Um 1730 angelegte Hausstätte, alte Hausnr. 311, ehem. Quartier-Nr. A 70, bis 1901 Friedrichstraße 24, dann 22. Abbruch 1980.

Geschichte

Baubeginn der Häuserzeile aus Woldemarstraße 1 und Friedrichstraße 2–20 annähernd zeitgleich mit Haus Weber am Lemgoer Tor, Lange Straße 73. Da 1748 die 20jährige Abgabenfreiheit endete, ist die Entstehung auf 1728 anzusetzen. 1730 Schenkung eines Bauplatzes "am Ende der Häuser vor der Lemgoischen Pforte [...] im Kampe", also wohl das letzte Haus, Nr. 22.[1] 1748 zahlten die hier wohnenden Bürger erstmals Kontribution. Sie unterlagen der Neustädter Jurisdiktion, waren aber wie die Neustädter den Bürgern der Altstadt gleichgestellt und zahlten offenbar auch dorthin Abgaben, denn 1748 protestierten sie gegen übermäßige Abgaben und baten um Erlass.

Abbruch 1980 als letztes noch bestehendes Haus dieser Häuserzeile.

Gebäude

 
Friedrichstraße 22 (Bildmitte), um 1912, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB, BA DT-9-29

Zweigeschossig, traufständig, Satteldach. Als einziges Gebäude der Häuserzeile deutlich höher. Das Haus dürfte daher jünger sein, worauf auch die Tatsache hinweist, dass das Straßenpflaster mit dem Haus Friedrichstraße 20 endete.[2]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1833, 1843 Düvel/Dübel.[3]

1871 (Adressbuch) H. Leßmann, Arbeiter; H. Haberich, Wichseverfertiger.

1884 (Adressbuch) Friedrich Voigt, Maurer; Heinrich Leßmann, Arbeiter.

1887 (Adressbuch) Friedrich Voigt, Maurer; Heinrich Leßmann, Arbeiter.

1891 (Adressbuch) Voigt, Maurer; Kanne, Schuhmacher; Reineke, Schneiderin; Wineke, Gärtner; Wineke, Witwe.

1894 (Adressbuch) Friedrich Voigt, Maurer; Anna Wineke, Witwe; Ernst Wineke, Gärtner; Karl Kanne, Schuhmachermeister; Minna Reineke, Witwe, Näherin.

1897 (Adressbuch) Friedrich Voigt, Maurer; Minna Schelper, Witwe; B. Schelper, Frl., Schneiderin; Ernst Wieneke, Gärtner; Karl Kanne, Schuhmacher.

1901 (Adressbuch) Fritz Voigt, Maurer; Minna Schelper, Witwe; August Schlüter, Schuhmachermeister; Leopold Schnittger, Schneidermeister.

1904 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; Robert Lange, Hilfsschreiber; Lina Ostermann, Witwe; Therese Papencord, Arbeiterin; Heinrich Sander, Straßenbahn-Schaffner.

1909 (Adressbuch) Reich, Schneidermeister; Schäfer, Steindrucker; Radau, Expedient.

1912 (Adressbuch) Reich, Schneidermeister; Schmidt, Schieferdecker; Radau, Expedient.

1914 (Adressbuch) Anton Reich, Schneider; Marie Schulte, Schneiderin; Hermann Schmidt, Schieferdecker.

1916 (Adressbuch) Anton Reich, Schneider; Marie Schulte, Schneiderin; Hermann Schmidt, Schieferdecker; Anna Reich, Witwe.

1918 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; August Reich, Vize-Feldwebel; Hermann Schmidt, Schieferdecker; Marie Schulte, Schneiderin.

1920 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; Hermann Schmidt, Schieferdecker; Friedrich Dittmar, Elektrotechniker.

1923 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; August Reich, Feldwebel; Hermann Schmidt, Schieferdecker.

1925 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; August Reich, Feldwebel; Hermann Schmidt, Schieferdecker.

1926 (Adressbuch) Anton Reich, Schneidermeister; August Reich, Feldwebel; Hermann Schmidt, Schieferdecker.

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, hier S. 190.
  2. LAV NRW OWL, L 92 S Nr. Tit III b Nr. 1: Die hiesige Kamp- jetzt Friedrichs-Straße, 1775, 1833 ff.
  3. LAV NRW OWL, L 92 S Nr. Tit III b Nr. 1: Die hiesige Kamp- jetzt Friedrichs-Straße, 1775, 1833 ff.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns