Oberschönhagen: Unterschied zwischen den Versionen

 
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In Oberschönhagen gibt es auch einen älteren „-hausen“-Ort mit der Bezeichnung Hunychusen als frühmittelalterlichen Siedlungskern. Das wurde vom Autor Herbert Stöwer im Jahr 2008 als Quelle und am 01. Okt. 2024 in http://lippelex.de/index.php?title=Detmold-Oberschönhagen&oldid=19346 wie folgt u.a. beschrieben:
In Oberschönhagen gibt es auch einen älteren „-hausen“-Ort mit der Bezeichnung Hunychusen als frühmittelalterlichen Siedlungskern. Das wurde vom Autor Herbert Stöwer im Jahr 2008 als Quelle und am 01. Okt. 2024 in http://lippelex.de/index.php?title=Detmold-Oberschönhagen&oldid=19346 wie folgt u.a. beschrieben:


Im Jahr 1352 verpfändete Otto, Edelherr zur Lippe, seinen Zehnten zu Schonenhaghene im Kirchspiel Detmold an den Knappen Hermann de Wendt. Im gleichen Jahr verpfändete Bernhard V. den Zehnten zu Mederkesborn, das 1394 in einem Kuhgeldregister als „to dem Eyderkesborne“ bezeichnet wird, an Konrad von Bega. Es handelt sich um die Höfe Oberschönhagen Nr. 1 und Nr. 9, die ab 1516 nicht mehr zu Brüntrup, sondern zur Bauerschaft Oberschönhagen geh9rechnet werden, weil der Meier zu Eveskeborn -  wie er beim Verkauf der Burg und des Hauses Horn mit Zubehör an Rave Westphal im Jahre 1516 genannt wird – zusammen mit dem Hof Heidenreich von Simon V. für die Burg Detmold vorbehalten wird. Kirchlich gehörten die Höfe damals schon weiterhin zu Cappel.
Im Jahr 1352 verpfändete Otto, Edelherr zur Lippe, seinen Zehnten zu Schonenhaghene im Kirchspiel Detmold an den Knappen Hermann de Wendt. Im gleichen Jahr verpfändete Bernhard V. den Zehnten zu Mederkesborn, das 1394 in einem Kuhgeldregister als „to dem Eyderkesborne“ bezeichnet wird, an Konrad von Bega. Es handelt sich um die Höfe Oberschönhagen Nr. 1 und Nr. 9, die ab 1516 nicht mehr zu Brüntrup, sondern zur Bauerschaft Oberschönhagen gerechnet werden, weil der Meier zu Eveskeborn -  wie er beim Verkauf der Burg und des Hauses Horn mit Zubehör an Rave Westphal im Jahre 1516 genannt wird – zusammen mit dem Hof Heidenreich von Simon V. für die Burg Detmold vorbehalten wird. Kirchlich gehörten die Höfe damals schon weiterhin zu Cappel.


Die Namen der Hofbesitzer wurden erstmals um 1600 genannt.
Die Namen der Hofbesitzer wurden erstmals um 1600 genannt.
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Die Vergabe der Hausnummern erfolgte für die nach 1766 entstandenen Colonate in der Reihenfolge deren Gründungen.
Die Vergabe der Hausnummern erfolgte für die nach 1766 entstandenen Colonate in der Reihenfolge deren Gründungen.


Wegen der Beleuchtung mit Petroleumlampen bzw. vielen Kerzen waren einige Gebäude abgebrannt:
Wegen der fehlenden Elektrizität und Beleuchtung mit Petroleumlampen, Kerzen usw. waren einige Gebäude abgebrannt:


*  1903 Hof Meier
*  1903 Hof Meier
*  1906 Hof Vietmeier
*  1906 Hof Vietmeier, Bad Meinberger Str. 152
*  1950 Hof Görder
*  1950 Hof Görder
*  1954 Leibzucht Reineke
*  1954 Leibzucht Reineke
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Alle Gebäude wurden wieder aufgebaut, falls möglich, in ursprünglicher Form und Konstruktion in Fachwerkbauweise. Nur der Hof Bad Meinberger Strasse 140 wurde in Massivbauweise neu errichtet.
Alle Gebäude wurden wieder aufgebaut, falls möglich, in ursprünglicher Form und Konstruktion in Fachwerkbauweise. Nur der Hof Bad Meinberger Strasse 140 wurde in Massivbauweise neu errichtet.


