Friedrich-Ebert-Straße 104 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen

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}}1768 gegründete Straßenkötterstätte Simon Mellies, ehem. Hiddesen Nr. 11.


==Geschichte==
==Geschichte==
Der Bauplatz für Simon Mellies liegt zwischen Mellies und Johann Henrich Plas Stätte. Der Pächter des Keiserschen Kruges, Dreimann, legte 1768 Widerspruch gegen die Ausweisung des Grundstücks an Mellies ein. Dem wurde aber nicht stattgegeben. 1809 wurde die Hoppenplöckerstätte dem Sohn Johann Heinrich Mellies übertragen. Der Vater bezog die Leibzucht und lobte seiner Tochter Sophie einen Brautschatz von 50 Reichstalern aus. Johann Heinrich beschwerte sich, sein Vater hätte die Hausmiete des Einliegers, 19 Reichstaler und 18 Mariengroschen, unrechtmäßig statt seiner eingezogen. Da er 152 Taler Schulden habe und das sehr baufällige Haus reparieren lassen müsse, möge das Amt den Vater verurteilen, ihm die Miete zurückzugeben und die unverhältnismäßige Leibzucht zu ermäßigen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.</ref>
1871 trat die Witwe Colona Sophie Mellies Nr. 11 die Stätte an ihren Sohn und Anerben Friedrich Mellies ab und bezog die Leibzucht. Zugleich wurde die Brautschatzverschreibung für Friedrich Mellies Geschwister geregelt.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==
[[Datei: HID-11_Mellies_JK2018.JPG|thumb|Straßenkötter Mellies, Südgiebel mit Schlussstein von 1846, Foto: Joachim Kleinmanns, 2018]]
Massiver Bruchstein-Neubau von 1846, im Schlussstein des steinernen Torbogens Inschrift (s. u.).


==Inschriften==
==Inschriften==
Im Schlussstein des steinernen Torbogens: HEINRICH MELLIES / IN / HIDDESEN, / UND / SOPHIE STECKER / AUS / HEIDEN. / 1846


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
1721 Jobst Haberbek.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.</ref>
1782 Simon Mellies, Straßenkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.</ref>
1809 Johann Heinrich Mellies.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.</ref>
1827 Simon Mellies.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref>
1846 Heinrich Mellies und Sophie Stecker aus Heiden [i]. Cord Philipp Henrich Mellies, * Hiddesen 24.3.1810, + Hiddesen 12.10.1865, Hochzeit in Detmold 20.4.1834 mit Anna Maria Sofie Katharina Ilsabein Stecker, * Heiden 11.8.1811, + 14.4.1883 Hiddesen.
1871 Übertragung von Witwe Sophie Mellies (geb. Stecker) an den Anerben Friedrich Mellies.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.</ref>
1901 Fritz Mellies, Maurer; Wilhelm Brokmann, Arbeiter; Wilhelm Brokmann jun., Arbeiter.<ref>{{LippeAdressbuch1901}}.</ref>
1926 Heinrich Mellies, Maurer; Wilhelm Mellies, Tischlermeister; August Sievert, Tischler; Johanne Letmathe, Witwe.<ref>{{LippeAdressbuch1926}}.</ref>


==Literatur==
==Literatur==


==Quellen==
==Quellen==
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.


==Weblinks==
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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2025, 07:41 Uhr

Friedrich-Ebert-Straße 104 (Hiddesen)
OrtsteilHiddesen
StraßeFriedrich-Ebert-Straße (Hiddesen)
Hausnummer104
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeHiddesen
Hausnummer011

1768 gegründete Straßenkötterstätte Simon Mellies, ehem. Hiddesen Nr. 11.

Geschichte

Der Bauplatz für Simon Mellies liegt zwischen Mellies und Johann Henrich Plas Stätte. Der Pächter des Keiserschen Kruges, Dreimann, legte 1768 Widerspruch gegen die Ausweisung des Grundstücks an Mellies ein. Dem wurde aber nicht stattgegeben. 1809 wurde die Hoppenplöckerstätte dem Sohn Johann Heinrich Mellies übertragen. Der Vater bezog die Leibzucht und lobte seiner Tochter Sophie einen Brautschatz von 50 Reichstalern aus. Johann Heinrich beschwerte sich, sein Vater hätte die Hausmiete des Einliegers, 19 Reichstaler und 18 Mariengroschen, unrechtmäßig statt seiner eingezogen. Da er 152 Taler Schulden habe und das sehr baufällige Haus reparieren lassen müsse, möge das Amt den Vater verurteilen, ihm die Miete zurückzugeben und die unverhältnismäßige Leibzucht zu ermäßigen.[1]

1871 trat die Witwe Colona Sophie Mellies Nr. 11 die Stätte an ihren Sohn und Anerben Friedrich Mellies ab und bezog die Leibzucht. Zugleich wurde die Brautschatzverschreibung für Friedrich Mellies Geschwister geregelt.[2]

Gebäude

Straßenkötter Mellies, Südgiebel mit Schlussstein von 1846, Foto: Joachim Kleinmanns, 2018

Massiver Bruchstein-Neubau von 1846, im Schlussstein des steinernen Torbogens Inschrift (s. u.).

Inschriften

Im Schlussstein des steinernen Torbogens: HEINRICH MELLIES / IN / HIDDESEN, / UND / SOPHIE STECKER / AUS / HEIDEN. / 1846

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1721 Jobst Haberbek.[3]

1782 Simon Mellies, Straßenkötter.[4]

1809 Johann Heinrich Mellies.[5]

1827 Simon Mellies.[6]

1846 Heinrich Mellies und Sophie Stecker aus Heiden [i]. Cord Philipp Henrich Mellies, * Hiddesen 24.3.1810, + Hiddesen 12.10.1865, Hochzeit in Detmold 20.4.1834 mit Anna Maria Sofie Katharina Ilsabein Stecker, * Heiden 11.8.1811, + 14.4.1883 Hiddesen.

1871 Übertragung von Witwe Sophie Mellies (geb. Stecker) an den Anerben Friedrich Mellies.[7]

1901 Fritz Mellies, Maurer; Wilhelm Brokmann, Arbeiter; Wilhelm Brokmann jun., Arbeiter.[8]

1926 Heinrich Mellies, Maurer; Wilhelm Mellies, Tischlermeister; August Sievert, Tischler; Johanne Letmathe, Witwe.[9]

Literatur

Quellen

LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.

LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.

LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.

LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.

LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.
  2. ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.
  3. ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 20: Salbuch der Vogtei Detmold, 1721.
  4. ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.
  5. ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 6.
  6. ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
  7. ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 148.
  8. ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat.
  9. ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 23.10.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 03.12.2025 von Joachim Kleinmanns

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