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Weitere nationalistische Inschriften wurden nach 1870 hinzugefügt: | |||
Bronzerelief mit Bildnis Kaiser Wilhelms I., darunter Inschrift: "Der lang getrennte Staemme vereint mit starker Hand, / Der welsche Macht und Tücke siegreich überwand, / Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich, / Armin, dem Retter ist er gleich." | |||
"Am 17. Juli 1870 erklaerte Frank- / reichs Kaiser Louis Napoleon / Preuszen Krieg, da erstunden / alle mit Preuszen verbündeten / deutschen Volksstaemme / und züchtigten vom August 1870 / bis Januar 1871 im[m]er siegreich / franzoesischen Uebermuth / unter Führung des Koenigs | |||
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"Nur weil deutsches Volk verwelscht / und durch Uneinigkeit machtlos / geworden, kon[n]te Napoleon Bonapar / te, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe / Deutscher Deutschland unterjo / chen; da endlich 1813 scha[a]rten sich / um das von Preuszen erhobene / Schwert alle deutschen Staem[m]e / ihrem Vaterlande aus Schmach / die Freiheit erkaempfend. / Leipzig, 18. October 1813 – Paris, 31. Maerz 1814 / Waterloo, 18. Juni 1815 – Paris, 5. Juli 1815." | |||
"Arminius / liberator haud dubie Germaniae / et qui non primordia populi romani, / sicut alii reges ducesque, sed flo / rentissimum imperium lacessie / rit: proeliis ambiguus, bello / non victus." (Armin, ohne Zweifel Deutschlands Befreier, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen bedrängt hat wie andere Könige und Heerführer, sondern in der höchsten Blüte seiner Herrschaft: In Schlachten mit schwankendem Erfolge, im Kriege nicht besiegt). | |||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
Landesverband Lippe. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Thomas Nipperdey, Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert, in: Historische Zeitschrift, 206 (1968), S. 529–585. | |||
* Günter Engelbert (Hg.), Ein Jahrhundert Hermannsdenkmal 1875–1975 (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe e.V.; 23), Detmold 1975. | |||
* Hans Schmidt, Das Hermannsdenkmal im Spiegel der Welt. Baugeschichte, Beiträge, Besucher, Interpretationen. 1838, 1875, 1975, Detmold 1975. | |||
* Georg Nockemann, Hermannsdenkmal (Lippische Sehenswürdigkeiten; 3), 2. Auflage, Lemgo 1984. | |||
* Rudolf Schmidt, Das Hermannsdenkmal als trigonometrischer Punkt 1. Ordnung. Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen, Bonn 1988. | |||
* Andreas Dörner, Politischer Mythos und Symbolische Politik. Sinnstiftung durch symbolische Formen am Beispiel des Hermannsmythos, Opladen 1995. | |||
* Charlotte Tacke, Denkmal im sozialen Raum. Nationale Symbole in Deutschland und Frankreich im 19. Jahrhundert (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft; 108), Göttingen 1995. | |||
* Burkhard Meier, Das Hermannsdenkmal und Ernst von Bandel. Zum zweihundertsten Geburtstag des Erbauers, Detmold 2000. | |||
* Stephanie Lux-Althoff (Bearb.), 125 Jahre Hermannsdenkmal. Nationaldenkmale im historischen und politischen Kontext, Lemgo 2001. | |||
* Dirk Mellies, „Wir kämpfen unter Hermanns Zeichen bis alle unsere Feinde bleichen“. Die politische Rezeption des Hermannsdenkmals 1914–1933, in: Hermann Niebuhr und Andreas Ruppert (Bearb.), Krieg – Revolution – Republik. Detmold 1914–1933. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts, Bielefeld 2006. | |||
* Imke Ritzmann, Ideengeschichtliche Aspekte des Hermannsdenkmals bei Detmold, in: Lippische Mitteilungen, 75 (2006), S. 193–229. | |||
* Roswitha Kaiser, Hermann: Denkmal, Pflege und Inszenierung, in: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, 01/07, Münster 2007, S. 13–18. [https://www.lwl.org/wafd-download/PDF/Denkmalpflege_1_07.pdf#page=14 Digitalisat]. | |||
* Michael Zelle, Das Hermannsdenkmal (Lippische Kulturlandschaften; 25), Detmold 2014. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: III: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 3, 1827-1839, Nr. 68: Das auf der Kahlenplatte der Grotenburg zu errichtende Hermannsdenkmal, 1838. | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2025, 15:49 Uhr
| Hermannsdenkmal | |
|---|---|
| Ortsteil | Hiddesen |
| Straße | Grotenburg (Hiddesen) |
| Hausnummer | - |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Nein |
1838 bis 1875 erbautes Denkmal.
Geschichte
1838 begonnen, Entwurf Ernst von Bandel, 1875 Einweihung. Zur Erinnerung an Hermann den Cherusker, der im Jahr 9 n. Chr. die Römer unter dem Feldherrn Varus im Teutoburger Wald geschlagen hatte.
