Ehrsen-Breden
Ehrsen-Breden besteht aus den Teilgebieten EHRSEN und BREDEN und ist ein Ortsteil der Stadt Bad Salzuflen im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe in Deutschland.
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Lage
Ehrsen-Breden liegt südöstlich, etwa drei Kilometer außerhalb des Salzufler Stadtzentrums. Der Ort grenzt im Norden an den Ortsteil Wüsten, im Südosten an den Ortsteil Grastrup-Hölsen, im Süden an Holzhausen sowie westlich an die Ortsteile Schötmar und Salzuflen.
Verwaltungszugehörigkeit
Geschichte
Die beiden Höfe in Ehrsen
Die älteste erhaltene Heberolle der Fürstabtei Herford aus dem 12. Jahrhundert führt Ehrsen unter der Villikation Vinnen auf, zu der 17 Höfe gehörten, davon 2 in Ehrsen : der eine hatte jährlich zu liefern 12 Ellen Wand und ein Schaf sowie 16 Denare, der andere ein Schaf und 16 Scheffel Hafer.
Später erfährt man die Vornamen der Hofinhaber : Thideric von Ehrsen hatte jährlich zu liefern 12 Ellen Wand und ein Schaf. Gottschalk von Ehrsen 16 Scheffel Hafer in das Kornhaus der Äbtissin und einen guten Widder im Werte von 18 Denaren.
Im Jahre 1241 übertrug die Herforder (1238-1264) Äbtissin Ida, Nachfolgerin der Äbtissin Gertrud zur Lippe, einer Tochter Bernhards II. E.H. zur Lippe, dem Arnold von Ehrsen den Hof Milse bei Oerlinghausen gegen eine jährliche Abgabe von 6 Malt Roggen, 2 Malt Gerste, 4 Malt Hafer - alles in Herforder Maß - und 2 Schweinen, die zum Kelleramt des Klosters gehörten.
Die vier Kotten in Ehrsen
Im Anfang ihrer Amtszeit belehnte die Herforder (1324-1360) Äbtissin Luitgard von Bicken den Richard von Wistinghausen mit einem Hause in Ehrsen und 4 Kotten ebendaselbst im Kirchspiel Schötmar. Als der Vater gestorben war, empfing sein Sohn Sander dieselben Güter. Das ist die erste Erwähnung dieser Kotten - aber ohne genaue Zeitangabe.
„Anno, quo supra (1360), Richardus filius Frederici de Wissinghusen r(ecipt) d(omum) in Edessen et 4 4 casas ibidem in paro(chia) Schotemere et alia, que de iure ab ecclesia Hervord. in pheudo recipere debuit.“
Das Jahr 1360 ist die erste genauere Zeitangabe, ein „terminus post quem“. Ob und wie lange vorher die 4 Kotten schon da waren, ist damit nicht gesagt. Die Herforder (1361-1374) Äbtissin Elisabeth von dem Berge beurkundet im Jahre 1370 : nach dem Tode des Johann von Oldinghausen empfing Stacius, sein Bruder, das Haus in Ehrsen und 4 Kotten ebendort im Kirchspiel Schötmar. Im folgenden Jahr 1371 lesen wir von derselben Äbtissin Elisabeth : Irmgard von Wistinghausen empfing den Hof (Haus) in Ehrsen und 3 Kotten daselbst.
Quelle: Der Grundbesitz des Klosters Corvey im ehemaligen Lande Lippe. Zweiter Teil : Das Amt Ahmsen; von A. Schöning, 1959 Ernst Schnelle Verlag Detmold, Seite 8 u. 17-18
Siedlungscharakteristik
An dieser Stelle bitte Informationen zur Siedlungsstruktur, Befestigungsanlagen, Kirchen und Klöstern, öffentlichen Bauten, Parkanlagen und ähnlichem ergänzen, soweit vorhanden.
Pläne, Ortsansichten








Ortsname
Ehrsen wurde erstmals 1158 als Ethessin schriftlich erwähnt. Die erste schriftliche Erwähnung von Breden als Brede wird auf 1436 datiert. [1].
Ehrsen schrieb sich im 12. Jahrhundert Eddeshusun, um 1240 Edessen, 1357 Erderdissen, um 1360 Erdedessen, 1361 Edessen und 1370 Edissen.
