Ehrenbergweg 6 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen

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}}1666 erbautes Haus, Alter der Stätte noch nicht ermittelt.


==Geschichte==
==Geschichte==
Das Haus wurde 1666 [d] errichtet und ist eines der ältesten Häuser in Hiddesen. Zweigeschossige Utlucht am Wohngiebel, im ländlichen Bereich damals noch ungewöhnlich. "Sie bezeugt das frühe Eindringen dieses im städtischen Bereich um die Mitte des 16. Jh. entwickelten Bauteils in den Formenvorrat des Bauernhauses und läßt damit auf eine sehr frühe Differenzierung der Wohnnutzung in diesem Haus schließen, das nach seinem Bautyp eher zur Gattung des bescheidenen Kötterhauses zählt. Das Haus ist damit bau- und typengeschichtlich wesentlich älter und bedeutender als es der äußere
Augenschein vermuten läßt.<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref>
1799 wurde die Übertragung der Loorberschen Straßenkötterstätte Nr. 10 in Hiddesen an den Schwiegersohn Beckmann beantragt, wegen fehlenden Einverständnisses des Inhabers Lorbeer nicht stattgegeben, da der Anerbe verschollen war. Unklar ist, ob er sich mit oder ohne Erlaubnis außer Landes begeben hatte.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 42b. Siehe auch LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 121.</ref>
1835 erhielt neben anderen auch Lauber Nr. 10 bei der Ausweisung von Grundstücken vom Hiddeser Vorbruch an Hiddeser Eingesessene eine Parzelle.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850, Nr. 98b.</ref>
1854 Verkauf der Stätte Lorbeer Nr. 10 an Interimswirt Simon Günther Nr. 59.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.</ref> Colon Lauber Nr. 10 zu Hiddesen. Die Eheleute waren nicht zum Verkauf legitimiert, da das Kolonat einzig der Ehefrau gehörte, die es von ihren Eltern geerbt hatte. Den Kindern standen keine Eigentums- sondern nur evtl. Erbrechte zu. Die Witwe Lauber Nr. 10 hatte 1839 in 2. Ehe geheiratet Friedrich Wilhelm Barkemeier von Billinghausen Nr. 8., 4 Kinder aus 1. Ehe Luise 10 J., Marie 7, Henriette 5, Amalie 2.
1854 Abtretung der Stätte an die volljährig gewordene Tochter.
1865 Verkauf der Stätte Lorber Nr. 10 zu Hiddesen seitens des Kolons Simon Günther Nr. 79 das. an den Ziegelmeister Simon Beining zu Brokhausen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 133.</ref> Kaufpreis 3050 Taler, Umschreibung im Salbuch 11.2.1865.
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 19.11.1990, Nr. A362.


==Gebäude==
==Gebäude==
Dreiständer-Fachwerkbau von 9 Fachen Länge mit linksseitiger breiter Kübbung neben der Durchgangsdeele. Das rechte Seitenschiff mit Erd- und
Zwischengeschoss sowie zweigeschossiger Utlucht am Wohnteilgiebel, vier Fache breite und ein Fach tief. Im 19. Jh. durch einen Anbau mit Schleppdach vor dem
rückwärtigen Deelenausgang erweitert. Etwa gleichzeitig die breite Kübbung am Torgiebel um ein Fach verlängert und verputzt. Deelentor um 1900 zugesetzt, die Giebelwand mit einer durchgehenden senkrechten Verbretterung mit Deckleisten und blattförmig ausgesägten Brettenden verkleidet. Gleichzeitig im Inneren eine
Galerie zur Erschließung der Räume im Zwischengeschoss angelegt. Windfangvorbau an der östlichen Traufseite.
Östlich vom Haus ehem. Backhaus aus Bruchstein, erbaut um 1860 mit sorgfältig gequaderten Ecken und unverbretterten Fachwerkgiebeln mit Backsteinausfachungen. Drei Türen mit Flachbogenrahmen und senkrechten Deckleisten original erhalten, ebenso Feuerungsöffnung, Rauchfang und Schornstein des abgebrochenen Backofens, der vor der östlichen Giebelwand lag.<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref>


==Inschriften==
==Inschriften==
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==


1799 Lorbeer.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 42b. Siehe auch LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 121.</ref>
1808 Lorber.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 46.</ref>
1835 Lauber.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850, Nr. 98b.</ref>
1839 Witwe Lauber heiratet in 2. Ehe Friedrich Wilhelm Barkemeier von Billinghausen Nr. 8.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.</ref>
1854 Abtretung der Stätte an die volljährig gewordene Tochter bzw. den Interimswirt Simon Günther Nr. 59 (Schwiegersohn?).<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.</ref> Die Eheleute Lauber (s. o.) waren nicht zum Verkauf legitimiert, da das Kolonat einzig der Ehefrau gehörte, die es von ihren Eltern geerbt hatte. Den 4 Kindern (Luise 10 Jahre, Marie 7, Henriette 5, Amalie 2 Jahre) standen keine Eigentums- sondern nur evtl. Erbrechte zu.
1865 Verkauf an den Ziegelmeister Simon Beining zu Brokhausen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 133.</ref>
1901 Simon Beining, Arbeiter.<ref>{{LippeAdressbuch1901}}.</ref>
1926 Hugo Droop, Geflügel-Züchter.<ref>{{LippeAdressbuch1926}}.</ref>
==Literatur==
==Literatur==


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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2025, 07:32 Uhr

Ehrenbergweg 6 (Hiddesen)
OrtsteilHiddesen
StraßeEhrenbergweg (Hiddesen)
Hausnummer6
Karte
Adressbuch von 1901Nein

1666 erbautes Haus, Alter der Stätte noch nicht ermittelt.

