Kirchhof (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
Kirchhof (Heiligenkirchen) (Quelltext anzeigen)
Version vom 30. Juli 2023, 19:40 Uhr
, 30. Juli 2023→Grabplatte des Pfarrers Winandt
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Die Grabplatte des Haustenbecker Pfarrers Joachim Winandt, an der Südseite des Chors aufgestellt, wurde zwischen 1935 und 1939 nach Heiligenkirchen gebracht. Dies hatte der Heiligenkirchener Pfarrer Voget veranlasst, da das Dorf Haustenbeck für den Truppenübungsplatz aufgegeben wurde. Denn Winandt war, bevor er nach Haustenbeck versetzt worden war, in Heiligenkirchen Pfarrer gewesen. Das 1659 gegründete Dorf Haustenbeck hatte 1677 eine eigene Kirche bekommen. Ab 1937 musste es dem Truppenübungsplatz weichen. 1939 waren die letzten Bewohner umgesiedelt. | Die Grabplatte des Haustenbecker Pfarrers Joachim Winandt, an der Südseite des Chors aufgestellt, wurde zwischen 1935 und 1939 nach Heiligenkirchen gebracht. Dies hatte der Heiligenkirchener Pfarrer Voget veranlasst, da das Dorf Haustenbeck für den Truppenübungsplatz aufgegeben wurde. Denn Winandt war, bevor er nach Haustenbeck versetzt worden war, in Heiligenkirchen Pfarrer gewesen. Das 1659 gegründete Dorf Haustenbeck hatte 1677 eine eigene Kirche bekommen. Ab 1937 musste es dem Truppenübungsplatz weichen. 1939 waren die letzten Bewohner umgesiedelt. | ||
In Haustenbeck war der Stein ursprünglich Teil des Bodenbelags der Kirche, zuletzt aber außen aufrecht an der Kirchenwand aufgestellt. <ref>Foto von Wilhelm Pecher, um 1930, LLB: BA SP-AU-HA-23. </ref> Die daher abgetretene Inschrift wurde von dem Bildhauer | In Haustenbeck war der Stein ursprünglich Teil des Bodenbelags der Kirche, zuletzt aber außen aufrecht an der Kirchenwand aufgestellt. <ref>Foto von Wilhelm Pecher, um 1930, LLB: BA SP-AU-HA-23. </ref> Die daher abgetretene Inschrift wurde von dem Bildhauer Robert Henckel aus Horn nachgearbeitet und der Stein vor der Kirchenmauer an der Südseite des Chors aufgestellt. Die Inschrift lautet: "HIER VNTER IST BEGRABEN/D∙ WOLEHRW∙ HERR P∙ IOACHIM/WINANDT∙ GEBOHREN/HESS∙AO∙1623∙D VER∙/EHLIGET∙1650∙MIT D∙ EHR∙/UND THVGENDSAHMEN ANNA/MARGARETA CRONEMEYER." Hier wird die Inschrift unterbrochen durch eine ovale Wappendarstellung, der Schild geschuppt (Ananas?), als Helmzier ein Schwan (?), rundum mit Ranken geschmückt. "BERVFFEN NACH IM/NACH∙HEIL∙KIRCHEN 1653∙NACH/D∙HAVSTENBEK 1671∙GEST∙AO∙/1703∙D∙19∙N∙D∙26∙N∙BEGRABEN/ALT 80 IAHR/LEICH∙TEXT∙ESAIS 38 V∙1∙/BESTELLE DEIN HAVS DAN DV/MVST STERBEN VND NICHT/LEBENDIG BLEIBEN". | ||
Winandt hatte zu seiner Amtszeit in Haustenbeck die Geschichte dieses Dorfes aufgeschrieben. | Winandt hatte zu seiner Amtszeit in Haustenbeck die Geschichte dieses Dorfes aufgeschrieben. | ||
Winandt stammte aus Gravenstein [Grebenstein] in Hessen stammte. In Heiligenkirchen, wo er seit 1653 Pfarrer war, wurde er wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 abgesetzt. <ref> Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. .</ref> 1671 wurde er auf seine Bitte als "Proponent und Schulmeister" nach Haustenbeck versetzt, wo er 1703 starb. 1681 verkaufte er sein Heiligenkirchener Haus [[Steinweg 2 (Heiligenkirchen)]] dem Vogt Alexander Meyer. Winandt hatte neun Kinder. Verheiratet war er mit einer Schwester des lippischen Generalsuperintendenten Conrad Sustmann (Amtszeit 1650–1677), der 1677 im Alter von 65 Jahren starb. | Winandt stammte aus Gravenstein [Grebenstein] in Hessen stammte. In Heiligenkirchen, wo er seit 1653 Pfarrer war, wurde er wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 abgesetzt. <ref> Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. .</ref> 1671 wurde er auf seine Bitte als "Proponent und Schulmeister" nach Haustenbeck versetzt, wo er 1703 starb. 1681 verkaufte er sein Heiligenkirchener Haus [[Steinweg 2 (Heiligenkirchen)|Steinweg 2]] dem Vogt Alexander Meyer. Winandt hatte neun Kinder. Verheiratet war er mit einer Schwester des lippischen Generalsuperintendenten Conrad Sustmann (Amtszeit 1650–1677), der 1677 im Alter von 65 Jahren starb. | ||
==Kriegerdenkmal== | ==Kriegerdenkmal== | ||