Bevölkerung
Familiennamen Es blieb zunächst eine Form des Namenswechsels erhalten, die in Lippe weit verbreitet war und nicht als willkürlich galt, da sie mit der ländlichen Sozialstruktur zusammenhing, nämlich die Annahme von Hof- oder Stättennamen. Es war in Lippe üblich, dass der Erwerber einer bäuerlichen Stätte (Hof, Kotten, Kolonat) den Namen des Vorbesitzers bzw. den Hofnamen annahm und für die Zukunft an Stelle seines ererbten Familiennamens rechtsgültig weiterführte. Die Annahme des Hofnamens beruhte auf Gewohnheitsrecht; es gab hierfür keine ausdrückliche behördliche Regelung. Dieses Recht, mit dem Erwerb des Kolonats auch dessen Namen oder den des Vorbesitzers zu übernehmen, bestand im Fürstentum Lippe uneingeschränkt bis zum 30.6.1864. Die endgültige Festlegung der Familiennamen, die in der Regel durch ein staatliches Verbot eigenmächtiger Änderungen zustande kam, bezeichnet man als „Versteinerung“. [2]
Anerbenrecht Im Amt Schötmar galt das Letztgeburtsrecht, auch Jüngstenerbrecht genannt. D.h., dass der jeweils jüngste Nachkomme des Hofbesitzers Erbe der Stätte wurde.
Erst durch das Lippische Höferecht tritt am 1. Januar 1910 eine Änderung in Kraft, „Das Erstgeburtsrecht“. [3]
Wohnstätten
Informationen zu einzelnen Hausstätten findet man unter "Straßen".
Konkordanz (Gegenüberstellung) der alten Kolonats- bzw. Hausnummern mit den aktuellen Adressbezeichnungen.
- Nr. 1 = Mittelstr. 21
- Nr. 2 = Mittelstr. 19
- Nr. 3 = Mittelstr. 30
- Nr. 4 = Lohhofstr. 14
- Nr. 5 = Mittelstr. 35
- Nr. 6 = Lohhofstr. 17 (Am Berge)
- Nr. 7 = Weidenstr. 4
- Nr. 8
- Nr. 9 = Mittelstr. 20
- Nr. 10 = Weidenstr. 3
- Nr. 12 = Weidenstr. 2
- Nr. 13 = Ellernweg 3
- Nr. 17 = Mittelstr. 25
- Nr. 19 = Lohhofstr. 19
- Nr. 22 = Weidenstr. 1
- Nr. 23 = Mittelstr. 29
- Nr. 26 = Weidenstr. 5
- Nr. 40 = Mergelweg 11 (Am Berge)
- Nr. 43 = Mittelstr. 46 (Kükenbusch)
- Nr. 44 = Mittelstr. 47 (Kükenbusch)
- Nr. 55 = Brederstr. 3
- Nr. 73 = Mittelstr. 27
Verkehrswege
- Adlerweg
- Auf dem Quellsiek
- Auf dem Rhön
- Auf der Dannen
- Bachstr.
- Berghof
- Berliner Str.
- Breder Str.
- Bussardweg
- Dessauer Str.
- Dorotheenstr.
- Dresdener Str.
- Ehrser Str.
- Ellernweg
- Eschenstr.
- Fasanenweg
- Flachsrotte
- Heldmanstr.
- Helenenstr.
- Igelweg
- Im Rosenbusch
- Im Stillen Winkel
- Im Wellenbügel
- Immenstr.
- Lemgoer Str.
- Lohhofstr. (Ehrsen-Breden)
- Margaretenstr.
- Meierbrede
- Mergelweg
- Mittelstr.
- Nolbke
- Osterkamp
- Rotkehlchenweg
- Sperberweg
- Stuckenmarsch
- Taubenweg
- Wasserfuhr
- Weidenstr.
Literatur
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 95 und 153.
- ↑ Die „Versteinerung“ der Familiennamen im früheren Fürstentum Lippe in Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 42. Band 1973 Meyersche Hofbuchhandlung Verlag, Detmold.
- ↑ Das Lippische Höferecht von Albert Tasche, Assessor in Lage, Clemens Böhringer vorm. Kotzenberg’sche Buchhandlung Lage.
Autor*innen
Seitenhistorie
Seite erstellt am 16.05.2024 von Harald Deppe
Letzte Änderung am: 28.05.2024 von Harald Deppe