Erbhofstraße 30 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Viehschatz von 1573 besaß Lohmann 8 Pferde, 7 Kühe, 4 Rinder und 15 Schweine.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 15.</ref> 1614 waren es laut Salbuch: "Pferde 4, 2 Vahlen; das Land zu 1½ F. 8 Schfl.; Hawwachs zu 1 F.; zu vollr Mastung 4 Schweine; Kühe 6, Rinder 1, Kälbr 2, Schweine 12. Der Aigen-tumb M. G.H.; M. G.H. die Schulde 1½ Mt. Symon Schwartzen den Zehenden. Gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2 Gf. <Ist M. G. H. Volspenner>".<ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 43 ff. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085263 Digitalisat].</ref> | Nach dem Viehschatz von 1573 besaß Lohmann 8 Pferde, 7 Kühe, 4 Rinder und 15 Schweine.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 15.</ref> 1614 waren es laut Salbuch: "Pferde 4, 2 Vahlen; das Land zu 1½ F. 8 Schfl.; Hawwachs zu 1 F.; zu vollr Mastung 4 Schweine; Kühe 6, Rinder 1, Kälbr 2, Schweine 12. Der Aigen-tumb M. G.H.; M. G.H. die Schulde 1½ Mt. Symon Schwartzen den Zehenden. Gibt auch jahrlichs in die Rentcammer; zum halben Landschatze 2 Gf. <Ist M. G. H. Volspenner>".<ref>{{StöwerSalbücher1969}}, S. 43 ff. [https://s2w.hbz-nrw.de/llb/content/pageview/10085263 Digitalisat].</ref> | ||
Als 1689 Johann Lohmann und seine Frau verstorben waren und nur eine Tochter, Maria Ilsabein, hinterließen, bestimmte Graf Simon Henrich, dass Tönnies Schlepper seinen Hof, den [[Bentweg 54 (Hiddesen)|Schlepperhof]], an den Bruder Friedrich Schlepper abtreten musste, um den Hof Lohmann zu übernehmen.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref> Tönnies Schlepper, nun Lohmann, führte den Hof wieder zur Blüte. Seine Nachfolger erbauten 1760 ein neues Haupthaus, das am 13. Dezember 1767 abbrannte. Das nun 1768 neu erbaute Haus brannte schon 21 Jahre später nieder, am 2. Januar 1789. Noch im selben Jahr wurde neu gebaut. Bei Sievert (1950) lesen wir darüber noch: "Das im Jahre 1789 aufgebaute neue Meierhaus ist heute noch vorhanden. Auf dem Ständer links neben der großen Einfahrtstür an der Südseite des Hauses ist die Jahreszahl 1789 zu lesen, die übrige Inschrift über dem Türbogen ist durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden und nicht mehr zu entziffern. Dagegen ist die am Eingange zur Wohnung und Küche an der westlichen Seite des Hauses vorhanden gewesene, aber durch Zerschneiden der Ständer und Balken bei der Veränderung des Hauseinganges verstückelte Inschrift nach den noch vorhandenen Wortresten wieder herzustellen. Es handelt sich dabei um den Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT."<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref> | Als 1689 Johann Lohmann und seine Frau verstorben waren und nur eine Tochter, Maria Ilsabein, hinterließen, bestimmte Graf Simon Henrich, dass Tönnies Schlepper seinen Hof, den [[Bentweg 54 (Hiddesen)|Schlepperhof]], an den Bruder Friedrich Schlepper abtreten musste, um den Hof Lohmann zu übernehmen.