Hiddentruper Straße 85 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Karte Frankfurter Weg.jpg|mini|Karte Hörste (oben rechts) u. Hiddentrup (unten links) v. J. C. Friemel, 1730, LAV NRW OWL, D 73 Nr. 7/13, darin an Hiddentrup vorbei von unten/Norden nach oben/Süden der Frankfurter Weg mit Flurnummer N 546; Legende zu N 546: der Weg von Hüttentrup über die Dörn nach Paderborn (LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 102, S. 182)]] | [[Datei:Karte Frankfurter Weg.jpg|mini|Karte Hörste (oben rechts) u. Hiddentrup (unten links) v. J. C. Friemel, 1730, LAV NRW OWL, D 73 Nr. 7/13, darin an Hiddentrup vorbei von unten/Norden nach oben/Süden der Frankfurter Weg mit Flurnummer N 546; Legende zu N 546: der Weg von Hüttentrup über die Dörn nach Paderborn (LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 102, S. 182)]] | ||
[[Datei:Contract-Verlängerung für Hörster Krüger 1777 - 1780.jpg|mini|Konzession für die Hörster Krüger Ostmann, Brinkmann u. Mellies - Ostern 1777 bis Ostern 1780, LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 367]] | [[Datei:Contract-Verlängerung für Hörster Krüger 1777 - 1780.jpg|mini|Konzession für die Hörster Krüger Ostmann, Brinkmann u. Mellies - Ostern 1777 bis Ostern 1780, LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 367]] | ||
[[Datei:Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899.jpg|mini|Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann 1899, LAV NRW OWL, L 109 Nr. 227]] | |||
[[Datei:Gebäudegrundrisse Hof Homeier 1913.jpg|mini|Gebäudegrundrisse Hof Brinkmann, jetzt Homeier, 1913, LAV NRW OWL, L 80.22 Nr. 453]] | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Der Ministeriale (etwa: hochgestellte Verwaltungsbeamte) ''Herboldus de Dedingtorp'' überließ 1259 dem Kloster Marienfeld eine Kornrente ''in domo ipsorum Hiddingtorphe'' (aus seinem Hause Hiddentrup).<ref>Westfälisches Urkunden-Buch, Bd IV, Nr. 810 </ref> Da die beiden anderen Hiddentruper Höfe in frühen Zeiten paderbornischer Grundherrschaft unterstanden, der Hof Brinkmann aber von der ersten namentlichen Nennung 1456 bis zum Ende des Klosters 1803 marienfeldisch war, stellt die obige Transaktion die früheste - allerdings namenlose - Erwähnung des Hofes Brinkmann dar. | Der Ministeriale (etwa: hochgestellte Verwaltungsbeamte) ''Herboldus de Dedingtorp'' überließ 1259 dem Kloster Marienfeld eine Kornrente ''in domo ipsorum Hiddingtorphe'' (aus seinem Hause Hiddentrup).<ref>Westfälisches Urkunden-Buch, Bd IV, Nr. 810 </ref> Da die beiden anderen Hiddentruper Höfe in frühen Zeiten paderbornischer Grundherrschaft unterstanden, der Hof Brinkmann aber von der ersten namentlichen Nennung 1456 bis zum Ende des Klosters 1803 marienfeldisch war, stellt die obige Transaktion die früheste - allerdings namenlose - Erwähnung des Hofes Brinkmann dar. | ||
Version vom 2. Dezember 2025, 17:13 Uhr
| Hiddentruper Straße 85 (Hörste) | |
|---|---|
| Ortsteil | Hörste |
| Straße | Hiddentruper Straße (Hörste) |
| Hausnummer | 85 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Hörste |
| Hausnummer | 003 |
Hier befindet sich der Hiddentruper Hof Brinkmann, 1781 als großer Halbmeyer bezeichnet, ehemals Hörste Nr. 3.