Geschichte

Das Haus wurde 1666 [d] errichtet und ist eines der ältesten Häuser in Hiddesen. Zweigeschossige Utlucht am Wohngiebel, im ländlichen Bereich damals noch ungewöhnlich. "Sie bezeugt das frühe Eindringen dieses im städtischen Bereich um die Mitte des 16. Jh. entwickelten Bauteils in den Formenvorrat des Bauernhauses und läßt damit auf eine sehr frühe Differenzierung der Wohnnutzung in diesem Haus schließen, das nach seinem Bautyp eher zur Gattung des bescheidenen Kötterhauses zählt. Das Haus ist damit bau- und typengeschichtlich wesentlich älter und bedeutender als es der äußere Augenschein vermuten läßt.[1]

1799 wurde die Übertragung der Loorberschen Straßenkötterstätte Nr. 10 in Hiddesen an den Schwiegersohn Beckmann beantragt, wegen fehlenden Einverständnisses des Inhabers Lorbeer nicht stattgegeben, da der Anerbe verschollen war. Unklar ist, ob er sich mit oder ohne Erlaubnis außer Landes begeben hatte.[2]

1835 erhielt neben anderen auch Lauber Nr. 10 bei der Ausweisung von Grundstücken vom Hiddeser Vorbruch an Hiddeser Eingesessene eine Parzelle.[3]

1854 Verkauf der Stätte Lorbeer Nr. 10 an Interimswirt Simon Günther Nr. 59.[4] Colon Lauber Nr. 10 zu Hiddesen. Die Eheleute waren nicht zum Verkauf legitimiert, da das Kolonat einzig der Ehefrau gehörte, die es von ihren Eltern geerbt hatte. Den Kindern standen keine Eigentums- sondern nur evtl. Erbrechte zu. Die Witwe Lauber Nr. 10 hatte 1839 in 2. Ehe geheiratet Friedrich Wilhelm Barkemeier von Billinghausen Nr. 8., 4 Kinder aus 1. Ehe Luise 10 J., Marie 7, Henriette 5, Amalie 2.

1854 Abtretung der Stätte an die volljährig gewordene Tochter.

1865 Verkauf der Stätte Lorber Nr. 10 zu Hiddesen seitens des Kolons Simon Günther Nr. 79 das. an den Ziegelmeister Simon Beining zu Brokhausen.[5] Kaufpreis 3050 Taler, Umschreibung im Salbuch 11.2.1865.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 19.11.1990, Nr. A362.

Gebäude

Dreiständer-Fachwerkbau von 9 Fachen Länge mit linksseitiger breiter Kübbung neben der Durchgangsdeele. Das rechte Seitenschiff mit Erd- und Zwischengeschoss sowie zweigeschossiger Utlucht am Wohnteilgiebel, vier Fache breite und ein Fach tief. Im 19. Jh. durch einen Anbau mit Schleppdach vor dem rückwärtigen Deelenausgang erweitert. Etwa gleichzeitig die breite Kübbung am Torgiebel um ein Fach verlängert und verputzt. Deelentor um 1900 zugesetzt, die Giebelwand mit einer durchgehenden senkrechten Verbretterung mit Deckleisten und blattförmig ausgesägten Brettenden verkleidet. Gleichzeitig im Inneren eine Galerie zur Erschließung der Räume im Zwischengeschoss angelegt. Windfangvorbau an der östlichen Traufseite.

Östlich vom Haus ehem. Backhaus aus Bruchstein, erbaut um 1860 mit sorgfältig gequaderten Ecken und unverbretterten Fachwerkgiebeln mit Backsteinausfachungen. Drei Türen mit Flachbogenrahmen und senkrechten Deckleisten original erhalten, ebenso Feuerungsöffnung, Rauchfang und Schornstein des abgebrochenen Backofens, der vor der östlichen Giebelwand lag.[6]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1799 Lorbeer.[7]

1808 Lorber.[8]

1835 Lauber.[9]

1839 Witwe Lauber heiratet in 2. Ehe Friedrich Wilhelm Barkemeier von Billinghausen Nr. 8.[10]

1854 Abtretung der Stätte an die volljährig gewordene Tochter bzw. den Interimswirt Simon Günther Nr. 59 (Schwiegersohn?).[11] Die Eheleute Lauber (s. o.) waren nicht zum Verkauf legitimiert, da das Kolonat einzig der Ehefrau gehörte, die es von ihren Eltern geerbt hatte. Den 4 Kindern (Luise 10 Jahre, Marie 7, Henriette 5, Amalie 2 Jahre) standen keine Eigentums- sondern nur evtl. Erbrechte zu.

1865 Verkauf an den Ziegelmeister Simon Beining zu Brokhausen.[12]

1901 Simon Beining, Arbeiter.[13]

1926 Hugo Droop, Geflügel-Züchter.[14]

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  2. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 42b. Siehe auch LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 121.
  3. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850, Nr. 98b.
  4. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.
  5. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 133.
  6. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  7. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 42b. Siehe auch LAV NRW OWL, L 92 T 1 Nr. 121.
  8. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 46.
  9. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850, Nr. 98b.
  10. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.
  11. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864, Nr. 122a.
  12. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VII: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 7, 1865-1872, Nr. 133.
  13. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat.
  14. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 23.10.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 03.12.2025 von Joachim Kleinmanns