Erbhofstraße 30 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
Der Hof ist bereits im ersten Landschatzregister um 1390 erwähnt als "de Ouermeyger".<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}, S. 147. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10105660 Digitalisat].</ref> Im Landschatzregister von 1535 dann schon unter dem heutigen Namen "Loemann.<ref>{{VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 36 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083537 Digitalisat].</ref>
Der Hof ist bereits im ersten Landschatzregister um 1390 erwähnt als "de Ouermeyger" (Obermeyer, d. h. oberhalb des Meyerhofs gelegen).<ref>{{StöwerLandschatzregister2001}}, S. 147. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10105660 Digitalisat].</ref> Im Landschatzregister von 1535 dann schon unter dem heutigen Namen "Loemann.<ref>{{VerdenhalvenLandschatzregister1971}} S. 36 [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10083537 Digitalisat].</ref>


1614 besaß Lohmann laut Salbuch: "Pferde 4, 2 Vahlen; das Land zu 1½ F. 8 Schfl.; Hawwachs zu 1 F.; zu vollr Mastung 4 Schweine; Kühe 6, Rinder 1, Kälbr 2, Schweine 12. Der Aigen-tumb M. G.H.; M. G.H. die Schulde 1½ Mt. Symon Schwartzen den Zehenden. Gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2 Gf. <Ist M. G. H. Volspenner>".<ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 43 ff. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085263 Digitalisat].</ref>
Nach dem Viehschatz von 1573 besaß Lohmann 8 Pferde, 7 Kühe, 4 Rinder und 15 Schweine.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 15.</ref> 1614 waren es laut Salbuch: "Pferde 4, 2 Vahlen; das Land zu 1½ F. 8 Schfl.; Hawwachs zu 1 F.; zu vollr Mastung 4 Schweine; Kühe 6, Rinder 1, Kälbr 2, Schweine 12. Der Aigen-tumb M. G.H.; M. G.H. die Schulde 1½ Mt. Symon Schwartzen den Zehenden. Gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2 Gf. <Ist M. G. H. Volspenner>".<ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 43 ff. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085263 Digitalisat].</ref>


Die alten Gebäude sind abgebrochen bzw. abgebrannt. Bei Sievert (1950) lesen wir darüber noch: "Das im Jahre 1789 aufgebaute neue Meierhaus ist heute noch vorhanden. Auf dem Ständer links neben der großen Einfahrtstür an der Südseite des Hauses ist die Jahreszahl 1789 zu lesen, die übrige Inschrift über dem Türbogen ist durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden und nicht mehr zu entziffern. Dagegen ist die am Eingange zur Wohnung und Küche an der westlichen Seite des Hauses vorhanden gewesene, aber durch Zerschneiden der Ständer und Balken bei der Veränderung des Hauseinganges verstückelte Inschrift nach den noch vorhandenen Wortresten wieder herzustellen. Es handelt sich dabei um den Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT."<ref>{{SievertHiddesen1950}}.</ref>
Als 1689 Johann Lohmann und seine Frau verstorben waren und nur eine Tochter, Maria Ilsabein, hinterließen, bestimmte Graf Simon Henrich, dass Tönnies Schlepper seinen Hof, den [[Bentweg 54 (Hiddesen)|Schlepperhof]], an den Bruder Friedrich Schlepper abtreten musste, um den Hof Lohmann zu übernehmen.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref> Tönnies Schlepper, nun Lohmann, führte den Hof wieder zur Blüte. Seine Nachfolger erbauten 1760 ein neues Haupthaus, das am 13. Dezember 1767 abbrannte. Das nun 1768 neu erbaute Haus brannte schon 21 Jahre später nieder, am 2. Januar 1789. Noch im selben Jahr wurde neu gebaut. Bei Sievert (1950) lesen wir darüber noch: "Das im Jahre 1789 aufgebaute neue Meierhaus ist heute noch vorhanden. Auf dem Ständer links neben der großen Einfahrtstür an der Südseite des Hauses ist die Jahreszahl 1789 zu lesen, die übrige Inschrift über dem Türbogen ist durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden und nicht mehr zu entziffern. Dagegen ist die am Eingange zur Wohnung und Küche an der westlichen Seite des Hauses vorhanden gewesene, aber durch Zerschneiden der Ständer und Balken bei der Veränderung des Hauseinganges verstückelte Inschrift nach den noch vorhandenen Wortresten wieder herzustellen. Es handelt sich dabei um den Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT."<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref>