Geschichte
Der Ministeriale (etwa: hochgestellte Verwaltungsbeamte) Herboldus de Dedingtorp überließ 1259 dem Kloster Marienfeld eine Kornrente in domo ipsorum Hiddingtorphe (aus seinem Hause Hiddentrup).[1] Da die beiden anderen Hiddentruper Höfe in frühen Zeiten paderbornischer Grundherrschaft unterstanden, der Hof Brinkmann aber von der ersten namentlichen Nennung 1456 bis zum Ende des Klosters 1803 marienfeldisch war, stellt die obige Transaktion die früheste - allerdings namenlose - Erwähnung des Hofes Brinkmann dar.
Aus dem Jahre 1456 liegt ein Register einzuziehender Abgaben („Heberolle“) des Klosters Marienfeld vor, in dem der Hof brinckman in Hiddentorpe mit (vermutlich den 1259 übertragenen) XXXV (35) Scheffel jährlich zu lieferndes Getreide aufgeführt ist (vgl. Abb.).[2]
In den frühen Landschatzregistern erscheint der Hof im Kirchspiel Lage (und Stapelage) unter der Rubrik Monnekelude (Mönchleute des Klosters Marienfeld): 1467 Bringkman to Hiddentorpe 4 g.; 1488 - ; 1497 Hennecke Brinckman 1/2 m.; 1507 Brinckman to Hiddentorp 3 g.; 1535 Brinckman 3 G.; 1545 dto.; 1562 Brinckman 6 Fl.; 1572 Brinckmann 1 ½ Fl.
Eine Besonderheit des Hofes Brinkmann war einst seine sehr verkehrsgünstige Lage. Ein wichtiger Nord-Süd-Fernhandelsweg führte direkt vor dem Hof vorbei. Der so genannte Frankfurter Weg verlief von Bremen über Minden, durch die Porta und anschließend entlang der Werre bis Lage, um dann über steigungsarmes Gelände (etwa Breitenheide) den Weg durch die Dörenschlucht Richtung Paderborn zu nehmen.[3] Auf der Friemelkarte von 1730 ist der Weg braun markiert; danach zogen die Fuhrwerke der Kaufleute etwa entlang der heutigen Friedrich-Bayer- und Quellenstraße über den Hörster Bruch. Während Richtung Norden durchaus auch andere Gelegenheiten zu Einkehr und Übernachtung bestanden, galt es Richtung Süden nach Hiddentrup einen weiten unbesiedelten Landstrich bis ans Ende der Senne (bis Schloss Neuhaus oder etwas nordöstlich Österholz) zu durchqueren. Erst nach 1659 (Haustenbeck) bzw. nach 1775 (Augustdorf) entstanden Siedlungen an diesem Streckenabschnitt. Unweit des Hofes schneidet darüber hinaus die Ost-West-Verbindung zwischen Detmold und Bielefeld - noch heute Hellweg genannt - den alten Frankfurter Weg. Der Standort des Hofes Brinkmann war somit ideal für einen Krug, und ein solcher ist auf dem Hof seit dem frühen 17. Jahrhundert belegt.
Im Salbuch von etwa 1640 ist der „Krug-Taler“ - die jährliche Konzessionsabgabe - vermerkt: [4] . . . Jahrlich 1 thlr vom Kruge . . . Um 1645 wird über den Hof berichtet: (Brinkmann) hat einen freÿen Kruch.[5] 1657 klagte Henrich Brinkmann, der Vogt in Lage habe ihn behindert, zwei Tonnen Bier zu einer Kindtaufe in Hörste zu verkaufen - ein wichtiges Nebengeschäft, das er dringend benötige, da sein großer Hof über tausend Taler Schulden habe.[6]
Obwohl die „Kruggerechtigkeit“ (Konzession) eindeutig bei Hofbesitzer Brinkmann lag und von diesem alle drei Jahre verlängert werden musste, war der Krug selbst - zumindest die meiste Zeit - verpachtet. Als Pächter des Brinkmannschen Kruges werden z.B. 1686/87 Johann Bunte [7] und 1696 Tönnies Riesenberg [8] genannt. Gegenstand der Konzession war Brauen (von Bier), Brennen (von Branntwein) und Versellen (Ausschenken/Verkaufen im Ort).
