Rittergutsweg 1a (Hornoldendorf): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Hausstätte info
{{Hausstätte info
|Ortsteil={{AutoOrtsteil}}
|Ortsteil=Hornoldendorf
|Straße={{AutoStraße}}
|Straße=Rittergutsweg (Hornoldendorf)
|Hausnummer={{AutoHausnummer}}
|Hausnummer=1a
}}An dieser Stelle bitte eine kurze Einführung einfügen, u.a. wann gegründet/erbaut, ehem. Haus-Nr.
|Koordinaten=51.90574, 8.89254
|Adressbuch1901=Ja
|Ortsteil1901=Hornoldendorf
|Hausnummer1901=-
}}Das Rittergut Hornoldendorf wurde 1610 aus drei Höfen als gräfliche Domäne gegründet und 1614 zum Rittergut. 1920 wurde das bis dahin selbständige Rittergut als Kolonat Nr. 17 in die Gemeinde Hornoldendorf umgemeindet.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C IV Nr. 98: Gebäudesteuerrolle, 1890.</ref>
 
==Lage==
 
Das Gut liegt im Tal westlich des Dorfes zwischen der ehemaligen Landstraße von [[Heiligenkirchen]] nach [[Fromhausen]] und der Wiembecke. "Die Gebäude gruppieren sich um einen sehr großen, rechteckigen Hof. Der westliche Teil mit dem Herrenhaus bildete ehemals eine Wasserburg. Von der Gräfte ist nur noch ein kleiner Teil erhalten. Westlich vom Herrenhaus ein Park, an dessen Südwest-Ecke eines sehr alte Eiche steht."<ref>Otto Gaul, Landkreis Detmold, unveröff. Typoskript, um 1960 [https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/titleinfo/10093449 Digitalisat].</ref>


