Paderborner Straße 67 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Der Kolon Watermeier Nr. 2 hatte schon vor 1782 an Friederich Anton Grote zu Heiligenkirchen von dem Hofraume 6 Scheffelsaat und 3 Metzen und von der Länderei am Berge 19 Scheffelsaat 6 3/4 Metzen zur Anlegung eines Binnenkottens abgetreten. <ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782 1829, 217. </ref> Grote schuldete der Landesherrschaft davon 1 Kottentaler, 3 Handburgdienste und 1 Rauchhuhn. Er zahlte nach dem Antritt der Stätte an Watermeier jährlich 3 rt und alle 12 Jahre eine "Rekognition" (Erneuerung) von 24 gr.  
Der Kolon [[Königstraße 2 (Heiligenkirchen|Watermeier Nr. 2]] hatte schon vor 1782 an Friederich Anton Grote zu Heiligenkirchen von dem Hofraume 6 Scheffelsaat und 3 Metzen und von der Länderei am Berge 19 Scheffelsaat 6 3/4 Metzen zur Anlegung eines Binnenkottens abgetreten.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782 1829, 217. </ref> Grote schuldete der Landesherrschaft davon 1 Kottentaler, 3 Handburgdienste und 1 Rauchhuhn. Er zahlte nach dem Antritt der Stätte an Watermeier jährlich 3 rt und alle 12 Jahre eine "Rekognition" (Erneuerung) von 24 gr.  
 
Sein Sohn, ebenfalls Friedrich Anton Grote, wurde 1803 erster Chausseegeldeinnehmer im Chaussehaus bei der Grotte. Grote starb am 6.2.1826 im Alter von 58 Jahren, 1 Monat und 11 Tagen (demnach geb. 26.12.1767) an Schwindsucht. Das Kirchenbuch verzeichnet als Herkunftsort den [[Externsteinestraße 9 (Heiligenkirchen)|Grotenhof Nr. 8]], und als Beruf "Zolleinnehmer im Chausseehause zwischen hier und Detmold unweit der Inselwiese". Seine Tochter Henriette Grote heiratete am 12.2.1832 den Tücherknecht Ludwig Römer von Berlebeck Nr. 40 (Kirchenbuch), ab 14.4.1837 Fasanenwärter in der Friedrichstaler Fasanerie.<ref> Joachim Kleinmanns, Die fürstliche Fasanerie in Detmold. Archivalien und Bauuntersuchung, in: Beiträge zur Volkskunde und Hausforschung 8, Detmold 1999, S. 105–122 . </ref> Wendt stellte 1965 fest: "Noch heute haben seine Nachkommen unter den Einwohnern den Namen 'Tollgrote'."<ref> Hermnann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. 278. </ref> Nach Grotes Tod am 6.2.1826 erbte seine Witwe den Kotten. Als diese 1837 verstorben war, traten Friedrich Anton Grotes Geschwister und Miterben den Kotten an ihn ab.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. II, 26. </ref> Friedrich Anton Grote (geb. 30.5.1812) hatte die Anstellung seines Vaters als Zolleinnehmer übernommen.<ref> Joachim Kleinmanns, Das "Zollhaus" an der Grotte bei Detmold. Bautechnische Innovationen im Jahr 1803, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 92/2023. </ref>


Sein Sohn, ebenfalls Friedrich Anton Grote, wurde 1803 erster Chausseegeldeinnehmer im Chaussehaus bei der Grotte. Grote starb am 6.2.1826 im Alter von 58 Jahren, 1 Monat und 11 Tagen (demnach geb. 26.12.1767) an Schwindsucht. Das Kirchenbuch verzeichnet als Herkunftsort den Grotenhof Nr. 8, [[Externsteinestraße 9 (Heiligenkirchen)]], und als Beruf "Zolleinnehmer im Chausseehause zwischen hier und Detmold unweit der Inselwiese". Seine Tochter Henriette Grote heiratete am 12.2.1832 den Tücherknecht Ludwig Römer von Berlebeck Nr. 40 (Kirchenbuch), ab 14.4.1837 Fasanenwärter in der Friedrichstaler Fasanerie. <ref> Joachim Kleinmanns, Die fürstliche Fasanerie in Detmold. Archivalien und Bauuntersuchung, in: Beiträge zur Volkskunde und Hausforschung 8, Detmold 1999, S. 105–122 . </ref> Wendt stellte 1965 fest: "Noch heute haben seine Nachkommen unter den Einwohnern den Namen 'Tollgrote'." <ref> Hermnann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. 278. </ref> Nach Grotes Tod am 6.2.1826 erbte seine Witwe den Kotten. Als diese 1837 verstorben war, traten Friedrich Anton Grotes Geschwister und Miterben den Kotten an ihn ab. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. II, 26. </ref> Friedrich Anton Grote, geb. 30.5.1812, hatte die Anstellung seines Vaters als Zolleinnehmer übernommen. <ref> Joachim Kleinmanns, Das "Zollhaus" an der Grotte bei Detmold. Bautechnische Innovationen im Jahr 1803, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 92/2023. </ref>
Sein Bruder Wilhelm Grote war Waldschützgehilfe, seine Schwester Henriette Grote war die Frau des Fasanenwärters Ludwig Römer (Heirat am 12.2.1832, damals Tücherknecht Ludwig Römer von Berlebeck Nr. 40). Die Geschwister überließen Friedrich Anton den Kotten mit allen Lasten und Schulden gegen 100 rt und 1 Kuh für seinen Bruder Wilhelm und 125 rt und 1 Kuh für seine Schwester.
Sein Bruder Wilhelm Grote war Waldschützgehilfe, seine Schwester Henriette Grote war die Frau des Fasanenwärters Ludwig Römer (Heirat am 12.2.1832, damals Tücherknecht Ludwig Römer von Berlebeck Nr. 40). Die Geschwister überließen Friedrich Anton den Kotten mit allen Lasten und Schulden gegen 100 rt und 1 Kuh für seinen Bruder Wilhelm und 125 rt und 1 Kuh für seine Schwester.


