Denkmalstraße 55 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen
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Am 31. Oktober 1820 genehmigte die Regierung den Verkauf des Hofs. Die Eheleute Köllermeier, die Vormünder der Kinder erster Ehe und der großjährige Anerbe Johann Friedrich Ernst Köllermeier übergaben den Hof dem Konduktor Johann Friedrich Dannhäuser zu Berlebeck, dem Schwager des Anerben. Dieser Dannhäuser, nun Neukolon Köllermeier, erschien kurz darauf mit seinem Schwager, dem ehemaligen Köllermeierschen Anerben, welcher vortrug: "Da sich gefunden habe, daß außer denjenigen sowohl hypothecarischen, als chirographarischen Schulden [Buchschulden], welche sein Vater, der jetzige Leibzüchter Köllermeyer in dem über den Verkauf seines elterlichen Colonats an seinen gegenwärtigen Schwager am 20. Oct. l. J. abgehaltenen Termine angegeben, noch mehrere chirographarische Schulden so z. B. wegen Kaufmann Kestner hieselbst 80 rt vorhanden seyen, welche seinem gedachten Schwager nicht zur Last fallen könnten; so erkläre er hiermit, daß er sowohl diese 80 rt als auch die noch ferner sich ergebenden Schulden seines Vaters von den ihm wegen Verkauf des Colonats ausgelobten 100 rt, und falls diese nicht zureichend seyn sollten, mit demjenigen Erbschaftstheile, welchen er von seiner Großmutter, der Witwe Kelner in Hiddesen, zu erwarten habe" ausgleichen wolle. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 9. </ref> Dannhäuser gen. Köllermeier hatte bis dahin 3.551 Reichstaler hypothekarische Schulden und 1.421 Reichstaler "chirographarische Schulden", die auf dem Kolonat lasteten, bezahlt, also fast 5.000 Taler. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 13. </ref> | Am 31. Oktober 1820 genehmigte die Regierung den Verkauf des Hofs. Die Eheleute Köllermeier, die Vormünder der Kinder erster Ehe und der großjährige Anerbe Johann Friedrich Ernst Köllermeier übergaben den Hof dem Konduktor Johann Friedrich Dannhäuser zu Berlebeck, dem Schwager des Anerben. Dieser Dannhäuser, nun Neukolon Köllermeier, erschien kurz darauf mit seinem Schwager, dem ehemaligen Köllermeierschen Anerben, welcher vortrug: "Da sich gefunden habe, daß außer denjenigen sowohl hypothecarischen, als chirographarischen Schulden [Buchschulden], welche sein Vater, der jetzige Leibzüchter Köllermeyer in dem über den Verkauf seines elterlichen Colonats an seinen gegenwärtigen Schwager am 20. Oct. l. J. abgehaltenen Termine angegeben, noch mehrere chirographarische Schulden so z. B. wegen Kaufmann Kestner hieselbst 80 rt vorhanden seyen, welche seinem gedachten Schwager nicht zur Last fallen könnten; so erkläre er hiermit, daß er sowohl diese 80 rt als auch die noch ferner sich ergebenden Schulden seines Vaters von den ihm wegen Verkauf des Colonats ausgelobten 100 rt, und falls diese nicht zureichend seyn sollten, mit demjenigen Erbschaftstheile, welchen er von seiner Großmutter, der Witwe Kelner in Hiddesen, zu erwarten habe" ausgleichen wolle. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 9. </ref> Dannhäuser gen. Köllermeier hatte bis dahin 3.551 Reichstaler hypothekarische Schulden und 1.421 Reichstaler "chirographarische Schulden", die auf dem Kolonat lasteten, bezahlt, also fast 5.000 Taler. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. I, 13. </ref> | ||
