Königstraße 2 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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So wundert es nicht, dass es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach zu Landverkäufen kam: 1867 an Philipp Watermeier, <ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 72. </ref> 1870 an Schuhmacher Otto Wilhelm <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 74. </ref> und an Einlieger Ebert, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 114. </ref> 1873 an Friedrich Wendiggensen, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VI, 87a. </ref> 1875 an Kolon Neumann Nr. 10, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VI, 98. </ref> und Friedrich Oberlag und den Berlebecker Einlieger Friedrich Kruse <ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 93, </ref> 1876 an Maurermeister August Hilker und Ludwig Klöpping, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 109. </ref> im Jahr darauf an Friedrich Hilker, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 120. </ref> und ein weiteres Jahr später erneut an Kolon Hilker Nr. 59. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 131. </ref> | So wundert es nicht, dass es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach zu Landverkäufen kam: 1867 an Philipp Watermeier, <ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 72. </ref> 1870 an Schuhmacher Otto Wilhelm <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 74. </ref> und an Einlieger Ebert, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 114. </ref> 1873 an Friedrich Wendiggensen, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VI, 87a. </ref> 1875 an Kolon Neumann Nr. 10, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VI, 98. </ref> und Friedrich Oberlag und den Berlebecker Einlieger Friedrich Kruse <ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: V, 93, </ref> 1876 an Maurermeister August Hilker und Ludwig Klöpping, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 109. </ref> im Jahr darauf an Friedrich Hilker, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 120. </ref> und ein weiteres Jahr später erneut an Kolon Hilker Nr. 59. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 131. </ref> | ||
Andererseits wurde aber auch Land hinzugekauft <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 105, Landverkauf vom Oberregierungsrat Petri an Kolon Watermeier Nr. 2, 1876. </ref> bzw. bei der Versteigerung des Hofs Klöpping, [[Kirchweg | Andererseits wurde aber auch Land hinzugekauft <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VII, 105, Landverkauf vom Oberregierungsrat Petri an Kolon Watermeier Nr. 2, 1876. </ref> bzw. bei der Versteigerung des Hofs Klöpping, [[Kirchweg 24-26 (Heiligenkirchen)]] , 1873 ein ganzes Kolonat erworben, <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8 - Band: VI, 87c. </ref> was zu den Landverkäufen in diesem und den Folgejahren geführt haben wird. | ||
1928 verzichtete die Gemeinde auf ihr Vorkaufsrecht beim Verkauf des Waterhofs an Richard Thiemann. Sie erwarb ihn dann 1965 mit einem 4.350 m2 großen Grundstück für 150.000 DM. Die Scheune wurde anschließend für 56.500 DM zur Feuerwehrhalle ausgebaut, was den Abbruch des alten Spritzenhauses, [[Denkmalstraße 21a (Heiligenkirchen)]] nach sich zog. Das Wohnhaus wurde für 17.000 DM renoviert und vermietet. Nach Abbruch des großen Stallgebäudes 1965 pachtete die ARAL hier 1.000 m2 zum Bau einer Tankstelle (Abbruch 1995). | 1928 verzichtete die Gemeinde auf ihr Vorkaufsrecht beim Verkauf des Waterhofs an Richard Thiemann. Sie erwarb ihn dann 1965 mit einem 4.350 m2 großen Grundstück für 150.000 DM. Die Scheune wurde anschließend für 56.500 DM zur Feuerwehrhalle ausgebaut, was den Abbruch des alten Spritzenhauses, [[Denkmalstraße 21a (Heiligenkirchen)]] nach sich zog. Das Wohnhaus wurde für 17.000 DM renoviert und vermietet. Nach Abbruch des großen Stallgebäudes 1965 pachtete die ARAL hier 1.000 m2 zum Bau einer Tankstelle (Abbruch 1995). | ||