Am 13. März 1846 wurde der Binnenkotten als selbständige Neuwohnerstätte mit der Kolonat-Nr. 38 in Heiligenkirchen eingetragen, mit einem Wohnhaus zu 4 rt 24 gr Abgabe, Hofraum von 4 Metzen und Länderei im Berge bei Dammeier. <ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782, fol. 71, 217 und 240a. </ref> Dafür schuldete Grote dem Kolon Watermeier weiterhin einen jährlichen Kanon von 3 rt und alle zwölf Jahre 24 gr Rekognition.
Am 13. März 1846 wurde der Binnenkotten als selbständige Neuwohnerstätte mit der Kolonat-Nr. 38 in Heiligenkirchen eingetragen, mit einem Wohnhaus zu 4 rt 24 gr Abgabe, Hofraum von 4 Metzen und Länderei im Berge bei Dammeier.<ref> LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782, fol. 71, 217 und 240a. </ref> Dafür schuldete Grote dem Kolon Watermeier weiterhin einen jährlichen Kanon von 3 rt und alle zwölf Jahre 24 gr Rekognition.


1873 konnte Friedrich Grote den Kotten von seinem Friedrich Anton Vater erwerben. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 84. </ref>
1873 konnte Friedrich Grote den Kotten von seinem Vater Friedrich Anton erwerben.<ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 84. </ref>
1899 wurde das Wohnhaus im Brandkataster ausgetragen. Der bestehende Neubau stammt allerdings erst aus der Mitte der 1920er Jahre. Stallanbau 1929, Schuppen 1952.
 
1899 wurde das Wohnhaus im Brandkataster ausgetragen. Der bestehende Neubau stammt allerdings erst aus der Mitte der 1920er Jahre. Stallanbau 1929, Schuppen 1952.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


==Baubeschreibung==
==Baubeschreibung==
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1865 (Kirchenbuch) ist der Einlieger Heinrich Friedrich Konrad Wellner, Ziegler und Einlieger bei Nr. 38 eingetragen anlässlich Heirat mit Friederike Charlotte Louise Behrend (19.4.1822), ehel. Tochter des Büdners und Arbeitsmannes Johann Friedrich Behrend zu Gutow. Grote selbst wohnte im Zollhaus.
1865 (Kirchenbuch) ist der Einlieger Heinrich Friedrich Konrad Wellner, Ziegler und Einlieger bei Nr. 38 eingetragen anlässlich Heirat mit Friederike Charlotte Louise Behrend (19.4.1822), ehel. Tochter des Büdners und Arbeitsmannes Johann Friedrich Behrend zu Gutow. Grote selbst wohnte im Zollhaus.


1867 heiratete Simon Friedrich Konrad Grote (13.5.1840–?), ehel. Sohn des Chausseeaufsehers Friedrich Anton Grote zu Detmold und Kolons Nr. 38 zu Heiligenkirchen am 17.2.1867 Wilhelmine Henriette Clementine (27.12.1839–?), ehel. Tochter weiland Schmieds Konrad Berthold Arends zu Loßbruch.
1867 (Kirchenbuch) heiratete Simon Friedrich Konrad Grote (13.5.1840–?), ehel. Sohn des Chausseeaufsehers Friedrich Anton Grote zu Detmold und Kolons Nr. 38 zu Heiligenkirchen am 17.2.1867 Wilhelmine Henriette Clementine (27.12.1839–?), ehel. Tochter weiland Schmieds Konrad Berthold Arends zu Loßbruch.


1873 Friedrich Grote.  
1873 Friedrich Grote.  
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1886 Hofraum und Wohnhaus Nr. 38 auf Friedrich Grote umgeschrieben (Salbuch 1854).  
1886 Hofraum und Wohnhaus Nr. 38 auf Friedrich Grote umgeschrieben (Salbuch 1854).  


1894 (Brandkataster) F[riedrich]. Grote
1894 F[riedrich]. Grote.<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>


1901 (Adressbuch) Zimmermann Fritz Grote; Ziegler August Grote; Ziegler Fritz Grote; Ziegler Karl Grote.
1901 (Adressbuch) Zimmermann Fritz Grote; Ziegler August Grote; Ziegler Fritz Grote; Ziegler Karl Grote.
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LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 84: Verkauf Kolonat Grote Nr. 38 seitens Kol. Grote an Friedrich Grote das. 1873.
LAV NRW OWL, L 108 Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 8, Band VI, 84: Verkauf Kolonat Grote Nr. 38 seitens Kol. Grote an Friedrich Grote das. 1873.
LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.


==Weblinks==
==Weblinks==
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[[Category:Binnenkotten]] [[Category:Neuwohner]]
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