Denkmalstraße 27 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Erstmals 1648, noch nicht 1618, in der Volkszählungsliste belegt. 1721 im Salbuch als Besitz des Hoppenplöckers Johan Berendt Brinck. Er ist gräflicher Herrschaft leibeigen, besitzt sein Gut von dieser meierstättisch, gibt Weinkauf und Sterbfall. Er besitzt ein Wohnhaus mit einigen Bäumen umher, 1 Garten am Brink gelegen (1 Metze), 1 Garten bei dem Hause (2 Metzen), an Länderei 1 Strauch bei der Grotenburg 2 Scheffel, 1 Stück unter dem Hagenberge an Peters Brink belegen, 2 Scheffel 4 Metzen, von Cord Danneken gekauft laut Kaufkontrakt vom 23. Januar 1693 für 50 Reichstaler. Gesamter Grundbesitz 6 Scheffelsaat 1 Metze. Bei der Volks- und Viehzählung 1769 besitzt der Hof 2 Kühe, 1776 sind es 2 Kühe und 2 Rinder. | Erstmals 1648, noch nicht 1618, in der Volkszählungsliste belegt. 1721 im Salbuch als Besitz des Hoppenplöckers Johan Berendt Brinck. Er ist gräflicher Herrschaft leibeigen, besitzt sein Gut von dieser meierstättisch, gibt [https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf Weinkauf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Mortuarium Sterbfall]. Er besitzt ein Wohnhaus mit einigen Bäumen umher, 1 Garten am Brink gelegen (1 Metze), 1 Garten bei dem Hause (2 Metzen), an Länderei 1 Strauch bei der Grotenburg 2 Scheffel, 1 Stück unter dem Hagenberge an Peters Brink belegen, 2 Scheffel 4 Metzen, von Cord Danneken gekauft laut Kaufkontrakt vom 23. Januar 1693 für 50 Reichstaler. Gesamter Grundbesitz 6 Scheffelsaat 1 Metze.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> Bei der Volks- und Viehzählung 1769 besitzt der Hof 2 Kühe, 1776 sind es 2 Kühe und 2 Rinder. | ||
Im Salbuch 1782 ist Brinkbernd alias Simon Hüppe als Straßenkötter aufgeführt. Er besitzt einen Hofraum (1 Metze), ein Wohnhaus und einen Schweinestall, zwei Gärten beim Hause und einen auf dem Brinke. | Im Salbuch 1782 ist Brinkbernd alias Simon Hüppe als Straßenkötter aufgeführt. Er besitzt einen Hofraum (1 Metze), ein Wohnhaus und einen Schweinestall, zwei Gärten beim Hause und einen auf dem Brinke.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.</ref> | ||
1721 leistet Brinkbernd folgende Abgaben und Dienste an das Grafenhaus: 1 Scheffel 4 Metzen Hafer, 5 Eier, 3 Burgfesttage, Burgfestschatz 9 Groschen, Hofgerichtsschatz 3 Pfennig, Michaeli und Pfingsten Kuhgeld je nach Anzahl seines Viehs. | 1721 leistet Brinkbernd folgende Abgaben und Dienste an das Grafenhaus: 1 Scheffel 4 Metzen Hafer, 5 Eier, 3 Burgfesttage, Burgfestschatz 9 Groschen, Hofgerichtsschatz 3 Pfennig, Michaeli und Pfingsten Kuhgeld je nach Anzahl seines Viehs. | ||
An den Küster 1 Groschen 3 Pfennig, an die Kirche 1 1⁄2 Pfennig. | An den Küster 1 Groschen 3 Pfennig, an die Kirche 1 1⁄2 Pfennig.<ref>LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.</ref> | ||
Um 1976 wurde das Haus abgebrochen wegen des Ausbaus der Denkmalstraße, die bis dahin südlich unmittelbar am Haus vorbeiführte. | |||
==Baubeschreibung== | ==Baubeschreibung== | ||