Nach den vorbeschriebenen Feuern wurde die Dorla auf dem damaligen Flurstück 109 (Vietmeier), heute Bad Meinberger Str. 152, durch eine Betonmauer angestaut für eine Löschwasser-Nutzung. Die Zufahrt erfolgte über den Weg zum Hof Bad Meinberger Str. 160.
Nach den vorbeschriebenen Feuern wurde die Dorla auf dem damaligen Flurstück 109 (Vietmeier) durch eine Betonmauer angestaut für eine Löschwasser-Nutzung. Die Zufahrt erfolgte über den Weg zum Hof Bad Meinberger Str. 160.
Löschwasser musste nie entnommen werden.
Löschwasser musste nie entnommen werden.
Der zugefrorene Teichfläche wurde danach nur noch im Winter von den Dorfkindern genutzt. Heute ist der Teich sehr stark verlandet.
Der zugefrorene Teichfläche wurde danach nur noch im Winter von den Dorfkindern genutzt. Heute ist der Teich sehr stark verlandet.
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Ab dem Jahr 1964 gehörte Oberschönhagen zur Verwaltungsgemeinschaft „Amt Detmold Land“.
Ab dem Jahr 1964 gehörte Oberschönhagen zur Verwaltungsgemeinschaft „Amt Detmold Land“.


Eine Gaststätte oder Einkaufsmöglichkeit waren bzw. sind bis heute nicht vorhanden. Nur in Fissenknick war bis Ende der 1960er Jahre ein Kolonialwarenladen mitten im Dorf. Heutige Anschrift: Raabeweg Nr. 11.
Eine Gaststätte oder Einkaufsmöglichkeit waren bzw. sind bis heute nicht vorhanden. Nur in Fissenknick war bis Ende der 1960er Jahre ein Kolonialwarenladen mitten im Dorf; heutige Anschrift: Raabeweg Nr. 11.


Zwischen den Jahren 1950 bis ca. 1955 kam der Bäcker Buschmann aus Bad Meinberg mit Pferd und Wagen ins Dorf und verkaufte Brote und andere Backwaren. Danach noch einige Jahre mit einem Verkaufswagen.
Zwischen den Jahren 1950 bis ca. 1955 kam der Bäcker Buschmann aus Bad Meinberg mit Pferd und Wagen ins Dorf und verkaufte Brote und andere Backwaren. Danach noch einige Jahre mit einem Verkaufswagen.
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==Verkehrswege==
==Verkehrswege==
Ausser der Bad Meinberger Strasse sind asphaltierte Wege, teilweise als mit Bäumen bepflanzte Alleen, zu den bewohnten Hofanlagen vorhanden.
Ausser der Bad Meinberger Strasse sind asphaltierte Wege, einige als mit Bäumen bepflanzte Alleen, zu den Hofanlagen vorhanden.
Die Wege zu den landwirtschaftlichen bzw. Waldflächen sind geschottert bzw. naturbelassen.
Die Wege zu den landwirtschaftlichen bzw. Waldflächen sind geschottert bzw. naturbelassen.


Eine öffentliche Strassen-/Wegebeleuchtung ist nicht vorhanden.
Eine Strassen-/Wegebeleuchtung ist nicht vorhanden.
 
Der erste Busverkehr von Detmold - Oberschönhagen - Bad Meinberg fuhr erst im Jahr 1958.


==Straßen==
==Straßen==

Aktuelle Version vom 5. Dezember 2025, 18:26 Uhr

Oberschönhagen
GroßgemeindeDetmold
Karte

Oberschönhagen ist ein Ortsteil der Stadt Detmold.

