Auguststraße 2 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Erbaut 1605[d], Umbau im Inneren 1699 [i], Straßenfassade 1828 [d]. Sanierung 2018/19.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 235.</ref>
Erbaut 1605 [d], Umbau im Inneren 1699 [i], Straßenfassade 1828 [d]. Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 28.3.2000, Nr. 564.
 
Sanierung 2018/19.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 235.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==
[[File:Detmold - 564 - Auguststraße 2 (1).JPG|thumb|Auguststraße 2, 2012, Foto: Tsungam]]


Dreischiffiges Fachwerkhaus, giebelständig, mit Utlucht rechts. Zwei Doppelhaushälften, um 1695 vereinigt.
Dreischiffiges Fachwerkhaus, giebelständig, mit Utlucht rechts. Zwei Doppelhaushälften, um 1695 vereinigt.
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"Das 11 m breite und 14,60 m tiefe Fachwerkhaus mit ehemals verschieferter, heute mit Faserzementplatten bekleideter Giebelfront ist als Vierständerbau errichtet und vermutlich schon im frühem 19. Jahrhundert im Dielenbereich zweigeschossig durchgebaut worden.
"Das 11 m breite und 14,60 m tiefe Fachwerkhaus mit ehemals verschieferter, heute mit Faserzementplatten bekleideter Giebelfront ist als Vierständerbau errichtet und vermutlich schon im frühem 19. Jahrhundert im Dielenbereich zweigeschossig durchgebaut worden.
Die Seitenschiffe sind in 2/3 Tiefe unterkellert, die Decken bestehen aus Holzbalken. Das rechte Seitenschiff ist zweigeschossig zu einer Auslucht ca. 80 cm vorgezogen und mit einem Satteldach überdeckt. Nur die Schmalseite in Richtung Lange Straße ist befenstert. Der Fachwerkbau besteht aus 8 Gebinden. Die Kopfbänder im ehem. Dielenraum sind nur in jedem 2. Gebinde erhalten. Der Dachfuß ist in Oberrähmverzimmerung mit eingehälsten De- ckenbalken ausgeführt. Im vorderen Gebinde zur Straße liegt eine Stichbalkenkonstruktion vor, obwohl der Giebel nicht vorkragt. Die Giebelschwelle an der Rückseite kragt über (nur noch) 2 Stichköpfe vor. Das rückwärtige Giebeldreieck ist innerhalb der historischen Riegel und der Hochsäule mit Ziegelsteinen ausgefacht und verputzt. Der Rückgiebel und die Südtraufseite sind ca. 2,5 m hoch massiv untermauert und verputzt. Im Dachraum bilden 3 Hochsäulen mit Kehlbalken und Hahnenbalken und den 8 Sparrengebinden das konstruktive Gerüst, das von bauzeitlichen wuchtigen Windrispen ausgesteift wird. Das Dach ist mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckt. Nach Aufgabe des ehem. Dielentores ist der Hauseingang durch eine zweiflügelige Haustür mit Oberlicht in klassizistischen Formen erneuert worden. Die Sprossenfenster sind großenteils durch neue Fenster nach historischem Vorbild ersetzt. In der Auslucht sind noch frühe Fenster mit Winkelbändern und Stützkloben erhalten. Im Inneren sind die Strukturen der ehem. Diele noch erkennbar. Vermutlich gab es ein einarmiges Flett nach Osten zum Hof. Die in die Diele eingezogene Zwischendecke liegt um ei- ne Stufe höher als die der Seitenschiffe. Hinter der Haustür ist ein Eingangsbereich durch eine reizvoll gestaltete Holztrennwand parallel zur Straßenfront abgeteilt. Die Türen in der Trennwand sind verglast und durch Eisensprossen gegliedert. Der Boden ist mit keramischen Fliesen in schwarz und Ockerfarbtönen ausgelegt. Die Treppe zum 1. Obergeschoss ist mit einem Geländer aus durchgesteckten Rundstäben wohl aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts bestückt. Das Geländer um den Treppenschacht der Treppe zum Dachgeschoss besteht aus einem Rundbogenmotiv in Reihung unterhalb des Handlaufs. An der Innenseite der rückwärtigen Giebelwand bestehen noch wesentliche Reste einer wuchtigen Kaminanlage, in dessen Feuerungsnische ein neuzeitliches Fenster eingebaut ist. Im westlichen Keller befinden sich 6 segmentbogige größere Nischen mit waagerechten Nuten in den Seitenwänden, wohl zum Einschieben von Regalbögen."<ref>https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal.</ref>
Die Seitenschiffe sind in 2/3 Tiefe unterkellert, die Decken bestehen aus Holzbalken. Das rechte Seitenschiff ist zweigeschossig zu einer Auslucht ca. 80 cm vorgezogen und mit einem Satteldach überdeckt. Nur die Schmalseite in Richtung Lange Straße ist befenstert. Der Fachwerkbau besteht aus 8 Gebinden. Die Kopfbänder im ehem. Dielenraum sind nur in jedem 2. Gebinde erhalten. Der Dachfuß ist in Oberrähmverzimmerung mit eingehälsten De- ckenbalken ausgeführt. Im vorderen Gebinde zur Straße liegt eine Stichbalkenkonstruktion vor, obwohl der Giebel nicht vorkragt. Die Giebelschwelle an der Rückseite kragt über (nur noch) 2 Stichköpfe vor. Das rückwärtige Giebeldreieck ist innerhalb der historischen Riegel und der Hochsäule mit Ziegelsteinen ausgefacht und verputzt. Der Rückgiebel und die Südtraufseite sind ca. 2,5 m hoch massiv untermauert und verputzt. Im Dachraum bilden 3 Hochsäulen mit Kehlbalken und Hahnenbalken und den 8 Sparrengebinden das konstruktive Gerüst, das von bauzeitlichen wuchtigen Windrispen ausgesteift wird. Das Dach ist mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckt. Nach Aufgabe des ehem. Dielentores ist der Hauseingang durch eine zweiflügelige Haustür mit Oberlicht in klassizistischen Formen erneuert worden. Die Sprossenfenster sind großenteils durch neue Fenster nach historischem Vorbild ersetzt. In der Auslucht sind noch frühe Fenster mit Winkelbändern und Stützkloben erhalten. Im Inneren sind die Strukturen der ehem. Diele noch erkennbar. Vermutlich gab es ein einarmiges Flett nach Osten zum Hof. Die in die Diele eingezogene Zwischendecke liegt um ei- ne Stufe höher als die der Seitenschiffe. Hinter der Haustür ist ein Eingangsbereich durch eine reizvoll gestaltete Holztrennwand parallel zur Straßenfront abgeteilt. Die Türen in der Trennwand sind verglast und durch Eisensprossen gegliedert. Der Boden ist mit keramischen Fliesen in schwarz und Ockerfarbtönen ausgelegt. Die Treppe zum 1. Obergeschoss ist mit einem Geländer aus durchgesteckten Rundstäben wohl aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts bestückt. Das Geländer um den Treppenschacht der Treppe zum Dachgeschoss besteht aus einem Rundbogenmotiv in Reihung unterhalb des Handlaufs. An der Innenseite der rückwärtigen Giebelwand bestehen noch wesentliche Reste einer wuchtigen Kaminanlage, in dessen Feuerungsnische ein neuzeitliches Fenster eingebaut ist. Im westlichen Keller befinden sich 6 segmentbogige größere Nischen mit waagerechten Nuten in den Seitenwänden, wohl zum Einschieben von Regalbögen."<ref>https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal.</ref>
Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 28.3.2000, Nr. 564.


