Bielefelder Straße 139 (Lieme): Unterschied zwischen den Versionen

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An dieser Stelle bitte eine kurze Einführung einfügen, u.a. wann gegründet/erbaut, ehem. Haus-Nr.


==Geschichte==
==Geschichte==
Erster Besitzer der Stätte war Redeker. Ab 1743 gehörte die Stätte der Pfarre und diente von 1763 bis 1842 als Schule.


In der Volkszählung von 1769 wird kein Besitzer der Stätte genannt. Es heißt „in des verstorbenen Töns Räkers Hause sind Inliegere…“. Die Einlieger waren: 1. Rodt mit seiner Frau. Das Paar besaß eine Kuh. 2. Cordt Wittighäger und seine Frau. Sie besaßen ebenfalls eine Kuh.  3. Jost Diekman und seine Frau lebten dort mit ihrem Sohn. An Vieh hielten sie eine Ziege und ein Lamm.
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Im Jahr 1776 heißt es, „Rädekers Stätte“ und weiter, „diese Stätte ist an die Pfarre geschenket; die Länderei nutzet also D[er]Her Pastor“.
Genannt werden die verschiedenen Bewohner.  1. Küster Knöner mit Frau, einem Sohn und zwei Töchter. Zu dem haushalt gehört außerdem eine Dienstmagd. Der Küster hielt eine Kuh und ein Rind. 2. Johan Herm Frike mit Frau und Tochter. Fri[c]ke war Schuster. Er besaß eine Kuh.
3. Christoph Rodt und seine Frau hatten zwei Söhne über 14 Jahre. Beide Söhne waren „Hannöversche Soldaten“. Fricke war Garnspinner und besaß eine Kuh. 4. Jost Henrich Drost und seine Frau hatten eine weilbiche Verwandte bei sich im Haushalt. Wie auch Rodt besaß er eine Kuh und war Garnspinner.<ref>L 92 Z Nr. 1449, S. 6f.</ref>
Im Jahr 1842 erwarb Wilhelm August Stork das Gebäude.
Der Schönfärber und Kaufmann Wilhelm August Stork (* 8.1.1819, † 1.10.1896) war mit Amalie Louise Ottemeier (* 7.5.1818, † 12.1.1890) verheiratet. Die Eheleute hatten zuvor in Wahmbeckerheidee („Storkskrug“) gewohnt. 1842 kauften sie für 605 Reichtstaler das ehemalige Schulgebäude an, das nun mit der Nr. 83 in Lieme geführt wurde.
Seit 1872 betreiben Storks auch eine Handel mit Textilien. Der Sohn Friedrich August war Schönfärber und Kaufmann wie sein Vater.  Er baute zusammen mit seiner Frau Leonore Marie Gödeken ein Haus an der heutigen Bielefelder Straße (Nr. 141) und gründete damit die [[Bielefelder Straße 141 (Lieme)|Stätte Nr. 123]] in Lieme.<ref>{{StarkeLieme1972}}, S. 174ff.; {{SchmidtLieme2010}}, S. 55.</ref>
==Gebäude==
==Gebäude==


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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
* 1591 Redeker
* 1743 Pfarre (bis 1763)
* 1763 Schule (bis 1842)
* 1842 Wilhelm August Stork
* 1901 Zieglermeister Göhner-Bochold; Schuhmachermeister Friedrich Hose, Vertreter der Lippischen Landes-Zeitung; Rentnerin Elise Stork; Witwe Karoline Wehmeier<ref>{{LippeAdressbuch1901}}, S. 353.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
 
*{{LippeAdressbuch1901}}
*{{SchmidtLieme2010}}
*{{StarkeLieme1972}}
*{{StarkeDorfgeschichte1997}}
==Quellen==
==Quellen==


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{{Hausstättenkategorien}}
{{Hausstättenkategorien}}
[[Kategorie:Schule]]

Aktuelle Version vom 23. November 2025, 17:52 Uhr

Bielefelder Straße 139 (Lieme)
OrtsteilLieme
StraßeBielefelder Straße (Lieme)
Hausnummer139
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeLieme
Hausnummer083

Die Stätte wird schon 1591 erwähnt. Zunächst war sie unter Lieme Nr. 11 verzeichnet.[1] Später wurde sie unter der Adresse Lieme Nr. 83 geführt.

