Lemgoer Straße 16b (Hillentrup): Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| (3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 5: | Zeile 5: | ||
|Koordinaten=52.0352, 8.98669 | |Koordinaten=52.0352, 8.98669 | ||
|Adressbuch1901=Ja | |Adressbuch1901=Ja | ||
|Ortsteil1901=Lemgo | |Ortsteil1901=Lemgo | ||
|Hausnummer1901=137 | |Hausnummer1901=Nikolai-Bauerschaft 137 | ||
}} | }}Es handelt sich um den früheren Gröchtenhof in der Siedlung Neuenkamp, der noch auf Lemgoer Gebiet an der früheren Grenze der Stadt [[Lemgo (Kernstadt)|Lemgo]] und der Gemeinde Hillentrup lag. Heute gehört er zum Ortsteil [[Hillentrup]] der Großgemeinde [[Dörentrup]]. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Die Familie Gröchtemeier bewirtschaftete den Gröchtenhof bis | Die Familie Gröchtemeier bewirtschaftete den Gröchtenhof bis 1857 als Pachtbetrieb der Stadt Lemgo. Der Hof wurde im Spätmittelalter als Wirtschaftshof des Gröchtenturms angelegt. | ||
1857 erwarb der Colon Großvahr, Großenmarpe Nr. 39, den Hof. | |||
1877 ging der Gröchtenhof in den Besitz der Fürstlich Lippischen Rentkammer über und diente seitdem bis 1965 als Forsthaus der Revierförsterei. | |||
Östlich des Forsthauses Gröchtenhof wurde ab 1836 die fürstliche Silbersandgrube betrieben, betreut von fürstlichen Aufsehern, auch "Sandförstern", mit Dienstwohnung ab 1875 im "Forsthaus im Ringe". | |||
Östlich des Forsthauses Gröchtenhof wurde ab 1836 die fürstliche Silbersandgrube betrieben, betreut von fürstlichen Aufsehern, auch "Sandförstern, mit Dienstwohnung ab 1875 im "Forsthaus im Ringe". | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
"Dreiständerbau von 1833 mit nach | "Dreiständerbau von 1833 mit nach links versetzter Deele. Pfannendach mit Krüppelwalm. Auf dem Torbogen erhaltene Inschrift (s.u.). An den Torbögen Stern und Rose, die Ständer mit Schlangenranken beschnitzt. An den Traufseiten enggestellte Ständer; die Westwand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Bruchstein mit Backsteinwänden vorgemauert. Das Haus wird jetzt [1983] noch als Stall genutzt"<ref>{{GaulStadt1983}}, S.149</ref> | ||
==Inschrift<ref>[https://www.nhv-ahnenforschung.de/Torbogen/lippe.htm ‘‘Hausinschriftensammlung des Genealogischen Arbeitskreises im NHV‘‘]</ref>== | ==Inschrift<ref>[https://www.nhv-ahnenforschung.de/Torbogen/lippe.htm ‘‘Hausinschriftensammlung des Genealogischen Arbeitskreises im NHV‘‘]</ref>== | ||
MIT GOTT IN EINER IEDEN SACH DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH MIT GOTT GERATH DER<br> | MIT GOTT IN EINER IEDEN SACH DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH MIT GOTT GERATH DER<br> | ||
| Zeile 47: | Zeile 32: | ||
* Adressbuch 1901: (Fürstliche Rentkammer) Friedrich Brakemeier, Förster<ref>{{LippeAdressbuch1901}}</ref> | * Adressbuch 1901: (Fürstliche Rentkammer) Friedrich Brakemeier, Förster<ref>{{LippeAdressbuch1901}}</ref> | ||