Bis 1790 kooperierten die Hörster/Hiddentruper Krüger Ostmann, Brinkmann und Mellies offenbar bei den Verhandlungen mit der Rentkammer; Konzessionsverlängerungen wurden regelmäßig zu gleichen Bedingungen in einem Schriftstück an die drei Wirte erteilt. 1792 dann der Bruch: Ostmann und Mellies verlangten in der Verhandlung über die fällige Verlängerung gemeinsam, aber ohne Begründung, daß dem Colono Brinkmann zu Hiddentrup alles Versellen und Herbergen fremder und einheimischer Gäste bei Strafe untersagt würde. Die in der Rentkammer abgelegten Konzessionsverlängerungen für Brinkmann enden damit, für Ostmann und Mellies in Hörste laufen diese weiter bis 1870.[9] Offenbar hat der Krug in Hiddentrup bis 1792 bestanden.
Die 1659 erwähnten hohen Schulden des Hofes waren noch beim nächsten Generationswechsel 1677 derart drückend, dass der eigentliche Anerbe und sein Bruder auf die Hofübernahme verzichteten, stattdessen ihre Schwester Katharina mit Ehemann bzw. ihren Ehemännern den Hof weiterführte.[10] Irgendwie wurden die Schulden aber später bewältigt, jedenfalls konnte man hundert Jahre später einem allgemeinen damaligen Trend bei größeren Höfen folgen und 1781 einen Kotten errichten lassen. Dieser Kotten steht noch heute am Hellweg nahe der Rethlage - auf „Brinkmanns Sand“ kurz vor Pivitsheide VL.[11]
Ende des 19. Jahrhunderts lässt die Familiengeschichte Brinkmann einige Tragik erkennen: Fünf der sechs Kinder des Meierpaares Heinrich Brinkmann und Pauline Tasche verstarben in den 1880er und 1890er Jahren im kindlichen Alter. Die überlebende Anerbin Lina Brinkmann heiratete 1907 Hermann Homeier aus Silixen. Das Ehepaar übernahm den Hof, der durch das geänderte Namensrecht nun für eine Generation amtlich Homeier hieß. Der einzige Sohn des Ehepaares fiel im 2. Weltkrieg. So erbte nach dem Krieg die Tochter den Hof, der mit ihrer Eheschließung den heutigen Namen Wehmeier erhielt.
Wohl eine eher glückliche Hand hatte das Ehepaar Homeier/Brinkmann bei der vollständigen baulichen Erneuerung der Hofstelle unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg: 10 000 Goldmark Darlehn wurden im August 1911 aufgenommen, und anstelle verschiedener eher kleinerer (Fachwerk-)Altbauten entstand eine damals sicherlich hochmoderne Hofanlage mit zentralem Hofplatz, der von Wohnhaus, Scheune und Stallgebäude umsäumt ist. Alles wurde in Bruchstein-Massivbauweise ausgeführt; das Wohnhaus drückt im Stil durchaus einen gewissen bäuerlichen Stolz aus.
Schulden der Vorkriegszeit wurden nach der großen Inflation zwar ab 1925 aufgewertet, waren aber nur mit 25 % des Standes von 1914 zu verzinsen und abzutragen. Alsbald ergab sich eine Gelegenheit, ein großes Stück Land an der Grenze zu Pivitsheide, das dem Hof bei der Teilung des Hörster Bruches um 1840 zugefallen war, parzelliert an Neuwohner zu verkaufen. Die dortige alte Flurbezeichnung Hammerheide (Schreibweise in Karte 1838, in Grundkarte 1880 Hammerhaide) lebt im Namen des dabei entstandenen Erschließungsweges/der heutigen Straße „Hamerheide“ fort. So konnte das Ehepaar Homeier/Brinkmann das Darlehn nach ersten Verkäufen 1929 tilgen.[12]
Vor einigen Jahrzehnten hat der Hof Brinkmann/Homeier bzw. die Familie Wehmeier wieder an die lange vergangene Tradition im Beherbergungsgewerbe angeknüpft und einige Ferienhäuser oberhalb des Hofes errichtet. Deren Name Iutspann stellt dabei den direkten Bezug zum einstigen Geschäft mit den reisenden Kaufleuten her.
