, zu Spies’ Bleiche hin wurde auf dem Damm eine 5 ¼ Fuß hohe und 270 Fuß lange Bretterwand errichtet, deren Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern auf der Innenseite Brune empfahl, um den Badenden Schatten zu bieten. Nach Norden, am Weg zum Baumhof des Seminars, entstand ein 320 Fuß langer Flechtzaun. Reparaturen am Bretterhäuschen und am Stauwerk waren schon im Folgejahr notwendig.
Zeile 25: Zeile 29:
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==


* Fürstliche Rentkammer (Adressbücher 1904, 1909)
* Fürstliche Rentkammer (Adressbücher 1904, 1909).<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.</ref> <ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
Zeile 61: Zeile 65:
{{AutorKategorie}}
{{AutorKategorie}}


{{#coordinates:primary|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lat)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lon)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}}}
{{Koordinaten}}
 
{{Hausstättenkategorien}}


[[Kategorie:Hausstätte]] [[Kategorie:Hausstätte in Detmold]] [[Kategorie:Georg-Weerth-Straße (Detmold)]] [[Kategorie:Badeanstalt]]
  [[Kategorie:Georg-Weerth-Straße (Detmold)]] [[Kategorie:Badeanstalt]] [[Kategorie:Ferdinand Brune]]