Lage

Oberschönhagen liegt am östlichen Stadtrand von Detmold und grenzt an die Nachbarstädte Blomberg (Brüntrup) und Horn-Bad Meinberg (Fissenknick).

Der Grossteil seiner Fläche von 4,1 qkm ist neben den Hofbebauungen land- und forstwirtschaftlich geprägt.

Es sind noch viele gut erhaltene bzw. sanierte Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorhanden. Nur wenige Häuser sind unbewohnt.

Verwaltungszugehörigkeit

Die ehemals eigenständige Gemeinde Oberschönhagen ist mit der Gemeindereform am 1. Januar 1970 neu strukturiert worden. Die ehemaligen Wohnplätze Fissenknick und Hülsen wurden abgetrennt, Fissenknick wurde der Stadt Horn-Bad Meinberg zugeordnet, Hülsen dem Detmolder Ortsteil Diestelbruch. Der Ortsteil Oberschönhagen gehört seither zu Detmold.

Geschichte

Im Landschatzregister von 1590 wird Oberschönhagen zusammen mit Niederschönhagen als Schonhagen im Kespell Dehtmoldt genannt.[1]

In Oberschönhagen gibt es auch einen älteren „-hausen“-Ort mit der Bezeichnung Hunychusen als frühmittelalterlichen Siedlungskern. Das wurde vom Autor Herbert Stöwer im Jahr 2008 als Quelle und am 01. Okt. 2024 in http://lippelex.de/index.php?title=Detmold-Oberschönhagen&oldid=19346 wie folgt u.a. beschrieben:

Im Jahr 1352 verpfändete Otto, Edelherr zur Lippe, seinen Zehnten zu Schonenhaghene im Kirchspiel Detmold an den Knappen Hermann de Wendt. Im gleichen Jahr verpfändete Bernhard V. den Zehnten zu Mederkesborn, das 1394 in einem Kuhgeldregister als „to dem Eyderkesborne“ bezeichnet wird, an Konrad von Bega. Es handelt sich um die Höfe Oberschönhagen Nr. 1 und Nr. 9, die ab 1516 nicht mehr zu Brüntrup, sondern zur Bauerschaft Oberschönhagen gerechnet werden, weil der Meier zu Eveskeborn - wie er beim Verkauf der Burg und des Hauses Horn mit Zubehör an Rave Westphal im Jahre 1516 genannt wird – zusammen mit dem Hof Heidenreich von Simon V. für die Burg Detmold vorbehalten wird. Kirchlich gehörten die Höfe damals schon weiterhin zu Cappel.

Die Namen der Hofbesitzer wurden erstmals um 1600 genannt.

Während des 30-jährigen Kriegs erfolgten Plünderungen durch sog. „abgöttische schwedische Reutter“.

Nach 1650 wurden die „Meier- oder Hägerrechte“ vergeben und die Einordnung in Vollspänner und Halbspänner. Zu der Zeit erfolgte auch die Besiedlung von Fissenknick und Hülsen.

Es entstanden Streusiedlungen durch Aufteilung unter den hudeberechtigten Bauern und Köttern und Leibzuchten. Kleinere Flächen wurden an „Neusiedler“ verkauft – darauf gebaut die „Ziegler-Häuser“.

Es gehörten 8 Höfe zur Kirchengemeinde Detmold und 2 Höfe zu Cappel.

Als älteste Hofstellen sind dokumentiert:

  • 1737 Leibzucht Reineke
  • 1756 Leibzucht Dickewied
  • 1765 Haupthaus Hunkemeier

Die Hausnummern wurden erst am 13. Mai 1766 („Verordnung wegen Nummerierung der Häuser von 1766“) durch den regierenden Grafen und Edlen Herrn Simon August zur Lippe vergeben. Die Reihenfolge der Nummerierung richtete sich nach der Höhe des Steueraufkommens, d.h. die Nr. 1 als größte Hofstelle hatte die meisten Steuern zu zahlen.