Gebäude
Im Salbuch von etwa 1640 werden 3 gebuwete bei Hof Brinkmann genannt - ebenso im Messbuch 1730: Brinckmanns hoff mit 3 gebäu. Eines dieser Häuser wird 1710 erneuert worden sein, als Daniel Brinkmann eine große Hausböhrung mit zehn Tischen gefeiert hat.[13] 1752/53, 1781 und 1829 wurde man genauer: 1. ein Wohnhaus, 2. die Leibzucht, 3. ein Schoppe, 4. ein Backhaus, 5. ein Schaafstall, 6. ein Kotten. Im letzten Salbuch von 1855 dann wieder die Beschränkung auf das Wesentliche: 1. ein Wohnhaus, 2. eine Leibzucht, 3. einen Kotten beim Heißenberge (benachbarte Stätte in Pivitsheide) am Rethlager Bache.
Leider verlautet baulicherseits nichts über den früheren Krug. August Meier-Böke berichtet über ein Ende Februar 1946 geführtes Vorortgespräch mit Wilhelm Ostmann sen. (1856 – 1953), selbst ehemaliger Hörster Wirt, der ihm die genaue Stelle gezeigt habe, wo die alte verrufene Herberge gestanden, (später) Leibzucht des Hofes.[14]
Diese Leibzucht war offenbar eine Zeit lang ungenutzt und wurde dann anlässlich eines Generationswechsels auf dem Hof von dem abgetretenen Meierpaar neu bezogen. Dies hatte 1881 eine (Wieder)Erhebung der Gebäudesteuer zur Folge, wozu die Gebäudeeigenschaften stichpunktartig und tabellarisch erfasst wurden: [15] (Eigentümer) Brinkmann, August; (Gattung des Gebäudes) Leibzucht; (Anzahl Stockwerke) 2; (Außenwände) massiv; (Dach) Ziegel; (baulicher Zustand) gut; (Beschreibung Zimmer) 2 heizb.(are) Stuben, 3 Kammern, 1 Rauchkammer, 1 Kornbühne, 2 noch vorhandene Bühnen, 2 Keller, 1 Küche, 1 Hausflur, 1 Dreschdiel, Stallung für 4 Kühe. Auch hier kein Hinweis auf eine ehemals andere Nutzung des Hauses.
Aus der Gebäudesteuerrolle geht die umfassende Erneuerung der Hofanlage vor dem bzw. im ersten Weltkrieg wie folgt hervor: [16]
a) (altes) Wohnhaus 1913 abgebrochen
b) Leibzucht -
c) Scheune 1915 abgebrochen
d) Schafstall 1911 abgebrochen
e) Backhaus (Schweinehaus b. d. LZ) 1938 abgebrochen
i) Bausehaus mit Anbau 1911 u. 1917 (erbaut)
k) neues Wohnhaus 1913
l) Hühnerhaus 1916
m) Düngerhaus 1917
n) Wagenschuppen 1917
Inschriften
Am hofseitigen Giebel des Haupthauses ist eine große Uhr angebracht; eine Inschrift ist auf dem Hof selbst nicht erkennbar.