==Geschichte==
==Geschichte==
[[Datei:DT-Hofd_Heimburg_1756_D_73-5-3099.jpg|thumb|Karte des Ritterguts (rot) und der Bauerschaft Hornoldendorf, J. A. Heimburg, 1756, LAV NRW OWL, D 73 Tit. 5 Nr. 3099]]
Neben 12 anderen Domänen gründete Graf Simon VI. in seiner Amtszeit auch die Domäne (Meierei) Hornoldendorf. Dazu erwarb er 1600 Land des verarmten Hofs Hermeler und zog den bei Tod des Hofinhabers mit 2665 Talern überschuldeten Meierhof ein. Zusammen mit dem ebenso schwachen Hof Vogel bildete Simon VI. daraus 1610 die Domäne Hornoldendorf. Das dabei am 2. Januar aufgestellte Inventar beschreibt den Gebäudebestand: "Dass wonhaus oder vorwerk, halb mit delen beschossen und halb mit Delen überlegt. 1 alter Schoppe, 1 Schafstall an der einen Seite mangeln latten und ist dacklos, 1 Backhaus ist uf der einen seiten dachlos. Das Neuwe gemach, so vorm Jahr ist reparirt worden, ist ohne mangel. 1 Wonhaus uf Vogells Hoffe, darein sein Zwey facke mit Delen beschossen, Sechs facke mit Delen überlegt, uf dem Siebenten facke ist nichts befunden worden. 1 Klein hauss uf Vogelss Hoffe, hat die Vogelsche ihr lebentlang im Besitz, fallet nach Ihrem Thote ahn den Hoff. Alten Hermelers Wonhauss, hat seine Tochter Im besitz. 1 Backhauss uf Hermelers Hoffe. 1 Garten gehörend an den Hoff. 1 Garten, gebrauchet die Vogelsche ihr lebentlang, fallet nach ihrem Thote ahn den Hoff." Auch die Ländereien wurden mit insgesamt 373 Morgen und 9 Ruten Saatland und Schafweide erfasst. Hinzu kam ein Kuhkamp für 25 Kühe. Außerdem wurde ein genaues Verzeichnis der Spann- und Handdienste aufgenommen, die der Domäne zu leisten waren.<ref>LAV NRW OWL, L 19 / Vogtei Falkenberg, Nr. 25: Erwerb des Guts Hornoldendorf, Zubehörungen, 1610–1614, 1731.</ref>
===Meierhof===
Der Meierhof zu Hornoldendorf war eines der beiden Vorwerke der Villikation [[Heiligenkirchen]]. Urkundlich ist dieses Vorwerk erstmals in der Vita Meinwerci, vor 1036, erwähnt und unter der Bezeichnung "Meyger" um 1390 im ältesten bekannten Landschatzregister für das Amt Falkenberg.<ref>Stöwer 2001, S. 145.</ref> 1497 zahlt "de Megger" mit 3 Gulden den weitaus höchsten Landschatz in Hornoldendorf, gefolgt von Vogel und Steins mit je 5 Mark.<ref>Stöwer 2001, S. 53.</ref> 1507 zahlt "de Meyger" 6 Gulden,<ref>Stöwer 2001, S. 53.</ref> ebenso 1535 und 1545.<ref>Verdenhalven 1971, S. 120.</ref> 1562 ist der Landschatz verdoppelt, 1572 wieder auf den alten Satz reduziert.<ref>Verdenhalven 1971, S. 121.</ref> Hatte Meyer 1573 noch 10 Pferde,<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 322.</ref> so wurden er, seine Frau und die 6jährige Tochter 1609 nur noch als arme Kleinkötter erfasst.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.</ref>. Im Jahr darauf gründete Graf Simon VI. aus dem verarmten und mit Tod des Inhabers abgemeierten Hof eine Domäne (Meierei Hornoldendorf). Der Hof bestand bei Übernahme aus dem Haupthaus bzw. "Vorwerk", einem alten Schoppen, einem Schafstall, einem Backhaus und dem "Neuen Gemach".
===Hof Hemeler===
Unter dem Namen "Tonnies Hermeling" wird diese Stätte 1590 erstmals aktenkundig. Er zahlt 2 Gulden.<ref>Stöwer 1964, S. 9.</ref> Bei der Viehzählung 1604 wird "Hermelers Leibzüchter" mit 1 Kuh erwähnt.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95.</ref> 1600 zog Graf Simon VI. den verarmten, von ihm meierstättisch vergebenen Hof ein. Bei der Volkszählung 1609 wurde Tonies Hermelinck als armer Kleinkötter erfasst, mit einer Tochter mit 3jährigem Kind im Haus.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.</ref> Im Jahr darauf wurde der eingezogene Hof Teil der von Graf Simon VI. gegründeten Domäne (Meierei Hornoldendorf).
Auch wenn die zu zahlenden Landschatzbeträge sich etwas unterscheiden, scheint es, dass dieser Hof aus dem 1572 noch "Thonies Hermenns" gehörigen hervorging, der 1535 und 1545 Bernd Hermens<ref>Verdenhalven 1971, S. 120</ref> und 1507 Hans Hermans gehörte.<ref>Stöwer 2001, S. 53.</ref> 1573 besaß Tonnies Hermeling 4 Pferde.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 324.</ref> Erstmals erwähnt wurden Hans Hermans und sein Vater 1497. Sie zahlten 3 Mark bzw. 1/2 Mark.<ref>Stöwer 2001, S. 53.</ref>
