Lange Straße 33 (Bad Salzuflen): Unterschied zwischen den Versionen

 
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==Gebäude==
==Gebäude==


Kurz vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ließen der Kaufmann Arendt Bade und seine Ehefrau 1612 an der Langen Straße einen prächtigen, mit kunstvollem Schnitzwerk im Stil der Weserrenaissance verzierten Neubau errichten. Diese zeugen, zusammen mit den großen Speicherböden und dem Saal im hinteren Teil des Gebäudes, von dem Reichtum des Erbauerpaares. Das Innere wurde in den 1950er Jahren durch Ladeneinbauten verändert. Die Fassade hingegen ist bis heute weitestgehend im Originalzustand erhalten geblieben.<ref>Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 15-16.</ref>
Kurz vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ließen der Kaufmann Arendt Bade und seine Ehefrau 1612 an der Langen Straße einen prächtigen Neubau errichten, der mit kunstvollem Schnitzwerk im Stil der Weserrenaissance verziert wurde. Dies zeugt, zusammen mit den großen Speicherböden und dem Saal im hinteren Teil des Gebäudes, von dem Reichtum des Erbauerpaares. Das Innere wurde in den 1950er Jahren durch Ladeneinbauten verändert. Die Fassade hingegen ist bis heute weitestgehend im Originalzustand erhalten geblieben.<ref>Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 15-16.</ref>


==Inschriften==
==Inschriften==
Über dem Torbogen des Gebäudes befindet sich eine schwer entzifferbare Inschrift:
''„De segen des Heren . Din gudt thut mehren So du dich mit eheren tuest ernern''
''Ungunst der Luthe wirt dir nicht schaden Wat Godt huet grifft wirt wol grathen.“
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In dem Torbogen selbst stehen die Namen des Erbauerpaares, ihr Monogramm sowie das Baujahr eingeschrieben:
''„Arendt Bade I. 16. .12 M. Jurgens“''.<ref>  Informationen entnommen aus: Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 15-16.</ref>


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
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==Literatur==
==Literatur==
Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen
Msc Nr. 13.
Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und
Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009].


==Quellen==
==Quellen==
Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.


==Weblinks==
==Weblinks==

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2025, 23:49 Uhr

Lange Straße 33 (Bad Salzuflen)
OrtsteilBad Salzuflen (Kernstadt)
StraßeLange Straße (Bad Salzuflen)
Hausnummer33
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeSalzuflen
StraßeLangestraße
Hausnummer033

Die Hausstätte Lange Straße 33. Bis 1878 als Salzuflen Nr. 69 geführt.[1]

Geschichte

Gebäude

Kurz vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ließen der Kaufmann Arendt Bade und seine Ehefrau 1612 an der Langen Straße einen prächtigen Neubau errichten, der mit kunstvollem Schnitzwerk im Stil der Weserrenaissance verziert wurde. Dies zeugt, zusammen mit den großen Speicherböden und dem Saal im hinteren Teil des Gebäudes, von dem Reichtum des Erbauerpaares. Das Innere wurde in den 1950er Jahren durch Ladeneinbauten verändert. Die Fassade hingegen ist bis heute weitestgehend im Originalzustand erhalten geblieben.[2]

Inschriften

Über dem Torbogen des Gebäudes befindet sich eine schwer entzifferbare Inschrift:

„De segen des Heren . Din gudt thut mehren So du dich mit eheren tuest ernern

Ungunst der Luthe wirt dir nicht schaden Wat Godt huet grifft wirt wol grathen.“

In dem Torbogen selbst stehen die Namen des Erbauerpaares, ihr Monogramm sowie das Baujahr eingeschrieben:

„Arendt Bade I. 16. .12 M. Jurgens“.[3]

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1549 „Johan Güdtlich, anders Hylter.“[4]

1612 Arend Bade; 1638: dessen Witwe Marie Bade geb. Jürgens; der Steinhauer Joh. Bade.

1626 (circa): „die Tochter Agnete Bade heiratet Alhart Wulfert jun.“

1633/37 Der hessische Rittmeister Henrich Cleve „hat Herm. Baden Güter“; 8 Scheffel Land, Garten, Heuland, 1/2 Salzwerk- Viertel.

1637 Der Witwer Alhart Wulfert „heiratet Anna Cleve, die Schwester des Henr. Cleve.“

1645/58 Diederich Glasemeyer, „Kramer allerlei Kaufmannschaft (s. Schwiegersohn Conr. Radewig erwarb 1724 die Lamm'sche, ehem. Cleve'sche Stätte Nr.70).“

1665/77 Die Witwe des Diederich Glasemeyer; „br. e. Weberstell.“

1683/84 Herman Glasemeyer, vorher Salzuflen Nr.180b; „war 1675 Pächter im 3. Stadtkeller.“

1748 „Beysteher Obenhaus; 1 Sohn ist in Bremen; 1 Knecht, 1 Junge bei den Pferden, 1 Magd.“

1752/67 Der Ratsbeisteher Joh. Diedr. Obenhaus; „350 Thaler Brand-Assecuranz.“

1772 „Joh. Didr. Obenhaus sein Haus.“

1776 Johan Died. Obenhaus.

1778 Joh. Diederich Obenhaus.

1779 Joh. Diederich Obenhaus.

1782/95 Der Bäcker Friederich Obenhaus; „350 Thaler Brand-Assecuranz.“

1807 Der Bäcker Friedrich (Adolph) Obenhaus; heiratete am 15.11.1776 Joh. Florent., Tochter des Jürg. Diedr. Rennert.

1814/17 „Witwe Obenhaus und Söhne; haben 27 Scheffel Land.“

1834/51 Der Bäcker Jürg. Diedr. Obenhaus; „(Bäcker Heinrich Obenhaus jun.: siehe Nr. 17!)“

1852/66 Der Bäcker D. Obenhaus (Schwiegervater von F. Ehlebracht, Salzuflen Nr.74).

1868 Der Bäcker Dietrich Obenhaus.

1871/74 Der Landwirt und Bäcker Diedrich Obenhaus, verwitwet; sein Sohn, der Handarbeiter Heinr. Obenhaus und seine Frau Amalie.

1874 Heinrich Obenhaus, Sohn des Diedr. Obenhaus, „Konkurs 1878.“

1878, am 18.10.: August Reker will sich in Kürze verheiraten und in das Diedrich Obenhaus'sche Wohnhaus ziehen, das seine Eltern ihm gekauft haben; siehe [Salzuflen] Nr. 99).“

1879/1901 Der Fuhrmann August Reker, geboren 1850, mit seiner Frau Wilhelmine.

1954 „Umbau; im Erdgeschoß 2 Ladengeschäfte.“

Literatur

Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13.

Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009].

Quellen

Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13., Nr. 69
  2. Vgl. Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 15-16.
  3. Informationen entnommen aus: Stefan Wiesekopsieker, Inschriften an Bad Salzufler Häusern (Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten 2), Bad Salzuflen 2017 [2009], S. 15-16.
  4. Sofern nicht anders ausgewiesen, Informationen zu diesem und folgenden Einträgen entnommen aus: Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13., Nr. 69.

Autor*innen

Lennart Stephan

Seitenhistorie

Seite erstellt am 29.09.2025 von Lennart Stephan

Letzte Änderung am: 03.10.2025 von Lennart Stephan