Dagegen trägt der 1781 auf „Brinkmanns Sand“ errichtete Kotten des Hofes folgende Torbogen-Inschrift:
PSALM 69•V•36•37•DENN GOTT WIRD ZIEON HELFFEN•UND DIE STÄTTE IUDA BAU- EN•DAS MAN DASELBST WOHNE UND SIE BE- SITZE•UND DER SAME SEINER KNECHTE WIRD SIE ER-ERBEN UND DIE SEINEN NAMEN LIEBEN WERDEN DARINNEN BLEIBEN•DIESES HAUS IST VON MEINEN SELIGEN MANNE TÖNS HENDERICH BRINCKMAN 3?R AUF NEIN (?) GERIGTET UND ICH HABE SOLCHES NACH SEINEM TODE VERFERTIGEN LAS- SEN ANNA MARGARETA ELIESABET HABERGO VON HÜNTROP ANNO•1781 DEN•30=TEN IUNI M: IOHAN HERMAN PLÖGER
Zu dem am 10. 4. 1781 verstorbenen Ehemann ist im Kirchenbuch vermerkt: starb plötzlich (Schlagfluss)
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
Frühe Nachrichten über die Bewohner des Hofes Brinkmann:
1595 Gogericht (GoG): Engelke Wyman hatt Johan Brinkman mit einer Barden ahn den Kopf geschlagen.[17]
1597 Amtsprotokoll: In einer Verhandlung über Schuldsachen werden Berthold Brinkman zu Hidentruff und seines Bruders Sohn Herman Brinkman genannt.[18]
1599 Amtsprot.: Als Vormünder werden genannt der Düchtige zu Billinghausen und an des abgestorbenen Brinkmans zu Hiddendorp statt Johan Beining.[19]
1600 u. 1601 Amtsprot.: Konflikt zwischen dem Anerben Curt Brinkmann und seiner Stiefmutter Göste Br.; diese will ihn abfinden, behauptet sein verstorbener Vater hätte ihn beim Hoff nicht haben wollen. Curt Br. setzt sich durch, nimmt 1601 des Pferdehirten Tochter (aus Heidenoldendorf) mit 200 Taler Brautschatz zur Frau auf den Hof. Was die Töchter semptlich anlanget, vor dieselben will sie (Göste Br.) handeln, vnd seindt Ire fünff vnbestattet, Ilsche, Anneke, Trineke, Lisabeth, Neteke; die sechste ist bestattet vff dem Dreckhoff zu Heiden.[20]
1606 Amtsprot.: Churt Griemerts Kinde Heinrichs . . . Vormünder, (ein)gesetzt . . . weil des Kindes Mutter baldt nach der geburt gestorben, geben an, dass aus des Kindes Mutter Brautschatz noch 90 Taler (und Vieh) offen sind. Diese muss Curt Brinkmann in drei Jahresraten entrichten. Eine Tochter vom Hof Brinkmann war also Ehefrau Griemert.[21]
1607 GoG: Erb(teilung) Ilsa Brinkmans obiit, ist Ehelich verloebt gewesen, aber gleichwol in Brinkmans Dienste gestorben, Ihm sein aber mitgeloebt 90 Thaler . . . [22](vgl. Töchter 1601)
1609 Volkszählung: Halbspenner Brinkmann + Frau + 4 Kleinkinder + Knechte/Magd/Schäfer[23]
1617 GoG: Cordt Retberg ist ein Hoppenplocker, hat sich befreÿet an der alten Brinkmanschen zu Hiddendorf ihre Dochter, der Weinkauff ist nicht gedinget.[24]
1634/35 GoG: Bringman zu Hidendorff verstorben, ist ein halb spenner gut, gehört nach Margenfelt.[25]
Mit diesen und weiteren Quellen erschließt sich das Generationengefüge auf dem Hof:
ca. 1572 – ca. 1598 Berthold Brinkmann (oder eingeh.), † um 1598, ∞ (I) um 1573 NN (o. Brinkmann) († um 1576), ∞ (II) um 1577 Göste NN († nach 1616)
Kinder aus 2 Ehen:
• Curt, * um 1574, Anerbe
• NNw, * um 1576, ∞ vor 1602 auf den Dreckhof in Heiden
• Ilsche, * um 1578, ledig, † 1607
• Anneke, * um 1580, ∞ 1611 Nicolaus Beringer in Heiligenstadt, Eichsfeld[26]
• Trinneke, * um 1582
• Lisabeth, * um 1584
• Neteke, * um 1586
(Eine der letzten drei Töchter ∞ nach 1600 Curt Griemert in Wellentrup und † vor 1607; eine andere ∞ 1617 Cord Rettberg, Hoppenplöcker.)
