Heidentalstraße 50 (Hiddesen): Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| (2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 7: | Zeile 7: | ||
|Ortsteil1901=Hiddesen | |Ortsteil1901=Hiddesen | ||
|Hausnummer1901=071 | |Hausnummer1901=071 | ||
}} | }}1821 gegründete Stätte, ehem. Kolonatsnummer 71. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
[[Datei:HID-Heidentalstr50_JK2025.jpg|thumb|Heidentalstraße 50, Ansicht von Norden, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns]] | |||
Durch Teilung der Stätte [[Heidentalstraße 12 (Hiddesen)|Multhaupt Nr. 68]] im Jahr 1821 entstanden. | |||
1808 war die Straßenkötterstätte Multhaupt entstanden,<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.</ref> <ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> die 1821 vom Besitzer in 2 Colonate für seine Kinder Friedrich Adolph, 21 Jahre, und Sophie, 16 Jahre, geteilt wurde. Es bestanden 2 Häuser. Der Sohn erhielt das ältere Wohnhaus und die Hälfte von Hofraum und Länderei sowie eine Hudeberechtigung für 2 Kühe und 1 Schwein, seine Tochter das andere, hier als neue Stätte eingetragene Haus, die halbe Länderei und die Hudeberechtigung für 1 Kuh, 1 Rind und 1 Schwein. Der Teilungsantrag wurde genehmigt. Als neue Hausnummern wurden zunächst 68a und 68b vergeben, dann aber die abgeteilte Stätte der Tochter mit Nr. 71 in das Salbuch eingetragen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53.</ref> | |||
1847 wurde die Stätte Nr. 71 an Einlieger Hartmann verkauft.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850.</ref> | |||
1851 erfolgte ein Landverkauf an den Einlieger Freese.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.</ref> | |||
1915 mit einer Villa für den Sanitätsrat Dr. Heinrich Knoch nach den Plänen des Architekten Gustav Meßmann aus Lage überbaut. | |||
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 1.10.1991, Nr. A392. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
"Es handelt sich um einen zweigeschossigen vollunterkellerten Massivbau auf talseitig geschoßhohem Bruchsteinsockel, dessen Fassaden mit ockerfarbigem rauhem Edelputz versehen sind. Das mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckte Walmdach bedingt durch lange Aufschieblinge mit markanten Knick; die weiten Dachüberstände unterseitig kassettiert. Die dreifenstrige Dachgaube zur Straßenseite mit profiliert verputzten Pfeilern und geschweiftem Walmdach. Im OG zur Straße mittig eine 5 Fenstergruppe, von kanellierten Pilastern flankiert; darunter Fußwalm als Überdachung der akzentuierten Mittelzone mit pilastergerahmter vorgezogener Eingangstür, Ovalfenster und vorgezogener Drillingsfenstergruppe. Vor der Eingangstür vierstufige Freitreppe aus Sandsteinblöcken. Beidseitig der Mittelzone noch je eine Fensterachse in beiden Geschossen. An der Rückseite großzügig befensterter Wintergartenanbau auf halbkreisförmigen Grundriß mit Tür zur hochgelegenen Terrasse, darüber Balkon. Unmittelbar neben dem Balkon vorgezogene Dreifenstergruppe, ebenfalls begehbar. An der nördlichen Schmalseite Nebeneingang und Auslucht mit geschoßhohem Sockel und Walmdach. Die feingegliederten Sprossenfenster im original erhalten. Im Inneren qualitätvolle, originale Ausstattung mit äußerst repräsentativem Charakter: Eichenvertäfelung in Wohnraum und Eingangsbereich, Kamin (Einsatz erneuert), Türen, Fenster mit Rolläden, Wintergarten mit gekachelter Wasserquelle etc."<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref> | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1821 Sophie Multhaupt.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53.</ref> | |||
1827 Multhaupt, Neuwohner und Straßenkötter.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.</ref> | |||
1847 Hartmann, bis dahin Einlieger.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850.</ref> | |||
1854 Multhaup [modo Hartmann].<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.</ref> | |||
1901 (Adressbuch) Adolf Hartmann, Arbeiter; Florentine Hartmann, Leibzüchterin; Hermann Klewe, Arbeiter; Heinrich Neumann, Ziegler. | |||
1926 (Adressbuch) Heinrich Knoch, Geh. Sanitäts-Rat; Hanna Knoch, Kleinrentnerin. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850. | |||
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864. | |||
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782. | |||
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827. | |||
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854. | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
| Zeile 36: | Zeile 75: | ||
{{Koordinaten}} | {{Koordinaten}} | ||
{{Hausstättenkategorien}} | {{Hausstättenkategorien}} [[Kategorie:Straßenkötter]] [[Kategorie:Neuwohner]] [[Kategorie:Baudenkmal]] [[Kategorie:Gustav Meßmann]] | ||
Aktuelle Version vom 21. November 2025, 16:23 Uhr
| Heidentalstraße 50 (Hiddesen) | |
|---|---|
| Ortsteil | Hiddesen |
| Straße | Heidentalstraße (Hiddesen) |
| Hausnummer | 50 |
| Karte | |
| Adressbuch von 1901 | Ja |
| Gemeinde | Hiddesen |
| Hausnummer | 071 |
1821 gegründete Stätte, ehem. Kolonatsnummer 71.
