Externsteinestraße 2 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude stand Nord-Süd-gerichtet, mit der Stirnseite zur Berlebecke, die zwischen Giebel und Externsteinestraße floss.  
Das Gebäude stand Nord-Süd-gerichtet, mit der Stirnseite zur Berlebecke, die zwischen Giebel und Externsteinestraße floss.  
Zugehöriger Kotten, später selbständige Stätte Nr. 137, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Paderborner Straße, [[Denkmalstraße 0 (Heiligenkirchen)]], mit dem Ausbau der Kreuzung um 1962 abgebrochen.
Zugehöriger Kotten, später selbständige Stätte Nr. 137, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Paderborner Straße, [[Denkmalstraße 0 (Heiligenkirchen)|Denkmalstraße 0]], mit dem Ausbau der Kreuzung um 1962 abgebrochen.


[[Datei:DT-Hk_Externsteinestr2_ME-PK-24-30.jpg|thumb|Externsteinestraße 2, Neubau der Kreissparkasse und Apotheke, um 1965, LLB: ME-PK-24-30]]
[[Datei:DT-Hk_Externsteinestr2_ME-PK-24-30.jpg|thumb|Externsteinestraße 2, Neubau der Kreissparkasse und Apotheke, um 1965, LLB: ME-PK-24-30]]


Es ist hier, über dem nördlichen Teil der Mühle, ein Neubau entstanden, in den zunächst die Falken-Apotheke und die Kreissparkasse Detmold einzogen. Von den 1980er Jahren bis um 2010 Filiale der Lippischen Landesbrandversicherung, seitdem Geschäftslokal.
Es ist hier, über dem nördlichen Teil der Mühle, ein Neubau entstanden, in den zunächst die Falken-Apotheke und die Kreissparkasse Detmold einzogen. Von den 1980er Jahren bis um 2010 Filiale der Lippischen Landesbrandversicherung, seitdem Einzelhandel.


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==

Version vom 6. August 2023, 19:24 Uhr

1866 angelegte Neuwohnerstätte, ehem. Heiligenkirchen Nr. 46.

Geschichte

1865 verkaufte Watermeier Nr. 2 von der Hafermühlenbrede (oberhalb Wellners Hof) 2 Scheffelsaat 4 Metzen und 4,6 Quadratruten und von der Großen Mesche (unter Grotes Garten) 7 Metzen 3,5 Quadratruten für 770 rt. an den Schmiedemeister Friedrich Wendigensen aus Bentrup jetzt Klüt. Beide Parzellen waren getrennt von der Berlebecke und dem Kommunalweg Heiligenkirchen – Hornoldendorf. Sollte die Anlegung einer Neuwohnerstätte auf der Großen Mesche am Wasser versagt werden, behielt Wendiggensen sich den Rücktritt vom Vertrag vor. Die Kolone Lükermann aus Hornoldendorf und Pieper aus Berlebeck unterzeichneten als Vormünder der minderjährigen Kinder Watermeier.[1]

Am 16.12.1865 beantragte Wendiggensen die Anlegung einer Neuwohnerstätte am Einfluss der Wiembecke in die Berlebecke, einer "vorzüglich zu Gewerbe geeigneten" Stelle. Er hatte bei seinem Vater in Bentrup das Schlosser- und Schmiedehandwerk erlernt. Als Vermögensnachweis legte er einen Versicherungsschein der "Feuerversicherungsbank für Deutschland" über schuldenfreies Mobiliarvermögen von 3.200 rt vor sowie Schuldscheine über ausstehende Forderungen von 400 rt gegenüber seinem Vater, 150 rt gegen Tischlermeister Ferdinand Sander im Klüt und 200 rt gegen seinen Mietherrn Kaufmann Michaelis-Jena in Detmold. Dorfvorsteher Krüger und August Wendt sowie die Nachbarn Watermeier und Grote Nr. 8 hatten keine Einwände, sodass Wendiggensen am 5.1.1866 die Genehmigung erhielt. und hier ein Wohnhaus mit Schmiede erbaute. 1873 erwarb er weiteres Land von August Watermeier Nr. 2. Für dessen minderjährige Schwester Sophie mussten die Vormünder (s. o.) zustimmen. Ebenso hatte Watermeier das Einverständnis der Gläubiger, Witwe Schramm und Frl. Charlotte Weßel, einzuholen.[2]

1866 erhielt Wendiggensen außerdem eine Konzession zur Anlage einer Wasserleitung aus der Berlebecke.[3] Er betrieb mit der Wasserkraft eine Drehbank, Flachsreinigungsmaschine, Häckselschneide, Dreschmaschine und Kreissäge.