Heute ist der Lohmannshof Eigentum der Lebenshilfe Detmold. In der 2007 erbauten Wohnstätte Lohmannshof stehen 24 Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung. Außerdem werden auf ca. 14 ha Obst und Gemüse angebaut und in einem Hofladen vermarktet.
Die alten Gebäude sind abgebrochen bzw. abgebrannt. Heute ist der Lohmannshof Eigentum der Lebenshilfe Detmold. In der 2007 erbauten Wohnstätte Lohmannshof stehen 24 Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung. Außerdem werden auf ca. 14 ha Obst und Gemüse angebaut und in einem Hofladen vermarktet.


==Gebäude==
==Gebäude==

Version vom 1. November 2025, 21:26 Uhr

Erbhofstraße 30 (Hiddesen)
OrtsteilHiddesen
StraßeErbhofstraße (Hiddesen)
Hausnummer30
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeHiddesen
Hausnummer002

Hof Lohmann, ehem. Kolonatsnummer Hiddesen Nr. 2, ein kleiner Halbmeier.

Geschichte

Der Hof ist bereits im ersten Landschatzregister um 1390 erwähnt als "de Ouermeyger" (Obermeyer, d. h. oberhalb des Meyerhofs gelegen).[1] Im Landschatzregister von 1535 dann schon unter dem heutigen Namen "Loemann.[2]

Nach dem Viehschatz von 1573 besaß Lohmann 8 Pferde, 7 Kühe, 4 Rinder und 15 Schweine.[3] 1614 waren es laut Salbuch: "Pferde 4, 2 Vahlen; das Land zu 1½ F. 8 Schfl.; Hawwachs zu 1 F.; zu vollr Mastung 4 Schweine; Kühe 6, Rinder 1, Kälbr 2, Schweine 12. Der Aigen-tumb M. G.H.; M. G.H. die Schulde 1½ Mt. Symon Schwartzen den Zehenden. Gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2 Gf. <Ist M. G. H. Volspenner>".[4]

Als 1689 Johann Lohmann und seine Frau verstorben waren und nur eine Tochter, Maria Ilsabein, hinterließen, bestimmte Graf Simon Henrich, dass Tönnies Schlepper seinen Hof, den Schlepperhof, an den Bruder Friedrich Schlepper abtreten musste, um den Hof Lohmann zu übernehmen.[5] Tönnies Schlepper, nun Lohmann, führte den Hof wieder zur Blüte. Seine Nachfolger erbauten 1760 ein neues Haupthaus, das am 13. Dezember 1767 abbrannte. Das nun 1768 neu erbaute Haus brannte schon 21 Jahre später nieder, am 2. Januar 1789. Noch im selben Jahr wurde neu gebaut. Bei Sievert (1950) lesen wir darüber noch: "Das im Jahre 1789 aufgebaute neue Meierhaus ist heute noch vorhanden. Auf dem Ständer links neben der großen Einfahrtstür an der Südseite des Hauses ist die Jahreszahl 1789 zu lesen, die übrige Inschrift über dem Türbogen ist durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden und nicht mehr zu entziffern. Dagegen ist die am Eingange zur Wohnung und Küche an der westlichen Seite des Hauses vorhanden gewesene, aber durch Zerschneiden der Ständer und Balken bei der Veränderung des Hauseinganges verstückelte Inschrift nach den noch vorhandenen Wortresten wieder herzustellen. Es handelt sich dabei um den Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT."[6]

Die alten Gebäude sind abgebrochen bzw. abgebrannt. Heute ist der Lohmannshof Eigentum der Lebenshilfe Detmold. In der 2007 erbauten Wohnstätte Lohmannshof stehen 24 Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung. Außerdem werden auf ca. 14 ha Obst und Gemüse angebaut und in einem Hofladen vermarktet.