1601 – ca. 1625 (?) Curt Brinkmann (ca. 1575 – ca. 1625), ∞ 1601 NNw Pferdehirte aus Heidenoldendorf
• 4 Kinder, * vor 1610
• Anna, * um 1620, ∞ 1652 Curt Krietenstein in Hagen
ca. 1625 – 1634/35 Deppe NN oder Brinkmann, * um 1600, ist als Vater der 1651 heiratenden Anerbin Anna Brinkmann ausgewiesen; nicht ersichtlich, ob per Heirat der Witwe Br. oder deren ältester Tochter um 1625 auf den Hof gekommen oder gar als Sohn des Curt Br. selbst (sehr junger) Anerbe, † 1634/35 (Pest ?), seine Witwe ∞ (II) um 1636 NN, der Interimswirt Brinkmann wird und 1651 a. d. Leibzucht geht
Deppe Br.s Tochter: Anna Br., * um 1625, Anerbin
ca. 1636 – 1651 NN wird Interimswirt Brinkmann in Hidd. (s. o.)
1651 – 1672 Henrich Krüger († vor 1673) aus der Hasebecke, ∞ 1651 Anna Brinkmann, Anerbin in Hiddentrup (ca. 1625 – ca. 1677), und wird Hsp Brinkmann
Kinder: [27]
• Anna Ilsabein, * um 1652, ∞ 1671 (Heiden) Adolf Stelter, Anerbe/Colon in Nienhagen, wird Steltersche, † 1674 [28]
• Hans, * um 1654, ledig, † vor 1693
• Anna Catharina, * um 1656, wird Anerbin, nachdem ihr Bruder den Hof ausgeschlagen hat
• Kord Christoph, * um 1658, ∞ 1684 Catharina Sophie Witwe Dalkmann in der Senne und wird Interimswirt Dalkmann
• NNw1, * um 1660, ledig, † um 1690
• Johan Cord, * um 1662, ledig, † vor 1693
• NNw2, * um 1664, ledig, † um 1690
1672 – 1677 Witwe Anna Brinkmann (s. o.)
1677 – ca. 1685 Cordt Meierhermann († ca. 1685) aus Ehlenbruch, ∞ (I) ca. 1677 Anna Catharina Brinkmann (ca. 1655 – 1723), Anerbin in Hiddentrup, und wird Hsp Brinkmann; die Ehefrau/Witwe ∞ (II) 1685 Arend Wissmann († 1731) aus Wissentrup; dieser wird für 24 Jahre Interimswirt Brinkmann in Hidd.
Kinder aus 2 Ehen:
• Hermann Daniel, * 1681, Anerbe
• Johann Tönnies, * um 1686, ∞ 1713 (Lage) Anna Elisabeth Brüning (= Grotebrune) in Ehrentrup, wird 1718 Grotebrune in Ehrentrup[29] , † 1760
• Cord Otto, * um 1695, ∞ 1727 (Detmold) Witwe Anna Ilsabein Stockebrand in Lenstrup, wird Interimswirt Stockebrand, dann dort LZer, † 1753
• Catharine Sophie, * um 1700, ∞ 1731 Simon Hermann Pfennig, Col. in Müssen, wird Pfennigsche
1685 – 1709 Arend Brinkmann, geb. Wissmann (s.o.)
1709 – 1727 Hermann Daniel Brinkmann (1681 – 1727), ∞ (I) 1709 Anna Elisabeth Farwig (1682 – 1742) aus ?, diese ∞ (II) 1727 Hermann Arend Rethmeier (1698 – 1780) aus Billinghausen, der Interimswirt Brinkmann wird; dieser ∞ (III) 1742 Amelie Margaretha Weeke (1710 – 1782) aus Hörste, die Brinkmannsche wird
Kinder aus 2 Ehen:
• Henrich Christoph (1710 – 1751), Anerbe
• Anna Amalie, * ca. 1712, ∞ 1735 Johann Hermann Rethmeier, Hsp in Billinghausen, wird Rethmeiersche
• Johann Hermann, * ca. 1713, konf. 1727, 14 J.