===Hof Vogel===
Erstmals schriftlich erwähnt unter dem Namen "Vogel" um 1390 im ältesten bekannten Landschatzregister für das Amt Falkenberg, 1497 dann als "Jarden Vogel".<ref>Stöwer 2001, S. 145 und 53.</ref> 1507 zahlt "Johan Vogell" 2 1/2 Gulden, "de Meyger" 6.<ref>Stöwer 2001, S. 53,</ref> ebenso 1535 und 1545.<ref>Verdenhalven 1971, S. 120.</ref>Aus dem Jahr 1547 ist eine Klage von Tönnies Clott und Bartold Heuwinkel gegen Dietrich auf der Spreckenburg, Kurd Vogel und den Meier zu Hornoldendorf überliefert.<ref>LAV NRW OWL, L 83 A / Lippische Justizkanzlei, Prozesse bis 1800, Nr. 0 C 105.</ref> 1562 ist der Landschatz verdoppelt,<ref>Verdenhalven 1971, S. 121.</ref> 1572 wieder auf den alten Satz reduziert ("Cordt Vogell" zahlt 5 Ort = 2 1/2 Gulden).<ref>Verdenhalven 1971, S. 121.</ref> 1590 ist neben "Curdt Vogell" mit 2 1/2 Gulden auch "Gercke Voigell" mit 2 1/2 Groschen verzeichnet.<ref>Stöwer 1964, S. 9.</ref> Es handelt sich wohl um die Leibzüchterin. 1609 gibt es nach Auskunft der Volkszählung zwei Einlieger-Haushalte auf Vogels Hof: Füeke mit einem 8jährigen Kind und die arme Grete mit einer 16jährigen Tochter.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.</ref> Ein Hofinhaber wird damals nicht mehr genannt. Im Jahr darauf wurde der eingezogene Hof Teil der von Graf Simon VI. gegründeten Domäne (Meierei Hornoldendorf). Damals bestand der Hof aus einem Wohnhaus und einem kleinen Nebenhaus (wohl der Leibzucht), in dem die Leibzüchterin Vogel noch ein lebenslanges Wohnrecht genoss.
Am 6. Juli 1614 übernahm der bisherige Konduktor (Verwalter) Hans Adam von Hammerstein die Domäne "erblich geschenkt" als adeliges landtagsfähiges Gut mit allen Freiheiten. Er hatte bis dahin die nötigen Gebäude auf eigene Kosten instand setzen lassen und 1.000 Reichstaler Schulden, die auf dem Gut lagen, übernommen. Da zur Domäne keine Holzung gehörte, erhielt das Rittergut zudem noch für 100 Goldgulden den bei Schmedissen gelegenen Bannenberg als Waldstück, ehedem zum Vorwerk [[Wilberger Straße 60 (Schönemark)|Beerentrup]] zählend. In der Wiembecke hatte er flussaufwärts bis zur Grenze des Amtes Detmold das Fischereirecht, außerdem erhielt er ein beschränktes Jagdrecht mit zwei Hunden und zwei Windhunden auf Hasen und Füchse zwischen der Berlebecke, Wiembecke, Fromhausen und dem Hornschen Feld. Der Begriff der Schenkung ist nicht wörtlich zu nehmen, denn Hans Adam von Hammerstein hatte dem mit rund 700.000 Talern verschuldeten Grafen 1611 mit einem Darlehen von 12.000 Talern ausgeholfen, auf dessen Rückzahlung er mit der Übernahme der Domäne verzichtete.
1617 wurde das Rittergut durch den Ankauf des adeligen Gutes von Schwartze in [[Fromhausen]] vergrößert um 271 Morgen Saatland, 14 Morgen Wiesenwachs und 3 Teiche. 1619 veräußerte von Hammerstein den Hofraum eines der drei Höfe, aus denen die Domäne seinerzeit gegründet worden war, an Nolte Sünkler, der hier eine [[Hornoldendorfer Straße 25 (Hornoldendorf)|neue Stätte]] errichtete.<ref>Wendt 1965, S. 291.</ref> 1642 ist "Nolte Sünkel" mit einem Landschatz von 6 Groschen verzeichnet.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 116.</ref>
Bis 1804 blieb das Rittergut im Besitz der Familie von Hammerstein. In diesem Jahr wurde es verkauft und wechselte von da an mehrfach den Eigentümer. Von längerer Dauer blieb es bei dem aus Hannover stammenden Baurat Ferdinand Wallbrecht. Dieser kaufte 1877 das Kolonat [[Wellnerweg 15 (Hornoldendorf)|Wellner Nr. 1]] hinzu.<ref>LAV NRW OWL L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2.</ref>, 1883 das Kolonat Schönemark Nr. 8 und 1899 der Kolonat [[Schauinsland 27 (Heiligenkirchen)|Wellner Nr. 9]] in [[Heiligenkirchen]]. 1883 ließ Wallbrecht einen Kalkofen bauen,<ref>LAV NRW OWL, L 109 Detmold Nr. 351.</ref> 1886 ein Stauwehr in der Wiembecke zur Anlage von Rieselwiesen errichten.<ref>LAV NRW OWL, L 79 Nr. 3575.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==