Geschichte

Durch Teilung der Stätte Multhaupt Nr. 68 im Jahr 1821 entstanden.
1808 war die Straßenkötterstätte Multhaupt entstanden,[1] [2] die 1821 vom Besitzer in 2 Colonate für seine Kinder Friedrich Adolph, 21 Jahre, und Sophie, 16 Jahre, geteilt wurde. Es bestanden 2 Häuser. Der Sohn erhielt das ältere Wohnhaus und die Hälfte von Hofraum und Länderei sowie eine Hudeberechtigung für 2 Kühe und 1 Schwein, seine Tochter das andere, hier als neue Stätte eingetragene Haus, die halbe Länderei und die Hudeberechtigung für 1 Kuh, 1 Rind und 1 Schwein. Der Teilungsantrag wurde genehmigt. Als neue Hausnummern wurden zunächst 68a und 68b vergeben, dann aber die abgeteilte Stätte der Tochter mit Nr. 71 in das Salbuch eingetragen.[3]
1847 wurde die Stätte Nr. 71 an Einlieger Hartmann verkauft.[4]
1851 erfolgte ein Landverkauf an den Einlieger Freese.[5]
1915 mit einer Villa für den Sanitätsrat Dr. Heinrich Knoch nach den Plänen des Architekten Gustav Meßmann aus Lage überbaut.
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 1.10.1991, Nr. A392.
Gebäude
"Es handelt sich um einen zweigeschossigen vollunterkellerten Massivbau auf talseitig geschoßhohem Bruchsteinsockel, dessen Fassaden mit ockerfarbigem rauhem Edelputz versehen sind. Das mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckte Walmdach bedingt durch lange Aufschieblinge mit markanten Knick; die weiten Dachüberstände unterseitig kassettiert. Die dreifenstrige Dachgaube zur Straßenseite mit profiliert verputzten Pfeilern und geschweiftem Walmdach. Im OG zur Straße mittig eine 5 Fenstergruppe, von kanellierten Pilastern flankiert; darunter Fußwalm als Überdachung der akzentuierten Mittelzone mit pilastergerahmter vorgezogener Eingangstür, Ovalfenster und vorgezogener Drillingsfenstergruppe. Vor der Eingangstür vierstufige Freitreppe aus Sandsteinblöcken. Beidseitig der Mittelzone noch je eine Fensterachse in beiden Geschossen. An der Rückseite großzügig befensterter Wintergartenanbau auf halbkreisförmigen Grundriß mit Tür zur hochgelegenen Terrasse, darüber Balkon. Unmittelbar neben dem Balkon vorgezogene Dreifenstergruppe, ebenfalls begehbar. An der nördlichen Schmalseite Nebeneingang und Auslucht mit geschoßhohem Sockel und Walmdach. Die feingegliederten Sprossenfenster im original erhalten. Im Inneren qualitätvolle, originale Ausstattung mit äußerst repräsentativem Charakter: Eichenvertäfelung in Wohnraum und Eingangsbereich, Kamin (Einsatz erneuert), Türen, Fenster mit Rolläden, Wintergarten mit gekachelter Wasserquelle etc."[6]
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1821 Sophie Multhaupt.[7]
1827 Multhaupt, Neuwohner und Straßenkötter.[8]
1847 Hartmann, bis dahin Einlieger.[9]
1854 Multhaup [modo Hartmann].[10]
1901 (Adressbuch) Adolf Hartmann, Arbeiter; Florentine Hartmann, Leibzüchterin; Hermann Klewe, Arbeiter; Heinrich Neumann, Ziegler.
1926 (Adressbuch) Heinrich Knoch, Geh. Sanitäts-Rat; Hanna Knoch, Kleinrentnerin.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: VI: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 6, 1851-1864.
- ↑ Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: II: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 2, 1803-1826, Nr. 53.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 41: Salbuch der Vogtei Detmold, 1827.
- ↑ LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: V: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 5, 1847-1850.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 13.11.2025 von Joachim Kleinmanns
Letzte Änderung am: 21.11.2025 von Joachim Kleinmanns