Königstraße 2 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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, 17. Oktober 2023→Eigentümer*innen, Bewohner*innen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Haupthof (Königshof) der vier Gründungshöfe Heiligenkirchens, Ende des 8. Jh. angelegt, ehem. Heiligenkirchen Nr. 2. ==Geschichte== Beim Hof Watermeier handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Königshof, kurz vor 800 gegründet im Zusammenhang mit der karolingischen Festigung der eroberten sächsischen Gebiete. Die Verwaltung dieser Höfe muss dem Paderborner Bischof übertragen gewesen sein. 1036 stattete Bischof Meinwerk das von ihm g…“) |
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1663/64 ist Curt Watermeier offenbar verstorben, denn seine Witwe, die "Watermeyersche befreyet sich wieder uff Ihren Volspenner Hoff an Tönnies Brandeker von Tintorff [Tintrup]." Er bringt 250 rt mit und zahlt 20 rt Weinkauf." <ref> LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia. </ref> | 1663/64 ist Curt Watermeier offenbar verstorben, denn seine Witwe, die "Watermeyersche befreyet sich wieder uff Ihren Volspenner Hoff an Tönnies Brandeker von Tintorff [Tintrup]." Er bringt 250 rt mit und zahlt 20 rt Weinkauf." <ref> LAV NRW OWL, L 63 Nr. 53: Vogtey Falckenberg, Varia. </ref> | ||
1678 hat der Anerbe Cordt Watermeier den Hof mit seiner Frau und zwei Kindern, davon ein Säugling. Mit im Haus lebt ein Kleinknecht. Auf der Leibzucht wohnt die Mutter mit einer Tochter. <ref> LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419 </ref> Am 26.3.1684 (Kirchenbuch) wird "die alte Watermeyersche" begraben. | 1678 hat der Anerbe Cordt Watermeier den Hof mit seiner Frau und zwei Kindern, davon ein Säugling. Mit im Haus lebt ein Kleinknecht. Auf der Leibzucht wohnt die Mutter mit einer Tochter. <ref> LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419 </ref> Wohl ein Bruder ist der am 4.4.1698 in Heiligenkirchen begrabene "alte Soldat" Johann Watermeyer, 71 Jahre alt (Kirchenbuch). | ||
Am 26.3.1684 (Kirchenbuch) wird "die alte Watermeyersche" begraben. | |||
Eine Tochter des Cordt Watermeier sen. ehelichte 1682: "Johan Henrich, Bartoldt, weil. Cord Bartoldts zu Berlebecke ehelicher Sohn, nimbt zur Ehe Magdalene Margarethe, weil. Cordt Watermeyers zu Heil. Kirchen eheliche Tochter sind der gnäd. Herrschafft eigen, sponsa kombt ad illum auf seine vetterliche [väterliche] 3spenner stette. Verbessert solche mit 90 Thlr. 1 Pferdt 1 stotten, 2 Kühe 2 Rinder 3 Molt Korn partim und gebührlichen Braudtwagen, 1 fett und 1 mager schwein, welches Johan sponsa Bruder gegenwertig verspricht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 134: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1681–1691, fol. 87. </ref> | Eine Tochter des Cordt Watermeier sen. ehelichte 1682: "Johan Henrich, Bartoldt, weil. Cord Bartoldts zu Berlebecke ehelicher Sohn, nimbt zur Ehe Magdalene Margarethe, weil. Cordt Watermeyers zu Heil. Kirchen eheliche Tochter sind der gnäd. Herrschafft eigen, sponsa kombt ad illum auf seine vetterliche [väterliche] 3spenner stette. Verbessert solche mit 90 Thlr. 1 Pferdt 1 stotten, 2 Kühe 2 Rinder 3 Molt Korn partim und gebührlichen Braudtwagen, 1 fett und 1 mager schwein, welches Johan sponsa Bruder gegenwertig verspricht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 134: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1681–1691, fol. 87. </ref> | ||
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1687 heißt der Stättenbesitzer Johann Watermeyer. Er heiratete am 1.11.1687 Margreta Ilsabein Teutemeyer vom Teuthof, [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)]]. Sie kommt auf sein Halbspännergut und verbessert solches mit einem Brautschatz von 150 rt, 1 Pferd, 1 Stute, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 1 Fuder Korn und dem landesüblichen Brautwagen, welches Herman Cord Toitemeyer ihr mitzugeben verspricht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135, S. 67. </ref> Johann und Margreta Ilsabein haben folgende Nachkommen (Kirchenbuch): | 1687 heißt der Stättenbesitzer Johann Watermeyer. Er heiratete am 1.11.1687 Margreta Ilsabein Teutemeyer vom Teuthof, [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)]]. Sie kommt auf sein Halbspännergut und verbessert solches mit einem Brautschatz von 150 rt, 1 Pferd, 1 Stute, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 1 Fuder Korn und dem landesüblichen Brautwagen, welches Herman Cord Toitemeyer ihr mitzugeben verspricht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135, S. 67. </ref> Johann und Margreta Ilsabein haben folgende Nachkommen (Kirchenbuch): | ||
* 4.1.1689 Johann Gerdt Watermeyer | * 4.1.1689 Johann Gerdt Watermeyer, wurde nur knapp 1 Jahr alt und am 15.12.1689 begraben. | ||
* 14.11.1690 Frans Henrich, | * 14.11.1690 Frans Henrich, | ||
