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1740 starb Johann Cords zwei Jahre jüngerer Bruder Tönnies Henrich, der nach Holland ausgewandert war, in Amsterdam. Johann Cord reiste als Ältester nach Amsterdam, um die Erbschaft für sich und seine Geschwister abzuholen, "versiegelte Beutels, auf einem jeden einen Zettel, wer es haben soll".<ref>Teutmeyer 2019, S. 45.</ref> Bedacht wurden Johann Cord, Christoffer, inzwischen Meyer zu [[Billinghausen]], "Agneta Hampe aus der Mosebetge" (Mosebeck), die Kinder der verstorbenen Ilsabein Giebe und seine Schwester Elisabeth Reineke, "und wenn die nicht mehr am Leben möchte sein, dann muß bewahret werden für ihre Kindern". Agneta, geboren am 20. April 1685, hatte Jürgen Hampe in Mosebeck geheiratet. Sie starb 1758. Christoffer, der jüngste aus Hermann Cords erster Ehe, heiratete 1726 mit 38 Jahren die Witwe des Henrich Obermeier zu Billinghausen. Er starb am 30. August 1741. <ref>Teutmeyer 2019, S. 46.</ref>
1740 starb Johann Cords zwei Jahre jüngerer Bruder Tönnies Henrich, der nach Holland ausgewandert war, in Amsterdam. Johann Cord reiste als Ältester nach Amsterdam, um die Erbschaft für sich und seine Geschwister abzuholen, "versiegelte Beutels, auf einem jeden einen Zettel, wer es haben soll".<ref>Teutmeyer 2019, S. 45.</ref> Bedacht wurden Johann Cord, Christoffer, inzwischen Meyer zu [[Billinghausen]], "Agneta Hampe aus der Mosebetge" (Mosebeck), die Kinder der verstorbenen Ilsabein Giebe und seine Schwester Elisabeth Reineke, "und wenn die nicht mehr am Leben möchte sein, dann muß bewahret werden für ihre Kindern". Agneta, geboren am 20. April 1685, hatte Jürgen Hampe in Mosebeck geheiratet. Sie starb 1758. Christoffer, der jüngste aus Hermann Cords erster Ehe, heiratete 1726 mit 38 Jahren die Witwe des Henrich Obermeier zu Billinghausen. Er starb am 30. August 1741. <ref>Teutmeyer 2019, S. 46.</ref>


Aus der zweiten Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining stammten vier Kinder. Die Älteste, Anna Katharina, wurde am 18. April 1700 geboren. Sie heiratete 1731 den Witwer Johan Bernd Austermann in Wissentrup. Der Ehevertrag vom 16.2.1731 bestimmte:<ref>LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 136, fol. 162r.</ref>"Johann Berend Austmann, Witwer aus Wißentrop, tritt in die 2te Ehe mit Annen Catharinen weil. Johann Cord Tötemeyers aus Heiligenkirchen ehelich nachgelassenen Tochter, er frei, sie aber eigen, und hat sich eben frei gekauft (der Freibrief ist unter 6.2.1731 producirt). Kommt zum Bräutigam und bringt mit in die Ehe, aus Zusage Johann Cord Tötemeyers jetzigen Besitzers Tötemeyers Hoffes, 80 rt, 1 Pferd, 2 Küh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Fuder Korn partim und gewöhnl. Brautwagen, wobey nebst einer Kuh und 1 Rind 40 rt abgegeben, die übrige 40 jährlich mit 5 rt bezahlt, das andere aber gelegentlich entrichtet werden solle; Solte der Bräutigamb vor der Braut mit Todt abgehen, so behält sie den Hoff von dato an zu zählen 14 Jahr, tritt nach Verfließung solcher Zeit dem Anerbe den Hoff ab und beziehet die Leibzucht, welche besteht in 8 Scheffelsaat Land, das andere Stück im Garten, 1 Kuh in der Weide und in 1/3 von der Baumfrucht." Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Katharina Margarete Ilsabein heiratete 1732 den verwitweten Heiligenkirchener Müller Johann Cord Schürmann, Pächter der [[Alter Mühlenweg 12 (Heiligenkirchen)|Kammermühle]]. Das Eheprotokoll wurde am 25.4.1732 aufgenommen. Danach trat Johann Conrad Schüermann, Witwer und Möller zu Heiligenkirchen, zur ditten Ehe mit Catharina Margarethe Elisabeth weil. Johann Cord Tötemeyer daselbst nachgelassene ehel. Tochter. Er war frei, sie aber leibeigen und hat sich davon am 16.4.1732 losgekauft. "Sie kommt zum Bräutigam in die von gnädigster Herrschaft meierstättisch besetzende Mühle und bringt aus Zusage ihres Bruders Johann Cord Tötemeyer mit in die Ehe 80 rt, 1 Pferd, 2 Kuh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Sack Korn halb hart halb Habern [Hafer] und landes manierlichen Brautwagen, wobei 40 rt bezahlt, die übrige jährlich mit 5 rt, Vieh und Korn aber unter der Hand entrichtet werden soll. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgehen würde, so behält sie selber den Meyerstand in der Mühle von dato an noch eilff Jahr und genießet wenn solche verdlossen die Leibzucht, welche besteht in einem à parton neuen Hause und dabey belegenen Garten ad dies vita. Was sie aber beygebracht, solches behält sie nicht nur vor sich und ihr zu erziehende Kinder sondern auch 290 rt welche der Bräutigam in Länderei stehen hat dergestalt daß sie weder vor sich noch ihre künftigen Kinder am Brautschatz aus der Mühle oder diese von ihrem Vatter etwas zu gewarten haben sollen. Der Bräutigam hat aus deren zweyen erstern Ehen noch 5 Kinder alß 4 Söhne und eine Tochter welche mit Ausschließung der aus dieser ehe zu erspringenden Kindern den Krug zum Externstein nebst dem neuen Wohnhaus und 1400 rt paar gold dermahlen unter sich zu theilen haben sollen."<ref>LAV NRW OWL L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 137, S. 26.</ref> Der 1706 geborene Jobst Bernhard hatte schon als Kind eine schwache Gesundheit, weshalb man ihn Schneider werden ließ. Er lebte in Detmold vor dem Bruchtor, [[Grabbestraße 5 (Detmold)|Grabbestraße 5]], war zwei Mal verheiratet und hatte eine zahlreiche Nachkommenschaft.<ref>LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. Nr. 1810: Haurand Franz Hermann Schmidts Ehefrau zu Schötmar als leibliche Schwester und Jacob Rabe in Detmold als Schwager für den Fahnenschmied Johann Henrich Schmidt in Königsberg gegen der Witwe Reitschmieds Haurand Tochter Anna Amelie Magdalene Haurandt in Detmold - Eheklage. Anna Amelie Magdalene Haurand war verlobt mit Johann Henrich Schmidt. Die Verlobung wird aufgehoben und die Haurand heiratet den Schneider Jobst Bernd Tötemeyer (Teutemeyer) aus Heiligenkirchen, 1735.</ref>LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 4446.</ref><ref>LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4217: Verpachtung des Branntweinbrennens und -versellens vor dem Bruchtor an Tötemeyer, 1753-1782.</ref> Der Jüngste, Johan Simon, wurde 1708 geboren, wurde Reitknecht am Marstall in Detmold und heiratete die Tochter Henriette des Ziegeleibesitzers Mellies im Heidental bei Hiddesen.<ref>Teutmeyer 2019, S. 51.</ref> Es lebten also während der Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining gleichzeitig 11 Kinder aus drei Ehen auf dem Teuthof.  
Aus der zweiten Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining stammten vier Kinder. Die Älteste, Anna Katharina, wurde am 18. April 1700 geboren. Sie heiratete 1731 den Witwer Johan Bernd Austermann in Wissentrup. Der Ehevertrag vom 16.2.1731 bestimmte:<ref>LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 136, fol. 162r.</ref>"Johann Berend Austmann, Witwer aus Wißentrop, tritt in die 2te Ehe mit Annen Catharinen weil. Johann Cord Tötemeyers aus Heiligenkirchen ehelich nachgelassenen Tochter, er frei, sie aber eigen, und hat sich eben frei gekauft (der Freibrief ist unter 6.2.1731 producirt). Kommt zum Bräutigam und bringt mit in die Ehe, aus Zusage Johann Cord Tötemeyers jetzigen Besitzers Tötemeyers Hoffes, 80 rt, 1 Pferd, 2 Küh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Fuder Korn partim und gewöhnl. Brautwagen, wobey nebst einer Kuh und 1 Rind 40 rt abgegeben, die übrige 40 jährlich mit 5 rt bezahlt, das andere aber gelegentlich entrichtet werden solle; Solte der Bräutigamb vor der Braut mit Todt abgehen, so behält sie den Hoff von dato an zu zählen 14 Jahr, tritt nach Verfließung solcher Zeit dem Anerbe den Hoff ab und beziehet die Leibzucht, welche besteht in 8 Scheffelsaat Land, das andere Stück im Garten, 1 Kuh in der Weide und in 1/3 von der Baumfrucht." Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Katharina Margarete Ilsabein heiratete 1732 den verwitweten Heiligenkirchener Müller Johann Cord Schürmann, Pächter der [[Alter Mühlenweg 12 (Heiligenkirchen)|Kammermühle]]. Das Eheprotokoll wurde am 25.4.1732 aufgenommen. Danach trat Johann Conrad Schüermann, Witwer und Möller zu Heiligenkirchen, zur ditten Ehe mit Catharina Margarethe Elisabeth weil. Johann Cord Tötemeyer daselbst nachgelassene ehel. Tochter. Er war frei, sie aber leibeigen und hat sich davon am 16.4.1732 losgekauft. "Sie kommt zum Bräutigam in die von gnädigster Herrschaft meierstättisch besetzende Mühle und bringt aus Zusage ihres Bruders Johann Cord Tötemeyer mit in die Ehe 80 rt, 1 Pferd, 2 Kuh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Sack Korn halb hart halb Habern [Hafer] und landes manierlichen Brautwagen, wobei 40 rt bezahlt, die übrige jährlich mit 5 rt, Vieh und Korn aber unter der Hand entrichtet werden soll. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgehen würde, so behält sie selber den Meyerstand in der Mühle von dato an noch eilff Jahr und genießet wenn solche verdlossen die Leibzucht, welche besteht in einem à parton neuen Hause und dabey belegenen Garten ad dies vita. Was sie aber beygebracht, solches behält sie nicht nur vor sich und ihr zu erziehende Kinder sondern auch 290 rt welche der Bräutigam in Länderei stehen hat dergestalt daß sie weder vor sich noch ihre künftigen Kinder am Brautschatz aus der Mühle oder diese von ihrem Vatter etwas zu gewarten haben sollen. Der Bräutigam hat aus deren zweyen erstern Ehen noch 5 Kinder alß 4 Söhne und eine Tochter welche mit Ausschließung der aus dieser ehe zu erspringenden Kindern den Krug zum Externstein nebst dem neuen Wohnhaus und 1400 rt paar gold dermahlen unter sich zu theilen haben sollen."<ref>LAV NRW OWL L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 137, S. 26.</ref> Der 1706 geborene Jobst Bernhard hatte schon als Kind eine schwache Gesundheit, weshalb man ihn Schneider werden ließ. Er lebte in Detmold vor dem Bruchtor, [[Grabbestraße 5 (Detmold)|Grabbestraße 5]], war zwei Mal verheiratet und hatte eine zahlreiche Nachkommenschaft.<ref>LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. Nr. 1810: Haurand Franz Hermann Schmidts Ehefrau zu Schötmar als leibliche Schwester und Jacob Rabe in Detmold als Schwager für den Fahnenschmied Johann Henrich Schmidt in Königsberg gegen der Witwe Reitschmieds Haurand Tochter Anna Amelie Magdalene Haurandt in Detmold - Eheklage. Anna Amelie Magdalene Haurand war verlobt mit Johann Henrich Schmidt. Die Verlobung wird aufgehoben und die Haurand heiratet den Schneider Jobst Bernd Tötemeyer (Teutemeyer) aus Heiligenkirchen, 1735.</ref><ref>LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 4446.</ref><ref>LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4217: Verpachtung des Branntweinbrennens und -versellens vor dem Bruchtor an Tötemeyer, 1753-1782.</ref> Der Jüngste, Johan Simon, wurde 1708 geboren, wurde Reitknecht am Marstall in Detmold und heiratete die Tochter Henriette des Ziegeleibesitzers Mellies im Heidental bei Hiddesen.<ref>Teutmeyer 2019, S. 51.</ref> Es lebten also während der Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining gleichzeitig 11 Kinder aus drei Ehen auf dem Teuthof.  


1721 konnte, nachdem sein Stiefvater Johann Cord Beinings gen. Teutmeyer gestorben war, der Anerbe Johan Cord, der älteste Sohn Hermann Cords (geb. 10.1680 in Heiligenkirchen, † 22. April 1742 in Heiligenkirchen), den Hof übernehmen, als er schon 40 Jahre alt war.<ref>Teutmeyer 2019, S. 53.</ref> 1721 wurde Johann Cord Tötemeyer am 23. Juli von Kontribution am Friedrichstaler Kampe befreit.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. Nr. 24 Salbuch Vogtei Falkenberg 1721, 114a.</ref>  
1721 konnte, nachdem sein Stiefvater Johann Cord Beinings gen. Teutmeyer gestorben war, der Anerbe Johan Cord, der älteste Sohn Hermann Cords (geb. 10.1680 in Heiligenkirchen, † 22. April 1742 in Heiligenkirchen), den Hof übernehmen, als er schon 40 Jahre alt war.<ref>Teutmeyer 2019, S. 53.</ref> 1721 wurde Johann Cord Tötemeyer am 23. Juli von Kontribution am Friedrichstaler Kampe befreit.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. Nr. 24 Salbuch Vogtei Falkenberg 1721, 114a.</ref>  
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