1850 konnte Köllermeier von seinem Schwager, dem Kolon Grote Nr. 1 zu [[Spork]], ein Gehölz vor dem Schling erwerben, 52 Scheffelsaat groß, welches Grote 1812 für 1.000 rt vom Hof Tölke erworben hatte, das ihm aber zu abgelegen von seinem eigenen Hof war. Immerhin hatte es eine enorme Wertsteigerung erfahren, denn Köllermeier zahlte ihm 2.000 rt dafür. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 48. </ref> | 1850 konnte Köllermeier von seinem Schwager, dem Kolon Grote Nr. 1 zu [[Spork-Eichholz|Spork]], ein Gehölz vor dem Schling erwerben, 52 Scheffelsaat groß, welches Grote 1812 für 1.000 rt vom Hof Tölke erworben hatte, das ihm aber zu abgelegen von seinem eigenen Hof war. Immerhin hatte es eine enorme Wertsteigerung erfahren, denn Köllermeier zahlte ihm 2.000 rt dafür. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 48. </ref> | ||
1854 kam es auf Wunsch der Rentkammer zu einem Grundstückstausch, um die Holzabfuhr unterm Peterstieg zu verbessern. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 52. </ref> Köllermeier erhielt dafür von der Kammer einen von Albert akquirierten Kamp. 1867 kam es erneut wegen Anlage eines Holzabfuhrweges zu einem Tausch, nämlich von Köllermeiers Gehölz "vor dem Schlinge" gegen den fürstlichen Forstort "Peterstieg", beide 3 Scheffel 6 Metzen 4 Quadratruten groß. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 71. </ref> | 1854 kam es auf Wunsch der Rentkammer zu einem Grundstückstausch, um die Holzabfuhr unterm Peterstieg zu verbessern. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 52. </ref> Köllermeier erhielt dafür von der Kammer einen von Albert akquirierten Kamp. 1867 kam es erneut wegen Anlage eines Holzabfuhrweges zu einem Tausch, nämlich von Köllermeiers Gehölz "vor dem Schlinge" gegen den fürstlichen Forstort "Peterstieg", beide 3 Scheffel 6 Metzen 4 Quadratruten groß. <ref> LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 71. </ref> | ||
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Am 17.9.1686 heiratete der nachgeborene Sohn Gerd Simon, der Bruder Johanns, Barbara Ilsabein Brune und zieht zur Braut auf deren Kötterstätte. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 134: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1681–169, fol. 431 f. </ref> | Am 17.9.1686 heiratete der nachgeborene Sohn Gerd Simon, der Bruder Johanns, Barbara Ilsabein Brune und zieht zur Braut auf deren Kötterstätte. <ref> LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 134: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1681–169, fol. 431 f. </ref> | ||
1713 (Kirchenbuch) Anna Ilsabein, die Tochter Hermann Johan Köllermeyers, geboren 1682 in Heiligenkirchen, gestorben 20.6.1736 in Heiligenkirchen, begraben 22.6.1736 in Heiligenkirchen heiratete 1713 den Anerben des Teuthofs, Johan Cord Teutmeyer, Halbspänner in Heiligenkirchen | 1713 (Kirchenbuch) Anna Ilsabein, die Tochter Hermann Johan Köllermeyers, geboren 1682 in Heiligenkirchen, gestorben 20.6.1736 in Heiligenkirchen, begraben 22.6.1736 in Heiligenkirchen heiratete 1713 den Anerben des Teuthofs, Johan Cord Teutmeyer, Halbspänner in [[Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen)|Heiligenkirchen Nr. 4]], geboren 10.1680 in Heiligenkirchen, gestorben 22. April 1742 in Heiligenkirchen. Die Hochzeit war am 1. Januar 1713 in Heiligenkirchen. | ||
1718 (Kirchenbuch) Johann Eberhard Köllermeyer heiratet am 24.1. Anna Catharina Ilsabein Wantrup. | 1718 (Kirchenbuch) Johann Eberhard Köllermeyer heiratet am 24.1. Anna Catharina Ilsabein Wantrup. | ||
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[[Category:Meierhof]] | [[Category:Kolonat in Heiligenkirchen]][[Category:Meierhof in Heiligenkirchen]] | ||