• Amalie Elisabeth, * ca. 1716, konf. 1730
• Anne Sophie, * 1719, ∞ 1741 Jobst Berend Austmann (Ostmann), Col. in Ohrsen, wird Ostmannsche
• Hermann Arend, * 1744, † 1746
• Töns Henrich, * 1746, nachfolgender Besitzer des Hofes
• Ammalie Elisabeth, * 1749, † 1759
• Anna Sophie Elisabeth, * 1752, ∞ 1774 Johan Henrich Bödeker, Erbpächter der Rethlager Mühle in Piv. VL, wird dort Müllerin, † 1789
1727 – 1774 Hermann Arend Brinkmann, geb. Rethmeier (s. o.), dem der Hof laut Eheprotokoll vor seiner 2. Eheschließung 1741 von seinem Stiefsohn Henrich Christoph Br. (Anerbe) abgetreten wird
1774 – 1781 Töns Henrich Brinkmann (1746 – 1781), Sohn seines Vorgängers, ∞ (I) 1774 Anna Margaretha Haberjoh (1747 – 1825) aus Müssen, diese ∞ (II) 1781 Friedrich Adolph Ottenhausen (1752 – 1789) aus Müssen, der Interimswirt Brinkmann wird, die Witwe Br. ∞ (III) 1791 Johann Christoph Strunk (1755 – 1836), der nachfolgender Interimswirt Br. in Hidd. wird
Kinder (aus 1. Ehe):
• Töns Hermann, * 1775, ∞ 1803 Henriette Friederike Wilhelmine Beining (1788 – 1864), Anerbin in Hidd., und wird Hsp Beining, † 1847
• Töns Henrich, * 1776, † 1776
• Friedrich Adolph, * 1778, Anerbe
• Jobst Hermann, * 1780, † 1781
1781 – 1789 Friedrich Adolph Brinkmann, geb. Ottenhausen (s.o.)
1789 – 1806 Johann Christoph Brinkmann, geb. Strunk (s.o.)
1806 – 1848 Friedrich Adolph Brinkmann (1778 – 1851), ∞ 1806 Amalie Diekmeier ( 1785 - 1853) aus Lockhausen
Kinder:
• Caroline Friederike, * 1807
• Henriette Friederike, * 1809, † 1811
• Hanne Friederike Amalia, * 1811, ∞ 1843 Johann Berend Christoph Rethmeier (1812 – 1891), Hsp in Billinghausen, wird Rethmeiersche, † 1892
• Carl Ludwig, * 1813, Anerbe
• Wilhelm August, * 1815, ∞ 1848 Witwe Pankoke in Wülfer Nr. 6 und wird Interimswirt Pankoke
• Gottlieb August, * 1817, ∞ 1850 Hanne Luise Caroline Witwe Baade in Brünninghausen, geb. Betröme aus Heepen, und wird Interimswirt Baade
• Justine Wilhelmine, * 1820, konf. Ostern 1834
• Friederike Amalia, * 1822, ∞ 1852 Friedrich Adolph Gees, Hsp in Hörste Nr. 37, wird Colona Gees, † 1906
• Simon August, * 1825, ∞ 1851 Caroline Wilhelmine Witwe Tasche, geb. Tappe, in Ahmsen und wird Interimswirt Tasche, † 1911
1848 - 1864 Carl Ludwig Brinkmann (1813 – 1864), ∞ (I) 1848 Konradine Juliane Dingerdissen (1829 – 1905) von Ubbedissen Nr. 4; diese ∞ (II) 1865 Heinrich Adolf August Müssemeier (1842 – 1901) aus Müssen, der Interimswirt Brinkmann in Hidd. wird
Kinder aus 2 Ehen:
• Heinrich Ludwig, * 1849, Anerbe
• Johanne Juliane, * 1853, † 1867
• Hermine Auguste, * 1855, † 1856
• Johanne Auguste, * 1858 (Zwilling), † 1858
• Emilie Mathilde, * 1858 (Zwilling)
• Friedrich August, * 1865
• Helene Johanne, * 1866, † 1867
• Hermine Mathilde, * 1868, † 1870
1865 – 1879 Heinrich Adolf August Brinkmann, geb. Müssemeier (s.o.)
