Küster-Meyer-Platz 2 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
Eckart Reicke, Vom Lippischen Lehrerseminar zum Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium Detmold, Detmold 1981. | |||
Wilhelm Burre, Das Lippische Lehrer-Seminar, Detmold: Meyer 1925 (LLB: LP 34.4°). | |||
Die hundertjährige Jubelfeier des Lehrerseminars in Detmold am 30. November 1881, Detmold: Schenk 1881 [https://s2w.hbz-nrw.de/urn/urn:nbn:de:hbz:51:1-3956 Digitalisat]. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L 106 A / Direktion des Lippischen Lehrerseminars in Detmold, 1780-1925 | |||
LAV NRW OWL, D 9 Detmold 3 / Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold, 1890-1972 | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 14:52 Uhr
| Küster-Meyer-Platz 2 (Detmold) | |
|---|---|
| Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
| Straße | Küster-Meyer-Platz (Detmold) |
| Hausnummer | 2 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Detmold |
| Hausnummer | - |
Ehemaliges Lippisches Lehrerseminar, 1888/89 erbaut. Das Seminar ist 1891 und 1894 ohne Hausnummer unter "Verlängerte Leopoldstraße" verzeichnet,[1] [2] 1897 und 1901 ohne Hausnummer unter "Neue Leopoldstraße".[3] [4] 1904 ist das Seminar unter "Weerthstraße" zu finden,[5] 1909 unter Seminarstraße 12.[6] 1912 bis 1926 ist es dann die Seminarstraße 7.[7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14]
Geschichte
Das Lippische Lehrerseminar wurde auf Initiative der Prinzessin Casimire von Anhalt-Dessau, der dritten Gemahlin des Grafen Simon August, gegründet. Es wurde am 30.11.1781 als eine der ersten Lehrerbildungseinrichtungen eröffnet. Als Ausbildungsstätte für zukünftige Volksschullehrer bereitete es auf die Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an den Lippischen Volkssschulen vor. 1888/89 wurde nach den Plänen des Baumeisters Leopold Petri auf dem Hambruch ein neues Seminargebäude erbaut. Nach der Schließung des Lehrerseminars 1925 wurde hier eine Aufbauschule eingerichtet, die mit einem Internat verbunden war. Im Zweiten Weltkrieg war das Gebäude beschlagnahmt, anschließend richtete die Lippische Schulverwaltung im ehemaligen Seminargebäude pädagogische Lehrgänge ein, aus denen sich eine pädagogische Akademie entwickelte, die bis 1949 existierte. Zwischenzeitlich wurde das ehemalige Seminargebäude wiederum als Internatsschule genutzt, mittlerweile gehört es zum Grabbe-Gymnasium.[15]
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 17.1.1996, Nr. A 482.
Gebäude


Langgestreckter, dreigeschossiger Mauerwerksbau aus Bruchstein auf hohem Kellergeschoss. An beiden Schmalseiten ein quergestellter zweigeschossiger Flügel. Flach geneigte Walmdächer. Der Hauptbau mit 13 Fensterachsen, durch einen Mittelrisalit gegliedert. Dieser 3-achsig mit Dreiecksgiebel. In der Mittelachse des Risalits Sandstein-gerahmtes Eingangsportal mit seitlichen Pilastern Architrav, von Obelisken mit Kugeln bekrönt. Die ehemalige rundbogige Tür durch ein Fenster ersetzt, Freitreppe entfernt. Sockel an den drei Schauseiten an Sandsteinquadern, sonst wie die übrigen Fassaden aus Muschelkalksteinen. Die Fenster im Erdgeschoss stichbogig, im 1. Obergeschoss rundbogig mit Sandstein-Gewänden. Aus den ursprünglich rundbogigen Zwillingsfenstern im 2. Obergeschoss die Mittelpfeiler entfernt und die Rundbögen zu einem Korbbogen vereinfacht. Die Fassaden durch zwei Sohlbankgesimse gegliedert, unter der Traufe ein kräftiges Konsolgesims aus Sandstein. Der Ortgang des Dreiecksgiebels in Holz profiliert, das bauzeitliche Rundfenster mit eisernen Kreuzsprossen. Rückwärtige Fassaden ohne Gesimse und Sandsteingewände, lediglich Sohlbänke aus Sandstein. Kellerdecke und alle Flurdecken als Preußische Kappendecken, die übrigen als Holzbalkendecken ausgebildet. Walmdach als Pfettendach mit stehendem Stuhl und Drempel in Nadelholz konstruiert.