==Inschriften==
[[Datei:DT-Hornoldendf-Rittergut_DSC_1078.jpg|thumb|Rittergut Hornoldendorf, Ansicht von Südosten, 2024, Foto: Joachim Kleinmanns]]
 
[[Datei:D73_Kat_Mi_1_Nr2101_02_021_Gut.jpg|thumb|Flurkarte Hornoldendorf, Flur 2 (Ausschnitt), 1949, LAV NRW OWL, D 73 Kat. Mi 1 Nr. 2101, 2]]
 
Laut Brandkataster: Wallbrecht Erben, Max, Oetker Ernst:
1. ein neues Wohnhaus 1904
2. ein altes Wohnhaus für den Inspektor und Gärtner (siehe auch Kolonat Nr. 9) 1906
3. Kuhstall mit Hofmeisterwohnung (1930) und Silo (1941)
4. neues Dreschhaus Scheune mit Kartoffelkeller (1949)
5. Schafstall Pferde- und Rinderhaus
6. Schweinehaus, 1952: mit Anbau
7. Wagenremise, 1930 mit Kutschpferdestall und 1949 Wohnung
8. Gewächshaus 1952 Maschinenhalle
9. 1906 Schuppen, 1952 Garage
10. Backhaus 1952 Runkelmiete
11. Försterhaus 1902 Feldscheune
12. Scheune daselbst Geräteschuppen, ergänzt: mit Stallung
13. Einliegerwohnhaus (Twete) Arbeiterwohnhaus mit Stallanbau 1952
14. 1906 Backhaus 1926 Gänsestall
15. Scheune an 4. und 5. 1910
16. Wohn- und Kornhaus 1910 mit Stellmacherei 1930
17. Pflanzenhaus 1952 Arbeiterwohnhaus mit Stallanbau (Wellnerwiese)
18. Butterhaus Düngerschuppen 1930
19. Wagenhaus
20. Rindviehschuppen, jetzt (1949) Wohnhaus
20 a. Stallung 1949
21. Maschinenschuppen 1914
22. Obstschuppen 1914
23. 1930 Stall beim Arbeiterwohnhaus Twete Arbeiterwohnhaus mit Stall 1949
30. Grünfuttertrockenanlage 1953
31. Wohnhaus 1953
32. Arbeiterdoppelwohnhaus mit Stall 1955
28. Grünfuttersilo 1952
33. Arbeiterdoppelwohnhaus mit Stall 1955
26. Kartoffelsilo 1941
27. Geräteschuppen 1941
23. 1930 Stall beim Arbeiterwohnhaus Twete Arbeiterwohnhaus mit Stall 1952
25. Holzschuppen 1930 1952
29. Hühnerstall 1952.<ref>LAV NRW OWL, L 107 C Nr. 103.</ref>
 
===Altes Wohnhaus===
 
[[Datei:DT-Hofd-Rittergut1a+1bS.jpg|thumb|Rittergut Hornoldendorf, "Altes Wohnhaus" Rittergutsweg 1a (links) und 1 b /rechts), Ansicht von Süden, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns]]


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
Das "Alte Wohnhaus" hat heute die Hausnummern 1a und [[Rittergutsweg 1b (Hornoldendorf)|Rittergutsweg 1b]]. 1890 in der Gebäudesteuerrolle als "Inspektorhaus und Gärtnerwohnung" bezeichnet. An der Südwestecke des Ritterguts an der ehemaligen Landstraße nach Heiligenkirchen. Es ist das ehemalige von Hammerstein’sche Herrenhaus, im Kern wohl 17. Jh. Gebäudegruppe aus dem eigentlichen "Alten Herrenhaus" mit einem rechteckigen Turm an der Südwestecke, wohl um 1632 für den Freiherrn von Hammerstein neu erbaut, nach Osten um 1830/40 erweitert.
 