1879 – ca. 1908 Heinrich Ludwig Brinkmann (1849 – 1923), ∞ 1879 Pauline Wilhelmine Tasche (1847 – 1918) von Ahmsen Nr. 9
Kinder:
• Pauline Juliane Karoline, * 1880, † 1881
• Emilie Mathilde Alwine, * 1881, † 1894
• Lina Juliane, * 1884, Anerbin
• Heinrich August Gottlieb, * 1887, † 1888
• Emil August, * 1889, † 1890
• Karl Albrecht, * 1889, † 1889
1908 – 195x Hermann August Homeier (1880 - 1960) von Silixen Nr. 2, ∞ 1907 Lina Juliane Brinkmann (1884 – 1974), Anerbin des Hofes Hörste/Hidd. Nr. 3
Kinder:
• Juliane Homeier, * 1910, Erbin des Hofes nach dem Tode ihres Bruders, † 2008
• Robert Homeier, * 1913, Anerbe, † 1941 am Wolchow, Russland
- Adressbuch 1901:
3 (Hiddentrup) Brinkmann, Hch., Landw.
(Brinkmannssand) Grewe, Frdr., Tagel.
Kopp, August, Tagelöhner.
Kopp, Christoph, Tagelöhner.
Kracht, August, Tagelöhner.
- Adressbuch 1926:
3 (Hiddentrup) Homeier, Herrmann, Landwirt, -> 108 (Lage)
Tasche, Emma, Witwe
Tasche, August, Student
(Brinkmannssand) Kracht, August, Ziegler
Wenel, August, Knecht
Literatur
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Westfälisches Urkunden-Buch, Bd IV, Nr. 810
- ↑ LAV NRW W, W 005 Msc. VII, Nr. 1308, S. 7
- ↑ vgl. A. Hennigs, R. Linde u. H. Stiewe: Auf dem Frankfurter Weg durch Lippe; Rosenland 28/2023, S. 12 – 40; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Weg
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 92, S. 144
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 94
- ↑ LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 356
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 179, S. 164
- ↑ LAV NRW OWL, L 21 Nr. 143, S. 74 - 81
- ↑ LAV NRW OWL, L 92 N Nr. 367
- ↑ LAV NRW OWL, L 84 Nr. I D Nr. 5, S. 16
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Lage, Fach 2 Nr. 26 Bd. I
- ↑ LAV NRW OWL, D 23 B Lage, Blatt 0613 I
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 182, S. 4
- ↑ A. Meier-Böke, Zickzackfahrt durch Lippe: Hiddentrup – Dorf an der Kreuzung; in: Lippische Landeszeitung vom 10. Juli 1954
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 A III Nr. 131
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C IV Nr. 80
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 355, S. 134
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 130, S. 58
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 130, S. 313
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 130, S. 424/25 und S. 530/31
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 131, S. 872
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 172, S. 84
- ↑ LAV NRW OWL, L 92 Z, Nr. 1424, S. 129
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 172, S. 343
- ↑ LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 174, S. 125
- ↑ LAV NRW OWL, L 21 Nr. 143, S. 51 f
- ↑ Die 4 ledig verstorbenen Kinder gehen aus LAV NRW OWL, L 84 I D Nr. 5, hervor.
- ↑ LAV NRW OWL, L 21 Nr. 143, S. 56 f
- ↑ Meierbrief in LAV NRW OWL, D 72 Falkmann Nr. 96
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 23.01.2025 von Dr. Horst Wissbrock
Letzte Änderung am: 02.12.2025 von Dr. Horst Wissbrock