* Adressbuch 1926: Heinrich Köster, Förster (Neuenkamp 137) (<ref>{{LippeAdressbuch1926}}</ref> | * Adressbuch 1926: Heinrich Köster, Förster (Neuenkamp 137) (<ref>{{LippeAdressbuch1926}}</ref> | ||
Förster auf dem Gröchtenhof 1877-1965: | |||
Friedrich Brakemeier, geb. 23.10.1815, | |||
Waldschutzlehrling, Aufseher in der benachbarten Silbersandgrube im Netling, | |||
am 1.7.1844 als Waldschütze in die Wacherschaft Spork versetzt und | |||
am 25.02.1890 als Förster im Gröchtenhof gestorben. | |||
August Dalbkermeyer, geb. 25.5.1866, | |||
Vertretung vom 25.2.1890 bis 30.6.1890 | |||
Heinrich Hattebuhr, geb. 17.1.1829; | |||
1890 bis zu seinem Tod am 18.01.1899 Förster im Gröchtenhof | |||
Wilhelm Gelsten geb. 20.1.1881; | |||
Vertretung 18.1.-30.4.1899 | |||
Friedrich Brakemeier, geb 26.5.1852, ab 1.5.1899 bis zum Ruhestand | |||
Heinrich Köster, geb 20.10.1887, gest. ###, Grabstein auf dem alten Friedhof in Hillentrup noch vorhanden | |||
Er entdeckte die Höhenbefestigung (Wallanlage) aus der vorrömischen Eisenzeit auf dem Piepenkopf, wo seitdem bis heute archäologische Grabungen durchgeführt werden. Anekdote: Im Krieg ging seine Ziege tot und für eine neue lebenswichtige Ziege mußte die beste Lärche den Besitzer wechseln.. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
{{GaulStadt1983}} | {{GaulStadt1983}} | ||
Klaus Gröchtemeier: Die Meier auf dem Gröchtenhof zu Lemgo: Daten zur Geschichte der Familie Gröchtenmeier im Zeitraum von 1557 bis 1857, Mskr. 1989, Stadtarchiv Lemgo, 13 Bib 01 / [S 1] 13, Nr. 6764 (noch auszuwerten) | |||
Jürgen Scheffler u.a., Rund um das Maibolte-Tal und den Piepenkopf (Lippische Kulturlandschaften, H. 51), Detmold 2022 | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
Wilhelm Brakemeier, Aufzeichnungen über die Oberförstereien Sternberg Brake | |||
Wilhelm Brakemeier Aufzeichnungen über | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
Aktuelle Version vom 13. November 2025, 21:56 Uhr
| Lemgoer Straße 16b (Hillentrup) | |
|---|---|
| Ortsteil | Hillentrup |
| Straße | Lemgoer Straße (Hillentrup) |
| Hausnummer | 16b |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Lemgo |
| Hausnummer | Nikolai-Bauerschaft 137 |
Es handelt sich um den früheren Gröchtenhof in der Siedlung Neuenkamp, der noch auf Lemgoer Gebiet an der früheren Grenze der Stadt Lemgo und der Gemeinde Hillentrup lag. Heute gehört er zum Ortsteil Hillentrup der Großgemeinde Dörentrup.
Geschichte
Die Familie Gröchtemeier bewirtschaftete den Gröchtenhof bis 1857 als Pachtbetrieb der Stadt Lemgo. Der Hof wurde im Spätmittelalter als Wirtschaftshof des Gröchtenturms angelegt.
1857 erwarb der Colon Großvahr, Großenmarpe Nr. 39, den Hof.
1877 ging der Gröchtenhof in den Besitz der Fürstlich Lippischen Rentkammer über und diente seitdem bis 1965 als Forsthaus der Revierförsterei.
Östlich des Forsthauses Gröchtenhof wurde ab 1836 die fürstliche Silbersandgrube betrieben, betreut von fürstlichen Aufsehern, auch "Sandförstern", mit Dienstwohnung ab 1875 im "Forsthaus im Ringe".