Rund 16 x 10 m messender dreigeschossiger Bau mit einem südwestlich anschließenden Treppenturm von rund 5 x 5 m Grundfläche, kein Keller. Geschosshöhen um 2,50 m. Dachwerk Mitte 19. Jh. mit flacher Neigung und Vollwalmen erneuert (zuvor Satteldach). Außenwände im Erdgeschoss aus Bruchsteinmauerwerk, östliche Traufwand aus Fachwerk, Westseite auch im 1. Obergeschoss massiv, dort an der nordwestlichen Gebäudeecke ein zweibahniges, seit dem 19. Jh. vermauertes Fenster mit Mittelpfosten und Sandsteingewände. Das 2. Obergeschoss wie die anderen Obergeschosswände aus Fachwerk, zweifach verriegelt, beidseitig verputzt. Zwei weite Schornsteine aus dem Kernbau von 1746 bis ins Dach hinein erhalten.
 
Im Südwesten leicht schräg vorgelagert ein dreigeschossiger Treppenturm mit Pyramidendach, darauf Dachknauf mit Wetterfahne. Wände massiv, teilweise in Fachwerk, beidseitig verputzt. Freitreppe zum Eingang an der Südseite. Keller mit Kreuzgewölbe. An der Nordseite eine ältere Tür mit geschweiften Bändern und Holzrahmen. Im Winkel von Turm und Südfassade eine jüngere  Veranda mit Freitreppe vor der Längsseite zum Garten. Gaul erwähnt "an den 3 Außenseiten je 1 kleines vermauertes Fenster, nahe der einen Ecke die alte Tür mit eingetrepptem Gewände."<ref>Otto Gaul, Landkreis Detmold, unveröff. Typoskript, um 1960 [https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/titleinfo/10093449 Digitalisat].</ref>
 
Östlich ein unterkellerter Erweiterungsbau ([[Rittergutsweg 1b (Hornoldendorf)|Rittergutsweg 1b]]), vermutlich vor 1840 erbaut. Zweigeschossiger Mittelrisalit mit Drillingsfenstern und Satteldach, eingeschossige Flügel mit Walmdach. Außenwände aus Bruchsteinmauerwerk, Mittelrisalit und Südseite der Flügel verputzt. Kellersockel mit Rollschicht aus Backstein. Eingang an der Nordseite zum Hof von zwei Pfeilern mit Kapitell flankiert, darüber ein Architrav, großes Sandsteinpodest davor.
 
Renovierung 2024. Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 17.6.2024, Nr. A739.
 
Zu den zahlreichen Neben- und Wirtschaftsgebäuden des Ritterguts siehe [[Rittergutsweg 1 (Hornoldendorf)|Rittergutsweg 1]].
 
==Eigentümer:innen, Bewohner:innen==
 
[[Datei:10 DT-Hrnlddrf Rittergut Landsetzer.jpg|thumb|Die Gespannführer des Ritterguts, vorn Verwalter Edmund Landsetzer, um 1920 (Archiv Peter Lohrmann)]]
 
[[Datei:11 DT-Hrnlddrf Rittergut Bedienstete.jpg|thumb|Bedienstete des Rittergutes, um 1930 (Archiv Peter Lohrmann)]]
 
Zur Situation vor 1610 siehe den Abschnitt "Geschichte".
 
1610 Simon VI. (Detmold 15.4.1554–7.12.1613 Brake) bzw. als [[Morgengabe]] an seine zweite Gemahlin Elisabeth zu Holstein-Schaumburg (3.8.1566–7.9.1638). Konduktor (Verwalter) ist Hans Adam von Hammerstein (1579–1653).
 
1614 an den bisherigen Verwalter Hans Adam von Hammerstein, der um 1625 im Verzeichnis der Adeligen Landsassen aufgeführt wird.<ref>{{StöwerLandschatzregister1964}}, S. 131–133.</ref>
 
1643 vermachte Hans Adam von Hammerstein seiner dritten, 37 Jahre jüngeren Ehefrau Leveke von Münchhausen (1616–1675) das Gut als künftigen Witwensitz.
 
1653 durch Erbschaft an Leveke von Hammerstein.
 
1675 durch Erbschaft an den Sohn Christoph Ludolf von Hammerstein (1646–1728).
 
