Rittergut Gröpperhof (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen

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|Ortsteil1901=Wellentrup
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|Hausnummer1901=Gröpperhof
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}}Das Rittergut Gröpperhof, [[Gröpperweg (Wellentrup)|Gröpperweg]] 33, liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von [[Wellentrup]]. 1926 wurde das Gut nach Wellentrup eingemeindet.  
}}Das Rittergut Gröpperhof, [[Gröpperweg (Wellentrup)|Gröpperweg]] 33, liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von [[Wellentrup]]. 1920 wurde das Gut nach Wellentrup eingemeindet.  
[[Datei:Gröpperhof, Luftbild 1955.jpg|mini|Rittergut Gröpperhof, Luftbild von 1955. Hinten das Herrenhaus von 1865, davor der Wirtschaftshof mit Viehhaus und Scheune, erbaut 1913 von Emil Steinmeister. Die Scheune ist 1956 abgebrannt.]]
[[Datei:Gröpperhof, Luftbild 1955.jpg|mini|Rittergut Gröpperhof, Luftbild von 1955. Hinten das Herrenhaus von 1865, davor der Wirtschaftshof mit Viehhaus und Scheune, erbaut 1912 von Emil Steinmeister. Die Scheune ist 1956 abgebrannt.]]


==Geschichte==
==Geschichte==
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'''1603''' (Inventarverzeichnis): ''im rechten Wohnhause, im alten Leibzuchtshause'' [Altentelierhaus]'', im Stalle''
'''1603''' (Inventarverzeichnis): ''im rechten Wohnhause, im alten Leibzuchtshause'' [Altentelierhaus]'', im Stalle''


'''1610''' (Schadensverzeichnis: ''uff dem Hoffe zu Groppendorff fünf Gebäude gantz devastirt'' [verwüstet] ''und de novo'' [erneut] ''müßen reparirt werden''. Die Gebäude waren mit Stroh gedeckt, der Gesamtschaden wird auf 130 Taler geschätzt.
'''um 1610''' (Schadensverzeichnis: ''uff dem Hoffe zu Groppendorff fünf Gebäude gantz devastirt'' [verwüstet] ''und de novo'' [erneut] ''müßen reparirt werden''. Die Gebäude waren mit Stroh gedeckt, der Gesamtschaden wird auf 130 Taler geschätzt.


'''1660''' (Besichtigungsprotokoll): ''Das Wohnhaus vor fünf Speren'' [Sparren] ''befunden, wobei auff beiden Seiten Kübbungen'' [Abseiten] ''so zu Stellen gebrauchet werden, vor dem Haus ist ein Pferdestall angebauwet, hinder das Hauß aber wie Ovenhausen'' [Name eines Pächters] ''den Gröpperhof undergehabt, eine kleine Küche, eine Stuben undt Kammer angesetzet, das Haus ist mit Stro gedecket, so der Conductor'' [Pächter] ''ausgebessert''. Das Wohnhaus für den Pächter des Gröpperhofes war also ein relativ kleiner Zweiständerbau (Hallenhaus mit zwei tragenden Ständerreihen an der Diele) mit seitlichen Stallabseiten (Kübbungen). Das Gebäude hatte eine Länge von fünf Sparrengebinden. Später war vor dem Haus ein Pferdestall angebaut worden und zur Zeit des Pächters Ovenhausen wurde ein Wohnteil mit Küche, Stube und Kammer angebaut. Außerdem werden genannt: ein Backofen ''bei dem Hause'' und ''auff dem Hofe noch ein Haus von 4 Spern'', damit ist vermutlch das Leibzuchtshaus gemeint.
'''1660''' (Besichtigungsprotokoll): ''Das Wohnhaus vor fünf Speren'' [Sparren] ''befunden, wobei auff beiden Seiten Kübbungen'' [Abseiten] ''so zu Stellen gebrauchet werden, vor dem Haus ist ein Pferdestall angebauwet, hinder das Hauß aber wie Ovenhausen'' [Name eines Pächters] ''den Gröpperhof undergehabt, eine kleine Küche, eine Stuben undt Kammer angesetzet, das Haus ist mit Stro gedecket, so der Conductor'' [Pächter] ''ausgebessert''. Das Wohnhaus für den Pächter des Gröpperhofes war also ein relativ kleiner Zweiständerbau (niederdeutsches Hallenhaus mit zwei tragenden Ständerreihen an der Diele) mit seitlichen Stallabseiten (Kübbungen). Das Gebäude hatte eine Länge von fünf Sparrengebinden. Später war vor dem Haus ein Pferdestall angebaut worden und zur Zeit des Pächters Ovenhausen wurde ein Wohnteil mit Küche, Stube und Kammer angefügt. Außerdem werden genannt: ein Backofen ''bei dem Hause'' und ''auff dem Hofe noch ein Haus von 4 Spern'', damit ist vermutlch das Leibzuchtshaus gemeint.