<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref> Tönnies Schlepper, nun Lohmann, führte den Hof wieder zur Blüte. Seine Nachfolger erbauten 1760 ein neues Haupthaus, das am 13. Dezember 1767 abbrannte. Im August 1768 wird berichtet, dass der Neubau im Sommer gerichtet wurde. Lohmann bat, da er aus der Brandkasse nur 250 Taler erhalten habe, um Unterstützung für den Bau einer zusätzlichen Scheune, die er für die Feldfrüchte benötigte.<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1/ Rentkammer-Kolonate, Nr. 85: Lohmannsches Halbmeier-Kolonat Nr. 2 zu Hiddesen, 1768/1803.</ref> Die Amtmänner Hoffmann und Lucanus wandten jedoch ein, die Unterversicherung des Hauses sei Lohmanns eigene Schuld gewesen. Dennoch erhielt er 1768 neben 15 Talern aus der Invalidenkasse weitere 10–20 Taler Zuschuss der Rentkammer und die Genehmigung einer "particulair Collecte im Lande". | ||
Das nun 1768 neu erbaute Haus brannte schon 21 Jahre später nieder, am 2. Januar 1789. Noch im selben Jahr wurde neu gebaut. Bei Sievert (1950) lesen wir darüber noch: "Das im Jahre 1789 aufgebaute neue Meierhaus ist heute noch vorhanden. Auf dem Ständer links neben der großen Einfahrtstür an der Südseite des Hauses ist die Jahreszahl 1789 zu lesen, die übrige Inschrift über dem Türbogen ist durch Witterungseinflüsse unleserlich geworden und nicht mehr zu entziffern. Dagegen ist die am Eingange zur Wohnung und Küche an der westlichen Seite des Hauses vorhanden gewesene, aber durch Zerschneiden der Ständer und Balken bei der Veränderung des Hauseinganges verstückelte Inschrift nach den noch vorhandenen Wortresten wieder herzustellen. Es handelt sich dabei um den Bibelspruch Psalm 42 Vers 6: WAS BETRÜBEST DU DICH, MEINE SEELE, UND BIST SO UNRUHIG IN MIR ? HARRE AUF GOTT; DENN ICH WERDE IHM NOCH DANKEN, DAß ER MIR HILFT MIT SEINEM ANGESICHT."<ref>{{SievertHiddesen1950}}, S. 16.</ref> | |||
Am 30. Dezember 1802 hieß es, "Lohmann in Hiddesen hat sich dem trunk äußerst ergeben, lieget beständig in den Wirthshäsern und ist dabey ein Erzzänker und Schläger. Wenn er nicht mit Nachdruck zu einem bessern Lebenswandel angehalten wird, so gehet sein Colonat ganz zu Grunde." Er wurde daraufhin am 12. Januar 1803 mit dem Bauerrichter Jürgen vor das Amt zitiert, welcher erschien, nicht jedoch Lohmann, den Jürgen entschuldigte wegen wichtiger Arbeit. Jürgen sagte aus, es sei ihm nicht bekannt, dass Lohmann trunksüchtig und ein Schläger sei, es gäbe auch keinerlei Untersuchungen in dieser Hinsicht. Im Hypothekenbuch seien auch keinerlei Schulden ingrossiert. Lohmann solle verwarnt werden, dass er im Falle einer Schlägerei sofort gesetzmäßig bestraft würde.<ref>LAV NRW OWL, L 92 T 1/ Rentkammer-Kolonate, Nr. 85: Lohmannsches Halbmeier-Kolonat Nr. 2 zu Hiddesen, 1768/1803.</ref> | |||
Die alten Gebäude sind abgebrochen bzw. abgebrannt. Heute ist der Lohmannshof Eigentum der Lebenshilfe Detmold. In der 2007 erbauten Wohnstätte Lohmannshof stehen 24 Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung. Außerdem werden auf ca. 14 ha Obst und Gemüse angebaut und in einem Hofladen vermarktet. | Die alten Gebäude sind abgebrochen bzw. abgebrannt. Heute ist der Lohmannshof Eigentum der Lebenshilfe Detmold. In der 2007 erbauten Wohnstätte Lohmannshof stehen 24 Plätze in Einzelzimmern zur Verfügung. Außerdem werden auf ca. 14 ha Obst und Gemüse angebaut und in einem Hofladen vermarktet. | ||