Bielefelder Straße 157 (Lieme): Unterschied zwischen den Versionen
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* im Haushalt Deppe ist nur die Frau mit einem Sohn und einer Tochter und mit zwei Hausgenossen verzeichnet, | |||
* Witwe Klostermann lebte dort mit zwei Töchtern, | |||
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In den Räumen der Gastwirtschaft Ernst Steinmeier befand sich von 1889 bis 1893 die erste Liemer Poststelle. Es war eine Posthilfsstelle. Im Jahr 1890 wurde ihr eine öffentliche Telegraphenanstalt mit Fernsprechbeteieb angeschlossen. Ab 1893 war die Post im [[Bielefelder Straße 185 (Lieme)|Liemer Krug]] untergebracht.<ref>{{SchmidtLieme2010}}, S. 292.</ref> | |||
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* 1769 Johann Henrich Günter | |||
* 1776 Günter, Schneider; Einlieger Witwer Töns Günter | |||
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* 1926 Wilhelm Doht, Bäckerei und Kolonialwarenhandlung; Emil Doht, Geschäftsreisender | |||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
Aktuelle Version vom 23. November 2025, 18:07 Uhr
| Bielefelder Straße 157 (Lieme) | |
|---|---|
| Ortsteil | Lieme |
| Straße | Bielefelder Straße (Lieme) |
| Hausnummer | 157 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Lieme |
| Hausnummer | 017 |
Die Stätte wurde 1535 das erste Mal erwähnt. Sie war früher unter Lieme Nr. 17 verzeichnet. [1]
Geschichte
Die 1619 wurde eine Leibzucht gebaut und im Jahr 1749 erweitert. Diese Leibzucht wurde später abgetrennt und als Stätte Lieme Nr. 85 neu angelegt.[2]
Im Jahr 1769 lebten Johann Henrich Günter und seine Frau mit drei Söhnen und einer Tochter auf ihrer Stätte. Einer der Söhne war noch keine zehn Jahre alte, die anderen Kinder waren älter. Die Familie besaß zwei Kühe.[3]
In der Familie lebten 1776 noch drei Söhne, alle über 14 Jahre alt, und ein Geselle oder Knecht. Sie hielten zwei Kühe und ein Rind. Zu Beruf hieß es, „der Vater ist ein Schneider und der Sohn ein Tischer“. Als Einlieger lebte dort der Witwer Töns Günter, der betteln ging.[4]
Im Haushalt des Stättenbesitzers „Meister Günter“ lebten im Jahr 1828 zehn Personen: Günter und seine Frau, drei Söhne, zwei Töchter (nur ein Sohn war schon über 14 Jahre alt) und drei Dienstboten. Günter besaß vier Wohnhäuser. Insgesamt hatte er sechs Einliegerpaare aufgenommen:
- Kirchhof und seine Frau,
- Strate mit Frau, drei Söhnen und zwei Töchtern,
- im Haushalt Deppe ist nur die Frau mit einem Sohn und einer Tochter und mit zwei Hausgenossen verzeichnet,
- Witwe Klostermann lebte dort mit zwei Töchtern,
- die Einliegerin Clemanns lebte allein,
- im Haushalt von „Meiser Maaßen“ wurden neben ihm und seiner Frau ein Sohn, eine Tochter und zwei Dienstboten gezählt.[5]
In den Räumen der Gastwirtschaft Ernst Steinmeier befand sich von 1889 bis 1893 die erste Liemer Poststelle. Es war eine Posthilfsstelle. Im Jahr 1890 wurde ihr eine öffentliche Telegraphenanstalt mit Fernsprechbeteieb angeschlossen. Ab 1893 war die Post im Liemer Krug untergebracht.[6]
Gebäude
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
- 1535 de[r] Gunter[7]
- 1762 de Gunter[8]
- 1572 Johann Gunter[9]
- 1590 Johan Gunter[10]
- 1618 Henrich Gunter, Straßenkötter[11]
- 1769 Johann Henrich Günter
- 1776 Günter, Schneider; Einlieger Witwer Töns Günter
- 1828 Meister Günter; Einlieger Kirchhof; Einlieger Strate; Einlieger Deppe; Witwe Klostermann; Einliegerin Clemanns; Einlieger Meiser Maaßen
- 1901 Wilhelm Doht, Bäcker, Kolonialwarenhandlung[12]
- 1926 Wilhelm Doht, Bäckerei und Kolonialwarenhandlung; Emil Doht, Geschäftsreisender
Literatur
- Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat
- Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010
- Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972
- Fritz Starke, Lieme. Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen, Lemgo 1997
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Starke, Lieme. Eine ländliche Siedlung in Gegenwart und Vergangenheit, Lemgo 1972, S. 174ff.; Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. S. 72.
- ↑ Fritz Starke, Lieme. Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen, Lemgo 1997, S. 267f.; Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. 70ff.
- ↑ L 92 Z Nr. 1450, S. 520f.
- ↑ L 92 Z Nr. 1449, S. 6f.
- ↑ L 92 Z Nr. 1452, S. 151.
- ↑ Wilhelm Schmidt, Lieme. Bilder aus vergangenen Tagen, Lemgo-Lieme 2010, S. 292.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 54.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 55.
- ↑ Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 55.
- ↑ StöwerLandschatzregister1964, S. 80.
- ↑ StöwerLandschatzregister1964, S. 81.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat, S. 352.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 23.11.2025 von Margit Lenniger
Letzte Änderung am: 23.11.2025 von Margit Lenniger