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* 25.6.1699 Johann Cord | * 25.6.1699 Johann Cord | ||
Am 15.9.1702 (Kirchenbuch) heiratete Hermann Watermeyer "die alte Watermeyersche". Gemeint war wohl Margreta geb. Tötemeier. Er verstarb allerdings noch 1702 (der Grabstein steht am Haus) und nun nahm Gerhard Lüsing am 17.10.1703 (Kirchenbuch) die Watermeyersche zur Frau. Sie hatten folgende Nachkommen (Kirchenbuch): | Am 19.3.1700 wurde ein weiteres Kind von Johann Watermeyers begraben, das aber namentlich im Kirchenbuch nicht genannt wird. Außerdem am 16.3.1702 ein Johann Watermeyer, bei dem es sich vermutlich um den im Jahr zuvor geborenen Johann Cord handelt. | ||
Am 15.9.1702 (Kirchenbuch) heiratete Johann Hermann Watermeyer "die alte Watermeyersche". Gemeint war wohl Margreta geb. Tötemeier. Er verstarb allerdings noch im selben Jahr und wurde am 9.11.1702 begraben (der Grabstein steht am Haus) und nun nahm Gerhard Lüsing am 17.10.1703 (Kirchenbuch) die Watermeyersche zur Frau. Sie hatten folgende Nachkommen (Kirchenbuch): | |||
* 22.10.1704 Johann Eberhard, Vater Gerhard Watermeyer [geb. Lüsing], Mutter nicht angeben. | * 22.10.1704 Johann Eberhard, Vater Gerhard Watermeyer [geb. Lüsing], Mutter nicht angeben. Johann Eberhard starb bereits mit 13 Jahren und wurde am 8.11.1717 begraben (Kirchenbuch). | ||
1721/23 (Salbuch) ist Gerdt Watermeyer, geboren 4.1.1689, als ältester Sohn aus erster Ehe Hofbesitzer. Sein jüngerer Bruder, Franz Henrich Watermeyer (geb. 14.11.1690) heiratete um 1722 Susanna Maria Ilsabein Gröne. 1741 ist Frantz Henrich der Besitzer des Waterhofs, wie aus dem Eheprotokoll seiner Schwester Anna Elisabeth hervorgeht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 227. </ref> 19.10.1741, Johann Henrich Lesmeyer Witwer und Grenadier hierselbst schreitet zur zweiten Ehe mit Anna Elisabeth, weil Johann Watermeyer zu Heiligenkirchen ehelich nachgelassene Tochter. Er ist denen von Marienfeld, sie aber gnädigster Herrschaft eigen. Ihr Brautschatz ist 100 rt, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, ½ Fuder Korn partim und der Brautwagen. Und weil der Waterhof "anjetzo ausgetan und dahero Brautschatz zu bezahlen nicht imstande, so hat der jetzige Besitzer Frantz Henrich Watermeyer sich erkläret, der Braut als seiner Schwester die Leibzucht, Wiese vor 4 rt und 2 Scheffel Saatland auf der Kirchbrede und 1 ½ Scheffelsaat auf der Dreybreden, zusammen vor 4 rt und also insgesamt vor 8 rt dergestalt zu geben, dass die Verlobte dieses Land und Wiese unter nehmen und vor den Genuß jährlich an dem Brautschatz 8 rt abrechnen. Falls aber der jetzige Besitzer zu Kräften kommen oder der Hof verändert würde, soll ihm oder dem künftigen Meyer freistehen sowohl die Wiese als die 4 Scheffelsaat Land wieder unterzunehmen und denen jetzigen desponsatis [Verlobten] die Brautschaftermine jährlich mit 5 rt abzuführen, womit auch diese zufrieden gewesen." 1742 wurde Watermeyer abgemeiert, da er seinen Verpflichtungen nicht nachkam. <ref> Wendt, 1965, S. 125. </ref> Der Hof wurde auf den Status eines großen Halbmeiers reduziert | 1721/23 (Salbuch) ist Gerdt Watermeyer, geboren 4.1.1689, als ältester Sohn aus erster Ehe Hofbesitzer. Sein jüngerer Bruder, Franz Henrich Watermeyer (geb. 14.11.1690) heiratete um 1722 Susanna Maria Ilsabein Gröne. 1741 ist Frantz Henrich der Besitzer des Waterhofs, wie aus dem Eheprotokoll seiner Schwester Anna Elisabeth hervorgeht. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 227. </ref> 19.10.1741, Johann Henrich Lesmeyer Witwer und Grenadier hierselbst schreitet zur zweiten Ehe mit Anna Elisabeth, weil Johann Watermeyer zu Heiligenkirchen ehelich nachgelassene Tochter. Er ist denen von Marienfeld, sie aber gnädigster Herrschaft eigen. Ihr Brautschatz ist 100 rt, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, ½ Fuder Korn partim und der Brautwagen. Und weil der Waterhof "anjetzo ausgetan und dahero Brautschatz zu bezahlen nicht imstande, so hat der jetzige Besitzer Frantz Henrich Watermeyer sich erkläret, der Braut als seiner Schwester die Leibzucht, Wiese vor 4 rt und 2 Scheffel Saatland auf der Kirchbrede und 1 ½ Scheffelsaat auf der Dreybreden, zusammen vor 4 rt und also insgesamt vor 8 rt dergestalt zu geben, dass die Verlobte dieses Land und Wiese unter nehmen und vor den Genuß jährlich an dem Brautschatz 8 rt abrechnen. Falls aber der jetzige Besitzer zu Kräften kommen oder der Hof verändert würde, soll ihm oder dem künftigen Meyer freistehen sowohl die Wiese als die 4 Scheffelsaat Land wieder unterzunehmen und denen jetzigen desponsatis [Verlobten] die Brautschaftermine jährlich mit 5 rt abzuführen, womit auch diese zufrieden gewesen." 1742 wurde Watermeyer abgemeiert, da er seinen Verpflichtungen nicht nachkam. <ref> Wendt, 1965, S. 125. </ref> Der Hof wurde auf den Status eines großen Halbmeiers reduziert | ||