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Im späten 17. Jahrhundert, um 1680, wurde die gesamte Gutsanlage neu erbaut, die Angaben stammen aus einer Zeugenaussage von 1714:
Im späten 17. Jahrhundert, um 1680, wurde die gesamte Gutsanlage neu erbaut, die Angaben stammen aus einer Zeugenaussage von 1714:


'''Herrenhaus''', erbaut zur Zeit von Hermann Friedrich von Pietsch (vor 1668-1681)
'''Herrenhaus''', erbaut zur Zeit von Hermann Friedrich von Pietsch (Besitzer vor 1668-1681)


'''Vorwerk''' (Hauptwirtschaftsgebäude), erbaut '''1682''' von Johann Ludwig von Rübel, abgebrochen 1912/14 (Inschrift überliefert durch Notizen von Otto Weerth)
'''Vorwerk''' (Hauptwirtschaftsgebäude), erbaut '''1682''' von Johann Ludwig von Rübel, abgebrochen 1912 (Inschrift überliefert durch Notizen von Otto Weerth)


'''Dreschhaus''' (Scheune), erbaut ebenfalls von Johann Ludwig von Rübel (Besitzer 1681-1685)
'''Dreschhaus''' (Scheune), erbaut ebenfalls von Johann Ludwig von Rübel (Besitzer 1681-1685)
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'''Herrenhaus, erbaut 1865:''' Zweigeschossiger verputzter Traufenbau mit fünf Fensterachsen, schmaler Mittelrisalit mit Mitteleingang und flachem Treppengiebel. Als Architekt kann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Detmolder Baumeister Ferdinand Merckel (1808-1893) angenommen werden.   
'''Herrenhaus, erbaut 1865:''' Zweigeschossiger verputzter Traufenbau mit fünf Fensterachsen, schmaler Mittelrisalit mit Mitteleingang und flachem Treppengiebel. Als Architekt kann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Detmolder Baumeister Ferdinand Merckel (1808-1893) angenommen werden.   


