Lange Straße 69 (Lage): Unterschied zwischen den Versionen
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''Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.'' | ''Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.'' | ||
" | "Carl Henneberg, Drogerie, 1875 gegründet, war die einzige Drogerie, die wir in unserem kleinen Städtchen vor etwa 70 Jahren hatten. Der Inhaber erfreute sich mit seiner treuen Lebensgefährtin, welche ebenfalls die Kundschaft bediente, großen Ansehens und seltener Hochachtung. Beide waren stets freundlich und entgegenkommend, ganz gleich, wer sich im Laden als Kunde befand. Es war kein Wunder, daß die Drogerie einen ungeahnten Aufschwung nahm. | ||
Der alte Inhaber und Besitzer war von Beruf Apotheker, oft half er mit Drogen dem „Kleinen Mann" oder einem Kranken durch Verabreichung von Kräutern. Immer wieder wurde die Bitte an ihn herangetragen, da weit und breit nur eine Apotheke war, doch noch eine Apotheke zu eröffnen. Dieses scheiterte jedoch an dem Privileg der am Orte ansässigen Apotheke. | |||
Was wurde aber nicht alles in einer solchen Drogerie geführt! Es gab nicht allein Drogen, sondern auch Käse, Heringe, Konserven, Weine und sogar wärmende Galoschen und Schuhe. Wie hat sich alles von Generation zu Generation gewandelt! | |||
Nach dem Heimgang des Gründers übernahm der Sohn Carl Henneberg die Drogerie und firmierte nun unter der Bezeichnung „Markt-Drogerie". Mit vielen Verkaufssachen wurde aufgeräumt, das Haus durch große Umbauten modernisiert und aufgestockt, um den Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden, weil weitere Drogerien im Stadtgebiet gegründet waren, und die Einwohnerzahl sich fast auf das Doppelte erhöht hatte. Jahrzehnte hat auch dieser Besitzer, besonders in den zwei Kriegen in alter Treue und Gewissenhaftigkeit die Belange der Bevölkerung wahrgenommen und seine Drogerie weiter ausgebaut. Vor wenigen Jahren übergab er sie dann seinem einzigen Sohn. Nun wird die alte Drogerie, getreu dem Grundsatz des alten Großvaters und Vaters, in deren Sinne fortgeführt. | |||
"<ref>{{Arabin-WelchertErinnerungen1962}}, S. 205</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||