Hindenburgstraße 2 (Hiddesen)

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Hindenburgstraße 2 (Hiddesen)
OrtsteilHiddesen
StraßeHindenburgstraße (Hiddesen)
Hausnummer2
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeHiddesen
Hausnummer064

1691 gegründete Hausstätte, Krugwirtschaft, ehem. Kolonatsnummer Hiddesen Nr. 64.

Geschichte

1691 errichtete Oberjäger Johann Conrad Römer den "Hiddeser Krug.[1] [2]

Das Salbuch von 1782 verzeichnet: "Nro. 64. Oberjäger Römer, jetzo Kaysers Krug / Christoph Kayser als jetziger Besitzer deßelben, übergab einen von gnädigster Landes Herrschaft unterm 4ten July 1691 ertheilten, und darauf den 30ten July 1734 bestätigten Freyheits Brief, nach deßen Inhalt die Stette, das darauf gebaute Hauß, der Garte, nebst dem dazu angewiesenen Zuschlage von allen oneribus pp. frey und losgesprochen, dabey auch dem zeitigen Besitzer die Permission ertheilt worden, in Hiddessen eintzig und allein Bier und Brantewein, in Hitzen und Loppshorn auch an etwa paßirende Fremde zu verzapfen und zu versellen; wobey aber, daß solches ohne oder mit Tranksteuer, Kruggelder pp. geschehen könne nichts gedacht ist." [3]

Am 10. November 1783 verlangte die Kammer, dass sie bei einem eventuellen Verkauf des Hiddeser Kruges sofort zu unterrichten sei: "Wann etwa der Hiddeser Krug wegen der darauf haftenden Schulden öffentlich verkauft werden sollte; So hat das Amt Detmold davon der Vormundschaftlichen Kammer sogleich Anzeige zu thun."[4]

1863 kam es zur Klage des Landwirts Karl Brokhausen in Lemgo gegen die Witwe des Krügers Keiser, Wilhelmine (Minna) Keiser, auf Eingehung der Ehe oder Entschädigung.[5] Die Witwe Keiser hatte den Förster Gnade in Hiddesen geheiratet. Es kam zu einem Vergleich mit Brokhausen.[6].

1906 kaufte der Gastwirt August Deppe das Anwesen und baute auf dem Nachbargrundstück 1907 ein neues Gasthaus. Der Altbau brannte im gleichen Jahr ab.

Der Hotel- und Gaststättenbetrieb im Neubau von 1907 wurde 2017 aufgegeben, 2018 Abriss mit anschließender Neubebauung.

Gebäude

Giebelständiger Fachwerkbau (Vierständerbau) mit Satteldach, Erweiterung nach Süden mit Mansarddach.[7]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1691 Johann Conrad Römer, Oberjäger, Hiddeser Krug.

1715-1717 Pächter Hilmar Detering.[8]

1734 an den Förster Kaiser, Römers Schwiegersohn.[9]

um 1750 Pächter Böger.[10]

1770 Pächter Dreimann.[11]

um 1775 Pächter Stapela, Witwe Kevels.[12]

1778-1795 Johann Töns Schuckenböhmer aus Hovedissen infolge Heirat der Witwe Kaiser.[13]

1815-ca. 1830 Johann Heinrich Wellner aus Heiligenkirchen infolge Heirat der Witwe Kaiser.[14]

1853 Pächter Kopei.[15]

1854 Keiser, Krüger.[16]

1864 Heirat der Witwe Wilhelmine Sophie Kaiser mit dem Forstaufseher Wilhelm Gnade aus Leopoldstal, Verpachtung.

1869 Pächter Schnatmann.[17]

1892-1906 Pächter: Heinrich Merten, Gastwirt.[18] [19]

1906 Verkauf von Förster W. Gnade in Rischenau an den Detmolder August Deppe, Gastwirt.

1907 Neubau "Zum Deutschen Kaiser" auf dem benachbarten Grundstück an der Ecke zur Friedrich-Ebert-Straße.

1910 Festing.[20]

1915 Runte.[21]

1919 Pfingsten.[22]

1926 Elsa Pfingsten, Witwe.[23]

1926 Verkauf an Gustav Kligge, Umbenennung "Hiddeser Hof".[24]

Literatur

Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950..