==Inschriften==
==Inschriften==
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Teil 1:
Teil 1:


1678 Witwe Levin Schoef, Garnisonssoldat
1678 Witwe Levin Schoef, Garnisonssoldat.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


Teil 2:  
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1678 Christoffel Benig, Leineweber
1678 Christoffel Benig, Leineweber.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1682 Jost Henrich Dehlentrup, Leineweber.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1695 beide Teile vereinigt: Jost Henrich Dehlentrup.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1702 Erben Franz Kirchhof (Kerkhof), Hofgerichtspedell.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1765 Johann Ludwig Passeval, Schuster.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1818 Friedrich Jacob Ahrens, Schneider.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1826 Friedrich Christian Pieper, Schuster.<ref>StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1871 Fritz Pieper, Schuhmacher; Adolf Laubert, Maurer; Fr. Pieper, Arbeiter, Louise Rosemeier, Wäscherin.<ref>Adreß-Buch der Stadt Detmold, Detmold 1871. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
 
1884 Friedrich Pieper, Schuhmacher; Heinrich Franzmeier, Kassenbote; Louise Rosemeier, unverehel., Wäscherin; Schätzlein, Landbriefträger; Schenk, Hoboist.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1884.</ref>
 
1887 Friedrich Pieper, Schuhmacher (Eigentümer); Louise Rosemeier, unvereh., Wäscherin; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Sophie Hagemeister, Witwe, Wäscherin; Eduard Wiegand, Hoboist.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 2. Aufl., Detmold 1887. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>
 
1891 Pieper, Schuhmachermeister und Ratsherr; Hagemeister, Witwe; Schätzlein, Zigarrenfabrikant; Wiegand, Expedient.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.</ref>


1682 Jost Henrich Dehlentrup, Leineweber
1894 Friedrich Pieper, Schuhmacher und Ratsherr; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Luise Hagemeister, Witwe; Löscher, Hoboist.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>


1695 beide Teile vereinigt: Jost Henrich Dehlentrup
1897 Fritz Pieper, Schuhmachermeister; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Louise Hagemeister, Witwe; Karl Hagemeister, Möbelpolierer.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.</ref>


1702 Erben Franz Kirchhof (Kerkhof), Hofgerichtspedell
1901 Ferdinand Linnemann, Schuhmacher; Gustav Ehlebracht, Gasarbeiter; Carl Herrmann, Vereinsdiener; August Hönsch, Maler; 
 Wilhelm Pankow, Straßenbahn-Schaffner; Friederike Süß, Witwe; Marie Süß, Schneiderin; Wilhelmine Uhrmeister, Wäscherin.<ref>Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>


1765 Johann Ludwig Passeval, Schuster
1904 Ferdinand Linnemann, Schuhmacher; August Betke, Maler; Hermann Hamlet, Schneider; Gustav Keeb, Stuckateur; Wilhelm Plöger, Arbeiter; Luise Rieger, Witwe.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.</ref>


1818 Friedrich Jacob Ahrens, Schneider
1909 Eigentümer: Linnemann, Schuhmachermeister; Bewohner*innen: Hölscher, Gasarbeiter; Berger, Arbeiter; Strohmeier, Witwe; Hamlet, Schneider; Betke, Maler; Lange, Arbeiter; Lange, Handlungs-Gehilfe; Lange, Schneiderin; Plöger, Arbeiter.<ref> Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.</ref>


1826 Friedrich Christian Pieper, Schuster
1912 Eigentümer: Linnemann, Schuhmacher; Bewohner*innen: Möller, Arbeiter; Possinke, Ziegler; Lange, Arbeiter; Lange, Buchhalter; Lange, Schneiderin; Lange, Handlungs-Gehilfe; Möller, Ziegler; Windmeier, Arbeiter; Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Hellbrink, Aufwärterin.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>


– Friedrich Pieper, Schuhmacher
1914 Eigentümer: Vorschußverein; Bewohner*innen: Wilhelm Lange, Arbeiter; Julius Lange, Kontorist; Konrad Windmeier, Arbeiter; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Heinrich Möller, Ziegler; Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Fritz Possinke, Ziegler.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.</ref>


1871 (Adressbuch) Fritz Pieper, Schuhmacher; Adolf Laubert, Maurer; Fr. Pieper, Arbeiter, Louise Rosemeier, Wäscherin.
1916 Eigentümer: Vorschußverein; Bewohner*innen: Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Fritz Dröge, Hausdiener; Wilhelm Lange, Arbeiter; Heinrich Möller, Ziegler; Conrad Schönlau.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.</ref>


1887 (Adressbuch) Friedrich Pieper, Schuhmacher (Eigentümer); Louise Rosemeier, unvereh., Wäscherin; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Sophie Hagemeister, Witwe, Wäscherin; Eduard Wiegand, Hoboist
1918 Eigentümer: Vorschuß-Verein Detmold; Bewohner*innen: Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Margarete Bracht, Kontoristin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Wilhelm Lange, Arbeiter; Martha Lange, Schneiderin; Otto Lindner, Schweizer; Frau Berta Marx, Händlerin; Frau Berta Karmiecschack, Arbeiterin; Heinrich Möller, Theaterdiener; Konrad Schönlau, Kutscher; Maria Streiter geb. Lange.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.</ref>


1894 (Adressbuch) Friedrich Pieper, Schuhmacher und Ratsherr; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Luise Hagemeister, Witwe; Löscher, Hoboist
1920 Gustav Markus; Elise Bracht, Fabrikarbeiterin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Wilhelm Lange, Agent; Martha Lange, Schneiderin; Heinrich Möller, Theaterdiener; Konrad Schönlau, Kutscher.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.</ref>


1901 (Adressbuch) Ferdinand Linnemann, Schuhmacher; Gustav Ehlebracht, Gasarbeiter; Carl Herrmann, Vereinsdiener; August Hönsch, Maler; 
 Wilhelm Pankow, Straßenbahn-Schaffner; Friederike Süß, Witwe; Marie Süß, Schneiderin; Wilhelmine Uhrmeister, Wäscherin
1923 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Richter, Fabrikarbeiter; August Hohage, Musiker; Paul Bettermann, Kutscher; Elise Bracht, Fabrikarbeiterin; Wilhelm Lange, Agent; Adolf Finne, Schneider.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.</ref>


1912 (Adressbuch) Eigentümer: Linnemann, Schuhmacher; Bewohner*innen: Möller, Arbeiter; Possinke, Ziegler; Lange, Arbeiter; Lange, Buchhalter; Lange, Schneiderin; Lange, Handlungs-Gehilfe; Möller, Ziegler; Windmeier, Arbeiter; Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Hellbrink, Aufwärterin
1925 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Richter, Kellner; Paul Bettermann, Kutscher; R. Gronemeyer, Maschinen-Schlosser; Wilhelm Lange, Agent; Adolf Finne, Schneider.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.</ref>


1926 (Adressbuch) Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Markus, Kutscher; Henriette Gronemeyer, Witwe; Karl Laubert, Arbeiter; Paul Bettermann, Kutscher; Adolf Finne, Schneider
1926 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Markus, Kutscher; Henriette Gronemeyer, Witwe; Karl Laubert, Arbeiter; Paul Bettermann, Kutscher; Adolf Finne, Schneider.<ref>Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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==Quellen==
==Quellen==


LAV NRW OWL, D 72 Kittel, Ingeborg: Häuserbuch.
StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.


==Weblinks==
==Weblinks==
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Aktuelle Version vom 5. Mai 2025, 21:10 Uhr

Auguststraße 2 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeAuguststraße (Detmold)
Hausnummer2
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeDetmold
HausnummerB 091

Erbaut 1605 [d].[1] Alte Hausnummer 242/246, Quartiernummer: B 91.

Geschichte

Erbaut 1605 [d], Umbau im Inneren 1699 [i], Straßenfassade 1828 [d]. Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 28.3.2000, Nr. 564.

Sanierung 2018/19.[2]

Gebäude

 
Auguststraße 2, 2012, Foto: Tsungam

Dreischiffiges Fachwerkhaus, giebelständig, mit Utlucht rechts. Zwei Doppelhaushälften, um 1695 vereinigt.