Geschichte

Erster Besitzer der Stätte war Redeker. Ab 1743 gehörte die Stätte der Pfarre und diente von 1763 bis 1842 als Schule.

In der Volkszählung von 1769 wird kein Besitzer der Stätte genannt. Es heißt „in des verstorbenen Töns Räkers Hause sind Inliegere…“. Die Einlieger waren: 1. Rodt mit seiner Frau. Das Paar besaß eine Kuh. 2. Cordt Wittighäger und seine Frau. Sie besaßen ebenfalls eine Kuh. 3. Jost Diekman und seine Frau lebten dort mit ihrem Sohn. An Vieh hielten sie eine Ziege und ein Lamm. [2]

Im Jahr 1776 heißt es, „Rädekers Stätte“ und weiter, „diese Stätte ist an die Pfarre geschenket; die Länderei nutzet also D[er]Her Pastor“. Genannt werden die verschiedenen Bewohner. 1. Küster Knöner mit Frau, einem Sohn und zwei Töchter. Zu dem haushalt gehört außerdem eine Dienstmagd. Der Küster hielt eine Kuh und ein Rind. 2. Johan Herm Frike mit Frau und Tochter. Fri[c]ke war Schuster. Er besaß eine Kuh. 3. Christoph Rodt und seine Frau hatten zwei Söhne über 14 Jahre. Beide Söhne waren „Hannöversche Soldaten“. Fricke war Garnspinner und besaß eine Kuh. 4. Jost Henrich Drost und seine Frau hatten eine weilbiche Verwandte bei sich im Haushalt. Wie auch Rodt besaß er eine Kuh und war Garnspinner.[3]

Im Jahr 1842 erwarb Wilhelm August Stork das Gebäude. Der Schönfärber und Kaufmann Wilhelm August Stork (* 8.1.1819, † 1.10.1896) war mit Amalie Louise Ottemeier (* 7.5.1818, † 12.1.1890) verheiratet. Die Eheleute hatten zuvor in Wahmbeckerheidee („Storkskrug“) gewohnt. 1842 kauften sie für 605 Reichtstaler das ehemalige Schulgebäude an, das nun mit der Nr. 83 in Lieme geführt wurde. Seit 1872 betreiben Storks auch eine Handel mit Textilien. Der Sohn Friedrich August war Schönfärber und Kaufmann wie sein Vater. Er baute zusammen mit seiner Frau Leonore Marie Gödeken ein Haus an der heutigen Bielefelder Straße (Nr. 141) und gründete damit die Stätte Nr. 123 in Lieme.[4]

Gebäude

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

  • 1591 Redeker
  • 1743 Pfarre (bis 1763)
  • 1763 Schule (bis 1842)
  • 1842 Wilhelm August Stork
  • 1901 Zieglermeister Göhner-Bochold; Schuhmachermeister Friedrich Hose, Vertreter der Lippischen Landes-Zeitung; Rentnerin Elise Stork; Witwe Karoline Wehmeier[5]

Literatur

  • Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat
  • Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010
  • Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972
  • Fritz Starke, Lieme. Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen, Lemgo 1997

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972, S. 174ff.
  2. L 92 Z Nr. 1450, S. 518f.
  3. L 92 Z Nr. 1449, S. 6f.
  4. Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972, S. 174ff.; Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. 55.
  5. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat, S. 353.

Autor*innen

Margit Lenniger

Seitenhistorie

Seite erstellt am 23.11.2025 von Margit Lenniger

Letzte Änderung am: 23.11.2025 von Margit Lenniger