Wenkenstraße 12 (Bad Salzuflen)

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Wenkenstraße 12 (Bad Salzuflen)
OrtsteilBad Salzuflen (Kernstadt)
StraßeWenkenstraße (Bad Salzuflen)
Hausnummer12
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeSalzuflen
Hausnummer012

Die Hausstätte Wenkenstraße 12. Bis 1878 als Salzuflen Nr. 169 geführt.[1] Bis vor Kurzem Sitz des Friseursalon „Gegen(w)Art“, heute des Ateliers „Kunstwerk 1576“, dessen Name sich auf die bauliche Ursprungszeit des Gebäudes bezieht [Stand: 2025].

Geschichte

Das Gebäude Wenkenstraße 12 befindet sich am Hafermarkt, dem historischen Zentrum der Bad Salzufler Altstadt, und gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Mit „Hynrick Rump“ ist ab 1549 der erste Bewohner belegt. Der bauliche Ursprung des Hauses in seiner heutigen Form liegt um das Jahr 1575, ein Zeitraum, der durch eine bei Renovierungsarbeiten gefundene Inschrift sowie dendrochronologische Untersuchungen bestätigt werden konnte. Da mit dem relativ schmalen Gebäude wenig umliegender Grundbesitz verbunden ist, wurde es in erster Linie als Wohnstätte und Mietobjekt genutzt. Viele historische Besitzer und Bewohner waren im Handwerk tätig, etwa der Glaser Stakelbeck um das Jahr 1800, die Schneider Simon Ernst und Ernst Buschmeier (Vater und Sohn) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder um 1900 der Maler Heinrich Huxhage.[2]

Auch im letzten Jahrhundert wurde die Immobilie vor allem als Wohn- und Mietobjekt genutzt. Außerdem baute man im Erdgeschoß ein Ladengeschäft ein. 1990 wurde das Gebäude in die Denkmalliste aufgenommen. In den Folgejahren hatte die Immobilie allerdings mit Leerstand und zunehmendem Verfall zu kämpfen. Dass die Attraktivität des Gebäudes wieder hergestellt werden konnte, ist vor allem dem Bad Salzufler Architekten Günter Dahm zu verdanken, der an die Nutzungsgeschichte der Immobilie anknüpfte und sie zu einem Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten umbauen ließ. Hierfür erhielt er im Jahr 2017 die Rudolf-Günther-Medaille des HVV Bad Salzuflen. Auch geschäftlich wurde das Gebäude in jüngerer Zeit wieder genutzt. So war es bis vor kurzem der Sitz eines Friseursalons und nun des Ateliers „Kunstwerk 1576“, dessen Name sich auf die bauliche Ursprungszeit des Hauses bezieht.[3]

Gebäude

Wenkenstraße 12 (Bad Salzuflen), Foto: Lennart Stephan, 2025

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1549/67 Hynrick Rump.[4]

nach 1567 Jorgen Rumph.

1623/33 Hans zu Sylbach; „4 1/2 Scheffel Land, 1 Erbgarten, 60 Thaler Schulden“; der Schwiegersohn von Hilbrandt Windel.

1623 Johan Hasenjeger; „28 Thaler Schulden.“

1628/33 Die Witwe des Johan Hasenjeger.

1632 Johan Schedder, „Schwiegersohn?“; „11 3/4 Scheffel Land.“

1632 Hans zu Sylbach; „2 1/2 Scheffel Land; aus [Salzuflen] Nr.117.“

1658/65 Der Kramer Herman Scherer.

1658/65 „zur Heuer:“ Paul Riegel, später Salzuflen Nr. 152.

1668 „Herm. Köster sonst Rump (später Haus B auf d. Pohle).“

1675/84 Herman Griemelberg.

1702 Johann Berend Schuster; „Meyer?“

1748, am 22.01.: Arend Grauwinkel, „Frau und 2 Kinder“; „zur Heuer:“ „Witwe Höckers mit 2 Kindern, Witwe Klöppers mit 4 Kindern.“

1752/55 „Arend Grauwinkel sein Haus.“

1760 Witwe „Arend Grauwinkels ihr Haus.“

1767 Simon Jürg. Stakelbeck.

1772/76 Simon Jürgen Stakelbeck.

1779 Joh. Jobst Hunke.

1782 Johann Jobst Hunke.

1793/95 Jobst Herm. Hunke, „wohl nur als Pächter.“

1797, am 28.03.: Joh. Herm. Stakelbeck „Testament des Glasers J. Herm. Stakelbeck Nr. 183: Der Sohn Joh. Herm. St. Hat den Vater schlecht behandelt, ficht aber d. Test. an und bekommt das Haus.“

1813/37 Der Glaser Joh. Hermann Stakelbeck „hat 15 Scheffel Ackerland.“

1844/45 Ders.

1848/52 Ders.

1854, am 6.7.: (Sim.) Ernst Buschmeier, „bisher Nr. 143, kauft die Stätte von dem Glaser Heinr. Stakelbeck."

1857/68 Der Schneider Ernst Buschmeier.

1871/80 Ders., seine Frau Louise und der Sohn Ernst.

1871/82 Der Schneider Ernst Buschmeier, geboren am 17.8.1853; Sohn von Ernst und Louise Buschmeier.

1901 Der Maler Heinrich Huxhage.[5]

1926 Heinrich Huxhage, Vollzugsbeamter a.D.[6]

Literatur

Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13.

Quellen

Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.

Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Weblinks

HVV Bad Salzuflen, Rudolf-Günther-Medaille 2017. Wenkenstraße 12, in: heimatverein-bad-salzuflen.de, URL: https://www.heimatverein-bad-salzuflen.de/detail/wenkenstrasse-12/ [Stand: 06.10.2025].

Einzelnachweise

  1. Vgl. Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13., Nr. 169.
  2. Vgl. die Rubrik "Eigentümer*innen, Bewohner*innen" sowie HVV Bad Salzuflen, Rudolf-Günther-Medaille 2017. Wenkenstraße 12, in: heimatverein-bad-salzuflen.de, URL: https://www.heimatverein-bad-salzuflen.de/detail/wenkenstrasse-12/ [Stand: 06.10.2025].
  3. Vgl. HVV Bad Salzuflen, Rudolf-Günther-Medaille 2017. Wenkenstraße 12, in: heimatverein-bad-salzuflen.de, URL: https://www.heimatverein-bad-salzuflen.de/detail/wenkenstrasse-12/ [Stand: 06.10.2025].
  4. Sofern nicht anders ausgewiesen, Informationen zu diesem und folgenden Einträgen entnommen aus: Otto Pölert, Alte Häuser Salzuflens. Besitzer, Bewohner, um 1960. Stadtarchiv Bad Salzuflen Msc Nr. 13., Nr. 169.
  5. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat, S. 124.
  6. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926, S. 419.

Autor*innen

Lennart Stephan

Seitenhistorie

Seite erstellt am 16.06.2025 von Lennart Stephan

Letzte Änderung am: 13.10.2025 von Lennart Stephan