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1619 wird die ledige Tochter des Leibzüchters Watermeier und Schwester des Hoferben Gercken, Trineken, schwanger und heiratet daraufhin.<ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 91, fol. 425 (Gogericht Heiligenkirchen, 1619): Baurrichter wroget, dass eß im Geschreÿ gehe, dass deß Watermeiers Schwester trinecke schwanger seÿ. Sein ehelich innerhalb 3 Wochen geworden.</ref> | 1619 wird die ledige Tochter des Leibzüchters Watermeier und Schwester des Hoferben Gercken, Trineken, schwanger und heiratet daraufhin.<ref>LAV NRW OWL, L 89 A, Nr. 91, fol. 425 (Gogericht Heiligenkirchen, 1619): Baurrichter wroget, dass eß im Geschreÿ gehe, dass deß Watermeiers Schwester trinecke schwanger seÿ. Sein ehelich innerhalb 3 Wochen geworden.</ref> | ||
Gercken Watermeier und Ilschen Dreves haben neben dem Anerben Curt (* um 1612) mindestens 5 weitere Kinder:<ref> | Gercken Watermeier und Ilschen Dreves haben neben dem Anerben Curt (* um 1612) mindestens 5 weitere Kinder:<ref>Horst Wißbrock, Über meine Vorfahren. Dokumente - Bilder - Erinnerungen. Ein Beitrag zur Geschichte meiner Herkunftsfamilie, Detmold 2023, S. 582.</ref> | ||
* Cersting * um 1614, heiratet 1648 Elisabeth Teutmeier vom [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Teuthof]] in Heiligenkirchen, eine Tochter von Niehaus Teutmeier. | * Cersting * um 1614, heiratet 1648 Elisabeth Teutmeier vom [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Teuthof]] in Heiligenkirchen, eine Tochter von Niehaus Teutmeier. | ||
* Gerhard * 1620, heiratet 1651 Gretgen Warwey aus Heiligenkirchen und übernimmt mit ihr die einige Jahre wüst gelegene Stätte Krüger in [[Berlebeck]] (s. u.). | * Gerhard * 1620, heiratet 1651 Gretgen Warwey aus Heiligenkirchen und übernimmt mit ihr die einige Jahre wüst gelegene Stätte Krüger in [[Berlebeck]] (s. u.). | ||
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* Ilsche [Ilsabein]). | * Ilsche [Ilsabein]). | ||
1643 heiratet der Anerbe Curt Watermeier (19. April 1643 Eheprotokoll): Curt Watermeier, Gerdt Watermeiers sel. nachgelaßener Sohn, nimbt zur Ehe Trineken Schlichting, Jost Schlichtings sel. im Mackenbruch nachgelaßene dochter, (...), vndt nachdem Curt des vatters sel. Hoff annimbt, verspricht derselbe seiner Mutter gepührende Leibzucht. (...), hiebei ist gewesen Johan Schlichting, der Meier zu Wantorff vndt Cersting, des Watermeiers Bruder."<ref>LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 133: Eheprotokolle Amt Detmold 1641-1661, fol. 56.</ref> Die beiden haben fünf Kinder:<ref> | 1643 heiratet der Anerbe Curt Watermeier (19. April 1643 Eheprotokoll): Curt Watermeier, Gerdt Watermeiers sel. nachgelaßener Sohn, nimbt zur Ehe Trineken Schlichting, Jost Schlichtings sel. im Mackenbruch nachgelaßene dochter, (...), vndt nachdem Curt des vatters sel. Hoff annimbt, verspricht derselbe seiner Mutter gepührende Leibzucht. (...), hiebei ist gewesen Johan Schlichting, der Meier zu Wantorff vndt Cersting, des Watermeiers Bruder."<ref>LAV NRW OWL, L 108 A, Nr. 133: Eheprotokolle Amt Detmold 1641-1661, fol. 56.</ref> Die beiden haben fünf Kinder:<ref>Horst Wißbrock, Über meine Vorfahren. Dokumente - Bilder - Erinnerungen. Ein Beitrag zur Geschichte meiner Herkunftsfamilie, Detmold 2023, S. 580 f.</ref> | ||
* Jürgen, der als Ältester den Hof aber nicht übernimmt zugunsten seines Bruders Johann. | * Jürgen, der als Ältester den Hof aber nicht übernimmt zugunsten seines Bruders Johann. | ||
* Magdalena Marg., weil. Cordt Watermeiers zu Heiligenkirchen Tochter, heiratet im August 1682 Johann Henrich Bartold aus Berlebeck, zieht zu ihm mit 90 Talern Brautschatz, welche ihr Bruder Johan verspricht. | * Magdalena Marg., weil. Cordt Watermeiers zu Heiligenkirchen Tochter, heiratet im August 1682 Johann Henrich Bartold aus Berlebeck, zieht zu ihm mit 90 Talern Brautschatz, welche ihr Bruder Johan verspricht. | ||