Am 17. April 1768 gab es von Herrn Simon August zur Lippe eine weitere „Verordnung wegen Gebäude auf dem Lande“, die wegen des Brandschutzes vorgab, dass die bei „Errichtung neuer Gebäude hinkünftig die Wohnhäuser von den Scheunen und Fruchthäusern gänzlich abgesondert und so angelegt werden sollen, dass der Hausmann aus seiner Wohnung alles überschauen kann“. Die Gründe (Holz-Sockelschwellen) an den Häusern und Scheunen mussten einige Fuss hoch untermauert werden, um sie vor Fäulnis zu bewahren. Auch der Brand-Assecurations-Kasse mussten die Hauseigentümer beitreten.

Schliesslich wurde am 27. Dezember 1808 von Pauline Christine Wilhelmine, Souveräne Fürstin, Vormünderin und Regentin zur Lippe usw. die „Verordnung zur Aufhebung des Leib- und Guts-Eigenthums betreffend“ verabschiedet.

Daraus ergab sich, dass „alle Unterthanen. die sich bisher in Herrschaftlichem Leibeigenthum bzw. auch Colonaten befanden, zum ersten des nächsten Jahres daraus entlassen werden“. Die auf den Gütern befindlichen verschiedenen Verbindlichkeiten zu Spann- oder Handdiensten, Zins und Pachtgefällen, und anderen Geld- und Naturalabgaben blieben allerdings unverändert.

Durch die Bauernbefreiung zwischen 1810 bis 1850 erfolgte die Ablösung der Hand- und Spanndienste für das fürstliche Domanium in Detmold und der Huderechte.

Im Jahr 1828 liess der damalige Landesherr eine Volkszählung – auch Census genannt – durchführen, um sich eine Übersicht über die Anzahl der Untertanen und deren Lebensverhältnisse in den verschiedenen Bauerschaften zu verschaffen. Es wurden alle Wohnstätten, die Anzahl der darauf befindlichen Wohnhäuser, die Anzahl der Menschen auf diesen Stätten, unterteilt in Erwachsene, Ehepaare und deren Kinder erfasst. Ferner auch die auf dem Altenteil der Hofstätten, auch Colonate genannt, lebenden Leibzüchter und die als Mieter auf den Höfen lebenden Einlieger.

Eine Bauerschaft, auch Einwohnerschaft, entspricht als kleinste Verwaltungseinheit des Landes den späteren Gemeinden. Innerhalb einer Bauerschaft erfolgte die Auflistung der Volkszählung der Reihenfolge der Colonatsnummern, die für Lippe erst im Jahr 1766 festgeschrieben wurden. Sie behielten in der Regel ihre Gültigkeit bis zum Zeitpunkt der Einführung von Strassennamen im 20. Jahrhundert. Die Vergabe der Hausnummern erfolgte für die nach 1766 entstandenen Colonate in der Reihenfolge deren Gründungen.

Wegen der fehlenden Elektrizität und Beleuchtung mit Petroleumlampen, Kerzen usw. waren einige Gebäude abgebrannt:

  • 1903 Hof Meier
  • 1906 Hof Vietmeier, Bad Meinberger Str. 152
  • 1950 Hof Görder
  • 1954 Leibzucht Reineke

Alle Gebäude wurden wieder aufgebaut, falls möglich, in ursprünglicher Form und Konstruktion in Fachwerkbauweise. Nur der Hof Bad Meinberger Strasse 140 wurde in Massivbauweise neu errichtet.

Nach den vorbeschriebenen Feuern wurde die Dorla auf dem damaligen Flurstück 109 (Vietmeier) durch eine Betonmauer angestaut für eine Löschwasser-Nutzung. Die Zufahrt erfolgte über den Weg zum Hof Bad Meinberger Str. 160. Löschwasser musste nie entnommen werden. Der zugefrorene Teichfläche wurde danach nur noch im Winter von den Dorfkindern genutzt. Heute ist der Teich sehr stark verlandet.

Die Kirchengemeinde Vahlhausen wurde im Jahre 1913 gegründet. Die Hofeigentümer Meier und Mischer bauten im Jahr 1919 einen privaten Friedhof auf dem Hofgelände Meier.