Heimatverein Hiddesen (Hg.), Hiddesen gestern und heute, o. O. 2016.

Quellen

LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 37 Nr. 1: Dem Oberjäger Römer, nachher Förster Kaiser zu Hiddesen ausgewiesene Krug-Stätte, 1691.

LAV NRW OWL, L 92 N / Lippische Rentkammer - Gewerbeabgaben, Nr. 293: Wirtschaftskontrakte im Amt Detmold, Bd. 7, 1687-1871, enthält Privileg des Krugs in Hiddesen.

LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. 2769: Ökonom Karl Brokhausen zu Lemgo gegen Wilhelmine (Minna), Witwe Krugbesitzer Keiser in Hiddesen, Witwe Keiser heiratet Förster Gnade in Hiddesen, Klage auf Eingehung der Ehe oder Entschädigung, es kommt zum Vergleich, 1863-1865.

LAV NRW OWL, L 83 B / Lippische Justizkanzlei, Jüngere Prozessakten (1801-1879), Nr. B 1009: Brokhausen, Carl, Landwirt in Lemgo gegen Witwe Krugbesitzer Keiser in Hiddesen - Eheeingehung, Entschädigung, 1864.

LAV NRW OWL, L 92 N / Lippische Rentkammer - Gewerbeabgaben, Nr. 274: Handelskontrakte im Amt Detmold, Bd. 7, 1825-1869, enthält: Berechtigung des Krugs in Hiddesen, ohne Kammerkonzession Hökerhandel treiben zu dürfen.

LAV NRW OWL, L 17 / Vogtei Detmold, Nr. 83: Kolonatssachen zu Hiddesen, Band 1 (Bade - Kröger/Krüger), 1602-1764, enthält u. a. Krug (Kayser), 1764.

LAV NRW OWL, L 17 / Vogtei Detmold, Nr. 84: Kolonatssachen zu Hiddesen, Band 2 (Lessmann - Wegener), 1559-1771, enthält u. a. Krug (Pählig/Freier Hof, Römer), 1674-1746.

LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band: I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 36: Verkauf des Hiddeser Kruges Nr. 64, 1783.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 93 / Lippische Forstverwaltung und Forstgericht, Nr. A Tit. 37 Nr. 1: Dem Oberjäger Römer, nachher Förster Kaiser zu Hiddesen ausgewiesene Krug-Stätte, 1691.
  2. Privileg des Krugs in: LAV NRW OWL, L 92 N / Lippische Rentkammer - Gewerbeabgaben, Nr. 293: Wirtschaftskontrakte im Amt Detmold, Bd. 7, 1687-1871.
  3. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 37: Salbuch der Vogtei Detmold, 1782, S. 429.
  4. LAV NRW OWL, L 108 Detmold / Amt Detmold, Nr. Fach 30 Nr. 9 - Band I: Veräußerung von Grundeigentum, Anlegung von Neuwohnerstätten etc. in der Bauerschaft Hiddesen, Band 1, 1748, 1766-1802, Nr. 36.
  5. LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. 2769.
  6. LAV NRW OWL, L 83 B / Lippische Justizkanzlei, Jüngere Prozessakten (1801-1879), Nr. B 1009
  7. Abb. in Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40, und Heimatverein Hiddesen (Hg.), Hiddesen gestern und heute, o. O. 2016.
  8. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  9. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 39.
  10. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  11. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  12. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  13. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  14. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  15. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  16. LAV NRW OWL, L 101 C I, Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 52: Salbuch der Vogtei Detmold, 1854.
  17. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  18. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 40.
  19. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat.
  20. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 39.
  21. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 39.
  22. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 39.
  23. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat.
  24. Heinrich August Sievert, Hiddesen und das Hermannsdenkmal. Eine kleine Dorfchronik, Hiddesen 1950., S. 39.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns

Seitenhistorie

Seite erstellt am 04.12.2025 von Joachim Kleinmanns

Letzte Änderung am: 04.12.2025 von Joachim Kleinmanns