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Zudem hatte die Witwe Watermeyer nach Anthon Henrichs Tod noch ein uneheliches Kind, die am 5.1.1765 geborene Sophia Dorothea Elisabeth. Als Vater gab sie Hans Henrich Meyer zu Wantrup, Heiligenkirchen Nr. 1, an. Im Kirchenbuch ist vermerkt: "den 5 Jan. gebohren Susanna Clara Elisabet Wittibe Watermeyers eine in Unzucht gezeugte Tochter, deßen Vatter Hans Henrich Meyer zu Wantrup". | Zudem hatte die Witwe Watermeyer nach Anthon Henrichs Tod noch ein uneheliches Kind, die am 5.1.1765 geborene Sophia Dorothea Elisabeth. Als Vater gab sie Hans Henrich Meyer zu Wantrup, Heiligenkirchen Nr. 1, an. Im Kirchenbuch ist vermerkt: "den 5 Jan. gebohren Susanna Clara Elisabet Wittibe Watermeyers eine in Unzucht gezeugte Tochter, deßen Vatter Hans Henrich Meyer zu Wantrup". | ||
Mitte 1764 heiratet Johan Hermann Otto aus Hedderhagen (bei Heiden) auf den Waterhof.<ref> | Mitte 1764 heiratet Johan Hermann Otto aus Hedderhagen (bei Heiden) auf den Waterhof.<ref>Horst Wißbrock, Über meine Vorfahren. Dokumente - Bilder - Erinnerungen. Ein Beitrag zur Geschichte meiner Herkunftsfamilie, Detmold 2023, S. 585.</ref> | ||
1765 wohnte der Jude Isaak Alexander bei Watermeier (geb. um 1706, gest. 1791). <ref> Zur Familie siehe LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 5405. </ref> Er gab an, seit 20–21 Jahren teils in Detmold, teils in Heiligenkirchen gewohnt zu haben, zunächst bei Peter, dann bei Wellner und jetzt bei Watermeier, mit Frau und Kindern (ein Sohn sei bei dem Juden Raphael in Diensten). Die Familie lebte vom Viehhandel und Schlachten. Da er das Schutzgeld von 10 Louis d’or nicht zahlen konnte, sollte er 1769 ausgewiesen werden. Auf sein Gesuch wurde ihm Aufschub bis Ostern 1770 gewährt (1792 ist die Rede davon, dass er die Summe bezahlt hätte). Der Fortgang ist ungewiss, allerding lebte 1792 seine Witwe noch in Heiligenkirchen und bat um ein Geleit für ihren 46 Jahre alten Sohn Alexander Isaak, welcher 1791 die Tochter des Levi David aus Heidenoldendorf geschwängert hatte. Da er die 10 Louis d’or nicht zahlen konnte, wurde ihm ausnahmsweise eine Aufenthaltskonzession gegen 8 rt jährlich im voraus zu zahlen erteilt. Das Vermögen der Witwe wurde als sehr gering eingeschätzt, höchstens 20–25 rt wert. Isaak Alexander hatte 1792 die Tochter des Schutzjuden Levi Derichs aus Hornoldendorf geheiratet und zwei Kinder gezeugt. Da ihm die 8 rt sehr schwer fielen, wurde ihm die Ratenzahlung von 24 Mgr. monatlich gestattet. 1794 war Alexander Isaak insolvent. Untervogt Brönker taxierte dessen Vermögen auf 4 rt 2 gr. Er starb ca. 1803 sehr arm und hinterließ eine Witwe mit sieben Kindern, die bis 1818 dem Staat zur Last fielen. 1818 war der älteste Sohn Isaak Exames erwachsen. Er suchte unter dem Versprechen, seine Mutter und kleineren Geschwister, worunter der Bruder Süskind mit verwachsenen Beinen und einem Klupfuß war, zu ernähren, als Schutz- oder tolerirter Jude in Heiligenkirchen aufgenommen zu werden. Trotz Fürsprache in Amt und Bauerschaft zog die Regierung den Fall bis 1825. 1821 bis 1823 hatte er in der Möllerschen Stätte des Pottaschbrennen gewerblich ausgeübt und kaufte dann die Stätte Nr. 24, [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)]]. Gegen eine Kaution von 200 rt, die als Grundschuld auf seine Stätte Nr. 24 eingetragen wurde, erhielt er Ende 1825 die Konzession zum Aufenthalt. Anschließend muss er geheiratet haben, 1828 findet sich der Hinweis auf eine Taufscheingebühr. 1837 sollte die Kaution durch Zwangsversteigerung des Hauses eingezogen werden, da Exames sein Gewerbe der Pottasche-Siederei nicht mehr ausübte. Durch Fürsprache in Amt und Bauerschaft konnte diese Geldstrafe in einen sechswöchigen Arrest im Strafwerkhaus umgewandelt werden. 