1876 kaufte Friedrich Wendiggensen vom Kolonat Nr. 34 weiteres Land. Er besaß nun 9 Stücke Land, 1 Hude und 1 Gehölz. Davon gingen jedoch Parzellen "im Krümpel" zwischen der Paderborner Straße und der Berlebecke sowie "am Berge" zur Anlage der Neuwohnerstätten Nr. 34/60 und 66/67 ab.

Vor 1894 ging das Kolonat in das Eigentum von Ferdinand Wallbrecht (Eigentümer des Ritterguts Hornoldendorf) über.

Bis Mitte der 1950er Jahre Mühle und Sägewerk, Abbruch um 1962 für den Ausbau der Kreuzung Paderborner Straße/Externsteinestraße, anschließend Neubau eines Geschäftshauses (Apotheke und Sparkasse).

Baubeschreibung

Schmiede Wendiggensen, 1898, Aquarell Emil Zeiß, LLM: 86-97
Neubau der Straßenbrücke, im Hintergrund die Schmiede und Sägemühle Wendiggensen und Paderborner Straße 56, um 1962, Archiv Heimatverein Heiligenkirchen

Wohnhaus mit Mahlmühle. Dazu eine Sägemühle mit Stallung. An die Sägemühle angebaut Holzschuppen (umgenutzt zur Tischlerwerkstatt). Versichert gegen Brand war auch das Inventar. Abgängig. 1852 Neubau Fabrikgebäude/Mühle am Zusammenfluss von Berlebecke und Wiembecke, bei der Straßenverbreiterung der Externsteinestraße und der damit einhergehenden Bachbettumlegung um 1962 abgebrochen.

Das Gebäude stand Nord-Süd-gerichtet, mit der Stirnseite zur Berlebecke, die zwischen Giebel und Externsteinestraße floss. Zugehöriger Kotten, später selbständige Stätte Nr. 137, auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Paderborner Straße, Denkmalstraße 0, mit dem Ausbau der Kreuzung um 1962 abgebrochen.

Externsteinestraße 2, Neubau der Kreissparkasse und Apotheke, um 1965, LLB: ME-PK-24-30

Es ist hier, über dem nördlichen Teil der Mühle, ein Neubau entstanden, in den zunächst die Falken-Apotheke und die Kreissparkasse Detmold einzogen. Von den 1980er Jahren bis um 2010 Filiale der Lippischen Landesbrandversicherung, seitdem Einzelhandel.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1867 Schmied Wendiggensen.

1894 ist bereits Ferdinand Wallbrecht (Eigentümer des Ritterguts Hornoldendorf) Eigentümer.[4]

1901 (Adressbuch) Eigentümer: Baurat Ferdinand Wallbrecht Hannover; Bewohner:innen: Tagelöhner Hermann Falkenau; Tagelöhner Friedrich Herzke; Maurer und Schlachter Hermann Krüger (im Binnenkotten, später Nr. 137). [5]

1919 (Volkszählung) Mühlengeselle Heinrich Hüsker (laut Brandkataster auch neuer Eigentümer) und Frau Marie, Töchter Frida und Anni, Dienstmägde Emma Johannes, Anna Huskes und Frida Kesting.

1926 (Adressbuch) Witwe Emma Wendiggensen; Mehl- und Grützemühle, Ölmühle, Sägewerk, Tel. 718. Die Mühle ist im Besitz von Dietrich Wendiggensen (Brandkataster).

Literatur

Quellen

LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 63.

LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8, Bd. VI, 87a und 89.

LAV NRW OWL, L 92 N / Lippische Rentkammer - Gewerbeabgaben, Nr. 934 (mit Lageplan).

LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8, Bd. VII, 104, 115, 117 und 124.

LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/7901: Lageplan von Wohn- und Mühlenhaus des Wendiggensen in Heiligenkirchen; auf Transparent, 1866.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 63.
  2. LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 87a.
  3. LAV NRW OWL, L 92 N / Lippische Rentkammer - Gewerbeabgaben, Nr. 934.
  4. LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
  5. Ein Hermann Krüger aus Hk. ist am 4.11.1922 auf dem Schiff Hannover von Bremen nach New York emigriert (Staatsarchiv Bremen, Bremer Passagierlisten).