Fachwerk-Kötterhaus von 1661, Vierständerkonstruktion, Durchgangsdeelenhaus, Tor im Osten, auf dem Torriegel in Kerbschnitt die Inschrift: | Fachwerk-Kötterhaus von 1661, Vierständerkonstruktion, Durchgangsdeelenhaus, Tor im Osten, auf dem Torriegel in Kerbschnitt die Inschrift: "WER GOT VERTRAVWET DER HAT WOL GEBAVWET ANNO DOMINI DEN 21 IVLIVS 1661 MEGER". Das Giebeldreieck darüber senkrecht verbrettert. Der Westgiebel massiv erneuert und verputzt. Schweinestall an der NW-Ecke (Salbuch 1782) auf der Flurkarte 1954 noch vermerkt, 1976 nicht mehr vorhanden. Das rechte (nördliche) Seitenschiff breiter und mit einer Tür im Ostgiebel. Beide Seitenschiffe mit je einem Schornstein, der im Norden nah am First, der im Süden offenbar jünger (schlanke 'russische Röhre'). Auf dem Urkataster von 1880 noch ein Stallvorbau an der Nordwestecke kartiert (daher die Türöffnung hier an der Giebelseite). | ||
Auf dem Kamp von Brinkmann wurde 1880 die Stätte | Auf dem Kamp von Brinkmann wurde 1880 die Stätte [[Plasskampweg 46 (Heiligenkirchen)|Nr. 82 Klöpping]] angelegt. | ||
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
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1715 (Kirchenbuch) Johann Bernhard Brinckmann heiratete am 1.11. Christina Peterß. | 1715 (Kirchenbuch) Johann Bernhard Brinckmann heiratete am 1.11. Christina Peterß. | ||
1721 Johan Berendt Brinck. | 1721 (Salbuch) Johan Berendt Brinck. | ||
1769 (Volkszählung) Brinckberend mit Frau und einem Sohn über 10 Jahre. | 1769 (Volkszählung) Brinckberend mit Frau und einem Sohn über 10 Jahre. | ||
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1776 (Volks- und Viehzählung) Johann Conrad Brinkmann und Frau, 1 Tochter, Soldat, 1 Leibzüchter, spinnt. | 1776 (Volks- und Viehzählung) Johann Conrad Brinkmann und Frau, 1 Tochter, Soldat, 1 Leibzüchter, spinnt. | ||
1782 Brinkbernd alias Simon Hüppe. | 1782 (Salbuch) Brinkbernd alias Simon Hüppe. | ||
12.10.1813 Wilhelm Brinkmann (6.11.1787–4.8.1852), ehel. Sohn des Straßenkötters Conrad Brinkmann, Heiligenkirchen Nr. 14, heiratete Amalie Hilker (11.11.1783–29.1.1850), weiland Ernst Hilker, Einlieger daselbst, nachgebliebene Tochter. | 12.10.1813 (Kirchenbuch) Wilhelm Brinkmann (6.11.1787–4.8.1852), ehel. Sohn des Straßenkötters Conrad Brinkmann, Heiligenkirchen Nr. 14, heiratete Amalie Hilker (11.11.1783–29.1.1850), weiland Ernst Hilker, Einlieger daselbst, nachgebliebene Tochter. | ||
29.4.1814 Conrad Brinkmann (19.7.1778–20.12.1860), weiland Conrad Brinkmanns, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgelassener Sohn, heiratete Amalie, weiland Adolph Pulver, Hoppenplöcker Nr. 25 zu Berlebeck nachgebl. ehel. Tochter (8.6.1789–26.3.1859). | 29.4.1814 (Kirchenbuch) Conrad Brinkmann (19.7.1778–20.12.1860), weiland Conrad Brinkmanns, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgelassener Sohn, heiratete Amalie, weiland Adolph Pulver, Hoppenplöcker Nr. 25 zu Berlebeck nachgebl. ehel. Tochter (8.6.1789–26.3.1859). | ||