1842 suchte der Bruder Süskind (geb. um 1805) um eine Konzession und Heiratserlaubnis nach, was aber verweigert wurde. | 1765 wohnte der Jude Isaak Alexander bei Watermeier (geb. um 1706, gest. 1791). <ref> Zur Familie siehe LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 5405. </ref> Er gab an, seit 20–21 Jahren teils in Detmold, teils in Heiligenkirchen gewohnt zu haben, zunächst bei Peter, dann bei Wellner und jetzt bei Watermeier, mit Frau und Kindern (ein Sohn sei bei dem Juden Raphael in Diensten). Die Familie lebte vom Viehhandel und Schlachten. Da er das Schutzgeld von 10 Louis d’or nicht zahlen konnte, sollte er 1769 ausgewiesen werden. Auf sein Gesuch wurde ihm Aufschub bis Ostern 1770 gewährt (1792 ist die Rede davon, dass er die Summe bezahlt hätte). Der Fortgang ist ungewiss, allerding lebte 1792 seine Witwe noch in Heiligenkirchen und bat um ein Geleit für ihren 46 Jahre alten Sohn Alexander Isaak, welcher 1791 die Tochter des Levi David aus Heidenoldendorf geschwängert hatte. Da er die 10 Louis d’or nicht zahlen konnte, wurde ihm ausnahmsweise eine Aufenthaltskonzession gegen 8 rt jährlich im voraus zu zahlen erteilt. Das Vermögen der Witwe wurde als sehr gering eingeschätzt, höchstens 20–25 rt wert. Isaak Alexander hatte 1792 die Tochter des Schutzjuden Levi Derichs aus Hornoldendorf geheiratet und zwei Kinder gezeugt. Da ihm die 8 rt sehr schwer fielen, wurde ihm die Ratenzahlung von 24 Mgr. monatlich gestattet. 1794 war Alexander Isaak insolvent. Untervogt Brönker taxierte dessen Vermögen auf 4 rt 2 gr. Er starb ca. 1803 sehr arm und hinterließ eine Witwe mit sieben Kindern, die bis 1818 dem Staat zur Last fielen. 1818 war der älteste Sohn Isaak Exames erwachsen. Er suchte unter dem Versprechen, seine Mutter und kleineren Geschwister, worunter der Bruder Süskind mit verwachsenen Beinen und einem Klupfuß war, zu ernähren, als Schutz- oder tolerirter Jude in Heiligenkirchen aufgenommen zu werden. Trotz Fürsprache in Amt und Bauerschaft zog die Regierung den Fall bis 1825. 1821 bis 1823 hatte er in der Möllerschen Stätte des Pottaschbrennen gewerblich ausgeübt und kaufte dann die Stätte Nr. 24, [[Kirchweg 11 (Heiligenkirchen)]]. Gegen eine Kaution von 200 rt, die als Grundschuld auf seine Stätte Nr. 24 eingetragen wurde, erhielt er Ende 1825 die Konzession zum Aufenthalt. Anschließend muss er geheiratet haben, 1828 findet sich der Hinweis auf eine Taufscheingebühr. 1837 sollte die Kaution durch Zwangsversteigerung des Hauses eingezogen werden, da Exames sein Gewerbe der Pottasche-Siederei nicht mehr ausübte. Durch Fürsprache in Amt und Bauerschaft konnte diese Geldstrafe in einen sechswöchigen Arrest im Strafwerkhaus umgewandelt werden. 1842 suchte der Bruder Süskind (geb. um 1805) um eine Konzession und Heiratserlaubnis nach, was aber verweigert wurde. | ||
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1894 (Brandkataster) besitzt F[riedrich]. Watermeier den Waterhof. | 1894 (Brandkataster) besitzt F[riedrich]. Watermeier den Waterhof. | ||
[[Datei:DT-Hk_Königstr2_ME-PK-24-12.jpg|thumb| | [[Datei:DT-Hk-Nr2_ME-PK-40-59-19190719.png|thumb|Hochzeitsgesellschaft Paula Watermeier und Erdmann Moser, 19. Juli 1919, auf der Treppe des Watermeierschen Wohnhauses (LLB: ME-PK-40-59)]] | ||
[[Datei:DT-Hk_Königstr2_ME-PK-24-12.jpg|thumb|Fritz (* 1865, † 9.1.1935) und Elise Watermeier geb. Rautenberg (* 1868, † 11.9.1936) mit Pferden und Tochter Paula verh. Moser auf dem Hof, um 1920, LLB: ME PK-24-12]] | |||
1901 (Adressbuch) Landwirt Friedrich Watermeier; Witwe Henriette Huchthausen; Zimmermann Konrad Krüger. | 1901 (Adressbuch) Landwirt Friedrich Watermeier; Witwe Henriette Huchthausen; Zimmermann Konrad Krüger. | ||
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[[Kategorie:Hausstätte in Heiligenkirchen]] [[Kategorie:Meierhof]] [[Kategorie:Königstraße (Heiligenkirchen)]] | |||