Gebäude
"Dreiständerbau von 1833 mit nach links versetzter Deele. Pfannendach mit Krüppelwalm. Auf dem Torbogen erhaltene Inschrift (s.u.). An den Torbögen Stern und Rose, die Ständer mit Schlangenranken beschnitzt. An den Traufseiten enggestellte Ständer; die Westwand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Bruchstein mit Backsteinwänden vorgemauert. Das Haus wird jetzt [1983] noch als Stall genutzt"[1]
Inschrift[2]
MIT GOTT IN EINER IEDEN SACH DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH MIT GOTT GERATH DER
ANGANG WOHL FÜRS ENDE MAN GOTT DANKEN SOLL SUCH NICHT IN DEINEM CHRISTEN
THUM DURCH HEUCHELEI BEI MENSCHEN RUHM GOTT KENNT DEIN HERTZ UND * CONRADT GRÖCHTENMEIER
UND WILHELMIENE BRÄDEN VOM SPORKE HABEN DIESES HAUS BAUEN LASSEN DURCH
M*CHRISTOPH BRUNS DEN 27 TEN IUNIUS ANNO 1833


Eigentümer*innen, Bewohner*innen
- Adressbuch 1901: (Fürstliche Rentkammer) Friedrich Brakemeier, Förster[3]
- Adressbuch 1926: Heinrich Köster, Förster (Neuenkamp 137) ([4]
Förster auf dem Gröchtenhof 1877-1965:
Friedrich Brakemeier, geb. 23.10.1815, Waldschutzlehrling, Aufseher in der benachbarten Silbersandgrube im Netling, am 1.7.1844 als Waldschütze in die Wacherschaft Spork versetzt und am 25.02.1890 als Förster im Gröchtenhof gestorben.
August Dalbkermeyer, geb. 25.5.1866, Vertretung vom 25.2.1890 bis 30.6.1890
Heinrich Hattebuhr, geb. 17.1.1829; 1890 bis zu seinem Tod am 18.01.1899 Förster im Gröchtenhof
Wilhelm Gelsten geb. 20.1.1881; Vertretung 18.1.-30.4.1899
Friedrich Brakemeier, geb 26.5.1852, ab 1.5.1899 bis zum Ruhestand
Heinrich Köster, geb 20.10.1887, gest. ###, Grabstein auf dem alten Friedhof in Hillentrup noch vorhanden
Er entdeckte die Höhenbefestigung (Wallanlage) aus der vorrömischen Eisenzeit auf dem Piepenkopf, wo seitdem bis heute archäologische Grabungen durchgeführt werden. Anekdote: Im Krieg ging seine Ziege tot und für eine neue lebenswichtige Ziege mußte die beste Lärche den Besitzer wechseln..
Literatur
Otto Gaul/Ulf-Dietrich Korn, Stadt Lemgo (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, 49. Bd./Teil I), Münster 1983
Klaus Gröchtemeier: Die Meier auf dem Gröchtenhof zu Lemgo: Daten zur Geschichte der Familie Gröchtenmeier im Zeitraum von 1557 bis 1857, Mskr. 1989, Stadtarchiv Lemgo, 13 Bib 01 / [S 1] 13, Nr. 6764 (noch auszuwerten)
Jürgen Scheffler u.a., Rund um das Maibolte-Tal und den Piepenkopf (Lippische Kulturlandschaften, H. 51), Detmold 2022
Quellen
Wilhelm Brakemeier, Aufzeichnungen über die Oberförstereien Sternberg Brake
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Otto Gaul/Ulf-Dietrich Korn, Stadt Lemgo (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, 49. Bd./Teil I), Münster 1983, S.149
- ↑ ‘‘Hausinschriftensammlung des Genealogischen Arbeitskreises im NHV‘‘
- ↑ Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat
- ↑ Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat
Autor
Karl Schröder, Hans-Christian Schall
Seitenhistorie
Seite erstellt am 01.02.2025 von Hans-Christian Schall
Letzte Änderung am: 13.11.2025 von Roland Linde