27.9.1818 Ferdinand Brinkmann (22.12.1781–8.8.1823), weyland Conrad Brinkmann, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgel. Sohn, ist durch Ankauf Besitzer der Hilkerschen Stätte Nr. 16 hierselbst, heiratete Friederike († 19.8.1829), des Johann Henrich Kerkmann, Straßenkötter Nr. 18 zu [[Brokhausen]] ehel. Tochter. | 27.9.1818 (Kirchenbuch) Ferdinand Brinkmann (22.12.1781–8.8.1823), weyland Conrad Brinkmann, Straßenkötter Nr. 14 zu Heiligenkirchen ehel. nachgel. Sohn, ist durch Ankauf Besitzer der Hilkerschen Stätte Nr. 16 hierselbst, heiratete Friederike († 19.8.1829), des Johann Henrich Kerkmann, Straßenkötter Nr. 18 zu [[Brokhausen]] ehel. Tochter. | ||
1828 (Volkszählung) 1 Wohnhaus, 1 Haushalt: Colon [Johann Hermann Adolf] Brinkmann mit Frau und Sohn unter 14 und 1 weiblicher Dienstbote. | 1828 (Volkszählung) 1 Wohnhaus, 1 Haushalt: Colon [Johann Hermann Adolf] Brinkmann mit Frau und Sohn unter 14 und 1 weiblicher Dienstbote. | ||
14.11.1845 Wilhelm Konrad Adolf Brinkmann (6.4.1818–1.4.1897), ehel. Sohn des Straßenkötters Johann Hermann Adolf Brinkmann Nr. 14 zu Hk., heiratete Amalie Friederike Wilhelmine Sander (3.6.1816–31.7.1876), ehel. Tochter des Colon Simon Henrich Sander Nr. 13 zu [[Belle]]. | 14.11.1845 (Kirchenbuch) Wilhelm Konrad Adolf Brinkmann (6.4.1818–1.4.1897), ehel. Sohn des Straßenkötters Johann Hermann Adolf Brinkmann Nr. 14 zu Hk., heiratete Amalie Friederike Wilhelmine Sander (3.6.1816–31.7.1876), ehel. Tochter des Colon Simon Henrich Sander Nr. 13 zu [[Belle]]. | ||
1854 (Salbuch) Nr. 14 Brinkbernd, Wohnhaus [Konrad Brinkmann und Amalie Friederike Wilhelmine geb. Sander]. | 1854 (Salbuch) Nr. 14 Brinkbernd, Wohnhaus [Konrad Brinkmann und Amalie Friederike Wilhelmine geb. Sander]. | ||
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1880 Verkauf an den Müller Carl Bunte. | 1880 Verkauf an den Müller Carl Bunte. | ||
1887 Verkauf an den Ziegler Friedrich Schlink [auch: Schlingmann] | 1887 (Salbuch 1854) Verkauf an den Ziegler Friedrich Schlink [auch: Schlingmann]. | ||
1894 Schlink, F[riedrich]. | 1894 Schlink, F[riedrich]. | ||
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LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. 7: Kaufkontrakt zwischen Kolon Bunte Nr. 14 und Ludwig Klöpping, 1879. | LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. 7: Kaufkontrakt zwischen Kolon Bunte Nr. 14 und Ludwig Klöpping, 1879. | ||
LLB, BATB-10-30, Friedrich Wilhelm Pahmeier, Fotografie Giebelansicht, 9.7.1970. | |||
Friedrich Wilhelm Pahmeier, Fotografie | |||
LLB, BATB-10-28, Friedrich Wilhelm Pahmeier, Fotografie Torbogen 9.7.1970. | |||
anonym, Fotografie, | Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, anonym, Fotografie, Westseite, 1976. | ||
Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, anonym, Fotografie, Ostseite, 1976. | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
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<references /> | <references /> | ||
[[Category:]] | [[Category:Hausstätte in Heiligenkirchen]] | ||