Im Jahr 1943 stürzte in der Wiese Brokamp, Bad Meinberget Strasse 168, ein kleines britisches Militärflugzeug ab. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt. Die Vertiefung wurde bei Schnee von den Kindern als "Skipiste" zum "Slalomfahren" genutzt. Die Vertiefung ist seit längerem eingeebnet.

Im östlichen Bereich des Waldgrundstücks des Hofes Bad Meinberger Strasse 170, sind zwei Hügelgräber vorhanden.

Die Elektrizität kam 1946 mit Freileitungen.

Der Bau der Wasserleitung erfolgte im Jahr 1958. Bis dahin wurde Trikwasserwasser aus gemauerten Brunnen entnommen. Wasser für sonstige Zwecke entnahm man der Dorla.

Ein Wasserhochbehälter aus dem Jahr 1957/58 ist an der Bad Meinberger Strasse gegenüber der Zuwegung zu den Grundstücken Nr. 158 und 160 vorhanden und in Betrieb.

Einen Telefonanschluss hatten bis ca. 1960 nur wenige Gehöfte. Einen öffentlichen Fernsprecher gab es beim damaligen Bürgermeister K. Meierjohann, Bad Meinberger Str. 160.

Eine öffentliche Kanalisation ist bis heute nicht vorhanden. Die Abwässer werden seit ca. 2010 in mechanischen Mehrkammer-Kläranlagen gereinigt und dann in die Dorla abgeleitet. Bis ca. 1980 waren überwiegend Dunggruben vorhanden. Die Gülle wurde auf den Feldern und Gärten untergepflügt/-gegraben. Die anderen Abwässer (Küche usw.) versickerten auf den Grundstücken.

Die erste Buslinie „Detmold – Diestelbruch – Oberschönhagen – Bad Meinberg“ fuhr 1953.

Ab dem Jahr 1964 gehörte Oberschönhagen zur Verwaltungsgemeinschaft „Amt Detmold Land“.

Eine Gaststätte oder Einkaufsmöglichkeit waren bzw. sind bis heute nicht vorhanden. Nur in Fissenknick war bis Ende der 1960er Jahre ein Kolonialwarenladen mitten im Dorf; heutige Anschrift: Raabeweg Nr. 11.

Zwischen den Jahren 1950 bis ca. 1955 kam der Bäcker Buschmann aus Bad Meinberg mit Pferd und Wagen ins Dorf und verkaufte Brote und andere Backwaren. Danach noch einige Jahre mit einem Verkaufswagen.

Siedlungscharakteristik

Oberschönhagen ist ein sog. Hagenhufendorf, eine Siedlungsform aus dem 13. Jahrhundert. Es entstand nach Waldrodungen, daher auch die Bezeichnung: Waldhufensiedlung; die Höfe liegen zwischen Straßen und Bächen/Flüssen, Grundstücke handtuchförmig). Ein Hagenrecht bedeutete, Besitzer durften ihren Grund und Boden einhegen, es entstanden Bauerngärten und Kleintierhaltung; als Hufe wurden die Hofgrundstücke, die Breiten und die Hoflagen bezeichnet.

Wiesen und Auen im gesamten Tal entlang der Dorla und östliche Wälder usw. sind jetzt Landschaftsschutzgebiet.

Der gemeinschaftliche Fissenknicker Anger mit einer Fläche von etwa 66,5 Scheffelsaat (Schfls.) wurde 1864 aufgeteilt. 1 Schfls. entspricht 1.717 qm.

Baudenkmäler: In die Denkmalliste der Stadt Detmold sind im September 2024 eingetragen:

  • 2 Fachwerkhäuser,
  • 2 Fachwerkbauernhäuser,
  • 1 Hofanlage,
  • 1 Hofanlage mit 8 Objekten,
  • 1 Bauernhaus mit Backhaus (ohne östliche Anbauten).