Der '''Wirtschaftshof''', bestehend aus einem langgestreckten '''Viehhaus''' mit Kuh- und Pferdeställen und einer '''Scheune''' wurde 1913 von Emil Steinmeister vollständig neu erbaut. Die Scheune ist 1956 abgebrannt.
Der '''Wirtschaftshof''', bestehend aus einem langgestreckten '''Viehhaus''' mit Kuh- und Pferdeställen sowie Landarbeiterwohnung und einer '''Scheune''' ("Feldscheune") wurde 1912 von Emil Steinmeister neu erbaut. Die Scheune ist 1956 abgebrannt.
[[Datei:Gröpperhof, Pferdebinder um 1950.jpg|mini|Um 1950 wurde der Selbstbinder-Mäher noch vierspännig mit Pferden gezogen.]]
[[Datei:Gröpperhof, Pferdebinder um 1950.jpg|mini|Um 1950 wurde der Selbstbinder-Mäher noch vierspännig mit Pferden gezogen.]]
[[Datei:Gröpperhof, Schlepper mit Binder, ca. 1951.jpg|mini|1951 kam der erste Schlepper auf den Gröpperhof, ein Hanomag R 28. Am Steuer Gerhard Kiel, auf dem Binder Joachim Pysall. Foto um 1951]]
[[Datei:Gröpperhof, Schlepper mit Binder, ca. 1951.jpg|mini|1951 kam der erste Schlepper auf den Gröpperhof, ein Hanomag R 28. Am Steuer Gerhard Kiel, auf dem Binder Joachim Pysall. Foto um 1951]]
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==Inschriften==
==Inschriften==
'''"Altes Haus"''' oder '''"alte Scheune",''' erbaut '''1682''', abgebrochen 1912/14. Die lateinische Torbogeninschrift mit Erbauer und Datierung wird durch Aufzeichnungen von Prof. Otto Weerth aus Detmold überliefert:<ref>Linde, Gröpperhof 2005, S. 227. Aufzeichnungen von Otto Weerth im Hofarchiv Gröpperhof Nr. 19, S. 15.</ref>  
'''"Altes Haus"''' oder '''"alte Scheune",''' erbaut '''1682''', abgebrochen 1912. Die lateinische Torbogeninschrift mit Erbauer und Datierung wird durch Aufzeichnungen von Prof. Otto Weerth aus Detmold überliefert:<ref>Linde, Gröpperhof 2005, S. 227. Aufzeichnungen von Otto Weerth im Hofarchiv Gröpperhof Nr. 19, S. 15.</ref>  


''Johannes Ludovicus Rübel de Biberach praepositus Lipstadiensis / celiissimi. principis Paderborn. et Monasteriensis supremus stabuli / praefectus liberae cohortir capitanus has aedes extruxit anno ab incarnatione dni. MDCLXXXII'' (Johann Ludwig Rübel von Biberach, Propst von Lippstadt, des vornehmsten Fürsten von Paderborn und Münster Stahllmeister und Kapitän der Kompanie, hat dieses Gebäude erbaut im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1682)
''Johannes Ludovicus Rübel de Biberach praepositus Lipstadiensis / celiissimi. principis Paderborn. et Monasteriensis supremus stabuli / praefectus liberae cohortir capitanus has aedes extruxit anno ab incarnatione dni. MDCLXXXII'' (Johann Ludwig Rübel von Biberach, Propst von Lippstadt, des vornehmsten Fürsten von Paderborn und Münster Stallmeister und Kapitän der Kompanie, hat dieses Gebäude erbaut im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1682)


Weiter schreibt Weerth: ''Die Giebelbalken des Hauses sind mit lateinischen, jetzt nur noch zum kleinsten Teil lesbaren Inschriften biblischen Inhalts bedeckt.''
Weiter schreibt Weerth: ''Die Giebelbalken des Hauses sind mit lateinischen, jetzt nur noch zum kleinsten Teil lesbaren Inschriften biblischen Inhalts bedeckt.''
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1459 ''Henne to Gropentorpe''
1459 ''Henne to Gropentorpe''


1467, 1488 ''Henne Cordes to Gropendorp'' (Landschatzregister)
1467, 1488 ''Henne Cordes to Gropendorp'' (Landschatzregister, L)


1516 ''Meiger to Groppentroppe'' (L)
1516 ''Meiger to Groppentroppe'' (L)
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1821 Wilhelm Albrecht Ernst Stein
1821 Wilhelm Albrecht Ernst Stein


1851 Wilhelm Georg Carl Stein
1851 [https://lippelex.de/index.php?title=Stein,_Wilhelm_(1801-1874) Wilhelm Georg Carl Stein]


1878 Brüder Wilhelm August und Ernst Stein
1878 Brüder Wilhelm August und Ernst Stein
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[[Kategorie:Hausinschrift in Wellentrup]]

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