Gebäude

Lohmannshof, Teich, Haupthaus (mitte) und Pferdehaus/Schoppen (rechts), um 1900 (LLB: ME-PK-34-86)
Fritz Lohmann und seine Familie, um 1900 (LLB: ME-PK-34-97)
Lohmannshof, Haupthaus (rechts) und Pferdehaus/Schoppen (links), um 1900 (LLB: ME-PK-34-49)
Lohmannshof, Haupthaus (links) und Teich, um 1925 (LLB: ME-PK-34-70)
Lohmannshof, Brandschaden, um 1980 (LLB: ME-PK-34-85)
Lohmannshof, Torgiebel des Haupthauses, um 1930, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-26-20)
Torbogen des Haupthauses, um 1930, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-26-38)

Im Salbuch 1782 und 1827 werden an Gebäuden aufgelistet: Wohnhaus, Pferdehaus, alte Burg, Backhaus.[7]

Haupthaus 1789 erbaut.[8]

Leibzucht 1839 [i] erbaut.

Inschriften

Über der Haustür an der westlichen Traufseite der Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT.[9]

An der Leibzucht: SIMON LOHMANN U. HENRIETTE LOHM. GEB. DREIMANN HABEN DIES HAUS BAUEN LASSEN. / NACH DES LEBENS SCHÖNEM MORGEN, NACH DES REIFERN ALTERS SORGEN, WERD UNS NOCH / DER FREUDE LOOS EINST IN DIESES HAUSES SCHOSS. DER SEGEN DES HERRN MACHET REICH / OHNE MÜHE. GLÜCK ZUM EINGANG. GLÜCK ZUM AUSGANG. KEINE TRAUER FÜR DES / HIERSEINS GANZE DAUER. GEB. DEN 3ten JULI 1839 / M. ST. WALBAUM.[10]

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1390 "de Ouermeyger" [Obermeyer].[11]

1535 "Loemann".[12]

1545 "Lomann".[13]

1562 "Lomann".[14]

1572 "Lomann".[15]

1590 "Loman".[16]

1614 "Lohmann".[17]

1618 "Lohman".[18]

1721 Lohmann.[19]

1782 Lohmann.[20]

1827 Lohmann.[21]

1839 Simon Lohmann und Henriette geb. Dreimann. Johan Simon Henrich Adolph Lohmann, ev., * 24.8.1810 in Hiddesen, ~ 05.09.1810 in Detmold, † 24.12.1843 in Hiddesen, ‡ 28.12.1843 in Detmold, Heirat am 24.11.1835 in Detmold mit Anna Margretha Henriette Elisabeth Dreimann, ev. (Base väterlicherseits), * 26.10.1813 in Hiddesen, ~ 03.11.1813 in Detmold, † 1900.

1854 Lohmann.[22]

1901 (Adressbuch) Fritz Lohmann, Landwirt; Fritz Götz, Knecht.

1926 (Adressbuch) Fritz Lohmann, Landwirt; Gustav Brinkmann, Arbeiter.

Literatur

Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950.

Quellen

Weblinks

https://www.lebenshilfe-detmold.de/leben/wohnen/lohmannshof/

Einzelnachweise

  1. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 147. Digitalisat.
  2. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 36 Digitalisat.
  3. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 15.
  4. Herbert Stöwer und Fritz Verdenhalven, Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620, Münster/Westf. 1969, S. 18 u. 39, S. 43 ff. Digitalisat.
  5. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 16.
  6. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 16.
  7. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
  8. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950..
  9. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950..
  10. LAV NRW OWL, D 71: Hildegard Krüger, Ein Lippischer Bauernhof. (Lohmanns Hof in Hiddesen), Manuskript 1941, nach Bl. 4.
  11. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 147. Digitalisat.
  12. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 36 Digitalisat.
  13. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 36 Digitalisat.
  14. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 37 Digitalisat.
  15. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971 S. 37 Digitalisat.
  16. Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964, S. 7. Digitalisat.
  17. Herbert Stöwer und Fritz Verdenhalven, Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620, Münster/Westf. 1969, S. 18 u. 39, S. 4 f. Digitalisat.
  18. Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964, S. 7. Digitalisat.
  19. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.
  20. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.
  21. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
  22. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 22.10.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 01.11.2025 von Joachim Kleinmanns