Pläne, Ortsansichten

Datei:Uraufnahme Oberschönhagen von 1836-1850, www.tim-online.nrw.de
Datei:Topographische Karte Oberschönhagen von 1945, www.tim-online.nrw.de
Datei:Liegenschaftskarte ALKIS Oberschönhagen vom 24.11.2025, Geoportal Detmold, Fachbereich Stadtentwicklung - Team Geoservice

Ortsname

Im Jahr 1352 erschien der Name Oberschönhagen mit 10 Höfen erstmals in alten „Steuerregesten“ (Abgaben-/Steuerbüchern) – damals als „tom Rodedale“ (vom gerodeten Tal). Darin angegeben waren: Anzahl Personen und Viehbestand, Größen der Ackerflächen (genannt Fudersaat), des Grünlandes (genannt Wiesewachs), der Schulden, Außenstände, vergebene Darlehn, Steuern für Barleistungen, Naturalabgaben, Hand- und Spanndienste.

Bevölkerung

Am 1. Dezember 1871 wurde ein „Ortschafts-Verzeichnis des Fürstenthums Lippe veröffentlicht. Es war geordnet und aufgestellt „nach der politischen Eintheilung“ nebst Angabe der Zahl der Wohnhäuser, Haushaltungen und Einwohner auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Herausgegeben wurde es von der Meyer’schen Hofbuchdruckerei (Gebr. Klingenberg) im Jahr 1875.

Darin ist unter der Nr. 42 der politischen Gemeinde die „Bauerschaft Oberschönhagen“ mit den Wohnplätzen Fissenknick, Hülsen und Oberschönhagen (Nr. 132 - 134) aufgeführt; für das Dorf Oberschönhagen: 17 Häuser mit 16 Haushaltungen und 127 Bewohner.

1895 hatte Oberschönhagen 357 Einwohner, davon in den Wohnplätzen

  • Fissenknick (82),
  • Hülsen (102),
  • Krähenbruch (14)
  • Oberschönhagen (159).

[2]
Der Ortsteil Krähenbruch wird seit 1926 nicht mehr erwähnt.[3]


Zum Stichtag 23. Nov. 2025 hat Oberschönhagen folgende Einwohner:

  • 44 Erwachsene mit Hauptwohnsitz,
  • 18 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Nur der Hof Bad Meinberger Str. 140, wird bis heute im Vollerwerb bewirtschaftet, alle anderen Höfe und Ländereien/Wälder sind verkauft und/bzw. verpachtet.

Wohnstätten

Verkehrswege

Ausser der Bad Meinberger Strasse sind asphaltierte Wege, einige als mit Bäumen bepflanzte Alleen, zu den Hofanlagen vorhanden. Die Wege zu den landwirtschaftlichen bzw. Waldflächen sind geschottert bzw. naturbelassen.

Eine Strassen-/Wegebeleuchtung ist nicht vorhanden.

Der erste Busverkehr von Detmold - Oberschönhagen - Bad Meinberg fuhr erst im Jahr 1958.

Straßen

Bad Meinberger Straße
Um 1850 wurde die Meinberger Chaussee gebaut als Schotterstraße - danach im Jahr 1954 asphaltiert und schliesslich im Jahr 1965 als Kreisstraße K 92 ausgebaut.
Im Herbst des Jahres 2025 wurde mit dem Bau eines Fahrradweges von der Strassenkreuzung Dorla-/Bad Meinberger Strasse bis zum Ortseingang von Fissenknick begonnen. Der Zeitpunkt der Fertigstellung ist nicht absehbar.

Literatur

  • Detmolder Landfrauen erzählen, 1986
  • Aufzeichnungen des Herrn Herbert Stöwer vom 01. Oktober 2024.

Quellen

Aufzeichnungen des Herrn Herbert Stöwer vom 1. Oktober 2024 und der darin aufgeführten Literatur.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618, Seite 1
  2. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat
  3. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat
  4. Beschreibung des Herrn Herbert Stöwer vom 1. Oktober 2024, http://lippelex.de/index.php?title=Detmold-Oberschönhagen&oldid=19346

Autor*innen

Wilfried Funke, Wolfgang Kramer

Seitenhistorie

Seite erstellt am 12.08.2025 von Wolfgang Kramer

Letzte Änderung am: 05.12.2025 von Wilfried Funke