Leopoldstraße 15 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:HV_1514-29r.png|thumb|Blick von Osten auf die Leopoldstraße, rechts das Kasernengebäude, 1867, Ludwig Menke, LLB: HV 15,13.]]
[[Datei:HV_1514-29r.png|thumb|Blick von Osten auf die Leopoldstraße, rechts das Kasernengebäude, 1867, Ludwig Menke, LLB: HV 15,13.]]


[[Datei:(019-2) ME-PK-18-38A.jpg|thumb|Blick über das Werre-Freibad und den Kasernenhof auf das Mannschaftsgebäude, um 1930, Fliegeraufnahme, LLB, ME-PK-18-38]]
[[Datei:(019-2) ME-PK-18-38A.jpg|thumb|Blick über das Werre-Freibad, das Exerzierhaus und den Kasernenhof auf das Mannschaftsgebäude, um 1930, Fliegeraufnahme, LLB, ME-PK-18-38]]


[[Datei:BA_DT-19-11_001.png|thumb|Abbruch der Kaserne, dahinter Regierungs-Neubau, 1959, Foto: anonym, LLB: BA DT19-11]]
[[Datei:BA_DT-19-11_001.png|thumb|Abbruch der Kaserne, dahinter Regierungs-Neubau, 1959, Foto: anonym, LLB: BA DT19-11]]
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Beim Bau der Kaserne konnte auf eine ausreichende Küche nicht Rücksicht genommen werden. Als Ergänzung plante Brune 1836 ein eingeschossiges Hintergebäude, das mit der Rückseite auf der östlichen Kasernenhofmauer errichtet wurde. Der Bruchsteinbau mit Sandsteingewänden und flach geneigtem Walmdach maß 47 Fuß 8 Zoll mal 16 Fuß und erhielt fünf Achsen, davon die mittlere als Eingang mit Stichbogen. Die zwei Fenster zu beiden Seiten gestaltete Brune im ersten Entwurf als liegende Ovale. Ein zweiter Entwurf platzierte das Gebäude mit quadratischem Grundriss in der nordöstlichen Kasernenhofecke. Der dritte, ausgeführte Entwurf, gleicht dem ersten, wurde mit 50 mal 16 Fuß jedoch etwas größer und erhielt auf Wunsch der Regierung liegende Rechteckfenster. Ein niedriger Sockel und ein Kranzgesims fassten das Mauerwerk ein.  
Beim Bau der Kaserne konnte auf eine ausreichende Küche nicht Rücksicht genommen werden. Als Ergänzung plante Brune 1836 ein eingeschossiges Hintergebäude, das mit der Rückseite auf der östlichen Kasernenhofmauer errichtet wurde. Der Bruchsteinbau mit Sandsteingewänden und flach geneigtem Walmdach maß 47 Fuß 8 Zoll mal 16 Fuß und erhielt fünf Achsen, davon die mittlere als Eingang mit Stichbogen. Die zwei Fenster zu beiden Seiten gestaltete Brune im ersten Entwurf als liegende Ovale. Ein zweiter Entwurf platzierte das Gebäude mit quadratischem Grundriss in der nordöstlichen Kasernenhofecke. Der dritte, ausgeführte Entwurf, gleicht dem ersten, wurde mit 50 mal 16 Fuß jedoch etwas größer und erhielt auf Wunsch der Regierung liegende Rechteckfenster. Ein niedriger Sockel und ein Kranzgesims fassten das Mauerwerk ein.  


Vom zentralen Flur mit einer Pumpe vor der Rückwand wurde rechts die Küche (18 mal 13 Fuß) mit einem dritten Fenster in der südlichen Stirnseite und links eine Vorratskammer (13 mal 6 Fuß 8 Zoll) erschlossen. Ganz links, mit Eingang von der Stirnseite, wurde ein Abtritt (10 mal 13 Fuß) mit Rinnen an drei Seiten angelegt. Den Schornsteinkopf platzierte Brune bewusst nicht symmetrisch, sondern über dem Herd an der Trennwand zwischen Küche und Flur. Der Kostenanschlag betrug gut 605 Taler.1853 wurde der Kochherd vergrößert und an die südliche Giebelseite verlegt. Rauchfang und Schornstein wurden abgebrochen.
Vom zentralen Flur mit einer Pumpe vor der Rückwand wurde rechts die Küche (18 mal 13 Fuß) mit einem dritten Fenster in der südlichen Stirnseite und links eine Vorratskammer (13 mal 6 Fuß 8 Zoll) erschlossen. Ganz links, mit Eingang von der Stirnseite, wurde ein Abtritt (10 mal 13 Fuß) mit Rinnen an drei Seiten angelegt. Den Schornsteinkopf platzierte Brune bewusst nicht symmetrisch, sondern über dem Herd an der Trennwand zwischen Küche und Flur. Der Kostenanschlag betrug gut 605 Taler.1853 wurde der Kochherd vergrößert und an die südliche Giebelseite verlegt. Rauchfang und Schornstein wurden abgebrochen. Abbruch 1959.