Verlegung des Haupteingangs und des Treppenhauses aus der Mittelachse in die Seitenflügel, Anbau eines gläsernen Verbindungsgangs zum Neubau an den südlichen Seitenflügel, dabei die historische Außenwand durch große Fenster- und Türwandzone ersetzt. Fenster 1985 ohne Berücksichtigung des historischen Vorbildes erneuert. Der historische rückseitige Mittelflügel abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Nach Osten an den Seitenflügel angebauter Internatsbau von 1953/54.[16]
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1891 Eigentümer: Fürstl. Regierung, Neues Seminar; Bewohner*innen: Sauerländer, Seminar-Direktor; Sauerländer, Lehrerin.[17]
1894 Eigentümer: Lippischer Staat, Landes-Seminar und Präparandenschule; Bewohner*innen: Georg Sauerländer, Seminar-Direktor; Friedrich Capelle, Seminarlehrer; Konrad Baars, Kastellan.[18]
1897 Eigentümer: Fürstl. Lippischer Staat, Seminar; Bewohner*innen: Georg Sauerländer, Seminar-Direktor; Auguste Sauerländer, Frl., Lehrerin a. D.; Albert Baars, Hausmeister; Friedrich Capelle, Seminarlehrer.[19]
1901 Eigentümer: Lipp. Staat, Lehrer-Seminar; Bewohner*innen: Friedrich Capelle, Seminarlehrer; August Pieper, Seminar-Hausmeister; Georg Sauerländer, Seminar-Direktor.[20]
1904 Eigentümer: Lipp. Staat, Seminar; Bewohner*innen: Georg Sauerländer, Seminardirektor; Auguste Sauerländer, Frl., Lehrerin a. D.; Friedrich Capelle, Seminarlehrer; August Pieper, Hausmeister; Wilhelm Meyer, Vorschullehrer; Lilli Biller, Rentnerin.[21]
1909 Eigentümer: Lippischer Staat, Seminargebäude; Sauerländer, Seminar-Direktor; Sauerländer, Lehrerin; Pieper, Hausmeister; Schneider, Seminar-Lehrer.[22]
1912 Seminargebäude; Bewohner*innen: Sauerländer, Seminar-Direktor; Pieper, Hausmeister; Schneider, Seminarlehrer.[23]
1914 Eigentümerin: Regierung; Bewohner*innen: Wilhelm Lange, Seminardirektor; Luise Grotefent, Rentnerin; August Pieper, Hausmeister; Eduard Schneider, Seminarlehrer.[24]
1916 Eigentümerin: Regierung; Bewohner*innen: Wilhelm Lange, Seminardirektor; Luise Grotefent, Rentnerin; Eduard Schneider, Seminarlehrer.[25]
1918 Eigentümerin: Fürstl. Regierung; Bewohner*innen: W. Lange, Seminardirektor; Luise Grotefend, Frl.; Eduard Schneider, Seminarlehrer.[26]
1920 Eigentümerin: Lipp. Regierung; Bewohner*innen: W. Lange, Seminardirektor; Anna Dilthey, Pensions-Inhaberin; Eduard Schneider, Seminarlehrer.[27]
1923 Eigentümerin: Lipp. Regierung; Bewohner*innen: W. Lange, Seminardirektor; Sophie Schnatmann, Haushälterin; Hilde Sieglin, Jugendpflegerin; Heinrich Lücke, Hausmeister; Eduard Schneider, Seminarlehrer.[28]
1925 Eigentümerin: Lipp. Regierung; Bewohner*innen: W. Lange, Seminardirektor; Sophie Schnatmann, Haushälterin; Hilde Sieglin, Jugendpflegerin; Heinrich Lücke, Hausmeister; Eduard Schneider, Seminaroberlehrer; Luise Grotefend, Frl.[29]
1926 Eigentümerin: Lipp. Regierung; Bewohner*innen: W. Lange, Seminardirektor; Heinrich Lücke, Amtsobergehilfe; Ed. Schneider, Seminaroberlehrer; Gretchen Zoder, Jugendpflegerin.[30]
Literatur
Eckart Reicke, Vom Lippischen Lehrerseminar zum Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium Detmold, Detmold 1981.
Wilhelm Burre, Das Lippische Lehrer-Seminar, Detmold: Meyer 1925 (LLB: LP 34.4°).
Die hundertjährige Jubelfeier des Lehrerseminars in Detmold am 30. November 1881, Detmold: Schenk 1881 Digitalisat.
Quellen
LAV NRW OWL, L 106 A / Direktion des Lippischen Lehrerseminars in Detmold, 1780-1925
LAV NRW OWL, D 9 Detmold 3 / Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold, 1890-1972
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
- ↑ Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
- ↑ Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
- ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.
- ↑ Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
- ↑ Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
- ↑ Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.
- ↑ Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
- ↑ Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
- ↑ Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
- ↑ Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
- ↑ Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
- ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 01.06.2025 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 01.06.2025 von Joachim Kleinmanns