Bruchstraße 37 (Detmold)

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Bruchstraße 37 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBruchstraße (Detmold)
Hausnummer37
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerD 173

Eine im Jahr 1880 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer D 173, 1887–1909 (Adressbuch) Bruchstraße 33, ab 1912 Bruchstraße 37.[1]

Geschichte

1879/80 für Wilhelm Ehlerding erbaut, Entwurf von dem Detmolder Architekten Wilhelm Priester. Einer der ersten Neubauten an der 1875–1880 zur Erschließung des Bruchs (zuvor städtische Viehweide) neu angelegten Verlängerung der Bruchstraße über den Wall hinaus. 1885 von der Regierung als zweite Detmolder Apotheke genehmigt. Diese war 1841von Otto Wessel in der Leopoldstraße 23 gegründet worden und wurde 1885 in den neuen westlichen Stadtteil verlegt.[2]

Am 9.1.1986 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen, Nr. A 325.

Gebäude

Bruchstraße 37, 2012, Foto: Tsungam

Traufständiger dreigeschossiger Massivbau mit flachem Walmdach. Das obere Geschoss deutlich niedriger. Die äußeren Achsen als flache Risalite mit Eckquaderung betont. Darüber ursprünglich Balustraden. Erdgeschoss mit aufgeputzten Quadern, Mitteleingang mit seitlich zwei Schaufenstern. Im Obergeschoss die drei Mittelachsenfenster mit gerader bzw. mit Segmentbogenverdachung auf Stuckkonsolen. Fensterbrüstungen ebenfalls stuckverziert. Hölzernes verkröpftes Traufgesims mit Würfelfries. Die Seitenansichten des Hauses schlichter und ohne Gesims- und Lisenengliederung, jedoch die Fenster und Türen mit profilierten Faschen. Rückseite des Hauses ohne Dekor, aber mit einfachen Fensterfaschen. Mittig deutlich vortretender Treppenhausrisalit mit flachgeneigtem Satteldach. Darin Risalit mit Treppe in neugotischen Formen.

Vor der rechten (östlichen) Schmalseite ein hölzerne Windfang mit Haustür von 1880, im Obergeschoss Veranda.

Die linke Schaufensterseite vor 1900 (vermutlich 1885) in Ätztechnik mit Rocaillerahmen und Blumenbukett, im Feld Inschrift "Apotheke" in Fraktur. Über der mittigen Erdgeschosstür auf vorkragender Konsole vollplastischer Adler mit Blitzbündel in den Fängen (der name Adlerapotheke ist seit 1894 belegt).

Im Erdgeschoss historische Apothekenausstattung, bestehend aus folgenden Einzelteilen:

  • Wandregal an zwei Seiten. Unten Schubladen in vier Reihen übereinander sowie Schränke. Oben offene Regale mit eingebauten Schränken, Zwischenwände vorn mit schlanken, kannelierten Halbsäulen besetzt, die durch mit Rosetten besetzte Zwischenstücke unterteilt sind und in Blattkapitellen enden. Die Säulen ursprünglich weiß gefasst und golden abgesetzt, jetzt schwarz übermalt. Fronten aus dunklem Nussbaum- oder Mahagoniholz; Sockel und Gesimse profiliert, die Ecken am Unterbau gerundet,
  • Wanduhr mit vergoldetem Kymation-Rahmen um das Ziffernblatt; Seitenteile und Konsole geschweift, vermutlich aus Mahagoni.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

[vor 1887] Wilhelm Ehlerding, Ratsherr.[3]

1887 (Adressbuch) Julius Diederichs, Apotheker.

1891 (Adressbuch) Diederichs, Apotheke; Diederichs, Apothekerwitwe.

1894 (Adressbuch) Margarethe Diederichs, Apothekerwitwe, Adlerapotheke; Ernst Rhenius, Verwalter der Apotheke.

1897 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1901 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker, in Firma: Diederichs, Apotheke.

1904 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker, in Firma: Diederichs, Apotheke.

1909 (Adressbuch) Johanning, Apotheker.

1912 (Adressbuch) Johanning, Apotheker; Schramm, Apotheker.

1914 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1916 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1918 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1920 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1923 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker.

1925 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker; Frau Anna Schöller.

1926 (Adressbuch) Wilhelm Johanning, Apotheker; Walter Behs, Apotheker; Anna Schöller, Witwe.

Literatur

Hartmut Meyer-von Froreich, Zur Geschichte des Apothekenwesens der Grafschaft und des Fürstentums Lippe von den Anfängen bis zum Jahre 1918, Marburg 1979 (Diss. Marburg 1979) .

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Weblinks

https://geoportal.detmold.de/130e/

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Hartmut Meyer-von Froreich, Zur Geschichte des Apothekenwesens der Grafschaft und des Fürstentums Lippe von den Anfängen bis zum Jahre 1918, Marburg 1979 (Diss. Marburg 1979) , S. 144–149.
  3. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor(innen)

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke

Seitenhistorie

Seite erstellt am 22.05.2024 von Nils Lienenlüke

Letzte Änderung am: 21.11.2024 von Justus Hillebrand