Gebäude
Das Standbild aus einer Eisenkonstruktion mit Kupferhaut ist mit 26,57 m Höhe die höchste Statue Deutschlands. Mit dem architektonischen Sandsteinunterbau wird eine Gesamthöhe von 53,46 m erreicht.
Inschriften
Das Schwert trägt die Inschrift: DEUTSCHE:EINIGKEIT:MEINE:STAERKE (Vorderseite), MEINE:STAERKE:DEUTSCHLANDS:MACHT (Rückseite).
Auf dem Schild: TREUFEST
Weitere nationalistische Inschriften wurden nach 1870 hinzugefügt:
Bronzerelief mit Bildnis Kaiser Wilhelms I., darunter Inschrift: "Der lang getrennte Staemme vereint mit starker Hand, / Der welsche Macht und Tücke siegreich überwand, / Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich, / Armin, dem Retter ist er gleich."
"Am 17. Juli 1870 erklaerte Frank- / reichs Kaiser Louis Napoleon / Preuszen Krieg, da erstunden / alle mit Preuszen verbündeten / deutschen Volksstaemme / und züchtigten vom August 1870 / bis Januar 1871 im[m]er siegreich / franzoesischen Uebermuth / unter Führung des Koenigs Wilhelm von Preuszen / den am 18. Januar 1871 / Deutsches Volk / zu seinem Kaiser erhob."
"Nur weil deutsches Volk verwelscht / und durch Uneinigkeit machtlos / geworden, kon[n]te Napoleon Bonapar / te, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe / Deutscher Deutschland unterjo / chen; da endlich 1813 scha[a]rten sich / um das von Preuszen erhobene / Schwert alle deutschen Staem[m]e / ihrem Vaterlande aus Schmach / die Freiheit erkaempfend. / Leipzig, 18. October 1813 – Paris, 31. Maerz 1814 / Waterloo, 18. Juni 1815 – Paris, 5. Juli 1815."
"Arminius / liberator haud dubie Germaniae / et qui non primordia populi romani, / sicut alii reges ducesque, sed flo / rentissimum imperium lacessie / rit: proeliis ambiguus, bello / non victus." (Armin, ohne Zweifel Deutschlands Befreier, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen bedrängt hat wie andere Könige und Heerführer, sondern in der höchsten Blüte seiner Herrschaft: In Schlachten mit schwankendem Erfolge, im Kriege nicht besiegt).
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
Landesverband Lippe.
Literatur
- Thomas Nipperdey, Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert, in: Historische Zeitschrift, 206 (1968), S. 529–585.
- Günter Engelbert (Hg.), Ein Jahrhundert Hermannsdenkmal 1875–1975 (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe e.V.; 23), Detmold 1975.
- Hans Schmidt, Das Hermannsdenkmal im Spiegel der Welt. Baugeschichte, Beiträge, Besucher, Interpretationen. 1838, 1875, 1975, Detmold 1975.
- Georg Nockemann, Hermannsdenkmal (Lippische Sehenswürdigkeiten; 3), 2. Auflage, Lemgo 1984.
- Rudolf Schmidt, Das Hermannsdenkmal als trigonometrischer Punkt 1. Ordnung. Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen, Bonn 1988.
- Andreas Dörner, Politischer Mythos und Symbolische Politik. Sinnstiftung durch symbolische Formen am Beispiel des Hermannsmythos, Opladen 1995.
- Charlotte Tacke, Denkmal im sozialen Raum. Nationale Symbole in Deutschland und Frankreich im 19. Jahrhundert (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft; 108), Göttingen 1995.
- Burkhard Meier, Das Hermannsdenkmal und Ernst von Bandel. Zum zweihundertsten Geburtstag des Erbauers, Detmold 2000.
- Stephanie Lux-Althoff (Bearb.), 125 Jahre Hermannsdenkmal. Nationaldenkmale im historischen und politischen Kontext, Lemgo 2001.
- Dirk Mellies, „Wir kämpfen unter Hermanns Zeichen bis alle unsere Feinde bleichen“. Die politische Rezeption des Hermannsdenkmals 1914–1933, in: Hermann Niebuhr und Andreas Ruppert (Bearb.), Krieg – Revolution – Republik. Detmold 1914–1933. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts, Bielefeld 2006.
- Imke Ritzmann, Ideengeschichtliche Aspekte des Hermannsdenkmals bei Detmold, in: Lippische Mitteilungen, 75 (2006), S. 193–229.
- Roswitha Kaiser, Hermann: Denkmal, Pflege und Inszenierung, in: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, 01/07, Münster 2007, S. 13–18. Digitalisat.
- Michael Zelle, Das Hermannsdenkmal (Lippische Kulturlandschaften; 25), Detmold 2014.
Quellen
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: III: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 3, 1827-1839, Nr. 68: Das auf der Kahlenplatte der Grotenburg zu errichtende Hermannsdenkmal, 1838.
Weblinks
Einzelnachweise
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 29.10.2025 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 03.12.2025 von Joachim Kleinmanns