"Das 11 m breite und 14,60 m tiefe Fachwerkhaus mit ehemals verschieferter, heute mit Faserzementplatten bekleideter Giebelfront ist als Vierständerbau errichtet und vermutlich schon im frühem 19. Jahrhundert im Dielenbereich zweigeschossig durchgebaut worden. Die Seitenschiffe sind in 2/3 Tiefe unterkellert, die Decken bestehen aus Holzbalken. Das rechte Seitenschiff ist zweigeschossig zu einer Auslucht ca. 80 cm vorgezogen und mit einem Satteldach überdeckt. Nur die Schmalseite in Richtung Lange Straße ist befenstert. Der Fachwerkbau besteht aus 8 Gebinden. Die Kopfbänder im ehem. Dielenraum sind nur in jedem 2. Gebinde erhalten. Der Dachfuß ist in Oberrähmverzimmerung mit eingehälsten De- ckenbalken ausgeführt. Im vorderen Gebinde zur Straße liegt eine Stichbalkenkonstruktion vor, obwohl der Giebel nicht vorkragt. Die Giebelschwelle an der Rückseite kragt über (nur noch) 2 Stichköpfe vor. Das rückwärtige Giebeldreieck ist innerhalb der historischen Riegel und der Hochsäule mit Ziegelsteinen ausgefacht und verputzt. Der Rückgiebel und die Südtraufseite sind ca. 2,5 m hoch massiv untermauert und verputzt. Im Dachraum bilden 3 Hochsäulen mit Kehlbalken und Hahnenbalken und den 8 Sparrengebinden das konstruktive Gerüst, das von bauzeitlichen wuchtigen Windrispen ausgesteift wird. Das Dach ist mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckt. Nach Aufgabe des ehem. Dielentores ist der Hauseingang durch eine zweiflügelige Haustür mit Oberlicht in klassizistischen Formen erneuert worden. Die Sprossenfenster sind großenteils durch neue Fenster nach historischem Vorbild ersetzt. In der Auslucht sind noch frühe Fenster mit Winkelbändern und Stützkloben erhalten. Im Inneren sind die Strukturen der ehem. Diele noch erkennbar. Vermutlich gab es ein einarmiges Flett nach Osten zum Hof. Die in die Diele eingezogene Zwischendecke liegt um ei- ne Stufe höher als die der Seitenschiffe. Hinter der Haustür ist ein Eingangsbereich durch eine reizvoll gestaltete Holztrennwand parallel zur Straßenfront abgeteilt. Die Türen in der Trennwand sind verglast und durch Eisensprossen gegliedert. Der Boden ist mit keramischen Fliesen in schwarz und Ockerfarbtönen ausgelegt. Die Treppe zum 1. Obergeschoss ist mit einem Geländer aus durchgesteckten Rundstäben wohl aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts bestückt. Das Geländer um den Treppenschacht der Treppe zum Dachgeschoss besteht aus einem Rundbogenmotiv in Reihung unterhalb des Handlaufs. An der Innenseite der rückwärtigen Giebelwand bestehen noch wesentliche Reste einer wuchtigen Kaminanlage, in dessen Feuerungsnische ein neuzeitliches Fenster eingebaut ist. Im westlichen Keller befinden sich 6 segmentbogige größere Nischen mit waagerechten Nuten in den Seitenwänden, wohl zum Einschieben von Regalbögen."[3]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Teil 1:

1678 Witwe Levin Schoef, Garnisonssoldat.[4]

Teil 2:

1678 Christoffel Benig, Leineweber.[5]

1682 Jost Henrich Dehlentrup, Leineweber.[6]

1695 beide Teile vereinigt: Jost Henrich Dehlentrup.[7]

1702 Erben Franz Kirchhof (Kerkhof), Hofgerichtspedell.[8]

1765 Johann Ludwig Passeval, Schuster.[9]

1818 Friedrich Jacob Ahrens, Schneider.[10]

1826 Friedrich Christian Pieper, Schuster.[11]

1871 Fritz Pieper, Schuhmacher; Adolf Laubert, Maurer; Fr. Pieper, Arbeiter, Louise Rosemeier, Wäscherin.[12]

1884 Friedrich Pieper, Schuhmacher; Heinrich Franzmeier, Kassenbote; Louise Rosemeier, unverehel., Wäscherin; Schätzlein, Landbriefträger; Schenk, Hoboist.[13]

1887 Friedrich Pieper, Schuhmacher (Eigentümer); Louise Rosemeier, unvereh., Wäscherin; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Sophie Hagemeister, Witwe, Wäscherin; Eduard Wiegand, Hoboist.[14]

1891 Pieper, Schuhmachermeister und Ratsherr; Hagemeister, Witwe; Schätzlein, Zigarrenfabrikant; Wiegand, Expedient.[15]

1894 Friedrich Pieper, Schuhmacher und Ratsherr; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Luise Hagemeister, Witwe; Löscher, Hoboist.[16]

1897 Fritz Pieper, Schuhmachermeister; Adolf Schätzlein, Zigarrenmacher; Louise Hagemeister, Witwe; Karl Hagemeister, Möbelpolierer.[17]

1901 Ferdinand Linnemann, Schuhmacher; Gustav Ehlebracht, Gasarbeiter; Carl Herrmann, Vereinsdiener; August Hönsch, Maler; 
 Wilhelm Pankow, Straßenbahn-Schaffner; Friederike Süß, Witwe; Marie Süß, Schneiderin; Wilhelmine Uhrmeister, Wäscherin.[18]

1904 Ferdinand Linnemann, Schuhmacher; August Betke, Maler; Hermann Hamlet, Schneider; Gustav Keeb, Stuckateur; Wilhelm Plöger, Arbeiter; Luise Rieger, Witwe.[19]

1909 Eigentümer: Linnemann, Schuhmachermeister; Bewohner*innen: Hölscher, Gasarbeiter; Berger, Arbeiter; Strohmeier, Witwe; Hamlet, Schneider; Betke, Maler; Lange, Arbeiter; Lange, Handlungs-Gehilfe; Lange, Schneiderin; Plöger, Arbeiter.[20]

1912 Eigentümer: Linnemann, Schuhmacher; Bewohner*innen: Möller, Arbeiter; Possinke, Ziegler; Lange, Arbeiter; Lange, Buchhalter; Lange, Schneiderin; Lange, Handlungs-Gehilfe; Möller, Ziegler; Windmeier, Arbeiter; Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Hellbrink, Aufwärterin.[21]

1914 Eigentümer: Vorschußverein; Bewohner*innen: Wilhelm Lange, Arbeiter; Julius Lange, Kontorist; Konrad Windmeier, Arbeiter; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Heinrich Möller, Ziegler; Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Fritz Possinke, Ziegler.[22]

1916 Eigentümer: Vorschußverein; Bewohner*innen: Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Fritz Dröge, Hausdiener; Wilhelm Lange, Arbeiter; Heinrich Möller, Ziegler; Conrad Schönlau.[23]

1918 Eigentümer: Vorschuß-Verein Detmold; Bewohner*innen: Elise Bracht, Fabrik-Arbeiterin; Margarete Bracht, Kontoristin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Wilhelm Lange, Arbeiter; Martha Lange, Schneiderin; Otto Lindner, Schweizer; Frau Berta Marx, Händlerin; Frau Berta Karmiecschack, Arbeiterin; Heinrich Möller, Theaterdiener; Konrad Schönlau, Kutscher; Maria Streiter geb. Lange.[24]

1920 Gustav Markus; Elise Bracht, Fabrikarbeiterin; Theodor Büschenfeld, Arbeiter; Wilhelm Lange, Agent; Martha Lange, Schneiderin; Heinrich Möller, Theaterdiener; Konrad Schönlau, Kutscher.[25]

1923 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Richter, Fabrikarbeiter; August Hohage, Musiker; Paul Bettermann, Kutscher; Elise Bracht, Fabrikarbeiterin; Wilhelm Lange, Agent; Adolf Finne, Schneider.[26]

1925 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Richter, Kellner; Paul Bettermann, Kutscher; R. Gronemeyer, Maschinen-Schlosser; Wilhelm Lange, Agent; Adolf Finne, Schneider.[27]

1926 Gustav Markus, Arbeiter; Friedrich Markus, Kutscher; Henriette Gronemeyer, Witwe; Karl Laubert, Arbeiter; Paul Bettermann, Kutscher; Adolf Finne, Schneider.[28]

Literatur

Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225.

Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).

Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 234–238.

Quellen

StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 235.
  2. Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 235.
  3. https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal.
  4. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  5. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  6. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  7. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  8. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  9. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  10. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  11. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  12. Adreß-Buch der Stadt Detmold, Detmold 1871. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  13. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1884.
  14. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 2. Aufl., Detmold 1887. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  15. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
  16. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  17. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
  18. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  19. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
  20. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  21. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.
  22. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
  23. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
  24. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
  25. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  26. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
  27. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  28. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926. Der/die Erstgenannte ist Eigentümer*in.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

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Seite erstellt am 11.12.2023 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 05.05.2025 von Justus Hillebrand