===Kanonenschuppen===
===Kanonenschuppen===


Dieser Massivbau mit Hohlziegeldach in Strohdocken maß 79 3/4 mal 19 ½ Fuß bei einer Traufhöhe von 11 3/4 Fuß. Er stand mit der Rückseite auf der östlichen Kasernenhofmauer und reichte bis Nordostecke des Hofs. Die Mauer war dazu um 6 Fuß (bis zur Balkenlage des Schoppens) erhöht worden. Hofseitig war der Schuppen offen, die fünf Einfahrten waren durch Holzständer auf Sandsteinsockeln mit Radstößen voneinander getrennt. Die Deckplatten der Hofmauer wurden umgearbeitet zur Bedeckung der Giebelmauern mit einem Falz zum Unterschieben der Dachziegel. Die Kosten waren inklusive Holztaxe auf 382 Taler veranschlagt.
Dieser Massivbau mit Hohlziegeldach in Strohdocken maß 79 3/4 mal 19 ½ Fuß bei einer Traufhöhe von 11 3/4 Fuß. Er stand mit der Rückseite auf der östlichen Kasernenhofmauer und reichte bis Nordostecke des Hofs. Die Mauer war dazu um 6 Fuß (bis zur Balkenlage des Schoppens) erhöht worden. Hofseitig war der Schuppen offen, die fünf Einfahrten waren durch Holzständer auf Sandsteinsockeln mit Radstößen voneinander getrennt. Die Deckplatten der Hofmauer wurden umgearbeitet zur Bedeckung der Giebelmauern mit einem Falz zum Unterschieben der Dachziegel. Die Kosten waren inklusive Holztaxe auf 382 Taler veranschlagt. Abbruch 1959.
 
===Exerzierhaus===
 
1860–62 nach Ankauf einer Bleichwiese des Lackierers Spieß östlichen vom Mannschaftsgebäude am Werreufer erbaut. Dazwischen bestand ein großer Exerzierhof. Schlichtes Gebäude mit Satteldach.<ref>LAV NRW OWL, D 73 Tit. 4 Nr. 7306: Riss zu einem Exerzierhaus auf dem Kasernenhof in Detmold; Ansichten, Längs- und Querschnitt, Grundriss, 1861.</ref> Abbruch 1959.


==Inschriften==
==Inschriften==
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LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 1169: Die hinter der Kaserne belegene Bleiche des Bürgers Spies, 1854–1860.
LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 1169: Die hinter der Kaserne belegene Bleiche des Bürgers Spies, 1854–1860.
LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4367: Ausweisung eines Platzes von der Kälberwiese und vom Kuhkamp der Meierei Johannettental für eine vom Lackierer Spieß zu Detmold anzulegende Bleich- und Badeanstalt; Verkauf des Geländes an die Militärverwaltung; Verkauf eines Bauplatzes für ein Exerzierhaus, 1829-1862.
LAV NRW OWL, L 77 C / Lippische Regierung - Militärdepartement und -kollegium, Nr. II Fach 18 Nr. 8: Bau eines Exerzierhauses; Aufführung einer Grenzmauer zwischen Exerzierplatz und Kuhkamp; Bau der Ufermauer zwischen Werre und Exerzierplatz, 1862–1864.
LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 412: Kasernenbau in Detmold, 1879–1898, enthält u.a.: Situationsplan der Kaserne Nr. 1 auf dem Kuhkamp.
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/543: Entwässerungsprojekt der Kaserne I Detmold, Leopoldstraße 15 Bl. 5, Exerzierhaus, Reproduktion einer Handzeichnung, 1:100, 1905.
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/7304 und 7305: Entwürfe für ein Exerzierhaus in Detmold; Ansicht, Grundriss, 1860.
LAV NRW OWL, D 73 / Allgemeine Kartensammlung, Nr. 4/7306: Riss zu einem Exerzierhaus auf dem Kasernenhof in Detmold; Ansichten, Längs- und Querschnitt, Grundriss, 1861.


LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 1172: Erneuerung und Instandsetzung des Trottoirs und Pflasters vor dem Militärgebäude, 1863–1864.
LAV NRW OWL, L 77 C Nr. 1172: Erneuerung und Instandsetzung des Trottoirs und Pflasters vor dem Militärgebäude, 1863–1864.
Administrator, Projektmitglied, Bürokraten, Oberflächenadministratoren, Administratoren
13.031

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