1728 nach Rechtsstreit um die Erbschaft unter dem ältesten Sohn Wilhelm und Ludwig von Hammerstein (1702–1786) an letzteren.<ref>LAV NRW OWL, L 82 Nr. 271.</ref> Ludwig von Hammerstein war 1730 in erster Ehe verheiratet mit Anna Elisabeth von Heimburg (1697–1738), 1740 in zweiter Ehe mit Dorothea von Münchhausen aus dem Hause Rinteln (1717–1795).
 
1786 durch Erbschaft an Georg Gottlob Maximilian (1754–1783), Sohn von Ludwig und Dorothea von Hammerstein. Georg Gottlob Maximilian schloss 1778 die Ehe mit Amalie Gertrud von Münchhausen aus dem Hause Moringen (1759–1829.
 
1804 Verkauf durch die Witwe Amalie Gertrud von Hammerstein an den Amtmann Brakmann aus Bisperode bei Coppenbrügge, Kreis Hameln-Pyrmont.
 
um 1830 Verkauf an Clemens Albert Caesar (25.5.1790–25.3.1867 in Detmold), in erster Ehe verheiratet mit einer Rodewald (Sternberg 5.11.1792–24.4.1839), in zweiter mit Alma Caesar (gest. 1916).
 
1858 Verkauf an Max Troost aus Mülheim an der Ruhr (1819–1863), am 25.4.1846 Heirat mit Mathilde Boehme (Eupen 16.8.1826–12.10.1885 Detmold).
 
Oktober 1872 Verkauf an den Hannoveraner Rentner Ebell für 100.000 Taler.
 
15.2.1873 Verkauf an den Hannoveraner Architekten und Bauunternehmer [https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Wallbrecht_(Politiker,_1840) Ferdinand Wallbrecht] (Elze 7.4.1840–1.4.1905 Hannover) für 120.000 Taler.
 
1905 als Erbe an Frl. Frieda Wallbrecht/Hannover (4/15), Dr. Max Wallbrecht/Hannover (7/15) und Ferdinand Wallbrecht, Kaufmann in Lübeck (4/15).<ref>LAV NRW OWL, L 101 C IV Nr. 98: Gebäudesteuerrolle, 1890.</ref>
 
1926 (Adressbuch) Eigentümer Dr. iur. Max Wallbrecht; Bewohner Inspektor Friedrich Bußmann, Verwalter Edmund Landsetzer, Hofmeister Heinrich Klöpper, Gärtner August Steinhof; in der Twete die Arbeiter Fritz Lange, Hermann Brinkmann, Walter Perski und – Laventiv.
 
16.2.1939 Verkauf an den Landwirt Ernst Oetker aus Pattensen für 900.000 Reichsmark.<ref>{{WendtAmt1965}}, S. 303.</ref>
 
Als Konduktoren (Pächter) nennt die Online-Schlagwortsuche auf archive.nrw.de:
 
1683 Christoph Barkhausen.
 
1715 Theophilus Streicher.
 
1722–1735 Schönlau.
 
1774 Eberhard.
 
1805 Leue.
 
1823–1827 Stockebrand.
 
1833 Sturhahn.


==Literatur==
==Literatur==
Hans-Oskar Kienitz, Das Rittergut Hornoldendorf und die Familie von Hammerstein, Maschinenschr. Examensarbeit Päd. Akademie Detmold 1949 (LLB: LH 462.4)
Rittergut Hornoldendorf. Besitzer Landwirt Ernst Oetker, Selbstverlag Detmold 1951 (LLB: 18 L 10019)
{{Meier-BökeHornoldendorf1954}}.
{{WendtAmt1965}}.
Otto Gaul, Landkreis Detmold, unveröff. Typoskript, um 1960 [https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/titleinfo/10093449 Digitalisat].


==Quellen==
==Quellen==
LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418–1421: Einwohnerverzeichnisse
LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442: Volkszählung 1609
LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450: Volkszählung 1769
LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451: Volkszählung 1828
LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721
LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 31: Salbuch 1754
LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782
LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782/1827
LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 55: Salbuch 1782/1827
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 103: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 2: Heidenoldendorf – Hornoldendorf, 1894–ca. 1960, S. 71 ff.


==Weblinks==
==Weblinks==
 
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==


<references />
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==Autor*innen==
==Autor(en)==


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