Hörster Bruch 8 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
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In der Volkszählung 1609 wird Weeke mit Frau, einem Sohn und drei Töchtern genannt und als vermögend eingeschätzt. 1645 hat der jetzt aktive Weeke fünf Kinder, nur 10 Taler an Forderungen ausstehen, selbst aber 400 Taler Schulden bei anderen. 1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 7 Schafe und 9 Schweine auf dem Hof. | In der Volkszählung 1609 wird Weeke mit Frau, einem Sohn und drei Töchtern genannt und als vermögend eingeschätzt. 1645 hat der jetzt aktive Weeke fünf Kinder, nur 10 Taler an Forderungen ausstehen, selbst aber 400 Taler Schulden bei anderen. 1680 sind an Vieh 4 Pferde, 5 Kühe, 7 Schafe und 9 Schweine auf dem Hof. | ||
Ab etwa | Ab etwa 1660 lassen sich die Besitzerfamilien durchgängig rekonstruieren. Viele überlebende Kinder - eigentlich ein großes Glück - bedeutet zu jener Zeit aber auch sehr hohe Belastungen für den elterlichen Hof bei deren Verheiratung. Zwischen 1730 und 1743 kommen 150 Taler per Brautschatz auf den Hof Weeke, gleichzeitig werden fünf vom Hof weg heiratenden Kindern als Abfindung 1350 Taler (und Vieh) per Eheverschreibung zugesagt - zumeist hälftig sofort bei Eheschließung, zur anderen Hälfte in Raten z. B. über 10 Jahre zahlbar. | ||
Trotz dieser Belastungen lassen die Weekes 1751 ein neues (bis heute erhaltenes) Haupthaus erbauen. Dies und der einige Jahre später beginnende 7-jährige Krieg führen zur völligen Überforderung des Hofes, Schulden werden nicht mehr bezahlt,<ref>LAV NRW OWL, L 83 A, 11 S. 360</ref> zahlreiche Auseinandersetzungen mit Gläubigern entstehen.<ref>LAV NRW OWL, L 83 A, 12 W 212</ref> Schließlich wird der Hof Weeke elociert (unter amtliche Zwangsverwaltung gestellt).<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 1236</ref> Der sich stolz „Freimeier“ nennende Johann Henrich Weeke II muss jede Einnahme abführen und darf keinen Taler ohne amtliche Genehmigung ausgeben. | Trotz dieser Belastungen lassen die Weekes 1751 ein neues (bis heute erhaltenes) Haupthaus erbauen. Dies und der einige Jahre später beginnende 7-jährige Krieg führen zur völligen Überforderung des Hofes, Schulden werden nicht mehr bezahlt,<ref>LAV NRW OWL, L 83 A, 11 S. 360</ref> zahlreiche Auseinandersetzungen mit Gläubigern entstehen.<ref>LAV NRW OWL, L 83 A, 12 W 212</ref> Schließlich wird der Hof Weeke elociert (unter amtliche Zwangsverwaltung gestellt).<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 1236</ref> Der sich stolz „Freimeier“ nennende Johann Henrich Weeke II muss jetzt jede Einnahme abführen und darf keinen Taler ohne amtliche Genehmigung ausgeben. | ||
Nach der auf diese Weise über etliche Jahre erfolgten Sanierung wird der Hof noch anderthalb Jahrhunderte in der Familie bewirtschaftet, danach folgt in den ersten Nachkriegsjahrzehnten eine heimatvertriebene Pächterfamilie auf dem Hof Weeke. | Nach der auf diese Weise über etliche Jahre erfolgten Sanierung wird der Hof noch anderthalb Jahrhunderte in der Familie bewirtschaftet, danach folgt in den ersten Nachkriegsjahrzehnten eine heimatvertriebene Pächterfamilie auf dem Hof Weeke. Danach endet die Jahrhundete währende Vollerwerbslandwirtschaft auf dem Hof Weeke; Hofstelle und Ländereien werden verkauft. | ||
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1599 stirbt Jutta Weeke, eine ledige, frei gewesene Person zu Hörste auf dem Hof ihres Bruders. <ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 171, S. 132</ref> Dieser Bruder, wohl der 1598/99 im Rahmen einer Pfändung genannte aktive Meier Berndt Weeke, ist also als Anerbe auf dem Hof geboren, nicht eingeheiratet. | |||
1602 stirbt der Sohn Heinrich der vorgenannten Jutta Weeke <ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 171, S. 195</ref>; ''was ehr verlassen, haben die Gebrüder Weeken under sich getheilet''. Der Meier hat offenbar erwachsene, noch unverheiratete Brüder, die auf dem Hof leben. | |||
ca. 1695 – 1727 Johann Cord Weeke (1665 – 1727), ∞ (I) um 1695 NN († 1702/03), ∞ (II) um 1704 Anna Ilsabein Döldissen (1675 – 1756) vom Hof Meier zu Döldissen | ca. 1695 – 1727 Johann Cord Weeke (1665 – 1727), ∞ (I) um 1695 NN († 1702/03), ∞ (II) um 1704 Anna Ilsabein Döldissen (1675 – 1756) vom Hof Meier zu Döldissen | ||